Pferde anreiten in einem Kurs - Jungpferdewoche - sinnvoll?

Moderator: Sheitana

ehem User

Pferde anreiten in einem Kurs - Jungpferdewoche - sinnvoll?

Beitrag von ehem User »

Hallo ihr Lieben!

Ich hab mal ein ganz spezielles Thema - das sollte nun eher eine Umfrage sein, Meinungsaustausch usw.

Meine Trainerin hat super Jungpferderfahrung. Reitet selber western, aber auch klassisch - einfach gesundes, Pferdeschonendes Reiten.
Ich habe nun vorgeschlagen, dass sie sowas wie ne "Jungpferdewoche" anbieten sollte - also ein längerer Kurs, wo es ums Anreiten von Jungpferden gehen sollte. Auch weiterführende Bodenarbeit sollte ein Thema sein.

Die Trainerin selbst ist Reitwartin, hat einschlägige Erfahrung und wirklich sehr beliebt.
Sie ist bekannt als sanfte Trainerin, die viel Wert auf gymnastizierendes Reiten legt und hervorragende Sitzkorrektur gibt.
Auch den Part für die weiterführende Bodenarbeit könnte sie zum großen Teil abdecken.


Plan wär so:
Teilnehmen dürfen alle Rassen, und Pferde die vom Boden aus schon vorbereitet wurden aufs Anreiten.
Wer schon vorarbeiten möchte kann das Pferd daheim schon an das Reitergewicht gewöhnen und die Balance schon bisschen schulen.
Jedenfalls sollte schon vorbereitende Bodenarbeit gemacht werden. (Longieren, Sattelgewöhnung usw).
Viele von den möglichen Kunden sind bereits jetzt schon Schüler von der Trainerin und nehmen Bodenarbeitsunterricht:

In der Woche selber sollte es jeweils 2 Einheiten geben.
Davon aber auch Bodenarbeit.
Anfangs nur Einzel“Reitunterricht“ am Ende der Woche vl auch mal zu zweit.
Bodenarbeit eventuell in Gruppen.
Die Einheiten sollten sehr kurz gehalten werden.

Idealerweise 1 x Reiten, 1 x Bodenarbeit.

Zusätzlich zu den 2 Einheiten pro Tag gibt’s für die Reiter Vorträge/Seminare jeden 2. Tag.
(Sattelcheck/Physiocheck fürs Pferd von einer Physiotherapeutin, Massage, weiterführende Bodenarbeit usw).
Zum Abschluss sollte es noch eine Einzelstunde geben mit Analyse was es gebracht hat, und ein weiteres Trainingsprogramm vorgeschlagen werden.

Das ganze findet wär für einen tollen Stall gedacht.
Schöne große Boxen, und Paddockbenützung ist möglich.
Eine Halle ist vorhanden.

Dauern sollte das Ganze 6 Tage.


Das ganze sollte nicht so sein, dass da rohe Pferde angekommen,
und die Besitzer möchten nach dieser Woche ein Reitpferd haben.


Wäre das was für euch?
Denkt ihr dass es hier „Nachfrage“ gibt?
Was darf so was kosten?
Welche Vorträge wären für euch interessant?

Ich bitte euch um eure Meinung – damit wir wissen, ob wir das planen sollten oder ob wir das lieber lassen…
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HP-Manu
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Re: Pferde anreiten in einem Kurs - Jungpferdewoche - sinnvo

Beitrag von HP-Manu »

hört sich eigentlich ganz gut an...ich würde allerdings den bereich bodenarbeit und reiten tauschen. sprich erst bodenarbeit und dann reiuten. so kann sich die lehrerin erstmal ein bild vom jungpferd machen.

ich mt meiner habe später mal vor das ganze ähnlich zu gestalten. friesenkind hat dies auch so ähnlich bei www.horse-in-balance.com gemacht. hier wird auch erst vom boden aus gearbeitet damit gewisse dinge einfach schon sitzen und das pferd z.b. treibende hilfen vom boden aus kennt und sich somit vom sattel aus leichter tut.

zu den kosten: wenn es richtig gut ist, dann bin ich persönlich bereit um die 30€ für ne einzelstunde zu zahlen.
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Schnucke
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Re: Pferde anreiten in einem Kurs - Jungpferdewoche - sinnvo

