übergroße Begeisterung?

Moderator: Keshia

ehem User

übergroße Begeisterung?

Beitrag von ehem User »

Hallöchen,

vor einem halben Jahr habe ich ein zweites Pferd gekauft, weil wir einen kleinen Hof gekauft haben und mein Wallach einen Kumpel brauchte.
Ich kenne das Pferd seit 6 Jahren, hatte aber nie vorher etwas mit ihm zu tun, weiß aber, was die letzten 6 Jahre mit ihm gemacht wurde.
Er war bis zu seinem 6. LJ Springpferd, wurde dann in einen Schulbetrieb verkauft (seitdem kenne ich ihn), nach ca. 2 Jahren auf dem gleichen Hof an einen Mann verkauft, der auf ihm reiten gelernt hat.
Aber auch als Privatpferd wurde er von mehreren Mädels geritten.
Leider wurde er die ganze Zeit unschön geritten, mit groben Mitteln und wurde immer "sauerer", wollte immer weniger laufen.
Zudem war auch die Haltung nicht wirklich schön, den letzten Winter hat er komplett in der Box verbracht und wurde nur zum Reiten rausgeholt.

Hier steht er jetzt im OS.
Er war im Mai beim Zahnarzt und kann jetzt wieder kauen und erst kürzlich war eine Physiotherapeutin bei ihm. Die Hüftbewegung links läßt zu wünschen übrig und die Physio wird nach vier Wochen wiederholt.

Ich habe nach dem Kauf erst mal nicht viel mit ihm gemacht und ihn vor allem erst mal nicht geritten.
Jetzt fange ich an, ihn nach dem LK zu longieren und reite ihn auch ab und an.
Er hat mich total positiv überrascht, was wohl auch daran liegt, dass ich null Erwartungen an ihn hatte.

Zum eigentlichen Problem:
Er liebt es, gelobt zu werden. Das finde ich prima, weil man ihn ganz leicht motivieren kann über Lob.
Beim LK habe ich mit FiS angefangen, das fand er schon ganz toll, weil er alles richtig machen konnte und viel gelobt wurde.
Schon beim FiS fing er an, regelmäßig auszuschachten.
Mein anderer Wallach macht das auch gelegentlich, vor allem bei Seitengängen, die scheinen schön zu entspannen und bei ihm war das immer nur ein Zeichen von Wohlgefühl und eben Entspannung.
Der "neue" Wallach schachtet nun fast schon aus, wenn er nur den Kappzaum sieht ;) .
Dann wollte ich ihm auch das Übertreten nahe bringen und habs gemacht wie Babette es erklärt (Küsschen auf die Stirn) und habe mich bei seinem ersten Schritt, wo er kreuzte, total gefreut und ihn ganz doll gelobt.
Aber natürlich will ich, dass er mehr als einen Schritt kreuzt und hab beim nächsten Versuch den ersten Schritt gelobt und ihn dann aber versucht zu animieren, weiterzulaufen.
Er war völlig konsterniert, weil ich nicht wie beim ersten Versuch gelobt habe wie Bolle für diesen einen Schritt. Die Übung hieß doch, kreuze genau einen Schritt, das war doch ganz toll wie er das gemacht hat und warum will ich jetzt was anderes. Er nimmt´s wohl sehr genau, habe ich daraus gelernt und nun haben wir eine Übung erlent, die heißt, kreuze genau einen Schritt ;) .
Für das Übertreten mit beliebig vielen Schritten habe ich mir nun einfach ein anderes Signal ausgedacht, ich tippe gegen die Schulter und das klappt auch mehr oder weniger, wir arbeiten noch dran.
Je mehr LK ich mit ihm mache, umso begeistertet macht er mit, IMMER begleitet von Ausschachten. Irgendwann fing er nicht nur an, auszuschachten, sondern auch immer regelmäßiger zu erigieren, dazu gesellte sich dann noch gelegentliches Brummeln, wenn ich ihn nach Beendigung einer Übung gelobt habe.
Anfangs wurde mir dabei auch mulmig, zu Recht, wie ich nun erfahren habe, aber ich hab mir erst mal selbst gesagt, dass er eben sehr begeistert mit dabei ist und sich selbst ganz toll findet und wollte das positiv sehen, da er auch sonst echt sehr brav ist.
Nunja, vorgestern dann, beim Üben des Übertretens (er vergißt gerne das Hinterbein und ich tippe dann beim Laufen an selbiges, um ihn dran zu erinnern, auch hinten zu kreuzen), drehte er sich plötzlich frontal zu mir, brummelte und als ich trotzdem die Übung noch nicht beenden wollte, stieg er vor mir :shock: .

