Wenn du dir ein Buch besorgen willst, dann das "Werde zum Leittier deines Pferdes" . Weil die Rai-Reiterei einen nicht so guten Ruf hat -nicht zuletzt wegen der vielen, die irgendwas auf ihr Pferd packen und dann sagen " ich reite xyz-Stil"- gibt es die Rai-Bücher oft recht günstig (1-5,-) gebraucht. Man kann sich also günstig selbst ein Bild machen, das halte ich immer für am besten. Was definitiv lesenswert ist, ist seine Bodenarbeit und die Verhaltensbeobachtungen. Gymnastizierung ist nicht so das Thema bei Rai, das ist richtig, aber dafür ist der Markt auch groß, da findet sich anderes. Mein Mann hat unseren leicht erregbaren Elmi die Bodenarbeitsübungen beigebracht und es ist sehenswert, wie schnell sie das Pferd dabei entspannt und mitmacht. Es ist eine ganz andere Form von Horsemanship, wie auch Geitner und co jeweils eine andere Art haben als ZB Parelli, Honza und Co.
Nicht jede Art passt zu jedem Pferd und jedem Menschen, da muss man selbst rausfinden was passt.
Der Reitstil gibt Anfängern schnell einen recht sicheren Sitz zum Ausreiten und so zieht die Reitweise eben schnell Anfänger an, die sich nicht weiterbilden und so ewig Anfänger bleiben und damit auch nach Jahren auch so reiten. Wie früher beim natural horsemanship, wo viele ewig im Anfangsstadion verharrten, stundenlang grob Seile geschwungen und Pferde sinnfrei gescheucht wurden, anstelle das die am Anfang grob gelernten Hilfen schnell verfeinert und und zur Kommunikation eingesetzt wurden. Ich habe einige Rai-reiter auf Horsemanshipkursen kennen gelernt, deren Pferde normal bemuskelt waren und fein zu reiten waren und deren Reiter eben auch über den Tellerrand guckten. Andererseits habe ich, als wir auf Pferdesuche auch eine Rai-Reiterin kennengelernt, die das Bodenarbeits-System eben eher gruselig umsetzte. Aber mal ehrlich: wie viele sieht man mit hochgerissenen Händen reitend stolz verkünden, sie ritten nach PK ( Blödsinn), mit dicken Sporen und langer Kandare sie wären Westernreiter ( jaja) und bei einem sich selbst als "Turnierreiterin" betiteltem Mädchen stellte sich raus, das es dieses Jahr die erste E-Dressur nenne wollte.

Wenn ich mich nicht direkt informiere, wie will ich dann wissen, ob etwas gut ist oder nicht? Von solchen Einzelfällen bestimmt nicht.
Zum Thema Sattel: der Sattel ist ein sehr leichter, sehr kurzer (bei 15" Sitz 50cm"Länge) Westernsattel, der mit richtiger Unterlage sicher nicht allen, aber vielen Pferden passt. Sehr viele auch schon kurze Westernsättel sind für kurze Pferde schlicht zu lang mit 60cm. Sie wären bei Elmi alle zu lang, aber mein Liebster wollte gern einen Westernsattel.
Für unseren Elmi, mit weit in den Rücken reichender Schulter und kurzer Sattellage war es nach endloser Suche einfach noch ein Versuch und er passte gut, macht die Schulter frei und das Pferd geht locker und zufrieden damit. Natürlich passen nicht alle Sättel auf alle Pferde aber bei ähnlichen Pferdetypen hat man oft Glück mit bestimmten Satteltypen. Die alten Stübben zB Siegfried &Co. passen oft auf junge Araber, ich und viele meiner Freunde haben sie dafür benutzt. Das ändert nichts daran, dass man Fachwissen braucht, um Sättel anzupassen und es keine Gewähr für die Passung beim Individuum gibt.
Ich selbst reite nicht nach Rai, lese aber gern und viel und erfahre immer gern etwas über andere Denkweisen. Ich liebe Telleränder zum drübergucken.

Daher habe ich auch viele ( sehr sehr viele *räusper*

) Bücher, auch über Reitstile, die ich selbst nicht reiten möchte ( Jagdtreiten zB

) aber verstehen. Es lohnt sich!