Verletzungsgefahr durch Eindecken

Moderator: Stjern

ehem User

Verletzungsgefahr durch Eindecken

Beitrag von ehem User »

Hallo Ihr =)

Ich hab mit der -SuFu noch keine solches Thema endeckt.

Mal abgesehen davon ob eindecken notwendig ist oder nicht:

Findet ihr Eindecken gefährlich?

Mein kleiner friert bei nasskaltem Wetter - dadurch hat er Verspannungen im ganzen Rücken/Kruppe und nimmt ausserdem sehr rasch ab. Trockene Kälte ist kein Problem.
Meine Überlegung ist nun ihn einfach bei nass-kalten Wetter´bei Bedarf (tageweise usw) mit einer ganz leichten Regendecke einzudecken (150 gr).

Allerdings ist er ein echter Flitzebogen, hat Talent sich weh zu tun, ist etwas tollpatschig und gleichzeitig höchst verspielt und rasant schnell. Ich hab ehrlich Angst dass er sich mit der Decke verletzen könnte (irgendwo hängen bleiben, Decke verrutscht und er kriegt Panik...).

(Meine ruhige brave Häfi hab ich mit ner Regendecke den ganzen Winter eingedeckt... da denk ich mir überhaupt nix dabei - da ist auch noch nie was passiert.. die würde aber auch nicht panisch werden wenn die Decke nur noch halb oben hängt, oder sie samt der Decke wo hängen bleibt)....
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A.Z.
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Re: Verletzungsgefahr durch Eindecken

Beitrag von A.Z. »

Bevor ich meinen Wallach erstmals eindeckte, habe ich in einem großen Pferdeforum nach Erfahrungen rumgefragt.

Ich hatte ähnliche Bedenken, da er als Ausziehexperte galt und ich natürlich nicht wollte, dass er eines Morgens als Paket verschnürt auf der Weide aufgefunden wird.

Die Erfahrungsberichte sagten durchgängig, dass im Fall der Fälle eher die Decke zerreißt und das Pferd frei ist.

Ich selbst hab keine einschlägigen Erfahrungen. Wir hatte in all den Jahren nun mittlerweile nie irgend eine doofe Situation und das obwohl er die Decke teils 24 h am Stück trägt.


Wichtig ist, denke ich, dass die Gurte alle anliegen - also nicht einschneiden, aber doch anliegen und nicht in alle Richtungen nach unten baumeln und halbwegs bodenlange Schlaufen bilden.
Und die Decke muss passen. Sie darf also insbesondere nicht zu groß sein.
Viele Grüße Angela

Oh Großer Geist, hilf mir, nie über einen anderen Menschen zu urteilen, bevor ich nicht zwei Wochen lang in seinen Mokassins gelaufen bin. (Lachender Fuchs, Sioux-Häuptling)

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Ramona
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Re: Verletzungsgefahr durch Eindecken

Beitrag von Ramona »

Sagen wir mal so, theoretisch kann immer was passieren und ein leichtes Unbehagen habe ich beim Eindecken auch immer. Verletzungen aufgrund der Decke gab es bei uns zum Glück bisher noch nie. *aufholzklopf*
Das eine Mal, wo vielleicht etwas hätte passieren können, war nicht das Pferd kaputt, sondern die Decke.
ehem User

Re: Verletzungsgefahr durch Eindecken

Beitrag von ehem User »

äh, nein. also dass die decke vor dem pferd kaputt geht, kann ich so nicht unterschreiben. ich hab im vorletzten stall schon pferde mit total zerfetzten decken und bauchgurten um die beine gewickelt vorgefunden.


aber bei uns ist noch nie was passiert in der richtung, wir hatten schon undichte decken und wir haben daurnd probleme mit nicht passenden decken, einmal ist mir eine ersatzdecke mit nur 600 D seitlich über einen meter ein 2cm breiter streifen obermaterial ausgerissen. aber verletzungen oder verletzungs-riskante fälle hatten wir noch nicht.
mosh spielt viel und intensiv, stand schon zB in >50 köpfiger herde wo die decke viel aushalten miusste (wobei, schlimmer war es in einer 15 köpfigen herde, wo EIN pferd bei war, was sich in die decken regelrecht reingehangen hat, da hats die brustschnallen verbogen....:augenroll:, in einer anderen herde hat ein jungspunt die bucas-patent-brustverschlüsse am fließband geöffnet, aber da ist pferd dann heil aus der decke ausgestiegen...)


