Rammeligkeit- Pferd hört nicht zu

Moderator: Keshia

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marjul
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Re: Rammeligkeit- Pferd hört nicht zu

Beitrag von marjul »

Es kann schon sein, dass er mal einfach kein Interesse mehr hat und dann mal eben weg hört.
*ohrenzuhaltundsing* Ich hööör dich nicht! ;-)

Ich glaub aber eher, er hat halt einfach eine kurze Aufmerksamkeitsspanne und langweilt sich leicht. Wenn man sich langweilt kann man nur ganz schwer aufmerksam bleiben (ich spreche aus Erfahrung :seufz: )

Aber eigentlich ist es nicht so wichtig was jetzt der Grund ist, ich würde in beiden Fällen einfach mehr Spannung und Abwechslung rein bringen. Und angenehmer ist es bestimmt (und du wirst auch automatisch geduldiger) wenn du der Überzeugung bist er kann es einfach nicht, als wenn du immer davon ausgehst, dass er das aus böser Absicht macht.
LG Julia

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Wallinka
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Re: Rammeligkeit- Pferd hört nicht zu

Beitrag von Wallinka »

wichtig ist auch, dass du dich mal sehr genau unter die Lupe nimmst. Meiner zB konzentriert sich nur auf mich, wenn er weiß, dass ich mit den Gedanken auch wirklich und ausschließlich bei ihm bin. Bin ich mit den Gedanken woanders/abgelenkt, schweifen seine Gedanken auch. ;)
und manchmal können Bachblüten auch helfen- es gibt da mehrere, die bei Tieren, die gern in eine andere Welt abdriften, helfen können, da wäre es geschickt, wenn du jemanden findest, der sich gut mit Bachblüten auskennt und die richtigen für deinen Kleinen raussucht.
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
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A.Z.
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Re: Rammeligkeit- Pferd hört nicht zu

Beitrag von A.Z. »

Ich fand den Kleinen ehrlich gesagt garnicht so schrecklich auf dem Kurs Brexi.

Die Geschichte mit dem Schulter herein etc. muss er doch erst vom Kopf her verstehen zum einen, zum andern ist es körperlich sau anstrengend.

Wenn ich daran denke, dass selbst mein nun mittlerweile erfahrener Trabär dabei je nach Tagesform Schwierigkeiten hat und sein "way out" dann auch einfach nur "Augen zu und durch" ist ...

Der ist auch so ein Kandidat, der sich ab und zu gedanklich wegbeamen kann und dann einfach nicht da ist, obwohl er einen grad über den Haufen rennt. Einen Anranzer nimmt er dann nicht dauerhaft übel, auch wenn er erstmal bedröbelt guckt.

Bei uns ist es auch ganz wichtig, dass ich da bleibe. Bin ich abgelenkt, kann ich ihn eigentlich genauso gut wieder weg stellen, denn dann hält er mir ganz grausam den :spiegel: vor.

Das meiste was uns regelmäßig weiter hilft, wurde hier schon genannt. Vor allem die Clickerei produziert meist ein höchst interessiertes Pferd, das voll bei der Sache ist. Aber wenn die Konzentrationszeit rum ist, dann ist sie einfach rum.
Viele Grüße Angela

Oh Großer Geist, hilf mir, nie über einen anderen Menschen zu urteilen, bevor ich nicht zwei Wochen lang in seinen Mokassins gelaufen bin. (Lachender Fuchs, Sioux-Häuptling)

In memoriam
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ehem User

Re: Rammeligkeit- Pferd hört nicht zu

Beitrag von ehem User »

Grade mal ne ganz andere Schiene - hast Du mal ein blutbild machen lassen? Selenmangel? Meiner hatte das letztes Jahr und neben massiver Trägheit wirkte er auch sehr sehr verträumt und richtiggegehnd trottelig, während er normalerweise eigentlich sehr bemüht ist.
Ist viell nur ein kleiner Strohhalm, würde ich aber mal abchecken lassen, falls Du keine aktuelles Blutbild hast und seine Trannigkeit schon nach 2-3 Minuten Arbeit kommt.
J.H.
Remonte
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Re: Rammeligkeit- Pferd hört nicht zu

Beitrag von J.H. »

hm, ich weiss nicht, ich kenne dein Pferd nicht. Aber ich habe derzeit ein "Schulungs-"Pferd, mit dem ich ein ähnliches Problem habe. Dieses Pferd war schon immer rüpelig, ca. 180 Stm., breit, und bullig. Von der Besi irgendwie enggezogen durch die A-Dressuren geboxt, hat er meist auch gut darin abgeschnitten. Liess sich nicht führen, schon gar nicht auf die Koppel hinaus.