Ich war echt erschrocken und konnte so schnell gar nicht reagieren und hatte auch nur eine normale Gerte in der Hand. Ehrlich gesagt hätte ich ihm mit der Peitsche in dem Moment eine "drübergezogen", wenn ich denn eine in der Hand gehabt hätte. Steigen geht nun echt gar nicht.
Ich hab ihn dann nach der Schrecksekunde antraben lassen und vorwärts geschickt.

Meine Einschätzung zu all dem und da dürft ihr gerne sagen, wie ihr das seht und wie ihr nun weiter vorgehen würdet:
Zuallerst habe ich die Vorzeichen falsch gedeutet, im Nachhinein war das Ausschachten, Erigieren und Brummeln die Vorstufe zum Steigen und er ist da einfach komplett anders als mein anderer Wallach, der eher Richtung Gänseblümchenpferd geht.
Der Wallach braucht sehr klare Regeln und viele Rückmeldungen, auch in Kleinigkeiten. Z.B. binde ich die Pferde zum Putzen nicht an, aber sie sollen nicht grasen und nicht weglaufen. Bisher habe ich nicht jeden kleinen Schritt, den sie beim Putzen getan habe, korrigiert, mache das aber jetzt bei dem Wallach.
Ich glaube, dass er sehr auf Lob steht und auch echt gerne mitmacht, aber auch superschnell verunsichert ist, wenn er nicht sofort versteht, was ich will. Ganz schwierig bei ihm deshalb, eine Übung zu verfeinern und ihm auf dem Weg dahin zwar zu loben, aber dennoch zu sagen "und jetzt noch das Hinterbein, es geht noch besser". Ich glaube, er kommt während der Übungen in eine Art Anspannung und wartet auf das Signal "jetzt warst du ganz toll" und steigert sich da rein.

Was ich noch bei ihm beobachte, ist, dass er, wenn er verunsichert ist, "fies" wird. Als ich ihn im April gekauft habe, war ja alles neu für ihn: Ich als sein Mensch, sein Kumpel, die Haltung, die Umgebung.
Er war anfangs oft schnappig und manchmal uncharmant rüpelig. Das hat sich mittlerweile völlig gegeben.

Ich glaube, er ist ein sehr feiner und ein sehr sensibler Wallach, für den die vielen verschiedenen, oft unerfahrenen Hände in der Vergangenheit "schwierig" waren.

Oh je, wenn ich einmal anfange zu schreiben, endet es gleich in einem Roman :oops: .
Wer bis hierhin durchgehalten hat, danke ;) .

Ich bin sehr offen für eure Einschätzung, für Ideen, andere Interpretationen usw., vielen Dank dafür vorab!
ehem User

Re: übergroße Begeisterung?

Beitrag von ehem User »

Meine RB schachtet auch regelmäßig aus und erigiert ebenso oft. Beim LK nicht mehr so heftig wie am Anfang, aber die Situation bis hin zum Steigen hatten wir auch schon.
Mein Eindruck ist da aber ein anderer: Er hatte eben deutlichen Spaß daran und wusste quasi irgendwann nicht mehr, wohin mit all seiner Freude. 8-)
Ich habe mich auch nicht angestiegen gefühlt, sondern er ist dort, wo er halt grad stand, vorn hoch gegangen. Allerdings ist er sonst noch nie gestiegen, das gab es bisher nur in solchen Situationen.

Das Pferd danach erstmal auf Abstand etwas vorwärts zu schicken ist auf jeden Fall eine gute Idee, um runterzukommen. Aber ich würde ihn dafür nicht strafen :nix:

Ansonsten braucht es viel Geduld. Meine RB ist auch der Meinung, wenn ich einmal nach einem Schritt Übertreten gekekst habe, dann macht er eben nur noch einen. Dann darf man sich von hapsen, stehenbleiben, etc. nicht aus der Ruhe bringen lassen, sondern muss freundlich, aber konsequent einfordern, dass er weiter mitmacht. Und dann loben, wenn er es tut ;)

Achso: Du lobst ja 'nur' mit der Stimme, richtig?
Wie begeistert klingst du dabei? Vielleicht kannst du das Ganze etwas beruhigen, wenn du nicht bei jedem Lob stimmlich völlig 'abgehst'? - Wäre halt zu schauen, dass es trotzdem noch motivierend für ihn ist und als Lob empfunden wird...
ehem User

Re: übergroße Begeisterung?

