Winterweide sanieren

Moderator: Sheitana

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-Tanja-
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Winterweide sanieren

Beitrag von -Tanja- »

Ich habe seit drei Monaten neben meinem Hafi-Wallach einen derzeit 2,5-jährigen Wallach im Offenstall (300 qm befestigter Paddock, 1 ha Weide, unterteilt in fünf Umtriebsweiden). Um ihm über den Winter auch tagsüber Auslauf zu gönnen, da er ja noch nicht geritten oder sonstwie intensiv gearbeitet wird, habe ich mich entschlossen, ein Teilweidestück für den Winter zu opfern. Es ist dasjenige Weidestück, das am höchsten am Hang liegt, so daß Wasser gut abfließen kann. Natürlich wird es dennoch vermatschen, obwohl es für zwei Pferde ziemlich groß ist (s. unsere Homepage, da ist ein Luftbild zu sehen) - nach derzeit nur drei Tagen Regen haben sie schon ziemliche Krater hineingerissen. Im Frühjahr heißt das also: Neuansaat.

Macht jemand hier so etwas regelmäßig? Wie verträgt so ein Weidestück das über die Jahre hinweg? Kommt der Aufwuchs im Frühjahr gut nach und kann das Weidestück dann auch den nächsten Sommer wieder normal beweidet werden? Sollte dann auch zeitgleich mit der Neuansaat gedüngt werden?

Wäre für Erfahrungsberichte dankbar. Ich bin ziemlich arg pingelig mit der Weidepflege, und mir tut es jetzt schon im Herz weh, diese kurzgefressene Grasnarbe und die Krater zu sehen. :? 8-)
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ehem User

Re: Winterweide sanieren

Beitrag von ehem User »

Es kommt echt drauf an wie sehr der Boden zermatscht wird. Wenn es zu sehr wird, wachsen im nächsten Jahr keine guten Gräser mehr nach. Sind nur kleinere Trittschäden da, wird das sicher werden. Nun kannst du ja nicht jedes Jahr nachsäen. Ich würde vorschlagen, wenn die Fläche nicht zu groß ist, sie mit Bodengittern (z.B. http://www.novus-hm.com/35-0-Terra-Grid.html) zu befestigen. Du kannst dort ja Erde in die Gitter füllen und diese Einsäen. Dann kommt jedes Jahr wieder neues Gras aus den Gittern und die Pferde zerlatschen die Fläche nicht. Das schont auf lange Zeit deine Koppeln und die Pferdehufe auch. Die Platten kosten etwa 8€/qm und ich kann sie sehr empfehlen. Du kannst diese auch ohne Unterbau verlegen, dazu nimmt man sie verkehrt herum. Düngen würde ich die Wiese nur nach Bodenprobe, denn sie wird ja schon reichlich durch Urin und Kotreste gedüngt, selbst wenn du täglich abäppelst. Solltest du sie doch einsäen wollen nehme ich immer
http://www.siepmann.net/siepmann_shop.p ... egory=1417
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auf dieser Seite gibts mehrere Sorten, da kann man sich eine aussuchen, die gut passt.
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-Tanja-
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Re: Winterweide sanieren

Beitrag von -Tanja- »

Bei einer Fläche von ca. 2.500 qm scheidet eine Befestigung mit Gittern aus Kostengründen aus. ;)
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Muriel
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Re: Winterweide sanieren

Beitrag von Muriel »

Könnt Ihr nicht einen Laufgang rund um die Weiden machen? Dann hättet Ihr genügend Bewegungsanreiz.
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blex
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Re: Winterweide sanieren

Beitrag von blex »

Muriel hat geschrieben:Könnt Ihr nicht einen Laufgang rund um die Weiden machen? Dann hättet Ihr genügend Bewegungsanreiz.
jaaaa, so in etwa:


http://youtu.be/SlFXAjzovRQ
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LG
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-Tanja-
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Re: Winterweide sanieren

Beitrag von -Tanja- »

Muriel hat geschrieben:Könnt Ihr nicht einen Laufgang rund um die Weiden machen? Dann hättet Ihr genügend Bewegungsanreiz.