Die Besi hatte mich ursprünglich wegen ihrem völlig verkorksten 4-jährigen Jungpferd angesprochen (hat sie selbst angeritten), ob ich ihr da nicht doch mal mit Bodenarbeit helfen könnte (nachdem man mich jahrelang belächelt und ausgelacht hat :lol: ).

Und dann hat sich das ergeben, dass ich den "Büffel" auch bodengearbeitet habe. Ich hab nicht den Eindruck, dass der einfach generell nicht will, oder sich langweilt oder richtig abgelenkt ist. Aber der kriegt feine Signale einfach nicht mit. Gut, das umrempeln beim Führen hab ich recht fix udn rigoros korrigiert. Aber es ist schon so, dass dieses Pferd einfach so büffelig ist, 10 mal klappt das halten am durchhängenden Seil hinter mir, beim 11 mal büffelt er mich um. Erst, wenn man den wieder massregelt, ist er wieder da. Und das ist mit allem so. Da denk ich manchmal, vielleicht ist das halt auch einfach so eine Eingenschaft dieses Pferdes, dass der feine Signale halt einfach nciht mitkriegt. Abgelenkt ist der nicht, eher nicht aufmerksam.
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Muriel
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Re: Rammeligkeit- Pferd hört nicht zu

Beitrag von Muriel »

Oh, das erinnert mich sehr an die ersten Monate mit meinem Fjord. Der war unglaublich rammelig... nach einer Woche hab ich erstmal "aufgegeben" und nichts mehr ohne Gertenbewaffnung gemacht. Er liess sich überhaupt nicht rangieren, steuern, hatte nur Fressen im Kopf, konnte keine Sekunde stillstehen und hat nicht zugehört. Man musste recht massiv werden bis er wahrnehmen konnte was man wollte bwz dass man überhaupt was wollte... und das kleine Problem war, er hasst Druck - wenn man dann also Druck machte (und sei es um das eigene Leben ein wenig zu schützen) machte er doppelt so viel Gegendruck. "Du willst was? Ey isch mach Disch platt!"

Das einzige wo er richtig richtig toll war war völlig freie Arbeit. Alles andere fand er doof. Gut, Ausreiten ging auch, draufsetzen und los gings, aber da konnte er sich auch nur eine gute halbe Stunde konzentrieren, dann ging der Kampf los ums Gras essen oder nicht essen.
Das war keine schöne Zeit und ich hab mich ehrlich geschämt dass ich so ein Pferd habe, dass ich fast nichts von seinem schlechten Verhalten mal auf Video gebannt hab. :lol:

Ich hab dann nach reiflicher Überlegung (wegen seiner ausserordentlichen Futterfixiertheit) mit Clickern angefangen, und dann wurde es erst richtig schwierig.... Erst als er der Sache "Clickertraining" wirklich traute konnte er ein eindeutiges "Ja" zu fast allem sagen und immer besser zuhören. Im Hirn wurde langsam mehr Platz, weil der "FUTTER"- Gedanke nicht mehr der alles beherrschende war.

Heute (zwei Jahre später) ist er ein absoluter Oberstreber, wenn auch in manchen Situationen immer noch seine Unsicherheiten zum Vorschein kommen. Und ich habe sehr sehr lange gebraucht, bis ich sein Verhalten nicht als "unverschämt", sondern als Unsicherheit definieren konnte.

Ich habe von Anfang an versucht, nur soviel Druck wie nötig zu verwenden, und so schnell es geht zu so feinem Kontakt wie möglich zu gelangen. Jede richtige Reaktion von ihm wurde mit dem Clicker bestärkt, so dass er merkte dass es sich wirklich lohnen kann, zuzuhören. Ich habe nach Möglichkeit keinen verstärkenden Druck benutzt, sondern nur gleichbleibenden. Also kein "anklopfen, Tür eintreten, Gewitter", sondern "nerven, bis ein Hauch von Verständnis entsteht, und dieses belohnen - und gleich wieder anfragen (mit geringerer Druckstärke) um zu sehen ob das Verständnis immer noch da ist..."