Beitrag von ehem User »

Hab nur kurz reingelesen aber schreib mal Heidimi, sie hat/hatte mit ihrem Wallach ein ähnliches Problem, ich weiss aber ehrlich gesagt nicht wie sie es schlussendlich in den griff bekommen hatte...
ehem User

Re: übergroße Begeisterung?

Beitrag von ehem User »

ich würde das Lob auch noch ein wenig mehr variieren, es gibt ja Loben wie:
ja, gut, noch bitte mehr hiervon oder davon...
und ja, das ist der richtige Weg....
und, das war jetzt supertoll

usw....

Ich glaube auch nicht, dass er ernsthaft fies wird, sondern er ein Pferd zu sein scheint, welches dir gefallen will und alles alles alles richtig machen möchte, damit er deine superpositive Energie bekommt in Form von lob....wenn er dann etwas nicht verstanden hat, dann kann es schon zu Überreaktionen kommen...

Als er sich zu dir umdrehte, also frontal stand, was hast du da genau gemacht?

wenn du eine treibende Hilfe auf die Hinterhand gegeben hast und aber genau vor ihm gestanden hast, hast du den Weg, den er in seinen Augen gehen sollte, versperrt. Für mich hört es sich an, als habe er die Übung noch nicht verstanden und als würdest du viel zu viel machen, um ihn zu dieser Übung zu bringen....

Eigentlich ist dies ein fliessender Übergang und ergibt sich aus der Bewegung heraus... versuche mal nicht hinten zu treiben sondern vorangestellt ein wenig die Schulter in den Kreis zu nehmen und dann In Küsschenaufdiestirnstellung selbst seitwärts im Kreis weiter zu gehen....

oh, nun hab ich auch einen Roman geschrieben, hoffe aber, es ist angekommen, was ich meinte...
ehem User

Re: übergroße Begeisterung?

Beitrag von ehem User »

Vielen Dank ihr drei.

@plüschtiger: Ja, daran habe ich auch schon gedacht, mit der Stimme nicht so "stimmungsvoll" zu loben, ich glaub, da war ich für ihn zuuuu begeistert. Danke für den Tipp, ich werde demnächst ruhiger sprechen mit ihm.
Genau, was du von deiner RB beschreibst, hört sich total ähnlich an, das mit dem nicht wissen, wohin mit der Freude.
Ach so, ne ich lobe auch mit Leckerlie.

@BarockTraki: Danke, ich geh mal nachlesen bei Heidimi.

@pferdezauber:Ich variiere natürlich mit meiner Stimme, aber genau bei der Übung habe ich sowas wie "Ja, prima, aber weiter, weiter, weiter" gesagt in recht "energiegeladener" Stimmlage und werde, wie oben schon gesagt, demnächst ruhiger loben.
Ja, den Eindruck habe ich eben auch, dass er total gerne gefallen will und sich sehr viel Mühe gibt.
Als er sich umgedreht hat zu mir, stand ich einfach nur da, getrieben habe ich da nicht mehr. Das war eher so, dass er gesagt hat "komm, lass die Übung beendet sein und loooob mich endlich ganz doll". Er war da einfach zu hochgepuscht vor freudiger Erwartung. Und ich treib ihn auch hinten nicht, sondern tipp leicht das Hinterbein an, damit er sich dran erinnert, dass er da noch eins hat ;) .

Also gut, ihr würdet das Steigen nicht überbewerten, ne?
Das ist trotzdem was, was ich nicht will, schon gar nicht, wenn er vor mir steht.
Aber ich bin guter Hoffnung, dass ich das durch eine ruhigere Stimmung hinbekomme, so dass er sich gar erst so reinsteigert.
Vielen lieben Dank!
ehem User

Re: übergroße Begeisterung?

Beitrag von ehem User »

ich denke nicht, dass das ein gezielter 'geplanter' ausdruck von aggression in deine richtung war.

mosh ist ähnlich, schachtet auch schnell aus, und wenn übungen neu sind, er sich sehr stark konzentrieren muss und sie ihn im besten fall noch von der vorhand weg in die aufrichtung bringen, ist der penis auch regelmäßig erigiert.
auch er zeigt dann brummeln und liebt es, bewundert zu werden, wird unheimlich fein und bietet sich weit über seine üblichen maße an.

und er wird extrem elektrisch. einmal mit der gerte antippen in dieser spannung und er geht in die luft (wer mosh kennt, weiß, dass der sonst nicht zu den in die luft geh pferden gehört)
ich hab in solchen situationen bei mosh das bild von nem wellensittich vor augen, der mit einem spiegel flirtet - so ein glasiger blick...

