Hinterhuf trifft Vorderhufe - Warum? Ist das negativ?

Moderator: Stjern

Benutzeravatar
HP-Manu
Sportpferd
Beiträge: 1555
Registriert: Mi 5. Sep 2012, 09:29

Re: Hinterhuf trifft Vorderhufe - Warum? Ist das negativ?

Beitrag von HP-Manu »

tonnenpferd: mustangroll geht nicht bei allen Pferden! Ich würde es erstmal mit starkem berunden versuchen. Für eine Mustangroll brauchst du extrem starke Wände.
Benutzeravatar
lungomare
Zentaur
Beiträge: 21031
Registriert: Di 12. Jun 2012, 20:50
Wohnort: zw. KS und PB
Kontaktdaten:

Re: Hinterhuf trifft Vorderhufe - Warum? Ist das negativ?

Beitrag von lungomare »

hm? also für mein Verständnis bräuchte es jetzt für "starkes Berunden" stärkere Wände als für ne Mustangroll, bei der ja nur der pigmentierte Teil des Wandhorns abgerundet wird... oder meinst Du die Jackson-Mustangroll, die bis an die Weiße Linie gehen kann? Wo würdest Du beim starken Berunden aufhören?
Choose being kind over being right and you'll be right most of the times.
... die mit der buchstabenfressenden Tastatur..
Benutzeravatar
Muriel
Schulpferd
Beiträge: 942
Registriert: Di 15. Mai 2012, 09:30

Re: Hinterhuf trifft Vorderhufe - Warum? Ist das negativ?

Beitrag von Muriel »

Traber sind schon so gezüchtet dass sie mit dem Hinterbein weit vorgreifen. Das tun sie normalerweise an der Vorhand aussen vorbei. Wird so ein Pferd nun nicht gefahren, sondern gymnastizierend gearbeitet, kann es meiner Ansicht nach durchaus passieren, das die Hinterhand spuriger tritt, aber das weite Vorfussen noch erhalten bleibt, somit steigt sich so ein Pferd dann in die Vorderhufe. Wenn es nun weiter lernt, nicht nur das Bein aus der Hüfte weit nach vorne gestreckt zu führen, sondern die Hanken zu beugen (sehr schwer für einen Traber) müsste das wieder aufhören und ein "normales" Gangbild entstehen.

Eine andere Thematik ist das Heben im Brustkorb (siehe Mosh), wenn das eingeschränkt ist machen die Pferde vorne sehr weite, tauchende ausgreifende Schritte, die langsamer sind und wo wiederum das schnelle Vorfussen "behindert" wird, ergo greift die HH wieder.
"Gegen Zielsetzungen ist nichts einzuwenden, sofern man sich dadurch nicht von interessanten Umwegen abhalten lässt."
M. Twain
Stjern
Einhorn
Beiträge: 5049
Registriert: Di 15. Mai 2012, 11:18

Re: Hinterhuf trifft Vorderhufe - Warum? Ist das negativ?

Beitrag von Stjern »

Hallo,

ich habe Deine Einleitung nun so verstanden, dass Du eine schon laenger bestehende Steifigkeit der Hinterhand Deines PFerdes durch besseres gymnastizierendes Training beginnst zu mobilisieren. Und nun greift das Pferd weiter vor und klonkt an den Vorderhuf, der da halt noch nicht dummerweise auf dem Boden steht, richtig?
'
Mir faellt spontan folgendes ein:
Hast Du ein junges noch wachsendes Pferd, dann hat es sowieso regelmaessig Phasen, in denen es seinen Koerper wieder neu kennenlernen und beherrschen lernen muss. Da wuerde ich erstmal den Wachstumsschub locker aussitzen.

Hast Du ein ausgewachsenes Modell: Ich wuerde nun orakeln, dass Deine Arbeit tatsaechlich Fruechte bringt und das Pferd beweglicher in der Hinterhand geworden ist. Allerdings bist Du noch nicht soweit gekommen, dass durch die Arbeit der Hinterhand die Vorderhand ueber den Ruecken getragen wird und somit "wegkommt" bevor der Hinterhuf landet. Und zum anderen muss auch das ausgewachsene Pferd lernen seine Bewegungen neu zu koordinieren.

