Ich hab mich heute Morgen gerade gefragt, wo wohl die Ursache dafür ist, dass einige Pferde mit Futter so aufdrehen

Vielleicht mag ja jemand mit brainstormen? Ggf. kann man damit ja sogar eine Lösung finden, damit die Pferde nicht mehr so aufdrehen?
Als Ursachen fürs Aufdrehen könnte ich mir folgende Möglichkeiten vorstellen:
1) Futtergier. Ist das Pferd sonst auch sehr "scharf" auf Futter? Frisst es in Ruhe oder schlingt es? Ist es generell verfressen oder hat es einfach Hunger? Wenn es selbst bei an sich unbeliebtem Futter beim Clickern aufdreht, kann es diese Ursache nicht sein. Gleichzeitig entsteht Gier ja immer nur aus einem Gefühl zu wenig zu bekommen/zu haben. Evtl. gibt sich die Gier also nach einiger Zeit und entsprechend hoher Clickerrate? Ode rmal versuchen, vorm Clickern eine Portion Heu/Heucobs zu füttern, und schauen ob’s dann anders ist? Und schauen, ob das Pferd auch so aufdreht, wenn man „nur“ aus der Hand füttert, ohne Click.
2) Ungenügende Konditionierung. Das Pferd hat noch nicht durchschaut, dass es NUR nach Click eine Belohnung bekommt und/oder wie es an den Click kommt, und fühlt sich dazu veranlasst, alles Mögliche zu tun, um an das Futter/den Click zu kommen. Somit zurück zu einer einfachen, simplen Übung (Target o.ä.) und die so lange Clickern, bis diese richtig, richtig gut sitzt. Kleinschrittiger vorgehen.
3) Erlerntes Verhalten. Einige Pferde lernen schneller als einem lieb ist – vielleicht hat man am Anfang ein paar Mal unabsichtlich „Aufregung“ geclickert, weil man begeistert davon war, wie engagiert das Pferd ist? Ggf. kann man dann „Ruhe“ clickern und das falsch erlernte Verhalten ausgleichen?
4) ungebändigte Freude. Das Pferd freut sich unglaublich darüber, dass es plötzlich anders behandelt wird – es gibt Leckerlis aus der Hand / der Mensch ist aufmerksamer / es wird nicht gestraft / die Regeln sind lockerer / es gibt Lob und Wertschätzung / oder oder oder… Da müsste man halt rausfinden, was davon der tatsächliche Auslöser ist, und ob man diesen Einschleichen kann. Ansonsten dürfte sich die Aufregung ja nach einiger Weile legen… Gewöhnung tritt ja überall ein…

Evtl. ergreift es auch die Chance, dem Menschen endlich mal zeigen zu können, WIE toll es ist!
Gerade in diesem Fall wäre es halt super schade, dem Pferd das Clickern wieder zu nehmen…
5) Überforderung. Plötzlich sind die Regeln anders

und der ganze Ablauf stimmt nicht mehr. Das kann verunsichern und zu komischem Verhalten führen. Oder die Verunsicherung kommt durch den neuen Programmpunkt Clickern – Mensch stellt sich vor’s Pferd und sagt „wir clickern jetzt“ und Pferd hat KEINE AHNUNG was es soll, also füllt es das Vakuum mal mit Action… Da müsste man dann gucken, ob man Clickern nicht einfach im alltäglichen Ablauf einschleicht, sodass sich möglichst wenig ändert.
6) Clickern offenbart ungeklärte Fronten. Vielleicht ist das Problem auch sonst im Umgang vorhanden, kommt beim Clickern aber viel stärker hervor, es offenbaren sich quasi Lücken in der Erziehung, das Pferd wird rempelig, lässt sich nicht kontrollieren, man kann die Füße nicht gezielt ansteuern und sagen „heb die Füße nicht“. Da könnte man dann mit Erziehung und verbesserter Körpersprache was dran machen, und positive & negative Verstärkung kombinieren.
Was fallen euch noch für Ursachen ein? Und/oder Lösungsvorschläge?
Das Thema hat mich gerade echt gepackt…
Ich möchte übrigens überhaupt gar keinem auf die Füße treten. Ich hatte noch NIE ein Pferd an der Hand, das aufdreht beim Clickern, all meine Theorien sind also genau das - Theorien.