ich halte die ganze verhaltenskette, wie das ausschachten auch, für eine reflexartige reaktion, die manche wallache mehr zeigen als andere. die konzntrieren sich extrem (mosh reagiert so nur bei sachen, die für ihn noch schwierig oder neu sind), und es bringt sie körperlich in eine balance, die ihrer imponierhaltung näher kommt, ich denke, das aktiviert bei denen den parasympathikus.
das ist mMn nicht sexuell motiviert - auch wenn es körperlich über diesen funktionskreis sich ausdrückt


in moshs fall ist das ein (zugegeben unintuitives) zeichen für überforderung, (unintuitiv, weil er sich in dem zustand besonders in haltung wirft und sich im grunde besonders gut anbietet) - aber es ist einfach zu viel für ihn. wenn ich diese brummeligkeit bei ihm merke, diesen übereifer, die elektrisiertheit, schicke ich ihn auf distranz und lass ihn runterkommen. bestimmte lektionen kann ich zu beginn nur ganz kurz üben, bis er sich sicherer fühlt und nicht mehr so extrem reagiert.

meiner wird übrigens auch schwierig, wenn er verunsichert ist. wenn der mensch, mit dem er arbeiten soll, unsicherheit ausstrahlt, könnte es heikel werden. in der herde ist er genauso
ehem User

Re: übergroße Begeisterung?

Beitrag von ehem User »

Schnurzel hat geschrieben: Also gut, ihr würdet das Steigen nicht überbewerten, ne?
Das ist trotzdem was, was ich nicht will, schon gar nicht, wenn er vor mir steht.
Aber ich bin guter Hoffnung, dass ich das durch eine ruhigere Stimmung hinbekomme, so dass er sich gar erst so reinsteigert.
Ich denke, das ist der beste Weg: Dafür zu sorgen, dass es erst gar nicht so weit kommt und wenn doch, dann ruhig auf Distanz schicken und Dinge machen lassen, die nicht so pushen.

Es muss auch nicht ein Zeichen von Überforderung sein wie bei Moshe. Bei Plüschi sind es Dinge, die er schon kennt und wo er weiß, was er tun muss und die ihm offensichtlich einfach Spaß machen. Den LK machen wir jetzt ja schon länger, das ist nicht mehr so das allerallerallerbeste, aber Rückwärts durch ein Stangen-L oder Kopf Tief oder so etwas.
Muss man also von Pferd zu Pferd sehen...
ehem User

Re: übergroße Begeisterung?

Beitrag von ehem User »

@mosheline:Nein, ich glaube auch nicht, dass das Verhalten sexuell motiviert ist und auch nicht, dass er aggressiv mir gegenüber sein wollte (trotzdem will ich nicht, dass er steigt). Ich hatte allerdings die Vermutung, dass er das Zepter in dem Moment in die Hand nimmt, auch wenn die Motivation dazu Übereifer ist und mir durch das Steigen schon auch zeigen wollte, WIE toll er ist.
Durch die Diskussion mit euch sehe ich aber nun klarer, dass auch das wohl nicht der Fall ist und es sich um pure Energieabladung handelt.
Die ganze kleinschrittige Arbeit findet er ja einfach großartig und saugt das Lob nur zu gerne ein.
Ich weiß nicht, ob er überfordert ist, in dem Moment, wo er steigt, aber auf jeden Fall kann er sich in dem Moment nicht länger konzentrieren.
Das FiS kann ich stundenlang mit ihm machen, die Übung ist ja auch total einfach und er führt sie richtig aus und muß nicht korrigiert werden.
Beim Übertreten ist die Situation anders. Da setzt er seine Beine noch nicht "richtig" und ich glaube, er gibt sich dabei sehr viel Mühe, versteht aber noch nicht ganz, was ich will und wartet ungeduldig auf den Moment, wo ich sage "Ja, genau, das war supertoll". Wenn ich dann weiter mache und ihn dabei korrigieren will, hält er es irgendwann nicht mehr aus, diese Spannung vom Warten auf das große Lob.
Also, ich werde die Einheiten erstens ruhiger gestalten und zweitens nicht so lange dran arbeiten, sondern ihn zwischendurch immer mal antraben lassen und andere Übungen machen und nur ganz kurz am Übertreten arbeiten.

