Hufe geben

Moderator: Sheitana

Benutzeravatar
HP-Manu
Sportpferd
Beiträge: 1555
Registriert: Mi 5. Sep 2012, 09:29

Re: Hufe geben

Beitrag von HP-Manu »

und? Macht ihr schon Fortschritte?
ehem User

Re: Hufe geben

Beitrag von ehem User »

Hallo! Hab ein ähnliches Problem und zwar gibt meine Stute auch ungern ihre Pfötchen. Wurde wohl beim Vorbesitzer nicht so oft geübt. Nun hab ich das, wie auf der wege-zum-pferd Seite, mit dem Antippen der Gerte versucht. Da reagiert sie auch schon ganz gut und hebt kurz den Fuß, allerdings kommts mir so vor, als ob sie fast ein wenig "grantig" wird, da sie mit dem Fuß mehr aufstampft, wie ihn aufzuhalten. Muss dazu sagen, dass ich erst zweimal geübt habe. War das bei euch auch so? Wie verhaltet ihr euch da? Gilt das und wird die Reaktion gelobt oder wird das eher als Widersetzlichkeit gesehen?
lg,
T.
Benutzeravatar
Sheitana
Zentaur
Beiträge: 30643
Registriert: Di 15. Mai 2012, 08:07
Wohnort: Bergheim
Kontaktdaten:

Re: Hufe geben

Beitrag von Sheitana »

Ich gehe zunächst mal davon aus, dass das Pferd Probleme hat, die Hufe nicht zu geben. Unsere geben ihre Hufe in der Regel vorbildlich (übrigens auch nie geübt, das hat damit nur wenig zu tun ;) ), aber manchmal sind sie trotzdem unwillig und wackeln und stampfen. Meist in einem Wachstumsschub, wo sie Probleme haben sich auszubalancieren. Es hilft meist, sie anders hinzustellen, sie durch eine 2. Person etwas zu stützen etc.
ehem User

Re: Hufe geben

Beitrag von ehem User »

Hallo! Danke für die Antwort. Prinzipiell gibt sie die Hufe schon, hat das also schon gelernt, aber es ist meistens ein großes Theater. Ein Fuß geht gut, den hebt sie auch ganz brav und beim anderen hüpft sie auf 3 Beinen vor zurück und hin und her. Auch an die Wand stellen, oder stützen hilft nicht unbedingt. Denke, sie fühlt sich einfach noch sehr unsicher und ist wenig ausbalanciert, deshalb hätte ich gerne mit dieser Übung nochmal von vorne angefangen, da sie dabei lernen muss, sich selbst zu balanzieren. Meine Frage hat sich nun eher speziell auf das Problem bezogen, dass sie bei der Übung zwar recht gut mitmacht, aber mehr "aufstampft" wie den Fuß kooperativ und langsam zu heben und ich jetzt nicht so ganz weiß, wie ich damit umgehen soll. Soll das belohnt werden, bestraft, ignoriert? Gibts andere Ansätze?
Benutzeravatar
Hina_DK
Einhorn
Beiträge: 4801
Registriert: Mi 16. Mai 2012, 22:50
Wohnort: Dänemark

Re: Hufe geben

Beitrag von Hina_DK »

Die Sache mit dem unbalanciert sein, wenn die Hufe gemacht werden, darüber denke ich auch schon lange nach. Im Grunde ist es doch eigentlich nicht so logisch. Wenn ein Pferd im stehen döst oder schläft, steht es ja im Grunde auch nur auf drei Beinen, das vierte wird komplett entlastet. Dass es das andere Bein dazu feststellt, liegt ja auch nur daran, dass im Schlaf die Muskelspannung rausgeht und das Pferd zusammenbrechen würde. Wenn man die Hufe macht, ist es aber wach, womit das Problem ja wegfällt. Ich habe viel mehr den Eindruck, dass es vor allem jungen Pferden einfach unangenehm ist, wenn man es bewusst auf drei Beine stellt und ihm damit die natürliche Fluchtmöglichkeit nimmt und es deshalb so hibbelig ist, was wir dann als unausbalanciert interpretieren.
Zuletzt geändert von Hina_DK am Fr 21. Dez 2012, 13:07, insgesamt 2-mal geändert.
Viele Grüße
Hina

Probiers mal mit Gemütlichkeit
Benutzeravatar
HP-Manu
Sportpferd
Beiträge: 1555
Registriert: Mi 5. Sep 2012, 09:29

