Wie das Clickern den Menschen verändert

Moderator: Keshia

ehem User

Wie das Clickern den Menschen verändert

Beitrag von ehem User »

:mrgreen:

Mir ist das Thema wichtig, obwohl es nicht primär ums Pferd geht. :lol:

Ich clickere ja meine Nellimaus nun seit einigen Wochen in allen Lebenslagen. Also nicht nur Quatschkram, sondern arbeite bei allem was mir machen mit positiver Bestärkung.

Neben der phantastischen Wirkung auf Nelli merke ich nun aber immer mehr, wie sehr dieser Blick aufs Positive auch mich verändert und bin wirklich fasziniert. Ich merke das im Umgang mit unserer Hündin, auch sie wird nun noch viel häufiger positiv bestärkt. Was bisher auch so war, aber nicht in dieser Intensität. Sie ist noch einmal mehr aufgeblüht. Dabei kam das irgendwie automatisch durch die Arbeit mit Nelli.

Aber ich merke es auch im Umgang mit meinen Mitmenschen. Ich gucke viel mehr aufs Positive und werde irgendwie viel offener, sanfter ... aber ohne meine klare Linie zu verlieren.

Ob es Euch auch so ergeht/ ergangen ist? :nix:

Ich finde es faszinierend, dass die Entscheidung für das Clickertraining ein solches Ausmaß an Entwicklung auf der gesamten Linie annehmen kann. :sigh:
ehem User

Re: Wie das Clickern den Menschen verändert

Beitrag von ehem User »

Hm stimmt. Wenn ich zum Bsp. andere mit ihren Pferden beobachte, dann denke ich: Jetzt hätte ich gerade das und das geclickt :-D Und dann fällt mir auf, dass die meisten gar nicht oder kaum loben... und dass es schade ist, dass ihnen dies und jenes jetzt gerade garnicht aufgefallen ist. Wenn man mehr auf die positiven Sachen achtet, kann man sich auch mehr freuen.
Rennfisch
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Re: Wie das Clickern den Menschen verändert

Beitrag von Rennfisch »

Ohja, die Wirkung hab ich auch schon festgestellt. Bei mir mehr in Bezug aufs Pferd- prä Clicker-Ära hab ich mich so manches Mal über ihn geärgert, jetzt nicht mehr, maximal ärger ich mich über mich selber, weil ich ihm irgendwas nicht erklären kann (die Stellung, zum Bleistift :ohhh: )- bei anderen Menschen geht mir die Geduld dann manchmal aus (Kunden.... erste-Reihe-Telefonie in einem Installateursbetrieb kann echt mühsam sein, was ist etwa so schwer dran, mit dem eigenen Vornamen rauszurücken? :-z Haben ja nur ungefähr 7000 Kunden in der Datei, da find ich unter "Huber" sicher gleich den richtigen... ähem. Ja :oops: )

Ich arbeite dran :mrgreen:
:aquarium2:
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A.Z.
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Re: Wie das Clickern den Menschen verändert

Beitrag von A.Z. »

:kicher:
Kommt auf den Namen an. Meinen Mann hättest du sicher sofort, während ich bei meinem Sammelbegriff schon mehr als gewohnt bin, gleich den Vornamen und am besten noch die Anschrift mit dazu zu geben.


Ja, ich kann das bestätigen. Das positive Bestärken des Pferdes hilft, allgemein positiver zu werden. Aber ich muss auch zugeben, dass ich immer noch damit kämpfe und nur zu oft in Krittelei abgleite. :tuete: Es fällt soooooo schwer, wenn man jahrelang einen andern Focus gelehrt bekommen hat.
Viele Grüße Angela

Oh Großer Geist, hilf mir, nie über einen anderen Menschen zu urteilen, bevor ich nicht zwei Wochen lang in seinen Mokassins gelaufen bin. (Lachender Fuchs, Sioux-Häuptling)

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Rennfisch
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Re: Wie das Clickern den Menschen verändert

Beitrag von Rennfisch »

:lol: A.Z., im Namen aller geplagten Telefonistinnen bedanke ich mich ganz herzlich bei dir- du hast keinen Begriff, wie angenehm das ist ;) :anbet:

