Clickern beim Reiten

Moderator: Keshia

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ehem User

Clickern beim Reiten

Beitrag von ehem User »

Da mein Pony ja beim "normalen" Clickern extrem motiviert ist und ich damit in eigentlich allen Lebensbereichen super zurecht komme, wollte ich das Clcikern dann auch mal aufs Pferd mitnehmen. (Dank meiner neuen Gürteltasche, die mir nicht mehr blaue Flecke am Oberschenckel schlägt.... :-D )

Wollte heute dann das Angaloppieren aus dem Schritt üben, Kopfhaltung egal, es dufte jedoch kein Trabtritt dabei sein. Wenn er es über Trab versucht, wieder ruhig durchpariert und wieder über Schultervor HH unter den Schwerpunkt gebracht udn Galopphilfe. Nach 5-6 Anläufen hat er das rechts dann toll gemacht, Lobwort-Vollbremsung-Frauchen zwischen den Ohren-Keks.

Das ist die erste frage: Wie clickert ihr beim Reiten? Bzw. wie vermeidet ihr Vollbremsungen? Verlaufslob geht einigermaßen, aber es bringt bei ihm gefühlt nicht soooo den Erfolg.

Dann kam die zweite Sache: Nachdem er das zweimal toll gemacht hat und es dafür Kekse gab, ging er danach in den Automatikmodus. Also an Galopp gedacht, er schob die HH unter und probiert und parierte auch selbstständig durch, wenn es nicht geklappt hat. Es war etwas erschreckend, er koffigierte sich regelrecht selbst. Iwann klappt es dann auch auf der anderen Hand, schon beim Angaloppieren brummelte er und dann gabs auch nen Keks.

Ich bin jetzt hin und her gerissen: Auf der einen Seite bin ich vollkommen erstaunt und begeistert, was für ein Selbstläufer das Üben des Angaloppierens plötzlich wurde, auf der anderen Seite - wann werde ich zuzm Beifahrer? Ich wollte ihn da auch nur ungern weitertreiben, wenn er selbst durchpariert ist, im grunde war es ja das was cih wollte, aber irgendwie fühlte es sich seltsam an...

Bei der ganzen Sache war er nicht aufgeregt oder angespannt, in keinster Weise, sondern nur unglaublich eifrig und konzentriert.

Wie geht ihr mit solchem Verhalten um?
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Muriel
Schulpferd
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Registriert: Di 15. Mai 2012, 09:30

Re: Clickern beim Reiten

Beitrag von Muriel »

naja, Angaloppieren aus dem Schritt wäre jetzt nicht das, was ich als erstes clickbares Verhalten beim Reiten aussuchen würde... das ist so als ob ich mit spanischem Schritt vom Boden oder mit Steigen anfange... das bekommt dann gerne so eine Eigendynamik, und das ist schade wenn man die neu entdeckte Begeisterung dann wieder bremsen muss.
Insofern ist es schon sinnvoll, auch bei "langweiligen" Sachen erstmal zu clicken um hier dem Pferd zu signalisieren, dass es sich jetzt nicht überschlagen muss um einen Click zu bekommen, sondern auch einfach ganz normal zu arbeiten.

Aber, ja, das bringt ganz erstaunliche Initiative zutage ;-)

Wegen der Vollbremsungen: Ich arbeite mit Verlaufslob, bin aber auch gewahr dass ich in dem Moment in dem ich lobe, ggf schon weitertreibe, damit Herr Pony merkt, dass das mit dem Anhalten jetzt eben nicht gefragt ist. Das ist eine Verständnisfrage, die unterschiedlich lange braucht bis sie geklärt ist.