eine heile, passende decke sollte kein problem sein
die decke sollte möglichst optimal passen, auf keinen fall zu groß sein
dazu mind 1200 D
krezubegurtung, klar, gibt auch welche mit 3 bauchgurten
feste brustschnallen.
die bauchgurte sollten nicht zu weit eingestellt werden, das seh ich auch immer wieder, da seh ich immer pferdehuf beim wälzen drin verhakeln in meinem kopfkino
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Schnucke
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Re: Verletzungsgefahr durch Eindecken

Beitrag von Schnucke »

Einziger größerer Risikofaktor waren bei mir mal die blöden Beinschnüre, inzwischen hab ich nur noch Decken ohne. Also das wär ein Punkt auf den ich achten würde, daß man eben Decken ohne diese doofen Teile nimmt.
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Ramona
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Re: Verletzungsgefahr durch Eindecken

Beitrag von Ramona »

Die Beinschlaufen mach ich auch immer ab.
ehem User

Re: Verletzungsgefahr durch Eindecken

Beitrag von ehem User »

echt? was ist damit passiert? ich schnall die halt immer möglichst stramm, also so, dass sie nicht durchhängen, wenns geht
ehem User

Re: Verletzungsgefahr durch Eindecken

Beitrag von ehem User »

Ich denke, man muss sich immer darüber im Klaren sein, dass wenn man etwas am Pferd festmacht oder sonst irgendwie gravierend von der Natur abweicht, dass dadurch Probleme entstehen können. Man muss immer eine Abwägung selbst vornehmen und schauen wie wahrscheinlich das ist.

Beginnend natürlich mit der Überlegung wie geht es meinem Pferd ohne Decke, wie geht es ihm mit Decke? Und das dann mit dem Risiko verrechnen, dass da auch was bei passieren könnte.

Ich bin ja kein Fan von Decken an sich und finde die meisten Leute decken unnötig bzw zu früh ein. Ich finde Winterfell für ein Pferd grundsätzlich besser als eine Decke. So. Aber ich hatte eine alte Stute mit Osteoarthrose, die ebenso wie dein Pferd im kalt-nassen Klima gar nicht klar kam. Wir hatten oft Eisregen, so dass ihr regelrecht Eiszapfen im Fell hingen und sie dann auch bis auf die Haut nass wurde. Und sie magerte in dieser Zeit auch regelmäßig ab trotz 24/7 Heu und da die anderen sich nicht unterstellten, blieb sie auch lieber bei den anderen als sich allein unterzustellen.
Allerdings war unsere Stute auch von einem sehr ruhigen Temperament - andererseits halten wir unsere Pferde im Wald, wo tausend Möglichkeiten sind hängen zu bleiben oder sich zu verheddern.

Nach einiger Zeit hin und her entschieden wir uns letztlich FÜR die Decke und muss sagen, die Entscheidung war goldrichtig. Wir benutzten so eine uralte Wachsdecke mit Filzlage darunter mit bombenfesten Verschlüssen. Unsere Stute hat die Decke geliebt und so ließen wir sie rund um die Uhr drauf. Reparieren mussten wir sie nur zweimal. Die Beinschlaufen waren bei uns übrigens notwendig und auch gut, sie mussten nur gut sitzen.

Für uns hat sich die Entscheidung also als richtig herausgestellt. Leider kann man das vorher nie wissen.
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A.Z.
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Re: Verletzungsgefahr durch Eindecken

Beitrag von A.Z. »

Ich verwende nun auch schon seit einiger Zeit lieber Schweifriemen.

Bei der Hinterhandbegurtung hab ich immer wieder Ärger mit kaputten Karabinern. Dann baumelt der Gurt einseitig lose nach unten. Das muss ich nicht haben.
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Schnucke
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Re: Verletzungsgefahr durch Eindecken

Beitrag von Schnucke »

Die Verletzungen gingen von gefesselt. bei zu lockeren, bis zu heftig einschneiden bei anliegend geschnallten Beinschnüren, wenn die Decke rutscht. Der Wallach einer Freundin hat sich mit den Teilen das Bein fast skalpiert. Allerdings kamen alle Pferde die Probleme mit Beinschnüren hatten bei Decken die keine hatten, zB Horseware bestens zurecht, die sind nicht gerutscht und wurden auch nicht ausgezogen.
Am gruseligsten war ein Beinschnurunfall als ein Wallach auf eine eingedeckte Stute aufsprang (nicht bei mir am Stall) und in die Beinschüre beim Absteigen rutschte, da gabs dann sogar zwei verletzte Pferde.
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