Sry fürs OT :verlegen: :shy: :abdues:
:aquarium2:
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tara
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Re: Wie das Clickern den Menschen verändert

Beitrag von tara »

Justme hat geschrieben:Hm stimmt. Wenn ich zum Bsp. andere mit ihren Pferden beobachte, dann denke ich: Jetzt hätte ich gerade das und das geclickt :-D Und dann fällt mir auf, dass die meisten gar nicht oder kaum loben... und dass es schade ist, dass ihnen dies und jenes jetzt gerade garnicht aufgefallen ist. Wenn man mehr auf die positiven Sachen achtet, kann man sich auch mehr freuen.
*ganzdickunterschreib!*

der eigene Fokus verändert sich. Man sucht und sieht nicht mehr das, was einem mißfällt, sondern findet das positive.
Ärgert sich nicht über das Querstellen des Pferdes am Putzplatz, sondern erklärt ihm ruhig und auch wiederholt, wie pferd denn nun zu stehen hat. Und irgendwann freut man sich, daß pferd tatsächlich immer noch so steht und auf seinen Keks wartet.
Liebe Grüße
tara
☮️ 🇺🇦 🇮🇱

Ändere deine Einstellung zu den Menschen, und die Menschen ändern ihre Einstellung zu dir.
Samy Molcho



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Hina_DK
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Re: Wie das Clickern den Menschen verändert

Beitrag von Hina_DK »

Clickertraining schult die Wahrnehmung ungemein. Irgendwie clickern wir uns da gerade auch selbst ;) .
Viele Grüße
Hina

Probiers mal mit Gemütlichkeit
ehem User

Re: Wie das Clickern den Menschen verändert

Beitrag von ehem User »

Man kann sich über ganz kleine Sachen freuen und lernt, diese zu honorieren :)
ehem User

Re: Wie das Clickern den Menschen verändert

Beitrag von ehem User »

Mir geht es auch so. Es ist natürlich ein Prozess und ich finde auch, es lohnt sich, immer weiter daran zu arbeiten, das Positive zu sehen. Ich habe das auch mal von einer sehr guten Schulpsychologin gehört: Sie hat es im Studium "gelernt, zu loben" und das war ihr auch sehr wichtig.

Aber ich sehe noch eine weitere Veränderung: Ich hatte schon immer ein gutes Bild von meinem Pferd, aber durch das Clickern überrascht er mich immer wieder! z.T. bin ich richtig gerührt, wie er sich Mühe gibt, mich zu verstehen und erstaunt, wie GUT er mich denn tatsächlich versteht. Ich traue ihm und seinen Artgenossen mehr zu. Es hat echt meinen Horizont erweitert... :breitgrins:
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Pirat
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Re: Wie das Clickern den Menschen verändert

Beitrag von Pirat »

ja, das geht mir auch so - solange ich "am boden bin".

aber sowie ich auf dem pferd sitze und "Normal" arbeite/reite... dann ist das clicker-denken irgendwie kaputt... :augenroll:
manchmal nehm ich den clicker ganz bewusst mit in die hand (und dabei hab ich extra noch ein lobwort installiert), und versuche ganz bewusst ans clickern zu denken, denn dann denke ich einfach anders, erklärender, bestätigender, etc.
aber beim reiten ist das irgendwie komisch.
da will ich irgendwie "nur reiten". lektionen bearbeiten, kreise drehen, etc.

das andere macht viel spaß, aber benötigt halt auch viel "sich drauf einlassen", genau beobachten, ganz viel aufmerksamkeit, gutes timing.
das klappt "auf" dem pferd irgendwie nicht so - vielleicht weil man sich noch viel mehr auf die 100.000 "eigenen" dinge (kopf, beine, hände, po, zügel...) konzentrieren muss?
keine ahnung.

heute hab ich quasi das erste mal ohne sattel, ohne trense nur mit halsring (und clicker) draufgesessen.
da ging es dann eben nicht um "reiten", sondern um "ausprobieren und erklären".
ein bischen zuppeln und pferd geht rückwärts *jubel* und click!
ein bischen seitwärts, eine volte, anhalten, losreiten...
alles *jubel und click"

aber beim normalen reiten bin ich noch so sehr im alten trott...
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