Da mir aktuell wieder deutlich auffällt, wie sich das 'Winterpferd' gewandelt hat, möchte ich es hier auch kurz erwähnen:
Fayola war auch lange ein Winterpferd im Sinne von: Im Winterhalbjahr aufgedreht, angespannt und schreckhaft. Eindecken hat zumindest bei nasskalten Temperaturen viel gebracht.
Den Unterschied zum Sommer merkt man zwar immer noch, aber es hat sich bei uns absolut zum Positiven gewandelt.
Seit letztem Jahr ist Eindecken nicht mehr notwendig, sie ist im Winterhalbjahr nicht schreckhafter und bleibt auch bei steigender Energie durchlässig (also so durchlässig, wie ihr aktueller Ausbildungsstand das erlaubt, Luft nach oben ist natürlich noch).
Sie dreht zwar etwas mehr auf als im Sommer, aber eher dahingehend, dass sie motivierter ist und ein bisschen mehr wie Wallache auch 'Spielen' will.
Das mehr an Energie kann ich für anspruchsvollere Arbeit oder Lektionen nutzen und auch wenn ich dem Bewegungsbedürfnis unbedingt stattgeben muss, bleibt sie dabei ansprechbar und wie gesagt durchlässig, sodass man nicht weggucken muss, bis sie fertig ist, sondern gleich Kraft und Balance verbessern kann.
Aus meiner Sicht hat sich das zum einen mit der fortschreitenden Gymnastizierung so entwickelt, zum anderen steht sie seit anderthalb Jahren dauerhaft unter tierheilpraktischer Betreuung (d.h. keine Dauergabe von irgendwas, aber ich stehe in ständigem Kontakt zur THP, sodass wir auf Änderungen immer gleich reagieren können).
Der Stall, in dem wir zwei Jahre standen und den ich haltungstechnisch sehr gut fand, stellte sich im Nachhinein auch für Fayola als gar nicht so passend heraus. Bereits im nächsten Stall, in dem sie außerhalb des Trainings (dafür waren die Bedingungen um Welten besser) weniger Bewegungsmöglichkeiten hatte, war sie viel besser drauf und im jetzt endlich langfristig letzten Stall - mit guten Trainingsbedingungen und einem sehr großen Paddock Trail - hat es sich nochmal deutlich gebessert. Die Herdenkonstellation hat etwas gebraucht, um sich zu finden, aber aktuell scheint es sehr gut zu passen und sie geht in ihrer Rolle als Leitstute, 'Herdenmutti' und Partnerin vom (total ruhigen) Chef total auf.
Die Bewegungsmöglichkeiten im jetzigen Stall haben an der Energie und dem Bewegungsdrang im Training an sich nichts geändert, aber die bereits erwähnte Durchlässigkeit macht aus der 'Störung' einen positiven Aspekt im Miteinander.
Ich würde damit gern allen, die jedes Jahr im Herbst anfangen, mehr Verzweiflung als Freude zu erleben, ein bisschen Mut machen - man muss eventuell noch an ein paar Schrauben im System drehen, aber es kann sich ändern.