Übrigens stimmt das auch für ihn, was du gesagt hast: Bei unsicheren Menschen kriegt er voll die Krise. Es war eine Freundin hier zu Besuch, die schon viele Jahre reitet. Sie ist aber trotzdem ganz extrem ängstlich. Ich hab da aber kein Problem gesehen, weil der Wallach wirklich im "normalen" Handling ganz ganz superbrav ist und auch im Gelände obercool und ganz ruhig läuft. Wir wollten schöne Ausritte zusammen unternehmen.
Jedenfalls wollte sie ihn gerne erst mal longieren, um ihn besser kennenzulernen.
Beim Putzen ging es schon los, sie hat beim Hufeauskratzen immer das Bein nehmen wollen, er hat´s brav gegeben, aber sie hat nicht richtig zugepackt, also stellte er das Bein immer wieder hin. So ging das bei jedem Huf 4-5 mal.
Dann hab ich ihr kurz gezeigt, wie ich ihn longiere und sie hat übernommen. Auch da war sie unsicher, hat ihm keine klaren Signale gegeben und nach einer Minute hat er ihr den Hintern zugedreht, voll nach ihr ausgeschlagen (aber in Entfernung) und sich danach losgerissen.
Ich hab ihn danach auf dem Hof eingesammelt, bin zurück und habe weiter longiert. Null Probleme, ich hatte ein arbeitswilliges Pferd an der Longe.
Das andere Extrem habe ich auch schon mit ihm erlebt. Wir hatten anderen Besuch und die Frau hat noch nie in ihrem Leben ein Pferd geführt, war sich aber sehr sicher, dass sie es schafft, ihn im Gelände zu führen. Sowas mache ich eigentlich nicht, ich bin sehr sicherheitsbedacht. Die Frau kennt sich aber sehr gut mit Hunden aus (und ich finde immer, Pferde sind Hunden ja in vielen Punkten ähnlich), ausserdem bin ich mit meinem anderen Wallach ja vorausgeritten, war also dabei und so sind wir los in den Wald gezockelt (nach ein paar Führübungen hier auf dem Hof). Das hat völlig problemlos geklappt, sogar als genau neben uns die Feuerwehrsirene losging und er kurz erschrocken ist. Die Frau war einfach absolut sicher.


@plüschtiger: Ja, es ist einfach wohl eine Spannung die entsteht, ob aus Überforderung oder Übereifer.
Ich lerne das Pferd ja auch erst immer mehr kennen, manche Situationen schätze ich vielleicht noch nicht immer richtig ein bei ihm.
Auf jeden Fall bin ich mir ziemlich sicher, dass es hilft, die Spannung nicht so aufzubauen bzw. wenn sie entsteht, zu einer Übung zu wechseln und sei es einfach antraben, die ihm hilft diese erst mal wieder abzubauen.

Ich dank euch nochmal für eure Antworten, mir hilft so ein Austausch sehr, ihn besser zu verstehen.
ehem User

Re: übergroße Begeisterung?

Beitrag von ehem User »

das klingt wirklich genau wie bei uns.
mosh steigt halt nicht hoch, lüpft höchstens mal die vorhand, ich ignoriere das, solang ich dabei nicht in mitleidenschaft gezogen werde und nehme es als feedback, dass es für ihn grad zu intensiv war.
ich will mir nämlich dieses verhalten im gurnde erhalten, er ist sonst nicht grad ein präsentier-pferd, eher so ein supercool-daher-latscher.
es wird übrigens besser, je besser die übung sitzt, jedenfalls bei uns.
also anfangs beim SH hatten wir das spiel - inzwischen gar nicht mehr
anfangs beim travers auch - und in zwischen nichtmehr
dafür jetzt beim anfang travers im trab
ehem User

Re: übergroße Begeisterung?

Beitrag von ehem User »

Okay, das macht mir Hoffnung ;) .

Deiner und meiner scheinen sich in der Hinsicht seeehr zu ähneln, meiner ist nämlich an sich auch ein hinterher-dahin-Latscher, nur bei der Bodenarbeit bzw. dem LK dreht er so auf.
Stimmt schon,was du sagst, eigentlich ist das was, was ich bei ihm erhalten sollte, er ist auch beim Reiten total latschig, da wäre mehr Ausdruck schön. Nur dosierter sollte es sein.
Gestiegen ist er nämlich wirklich hoch, ich habe die Hufe von unten sehen können und er stand ja auch ziemlich nah vor mir.

Heute habe ich nicht mehr geschafft, was mit ihm zu machen, aber morgen dann auf jeden Fall und ich bin gespannt, wie es laufen wird.
Ich werde erst mal nur FiS machen, dann ein bisschen traben, dann ein bisschen am Übertreten weiter arbeiten, nicht ganz so begeistert partymäßig loben, dann andere Hand traben usw.
Ich krieg ja auch gut mit, wann er sich anfängt aufzubauen und aufgeregt zu werden und werde einfach entsprechend ruhig in der Stimme werden und die Übung dann auch beenden.

Ich erzähl dann morgen mal, wie es lief.
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