Ich wuerde nun an mehreren Stellen gleichzeitig ansetzen. Ich wuerde zu einem die Beine meines Pferdes in die Hand nehmen und passiv bewegen - nach vorne und hinten, kreisen. Ich wuerde auch gaaanz vorsichtig dehnen. Die Schultermuskulatur wuerde ich abtasten und massieren. Bei den Vorderbeinen wuerde ich bei kreisenden Bewegungen darauf aus sein mit der Zeit das gesamte Schulterblatt "mitzunehmen". Wenn Du Dich damit noch nie auseinandergesetzt hast, dann ist es sinnvoll sich ein Buch zu beschaffen mit Anleitungen oder einen Onlinekurs oder eine DVD.

Aktiv wuerde ich das Pferd dazu auffordern, dass es die Vorderhand mal hochsetzt (auf ein Podest oder Strohballen). Es das Vorderbein auf Kommando selbst anhebt und vielleicht nach einer Zeit beginnt es zu halten. Kann aber etwas dauern, je nach PFerdezustand.

Dann wuerde ich zusaetzlich mir den Ruecken anschauen. Uebertraegt mein PFerd die Hinterhandtaetigkeit auch komplett nach vorne, oder sind da eine oder mehrere Blockaden?

Ich wuerde bei der Bodenarbeit, wenn ich beim Uebertreten und somit auf dem Weg zum Schulterherein bin darauf achten, dass ich meinem PFerd zeige, dass das innere Hinterbein dort auffusst, so spaeter der Reiter drueber sitzen wird. Also nicht das maximale Vorgreifen animieren, sondern unter den spaeteren Reiterschwerpunkt tritt. Ich wuerde versuchen zu ueberpruefen oder ueberpruefen zu lassen, ob ich das Schulterherein korrekt ausfuehre und das Pferd wirklich sauber gebogen ist oder ob es einfach schief laeuft.

Ich wuerde versuchen meinem Pferd bewusst zu machen, wo denn seine Koerperanhaengsel (sprich Beine) so im Raum rumstehen. Dazu kannst Du mit sanft kraulenden Bewegungen vom Kopf ueber den Hals ueber Schulter und Ruecken runterstreicheln bis auf den Huf und den Boden. Und dem PFerd so vermitteln. Fuehl!, hier steht Dein Huf, wenn sich Deine Koerperhaltung so anfuehlt. ICh wuerde ein Bein versetzen und wieder abstreicheln, um zu zeigen, und da steht der Huf nun.

Ich wuerde ein Stangensalat auf den Boden schmeissen und das Pferd durchstaksen lassen, damit es lernt die Beine zu sortieren. Anfangs natuerlich mit einer Stange anfangen und dann dazunehmen. Es nutzt nicht, wenn das Pferd sich in den Stangen verheddert und Angst bekommt. Oder Du laesst das Pferd durch Autoreifen laufen.

Fang an Fotos von Deinem PFerd zu machen, damit Du eine Art Dokumentation hast, ob sich etwas im Muskelaufbau tut.
Denn all das zeigt Wirkung, aber nicht von gestern auf heute. Und wenn man taeglich da ist, hat man das Gefuehl, dass sich nichts tut. Ich denke z.B., dass unser Stallfohlen jeden Tag gleich gross ist, dabei war er ja im April winzig und nun hat er unser Ponie in der Groesse locker ueberholt.

Klar und auch die Hufe im Blick haben, aber das hast Du ja schon geschrieben bekommen.

Die Beine schuetzen hast Du ja schon getan.

Grundsaetzlich wuerde ich es schon als negativ werten, denn es ist sicher nicht von der Natur geplant, dass ein Pferd sich selber tritt (auch kein Mensch, und die treten sich ja auch mal gegen die eigenen Innenknoechel, will man ja auch nicht bei jedem Schritt, oder?)
Antworten