(übrigens hab ich deine Anfrage nicht vergessen, nur noch keinen Kopf gehabt dafür, sorry) :tuete:
"Gegen Zielsetzungen ist nichts einzuwenden, sofern man sich dadurch nicht von interessanten Umwegen abhalten lässt."
M. Twain
ehem User

Re: Clickern beim Reiten

Beitrag von ehem User »

Muriel hat geschrieben:naja, Angaloppieren aus dem Schritt wäre jetzt nicht das, was ich als erstes clickbares Verhalten beim Reiten aussuchen würde... das ist so als ob ich mit spanischem Schritt vom Boden oder mit Steigen anfange... das bekommt dann gerne so eine Eigendynamik, und das ist schade wenn man die neu entdeckte Begeisterung dann wieder bremsen muss.
Insofern ist es schon sinnvoll, auch bei "langweiligen" Sachen erstmal zu clicken um hier dem Pferd zu signalisieren, dass es sich jetzt nicht überschlagen muss um einen Click zu bekommen, sondern auch einfach ganz normal zu arbeiten.

Recht hast Du. Ich bin beim Reiten nur noch mal tausend Schritte zurück gegangen und habe jetzt glaube ich einen weg gefunden, aus diesem Einrollzirkus rauszukommen (OT: Zügel an der Schnalle, einrollen mit LG-zum und verschidenen gebissen, halfter oder kappzaum - nase vorn. Wie gesagt, ohne jegliche handeinwirkung. An der longe machen wir nur Schritt und Trab, im Gelände alle gangarten und auf dem Platz nur 10min angaloppieren üben mit kappzaum. Am Ende der 10min zeigt er eine echt schöne dehnungshaltunv mit aktiver hh und leichter vh. Wie das langfristig passt, mal abwarten, aber daher eigentlich nur diese eine "Lektion" die ich derzeit auf dem Platz abfrage.) Hast Du da noch was, was in die Richtung geht und nicht so arg die Motivation freisetzt?


Aber, ja, das bringt ganz erstaunliche Initiative zutage ;-)

Wegen der Vollbremsungen: Ich arbeite mit Verlaufslob, bin aber auch gewahr dass ich in dem Moment in dem ich lobe, ggf schon weitertreibe, damit Herr Pony merkt, dass das mit dem Anhalten jetzt eben nicht gefragt ist. Das ist eine Verständnisfrage, die unterschiedlich lange braucht bis sie geklärt ist.


Ok, dann üben wir das mal mehr:)

(übrigens hab ich deine Anfrage nicht vergessen, nur noch keinen Kopf gehabt dafür, sorry) :tuete:
;)
Lemmy
Jährling
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Re: Clickern beim Reiten

Beitrag von Lemmy »

Ich kenne das Problem mit dem Automatisieren auch, sowohl am Boden als auch beim Reiten. Nachdem ich anfänglich schwer begeistert über den unglaublichen Erfolg war ;) , habe ich schnell feststellen müssen, in welche Falle ich dort getappt war: Ich ahtte plötzlich ein Pferd, das auf den halben Gedanken einer Hilfe hin ganze Verhaltensketten abspulte. Ich bin dann dazu übergegangen, das Ganze wohlwollend zur Kenntnis zu nehmen aber auf keine Weise mehr zu belohnen. CB gab's nur noch, wenn das Verhalten auf die Hilfe hin kam. Das Ganze dann in ganz kleinen Schritten mit vielen Pausen durchgeführt. dadurch kam Ruhe rein und auf Dauer gerieten die Hilfen wieder stärker in den Focus. Ich treffe dieses Problem allerdings immer wieder bei uns an und denke mittlerweile, dass es bis zu einem gewissen Grad normal ist, wenn beide Partner mit Begeisterung bei der Sache sind. Ich muss dann eben immer wieder mal ein paar Schritte zurück. Dafür habe ich ein Pferd, das aus der hintersten Ecke der Weide kommt, wenn ich auf dem reitplatz die Pylonen aufstelle und selbst dann noch konzentriert mitmacht, wenn die anerden Mädels keine 10 m entfernt sich das Heu schmecken lassen. Ich finde, das ist es wert. :-D

Zum Clicken im Galopp: Ich mach das (hauptsächlich wegen der Gelnkbelastung) nicht mehr, sondern arbeite dort nur noch mit Verlaufslob und kann Muriels Erfahrung bestätigen, dass sich das mit der Zeit einpendelt.

LG, Lemmy.
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