Beitrag von Schnucke »

Ich würde sowas wohl nicht buchen. Gerade in der Jungpferdearbeit kann man nicht planen und sagen diese Woche setze ich mich täglich drauf, oder überhaupt ich "arbeite" täglich mit dem Pferd. Gerade Jungpferde brauchen auch mal einen Tag zum abschalten und sacken lassen, da würde ich mir keinen Druck durch eine bezahlten Kurs von außen aufbürden. Ich reite derzeit auch ein Jungpferd (5 jährig), das allerdings schon angeritte ist, sie ist seit letztem Herbst unter dem Sattel. Selbst mit diesem, im Kopf absolut klarem und nicht unerfahrenen Pferd würde ich keinen Kurs noch nicht mal einen Wochenendkurs besuchen. Ich hab im Verkaufsstall, als ich sie dort noch stehen hatte, eine Woche täglich "gearbeitet", am Tag fünf merkte ich sie dreht mir langsam ab. Dabei haben wir wirklich abwechslungsreich gearbeitet.

Ich hab früher als ich noch fremde Pferde angeritten habe, auch täglich mit ihnen was gemacht. Aber im nachhinein, habe ich festegestellt, das ist für ein Jungpferd einfach zuviel, slbst wenn man Abwechslung rein bringt. Die Pferde die ich später ausgebildet habe, mit mehr Pausen als Arbeit haben sich wesentlich positiver und schneller entwickelt.

Zumal ich es absolut ablehne ein Jungpferd täglich zu reiten, selbst wenn es jeweils nur 10 Minuten sind.
Keine Stunde im Leben, die man im Sattel verbringt, ist Verloren (Sir Winston Churchill)

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Muriel
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Re: Pferde anreiten in einem Kurs - Jungpferdewoche - sinnvo

Beitrag von Muriel »

Das wurde in ähnlicher Form in der VFD mal angeboten (allerdings mit komplett rohen Pferden) und sehr kontrovers diskutiert. Den Kurs gibt es in der Form nicht mehr.
Ich sehe vor allem das Problem in der selbständigen Vorbereitung: da wird mancher vielleicht doch dazu verleitet mehr zu machen als gut wäre, um das Pferd auf einem bestimmten Stand zu präsentieren, in der Hoffnung dass man am Ende irgendwie reiten kann - egal ob das Pferd soweit wäre oder nicht.
"Gegen Zielsetzungen ist nichts einzuwenden, sofern man sich dadurch nicht von interessanten Umwegen abhalten lässt."
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ehem User

Re: Pferde anreiten in einem Kurs - Jungpferdewoche - sinnvo

Beitrag von ehem User »

Danke für eure Meinungen!

Hm.. also das ganze sollte wenn, dann so ausgelegt, dass ohnehin mit Bodenarbeit begonnen wird.
Und wenn schon in Gruppen, dann aufgeteilt nach den jeweiligen Ausbildungsständen.

Die größte Herrausforderung wird bestimmt werden, die Jungen nicht zu überfordern.
Auf der anderen Seite soll ja doch "Möglichst viel" weitergehen - damit die Pferdebesitzer einen "Nutzen sehen" -
Kosten wirds im Endeffekt ja nicht total wenig wenn man die ganze Boxengebühr, Anlagenbenützung usw dazurechnet.
Die Überlegung ist auch, den TAg in der Wochenmitte den PFerden freizugeben - dort den Massagekurs zu machen.
Und mit einem älteren erfahrenen Lehrpferd demonstriert was man alles weiterführend machen kann. So ne Art Diskussionsrunde .


