Na dann will ich doch gleich mal...
Ich habe eine inzwischen 2,5jährige Appistute, die leider von ihrem Dad auch ein PSSM-Gen mitbekommen hat.
Dein Wallach ist auch n/PSSM, oder?
Sie steht ganzjährig draußen in der Herde und bekommt natürlich vor Allem Heu/Gras.
Bisher kann ich bei ihr noch keine Probleme feststellen. Sie ist typisch für PSSM stark bemuskelt, wobei sie das wahrscheinlich auch ohne wäre. Und ich hatte als Fohlen das Gefühl sie ist weniger gerannt als Andere. Jetzt so im Nachhinein, seit ich von PSSM weiß
Steifheiten kann ich bei ihr keine beobachten. Zumindest keine, die ist jetzt mit PSSM in Verbindung bringen würde. Allerdings schaut man schon genauer hin.
Ich hatte ein einziges Mal das Gefühl Abby läuft steif, nachdem sie am Tag vorher einen Kaltstart auf dem Reitplatz hingelegt hat (vorher haben wir sie nur von der Wiese dorthin geführt) und mit einem anderen Pferd wie irre da rum getobt ist. Am nächsten Tag lief sie minimal steifer. Es kann aber auch genauso gut Muskelkater gewesen sein
Sonst konnte ich nichts beobachten und sie tobt sehr viel mit ihrem Bruder.
Fütterungstechnisch achte ich darauf, dass sie kein Getreide bekommt, sowie keine Möhren, kein Brot, keine Äpfel etc. Wobei sie auch ihre monatliche Möhre verträgt, wenn meine Eltern vorbei kommen....
Wenn Kraftfutter, dann Heucobs, Leinkuchen, Reisfutter. Sowas in der Art.
Mineralfutter gibt es das S100 von Iw***. Ja, das sind Dinge drin die nicht unbedingt in einen PSSMler sollten, aber bei den geringen Mengen vernachlässige ich das. Sie hat schließlich auch noch ein gesundes Gen. Ich vermeide Dinge wie Apfeltrester, Melasse und Co. wenn es unnötig ist. Im Vit. E ist aber z.B. als Trägerstoff Traubenzucker drin. Da muss man Kosten-Nutzen abwägen.
Was ihr gut hilft sind gelegentliche Gaben von Vit. E und Gingko (regt den Muskelstoffwechsel an). Ob das mit PSSM in Verbindung steht, keine Ahnung. Ihrer Mutter hilft Gingko ebenfalls und die ist N/N.
Ich denke du musst vor Allem dein Pferd beobachten. Wenn es mit der Haltung klar kommt ist es ok. Futter würde ich nach und nach umstellen.
Wenn meine Abby nächstes Jahr ins Training geht werde ich sie wohl zum Winter hin eindecken. Vor Allem um die Muskeln warm zu halten. Und eben gut aufwärmen, keine Trainingsspitzen in der Woche, sondern sehen, dass es schön gleichmäßig bleibt (sollte man aber im Grunde bei jedem Pferd so handhaben).
Als ich die Diagnose bekam war das für mich erst der totale Weltuntergang. Gerade weil das zu der Zeit richtig hochkochte und es noch als totales Drama gesehen wurde.
Inzwischen überlegt man ja sogar was eigentlich das gesunde Gen ist. Das PSSM-Gen oder das ohne PSSM.
Denn da es bei so vielen verschiedenen Rassen (inzwischen ja schon bis hin zu WB´s, VB´s, Isländern, Norweger, ganz besonders Haflinger, Noriker, KB´s) nachgewiesen wurde und über 1000 Jahre alt ist könnte es auch eine Anpassung an wenig Nahrung gewesen sein - die natürlich in unserer "Gesellschaft im Überfluss" schon von Nachteil ist.
Auch ist noch gar nicht sicher, ob nicht noch andere Gene für einen Ausbruch der Krankheit verantwortlich sind.
Es gibt zig Pferde die N/PSSM sind, die noch nie irgendwas hatten. Ich kenne inzwischen auch einen Doppelgenträger, der nach Futter- und Haltungsumstellung symptomfrei ist (und vorher nur "harmlose" Steifheiten hatte). Hingegen erkranken manche mit N/PSSM dann wieder schon sehr früh sehr schwer, aber oft kann auch hier durch eine Haltungsumstellung viel verbessert werden bis hin zur Symptomfreiheit.
Abbys Vater z.B. wurde zeitweise in der Box gehalten und intensiv für Reining trainiert. Er hat da sicher nicht wenig Getreide bekommen, aber soweit ich weiß hatte er nie Probleme.
Ich glaube inzwischen, dass das *kranke* Gen PSSM gar nicht das Problem ist, sondern bei diesen Pferden unsere heutige falsche Fütterung einfach viel stärker zutage tritt. Viel energiereiches Futter bei wenig Bewegung ist eben Gift für Pferde.
Von daher: Kopf hoch, es ist alles machbar.
Viel Bewegung, angepasste Fütterung, Unterstützung der Muskeln, Entgiftung wenn nötig und dann kann das Pferd meist ohne Probleme leben. Und vor Allem das Vermeiden von unnötigen Dingen. Die Pferde kommen auch ganz gut ohne Möhren und Leckerlies klar