Jungponyausbildung

Moderator: Sheitana

ehem User

Jungponyausbildung

Beitrag von ehem User »

Hallihallo

wir hatten uns vor ein paar Monaten eine 20-jährige Shetlandpony-Stute gekauft und diese war wirklich ein Herz von einem Pferd, sehr gutmütig und sehr lieb...leider hatte sie eine Vergiftung und wir mussten sie nach 2 stündigem Kampf der TÄ gehen lassen :cry: Die 2 Zwergzicklein die bei ihr wohnten waren sehr "geschockt" und einsam und ich hab auch tagelang geweint, die 2 Kinder die auf ihr reiten durften waren mehr als geschockt..
Ich wünsch das echt niemandem, es war schrecklich ..

Und seit Sonntag wohnt hier nun Maxi.. ein Shettyhengst, 3 Jahre alt, und ebenfalls ein Herz von einem Pferd :) Hengstverhalten? Fehlanzeige, Hauptsache schmuuusen und spiieeeelen
Nunja Hengstlein habens ja generell nicht so leicht mit der Vermittlung und der Kleine konnte nicht i dem Stall bleiben, weil er ganz alleine (auf kleinem Platz) stehen musste, weil alle anderen (selbst ein Shetty-Wallach, der kleiner war als er) ihn verhauen haben und das Mädel, das sich um ihn kümmerte, bekam n größeres Pferd.

Er hat einen supertollen Charakter! und steht bei uns nun bei den 2 Zwergziegen und die 3 lieben sich. Er läuft ihnen nach, schubst sie herum, aber sie dürfen dann unter ihm schlafen und er beschützt sie :lol:
Er soll aber keinesfalls alleine bleiben, keine Angst! Allerdings über den Winter, damit wir ein bisschen am Vertrauen und an der Bindung arbeiten können, dann soll er einen Ponyfreund bekommen.

Er stand ein Jahr in dem Stall und wurde von einer 12-jährigen eingeritten und anlongiert, und das wirklich gut! aber er ist eben erst 3 und seit einem Jahr unterm Sattel :shock:
Angeblich konnte er schon so wunderschön in Stellung gehen (sobald man den Zügel annimmt) als er gekommen ist. Er hatte ne super Aufzucht, ne große Herde aber jeden Tag hat er irgendetwas Neues gelernt (z.B. Hufe geben, usw.)
Um seinen Charakter etwas zu erklären:
Die Kinder im Reitstall sind mit ihm zu Halloween "Süßes oder Saures" gegangen, weil er einfach alles mitmacht und ein ganz lieber, braver ist :-D

Soo nun zu meinen Fragen:
WAS genau soll ich mit ihm arbeiten? Er ist geritten, hat schon mal n Schlitten gezogen und läuft ziemlich perfekt, ist verspielt bis zum geht-nich-mehr (haben schon Fußball gespielt) und eine super Frohnatur, alá „OH ein Auto *wiiiieeeher“ „OH da kommt wer *wiiiieeeher*“ „OH da steht wer *wiieeher*“, OH puuuutzen *schnaub, prust, wiiieher*“ „OH ein Geräusch *wiieeher*“ usw…die ganze Zeit *lach*

Er läuft uns schon freudig entgegen wenn wir zur Weide gehen und wenn ich mich in die Wiese setz bekomm ich (und der Hund) gaanz viele Bussis und wird abgeschmust.

Momentan bekommt er Leinöl übers Futter (jeden Tag in der Früh ein geschnittenes Äpfelchen und Karotten und 2,3 kleine Brotstückchen, ansonsten bekommt er nur Heu), weil er sehr stark schuppt.

Ich hätte also wirklich gerne Tipps, was ich mit ihm spielen kann, ihm beibringen kann (er kann sich z.B. auf Kommando hinlegen und lernt wirklich gerne) und wie ich mit dem Reiten etc. weitermachen soll. Wäre es OK, 1-2x eine 5jährige ein paar Runden an der Longe gehen zu lassen? (Ohne Zügel in der Hand).
Ich hätte angefangen zu clickern mit ihm, das macht ihm sicherlich Spaß, aber sonst? Könnt ihr mir ein Buch o.ä. empfehlen?

Entschuldigt, dass es so lange wurde :oops:
LG und dankesehr,
Lilli und Tierschaft
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Sheitana
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Re: Jungponyausbildung

Beitrag von Sheitana »

Als Erstes würde ich ihn legen lassen und ihm schon vor dem Winter einem Kumpel besorgen. Und ihn dann erstmal noch ein halbes Jahr Pferd sein lassen.
Ramona
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Re: Jungponyausbildung

Beitrag von Ramona »

Sheitana hat geschrieben:Als Erstes würde ich ihn legen lassen und ihm schon vor dem Winter einem Kumpel besorgen. Und ihn dann erstmal noch ein halbes Jahr Pferd sein lassen.
Dito!