Re: Hufe geben

Beitrag von HP-Manu »

wenn das eine Bein gut funktioniert und das andere nicht, dann ist es oft ein anderes problem, sprich es zwickt irgendwo. Das hab ioch extrem oft bei meinen Kundenpferden und bei 99% ist es dann durch einen Osteo schnell behoben. Kann euch nur raten, lass mal drüber schauen
Benutzeravatar
Hina_DK
Einhorn
Beiträge: 4801
Registriert: Mi 16. Mai 2012, 22:50
Wohnort: Dänemark

Re: Hufe geben

Beitrag von Hina_DK »

Stampfen ist ja eine Protestgeste des Pferdes. Das kann viele Ursachen haben. Wenn keine wie von Manu beschriebenen Gründe vorliegen, dann würde ich das Aufstampfen ignorieren aber ich würde mir nicht den Huf aus den Händen reißen lassen. Notfalls mit beiden Händen festhalten, dann kurz drauf absetzen. Das Pferd dabei immer gut loben und zwar noch solange der Huf oben ist, damit nicht das absetzen belohnt wird. So dann Stück für Stück den Huf immer einen Moment länger anheben lassen.
Viele Grüße
Hina

Probiers mal mit Gemütlichkeit
ehem User

Re: Hufe geben

Beitrag von ehem User »

So, mittlerweile sind wir schon ein wenig weitergekommen. Habs jetzt nochmal auf die "konventionelle" Art versucht und erst mal in der Box (da fühlt sie sich am wohlsten) Hufe geben geübt. Das klappt mittlerweile bei 3 Füßen sehr gut (zwar nicht lange, aber wir erhöhen die Zeit immer weiter). Ein FUß (jetzt aber ein anderen wie damals) ist immer noch ein Problemfall, aber das dürfte wirklich auf ein Rückenproblem bzw. Hüfte hindeuten, weil es sie auch beim Longieren etwas "zwickt". Dh. der Chiropraktiker ist schon "bestellt". (Danke für den Tipp!). Und an was ich überhaupt nicht gedacht habe, ist die Sache mit der Belohnung. Sie bekommt nämlich nach dem Aufheben und dann wieder Absetzen immer ein Leckerli. Lobe zwar mit Worten auch beim Aufheben und währenddessen, aber dass ich mit dem Leckerli danach das Absetzen belohne, daran hätte ich nieee gedacht. Also noch eine Baustelle, wo wir dran arbeiten müssen. :)
Benutzeravatar
-Tanja-
Nachwuchspferd
Beiträge: 586
Registriert: Do 14. Jun 2012, 15:48
Wohnort: Roundabout Karlsruhe
Kontaktdaten:

Re: Hufe geben

Beitrag von -Tanja- »

Ich habs bei Kurt, den ich im Juni 2-jährig übernommen habe und der auch vor allem hinten nur sehr schlecht Hufe gab, ohne Hilfsperson so gemacht: aufgehoben, stimmlich gelobt, abgesetzt, Keks reingestopft. Das auch immer mal, wenn er irgendwo im Paddock rumstand. Anfangs hatte er hinten wohl Probleme, aber eher in die Richtung, daß es ihm unangenehm war. Da keilte er auch mal aus. Da habe ich dann aber auch deutlich geschimpft. Manchmal auch stur festgehalten.

Zwischenzeitlich klappt Hufegeben, auskratzen und auch längere Hufbearbeitung vorbildlich: ich stehe nur noch neben dem Bein und zeige auf den Huf, dann gibt er ihn schon, hält ihn auch ruhig für längere Zeit oben ohne wegzuziehen.

Ich habe das alles mehr so wie nebenher gehandhabt. Er hat dadurch sicherlich auch nie den Eindruck bekommen, daß das was wesentliches ist.
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Benutzeravatar
Sheitana
Zentaur
Beiträge: 30643
Registriert: Di 15. Mai 2012, 08:07
Wohnort: Bergheim
Kontaktdaten:

Re: Hufe geben

Beitrag von Sheitana »

-Tanja- hat geschrieben:Ich habe das alles mehr so wie nebenher gehandhabt. Er hat dadurch sicherlich auch nie den Eindruck bekommen, daß das was wesentliches ist.
Ich denke sowieso, dass das in der Jungpferdeausbildung ganz oft ein wichtiger Punkt ist.
Oft wird dann etwas als so wichtig erachtet, dass man seinen Fokus viel zu sehr darauf legt und viel zu sehr auf "das muss". Man wird verkrampft, verunsichert das Jungpferd ."Das muss etwas gaaaanz Schlimmes sein, wenn Mensch so angespannt ist".

Ich staune immer wieder, wieviel unsere Jungspunde einfach schon können von unserem "nicht üben". Weil viele Dinge alltäglich und normal sind, dass sie so sehr nebenher geschehen, dass dort gar kein "Theater" drum gemacht wird.
Antworten