Ich finde der Clicker ist da das ideale Werkzeug, weil ich eben dem Tier zeigen kann, dass es sich lohnt, mitzumachen und auf feine Sachen zu hören. Aber ich will nicht verhehlen dass er mich wirklich an die Grenzen meiner Geduld gebracht hat und es 9 Monate gedauert hat, bis er wirklich begann zuzuhören und nicht in jeder Situation aufs neue genau nachzufragen ob ich das auch wirklich so meine...
Und es hat ein Jahr gedauert, bis seine Konzentrationsfähigkeit deutlich angestiegen ist (über eine halbe Stunde).
Woran kann das liegen? Es ist nicht so, dass er keinen Respekt vor mir hat, ich habe eher das Gefühl, dass er manchmal einfach abwesend ist. Finde ich sehr dreist.
Warum empfindest du das als dreist? Dein Pferd hat keinen Vertrag unterschrieben, bei dem er 100%ige Aufmerksamkeit gelobt hat, oder? Du bist es doch, der etwas von ihm möchte.

Wie gesagt, Jack hat mich gelehrt, vieles in Frage zu stellen und hinzuhören, was sich hinter der Rüpeligkeit verbirgt. Er hat mir wirklich sehr viel beigebracht. Ich wünsche Dir, dass Du Dein Pferd auch als Lehrer sehen lernst und nicht nur als ungezogenen Schüler, der keinen Bock auf Lernen hat.
"Gegen Zielsetzungen ist nichts einzuwenden, sofern man sich dadurch nicht von interessanten Umwegen abhalten lässt."
M. Twain
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Susi83
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Re: Rammeligkeit- Pferd hört nicht zu

Beitrag von Susi83 »

Huhu...mich auch mal zu Wort melden :whistle:

also das er ja mit 6 Jahren noch jung ist wissen wir ja bereits ;) vllt sollte man auch mal seine Vergangenheit in betracht ziehen. Mit so jungen Jahren schon so viel und schwer arbeiten und im endeffkt kein richtiges "Leben" gehabt. Jetzt geht es ihm körperlich besser und er sieht wie schön bunt die Welt doch ist :staun:

Kurze Arbeitsphasen mit Abwechslung. Clickern auf jeden Fall ausprobieren ( könnte dir dabei auch helfen ;) ) und vorallem dich mal Filmen. Also bei dem tgl Umgang mit ihm und bei der Arbeit...das ist manchmal echt erstaundlich, was man für Signale aussendet obwohl man das gar nicht wollte oder gemerkt hat. Ach ja und vllt bissl mehr auf das Drumrum achten....also ich sag jetzt mal das eine Beispiel wo er angebunden war und der Hafereimer neben ihm stand....da würde ich auch nicht stille stehen :lol:

drück dich :friends:
:lesen: derzeit auf der Suche nach einer Kleinpferde/Ponydame, wer kann helfen?
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brexi
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Re: Rammeligkeit- Pferd hört nicht zu

Beitrag von brexi »

Mal ein kleines Update.

Nachdem bei uns einiges vorgefallen ist (kommt im TB nochmal genauer) folgender Stand:
Gody hat sich am Putzplatz bei meiner neuen RB aufgeführt, war nervös, hat sich drumgewickelt, Person X (nicht meine RB) schritt mit der Peitsche ein, Gody vollkommen aufgedreht, Putzplatz samt Betoneinfassungen rausgerissen, durch den Zaun durch, eigefangen, von Person Y im Roundpen hin und her gejagt, wieder raus, wieder abgehauen, 5 mal hoch und runter gerannt, auf die Koppel geschmissen, total verstört.

So ich habe nun ein Pony was mich komplett ignoriert, Aufmerksamkeitsspanne beträgt 5 Sekunden, "Ich rammel dich um und gehe dahin wo ich will" Spanne die restliche Zeit :cry:

Wir fange von 0 an, zumindest in der Nähe des Putzplatzes, habt Ihr noch Tips wie ich Ihm helfen kann?
Also ich habe Ihn im Griff, aber es ist wieder sehr anstrengend, weil wenn er gehen möchte, dann geht er, und ich häng dran.
Das war schonmal besser :( :(
Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein....
Arthur Schopenhauer
Wallinka
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Re: Rammeligkeit- Pferd hört nicht zu

Beitrag von Wallinka »

ich hab leider keine Tipps, aber ich lass dir mal eine große Tüte :ohm: da.
sowas blödes, das jemand fremdes deinem Pferd beweisen mußte, dass Menschen genau so sind wie gedacht und du das jetzt wieder ausbaden darfst :(
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
ehem User

Re: Rammeligkeit- Pferd hört nicht zu

Beitrag von ehem User »

:ahhh: :schulter:

so ein SCHEIß!
so ein verdammter ... :verflucht:

ich würde person X die rechnung von der physiobehandlung schicken, sollte eine nötig sein :evil:
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