Pferdegesellschaft hindert ein Pferd keinesfalls daran, Vertrauen und Bindung zum Menschen aufzubauen. Auch sollte man immer bedenken, dass Vertrauen ein Geschenk des Pferdes ist, keine Pflichtübung die sich erzwingen lässt.
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Schnucke
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Re: Jungponyausbildung

Beitrag von Schnucke »

Ich schließe mich Sheitana vollkommen an, laß ihn nochmal Pferdekind sein mit Pferdegesellschaft. Ziegen und Pferde verstehen sich zwar gut, aber es sind beides Herdentiere die Artgenossen brauchen.
Und laß ihn bitte kastrieren, bevor er aufwacht und hengstig wird, das macht es ihm leichter ein artgerechtes Leben zu führen und dir ihm ein solches auch zu ermöglichen.
Keine Stunde im Leben, die man im Sattel verbringt, ist Verloren (Sir Winston Churchill)

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larla
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Re: Jungponyausbildung

Beitrag von larla »

:-n ich schliesse mich auch aus vollem Herzen an! Zwergziegen wuseln bei mir auch rum, ersetzen aber niemals die Ponygesellschaft. Und dass er so früh schon arbeiten musste (anbieten tun die meisten im dem Alter ziemlich viel und ziemlich artig..), kannst Du ihm jetzt mit einer tollen Zeit mit Kumpel und ohne Arbeit wieder gut machen :bounce:
Kunterbunte Ponywelt

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ehem User

Re: Jungponyausbildung

Beitrag von ehem User »

Oh in Ordnung, danke :)
Dann werden wir ihn möglichst bald kastrieren lassen und dann einen Kollegen oder ne Kollegin für ihn suchen :-D
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Sheitana
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Re: Jungponyausbildung

Beitrag von Sheitana »

Ich würde eher nach einem weiteren Wallach suchen, vielleicht so 4-6 Jahre alt. Wenn du sagst er spielt viel kann eine Stute diesem Spieltrieb wahrscheinlich eher nicht gerecht werden.
ehem User

Re: Jungponyausbildung

Beitrag von ehem User »

nein, der hatte keine tolle aufzucht, wenn er mit 3 jahren schon unter dem sattel war.
und man hält kein pferd allein mit ziegen.

ich stimme sheitana zu: kumpel finden und legen lassen.
wenn der erst drei ist, würde ich den noch 1-2 jahre nicht reiten lassen.


ramona hat vollkommen recht.
vertrauen und zugewandtheit verdient man sich.
ein pferd allein zu halten schafft einem kein vertrauensvolles, zugewandtes pferd, sondern einen psychokrüppel, der aus lauter verzweifelung dem menschen nachgeifert - der es dann 20 std am tag allein lässt.
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Hina_DK
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Re: Jungponyausbildung

Beitrag von Hina_DK »

Oh je, was tun die Leute nur den Tieren an? Wie kann man ein 2jähriges Shetty einreiten? Das ist keine tolle Aufzucht, das ist das allerletzte, was da läuft, das zeugt von null Verstand und Wissen bezüglich der Entwicklung der Ponies :(. Aber es ist kein Einzelfall. Man liest es immer öfter, dass zweijährige Shetties eingefahren werden und das wird dann auch noch als positives Verkaufsargument in Annoncen gesetzt und es gibt immer wieder Leute, die darauf reinfallen. Aber dass jemand ein Shetty in dem Alter schon einreitet, habe ich noch nicht erlebt. Einfach unglaublich. Das Tier ist in dem Alter nichtmal annährernd so weit entwickelt, dass man dem Körper das zumuten kann. Hoffentlich hat er keine ernsthaften Schäden davon getragen. Nicht alles zeigt sich immer gleich. Ich drücke Euch die Daumen. Wir haben auch einen Shettyjährling, der extrem vertrauensselig ist. Der würde sich sofort anbieten, alles, was man von ihm will mitzumachen, auch anreiten aber sowas ist Wahnsinn. Damit macht man die Ponies einfach nur kaputt :(.

Insofern kann ich mich den anderen nur anschließen. Lass ihn erstmal ganz und gar wirklich Ponykind sein. Er hat es sich sehr sehr schwer verdient. Schmusen und rumtollen, am besten gleich mit einem Shetty-Kumpel ja aber erstmal keinerlei Arbeit mehr, die von ihm Konzentration auf irgendwas abverlangt, sonst ist das Fass schneller übergelaufen, als man wahrhaben will. So werden "Problempferde" produziert. Das hat das kleine Kerlchen nicht verdient.

Ziegen sind zwar bedingt eine lustige Gesellschaft, ersetzen aber keineswegs die für eine gesunde Entwicklung benötigte Herde. Es ist wichtig, dass er gleichwertige Sozialkontakte pflegen kann. Ich würde ihm so schnell wie möglich einen Kumpel besorgen. Jetzt im Winter hast Du sicher die besten Chancen, einen zu finden, der passt. Das behindert weder Euer Kennenlernen, noch den Aufbau von Vertrauen, ganz im Gegenteil. Je artgerechter und dazu gehören Kumpels, er bei Euch lebt, desto unkomplizierter wird es werden.
Viele Grüße
Hina

Probiers mal mit Gemütlichkeit
ehem User

Re: Jungponyausbildung

Beitrag von ehem User »

Dass das überhaupt nicht OK ist, war mir klar. Deswegen frag ich hier ja, was man machen kann :?
Ich hab gerade erfahren, dass in der Nähe ein Welsh-B Pony (7 Jahre, kastriert) einen Beistellplatz sucht für 2 Jahre und anschließend hätten die ihn gerne wieder um mit ihm zu arbeiten.. Das wär doch an und für sich optimal, wenn er sich austoben kann etc. 2 Jahre lang und nur Kind sein darf und anschließend würden wir ihm eine Shettydame suchen (kastriert soll er möglichst bald werden)
Oder haltet ihr das für nicht so gut? :?
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