Hab ich mir auch schon überlegt, aber dann müssen sie auch wo langlaufen, wo es mehr als nur ein bissele knöcheltief vermatscht... Das ist dann auch blöd. Kannst Du Dir ja am Sonntag mal angucken (OT: ich hoffe, Du magst Apfelkuchen? Wir ham grad Äpfel oooohne Ende!).
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Muriel
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Re: Winterweide sanieren

Beitrag von Muriel »

Apfelkuchen ist fein, solange kein Zimt dran ist :-D
ich guck es mir gerne an. Wenn es nur ein paar vermatschende Stellen wären, könnte man die ja evtl befestigen. Ihr habt ja eigentlich schön abschüssiges welliges Gelände.
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Hina_DK
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Re: Winterweide sanieren

Beitrag von Hina_DK »

So ein ähnliches Problem haben wir auch. Wir haben unsere neue Weide dieses Jahr überhaupt erst angelegt, benutzen sie aber schon stundeweise, einen halben Hektar. Das geht sehr gut. Ernsthafte Trittschäden haben wir bisher nur am Eingang, wo es nach jetzt gut 3 Wochen täglich viel Regen etwas modderig geworden ist. Über Winter wollte ich den 4 Ponies auch den Hügel mit dem Wäldchen gönnen, da unser Paddock gentlich auch nur noch ein Modderloch und nur knapp 600 qm groß ist. Mein Problem dabei ist allerdings, wenn die das Weidestück auf dem Hügel zertrampeln, haben wir trotz der Abschüssigkeit auch Modder und dann wird es rutschig, vor allem wenn das dann auch noch friert. So richtig optimal ist es deshalb auch nicht. Der untere Bereich, der nur etwas wellig ist, wäre dann wohl doch sinnvoller aber da haben sie nichts zum unterstellen. Irgendwie kann man da eigentlich auch nur auf einen schön trocknen Winter hoffen ;).

Was das Nachsäen betrifft, so dürfte das aber kein Problem sein. Einmal durchwachsen lassen und mähen, dann ist es auch wieder benutzbar. Am besten auch mal walzen. Haben wir allerdings nicht gemacht, ist aber sinnvoll.

Etwa Ende März/Anfang April, wenn es mal trocken auf der Weide ist, würde ich aber unbedingt über eine Gabe Kalkstickstoff nachdenken. Zum einen, weil die ja da viel hinpinkeln, zum anderen, weil das doch ganz gut verhindert, dass die Grasnarbe durch zu üppigen Unterwuchs zurückgedrängt wird und statt dessen sich viel Klee und anderer für eine Pferdeweide nicht so geeigneter Bewuchs breit macht.
Viele Grüße
Hina

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-Tanja-
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Re: Winterweide sanieren

Beitrag von -Tanja- »

Muriel hat geschrieben:Apfelkuchen ist fein, solange kein Zimt dran ist :-D
Oh gut, den hätt ich nämlich eigentlich in die Streusel reingemischt. ;)

Dina: Walzen wäre kein Problem, das kann unser Nachbar für uns machen. Ich hätte nachgesät und dann drüberwalzen lassen.

Hach, ich seh schon, das wird schwer. Naja, wir können es ja einen Winter ausprobieren. Nächsten Winter ist Kurti dann ja "schon" 3,5, und wir werden wesentlich mehr mit ihm machen. Wie gesagt: 300 qm befestigten Paddock haben wir ja. Aber für einen Jungspund ohne sonstige großartige Bespaßung finde ich das halt wenig. Wir haben ja auch keine Halle und keinen Platz, wo ich ihn mal springen lassen könnte. In dem Stall, wo er aufgewachsen ist, hatte er 900 qm, da waren es allerdings auch vier Pferde.
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Hina_DK
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Re: Winterweide sanieren

Beitrag von Hina_DK »

Genauso ist es bei uns auch. Insgesamt sind natürlich 900 qm für vier auch immer besser, als 300 für einen. Selbst wenn da noch drei andre Pferde sind aber die Rennstrecken sind einfach länger. Bei uns kommt noch dazu, dass wir in Dänemark ein sehr strenges Pferdehaltungsgesetz haben. Wir dürften die auch gar nicht ganztätig auf den 600 qm haben. Mindestgröße wäre nämlich von 1-4 Pferden hier 800 qm. Wir müssen sie, ob wir wollten oder nicht, mindestens 2 Stunden täglich auch im Winter auf das große Gelände lassen. Natürlich steht keiner mit der Uhr daneben aber wir sind verpflichtet, am Stall einen Plan auszuhängen, auf dem ganz genau steht, von wann bis wann welches Pferd auf dem großen Gelände sein wird. Kommt Kontrolle und es ist ihre Auslaufzeit und die stehen auf dem zu kleinen Paddock, zahlt man eine nicht unerhebliche Strafe ;). Nicht nur deshalb haben wir uns auch entschlossen, zugunsten besonders unserer beiden Jährlinge, möglichst viel Bewegungsfreit zu ermöglichen, auch wenn wir dann eine beschädigte Weide haben. Die beiden großen Isis meckern da auch nicht, zumal der eine davon auch noch ein Jungspund ist, der gerne mal etwas rennt. Im Winter machen wir mit den beiden in Ermangelung von Platz und Halle ja auch nicht so viel.
Viele Grüße
Hina

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