@ Muriel: Wegen dem früheren vortrainieren bzw. selbsständige Vorbereitung: Ich glaube das ist durchaus ein Punkt, allerdings wird es überall so ehrgeizige Personen geben die schnell weiterkommen möchten. Die m achen dass dann auch daheim und ohne Kurs.
Der Kurs wird jedoch bestimmt so ausgelegt, dass sich hauptsächlich "Pferdeleut mit Köpfchen" dafür interessieren würden.
Durch die ganzen zusätzlichen Vorträge - die ja auch nicht jedermann interessieren - durch die schonende aufbauende Bodenarbeit: (Wo gehört schon Kappzaumarbeit, Stangengymnastik, vl bisschen klass. Handarbeit/Langzügel) zur Bodenarbeit?. Auch der zusätzliche Sattelcheck von einer gekonnten Physiotherapeutin und langjährigen Sattlerin ist sicher ein Bonuszuckerl.
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Sheitana
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Re: Pferde anreiten in einem Kurs - Jungpferdewoche - sinnvo

Beitrag von Sheitana »

Vorab: Für mich wäre das sicherlich nichts, weil ich eben lieber meine Pferde zuhause und in Ruhe alleine ausbilde.

Aber ich denke gerade für Menschen, die Probleme haben einen Trainer zu finden (aber es ohne nicht können/wollen) könnte das ein gutes Angebot sein.
Ich denke eine Intensivwoche ist natürlich für die Pferde anstrengend, aber sie sollten das schon gut verarbeiten können, wenn man ihnen danach die nötige Ruhe lässt.
Vielleicht kann man ein Mindestalter anbringen? 3,5 Jahre?
Ich denke mit 3,5 Jahren kann man so weit sein, dass das Pferd ein bisschen Bodenarbeit kennt und schon an Sattel und Trense gewöhnt ist. Wirklich draufgesessen haben muss ja keiner.

Problematisch finde ich das mit der Vorarbeit allerdings auch. Wahrscheinlich würden 90% der Pferde nicht so gut vorbereitet sein, wie die Besitzer es behaupten ;-) Aber damit muss man bei jedem Kurs rechnen.
ehem User

Re: Pferde anreiten in einem Kurs - Jungpferdewoche - sinnvo

Beitrag von ehem User »

Ich denke auf die unterschiedlichen Ausbildungsstände kann gut eingegangen werden - da viel ja einzeln oder in den passenden Gruppen passieren würde. Die Gruppen werden ohnehin erst nach einem Kennenlernen zusammengestellt, falls möglich.
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Sheitana
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Re: Pferde anreiten in einem Kurs - Jungpferdewoche - sinnvo

Beitrag von Sheitana »

tonnenpferd hat geschrieben:Ich denke auf die unterschiedlichen Ausbildungsstände kann gut eingegangen werden - da viel ja einzeln oder in den passenden Gruppen passieren würde. Die Gruppen werden ohnehin erst nach einem Kennenlernen zusammengestellt, falls möglich.
Das meinte ich damit nicht.

Nur eben, dass man damit rechnen muss, dass auch völlig unerzogene und *wilde* Jungpferde dabei sein werden. Eben weil die Besitzer der Meinung sind, die sind absolut brav und toll und weit..... es aber eben nicht sind.
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Re: Pferde anreiten in einem Kurs - Jungpferdewoche - sinnvo

Beitrag von A.Z. »

Oder es unter den Bedingungen nicht sind.

Ich denke, man darf nicht vergessen, dass ein Ortswechsel auch Stress für die Tiere bedeutet und das ein oder andere genau 100% anders ist als daheim.


Wenn ich über Jungpferdeausbildung und anreiten nachdenken, dann findet das in meinem Kopf daheim statt. In einer stabilen Umgebung, wo das Pferd eine stabile Herde hat, in der es die neuen Erlebnisse verarbeiten kann.


Kurs und Verreisen - daran denke ich erst mit einem gefestigten älteren Pferd.
Viele Grüße Angela

Oh Großer Geist, hilf mir, nie über einen anderen Menschen zu urteilen, bevor ich nicht zwei Wochen lang in seinen Mokassins gelaufen bin. (Lachender Fuchs, Sioux-Häuptling)

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Re: Pferde anreiten in einem Kurs - Jungpferdewoche - sinnvo

Beitrag von Sheitana »

Grundsätzlich sehe ich das auch so, A.Z.

Nur was ist mit denen, die keinen Trainer zuhause haben?!?

Klar, man könnte jetzt anführen, warum man sich ein Jungpferd kauft, wenn man selbst keine Ahnung hat und keinen (was durchaus auch eine berechtigte Frage ist), der einem hilft. Aber es passieren ja auch immer mal Dinge, die man nicht geplant hat und plötzlich steht man ohne Hilfe da.
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