Das Reitwaisen Forum

Hallo Leute,

zu Anfang nochmal eine kurze Vorstellung Mein Name ist Steffi, ich komme aus dem schönen Mittelfranken, studiere in Würzburg Lehramt und habe seit Juli 2011 eine nun dreijährige Stute. Meine Süße ist eine braune Quarter-Araber-Stute, die bereits sehr viel von der Welt kennt und sie auch gerne entdeckt Wir machen Clickertraining, sie darf als Handpferd mit ins Gelände und außerdem gehen wir spazieren. Und nun kommt der LK neu dazu Wir haben vor ein paar Monaten schon mal ein wenig angefangen, aber irgendwie ist es dann ein wenig verflacht. Heute haben wir aber wieder angefangen und ich möchte es nun etwa 1-2 mal die Woche schaffen am LK zu arbeiten.
Wie im LK beschrieben, haben wir heute am FiS gearbeitet. Dazu hab ich mir als Erleichterung einen Kreis aus Pylonen aufgestellt. Es hilft wirklich damit man nicht ständig schaut, wo man jetzt hin muss. Da kann man sich viel besser auf seine Körperhaltung konzentrieren.
Am Anfang sind wir erstmal mit Hand auf Kappzaum und Körper auf Kopfhöhe um die Pylonen gelaufen. Danach hab ich dann immer ein paar Schritte die Stellung eingefordert, was sie auch schon sehr schön gemacht hat. Dann sind wir wieder ein Stück ohne Stellung gegangen und dann wieder ein paar Schrittchen. Dazu hab ich auch eine Frage Und zwar, wie kann ich selber überprüfen, ob die Stellung ok ist. Ich achte immer aufs äußere Ohr und auf das Genick. Wie sollen die Hufe denn fußen? Mir ist heute aufgefallen, dass sie mit dem Hinterhuf etwa eine Hufbreite neben dem Vorderhuf auffußt. Aber es soll doch spurig sein oder? Ist da die Stellung dann schon zu sehr? Über Antworten würde ich mich freuen
Auch ist mir aufgefallen, dass sie, wenn wir an der Stellung arbeiten, auch langsamer wird. Ist das ok? Ich denke mal, dass sie da ja "arbeitet" und deswegen langsamer wird. Fragen über Fragen
Nach dem wir dann auf beiden Händen jeweils ein paar Schritte geschafft haben (also so wie ich es als richtig gesehen habe , haben wir aufgehört und haben noch ein wenig geclickert.
Meine Süße liebt es einfach auf Sachen rumzutrampeln und so war heute das "Kick" mit einer Pylone natürlich höchst willkommen Danach haben wir dann Schluss gemacht und sie durfte wieder zu ihrem Heu

Ich freue mich über viele Antworten und bin für alles offen

lg Steffi

Hier noch ein Bild von meiner Stute heute nach der Arbeit beim Fressen

SueAnna hat geschrieben:
Meine Süße ist eine braune Quarter-Araber-Stute
Das ist ja eine spannende Mischung. Falls du eins hast, würde ich mich über ein Foto freuen, auf dem man noch etwas mehr erkennen kann

Und zwar, wie kann ich selber überprüfen, ob die Stellung ok ist. Ich achte immer aufs äußere Ohr und auf das Genick.
Das ist vollkommen richtig. Wenn du auf Kopfhöhe gehst, sollte das äußere Ohr etwas vor dem inneren sein. Aber Vorsicht: Schon eine geringfügig andere Position in Relation zum Kopf beeinflusst dieses Kriterium. Im Hinblick auf ein eventuelles Verwerfen kann man noch darauf achten, ob die Ohren auf einer Höhe sind. Ich nehme für mich noch ein fühlbares Kriterium hinzu, nämlich ein Gefühl völliger Leichtigkeit in der führenden Hand. Mener Erfahrung nach hilft das zu unterscheiden, ob die Abstellung des Kopfes wirklich aus dem Genick und nicht doch aus dem Hals kommt.

Wie sollen die Hufe denn fußen? Mir ist heute aufgefallen, dass sie mit dem Hinterhuf etwa eine Hufbreite neben dem Vorderhuf auffußt. Aber es soll doch spurig sein oder? Ist da die Stellung dann schon zu sehr?
Wenn "neben" sich auf das äußere Hinterbein bezieht und "außen daneben" bedeutet, ist das bei einem jungen Pferd, insbesondere auf der "schlechteren" Seite normal. Das Pferd mag hier noch keine Last aufnehmen und fußt deshalb neben seinem Schwerpunkt auf. Bezieht es sich auf das innere Hinterbein, würde ich es als ein positives Zeichen zunehmender Biegefähigkeit werten, wenn dein Pferd fleißig vorwärts geht. Wird es gleichzeitig langsamer, kann es ein Zeichen für Überforderung sein. Das hängt dann etwas von der Bewegungsrichtung des inneren Hinterbeins ab: Ist diese vorwärts-seitwärts gerichtet, ist das Ausmaß der Stellung gerade richtig und dein Pferd reagiert nur auf die größere Belastung seiner Muskulatur. Ich würde dann sofort loben! Eine deutlicher seitwärts gerichtete Bewegung (Kreuzen wie beim Schenkelweichen)kann ein Zeichen von zu starker Stellung sein und hat außerdem gymnastisch keinen Wert, da dabei keine Längsbiegung vorhanden ist.

Auch ist mir aufgefallen, dass sie, wenn wir an der Stellung arbeiten, auch langsamer wird. Ist das ok? Ich denke mal, dass sie da ja "arbeitet" und deswegen langsamer wird.
s.o.
Nach dem wir dann auf beiden Händen jeweils ein paar Schritte geschafft haben (also so wie ich es als richtig gesehen habe , haben wir aufgehört und haben noch ein wenig geclickert.
Clickerst du beim gymnastizieren nicht?

LG, Lemmy.

Hallo Lemmy,

VIELEN DANK für deine Antwort. Das hat mir schon sehr geholfen

Also zu dem Auffußen. Sie fußt mit dem inneren Hinterbein etwa eine Hufbreite neben dem Vorderhuf auf und zwar nach "außen". Das ist dann ok? Hab ich das richtig verstanden

Bei der Stellung werde ich beim nächsten Mal bewusst drauf achten, wie "leicht" sich das anfühlt. Nicht, dass ich sie da bloß festhalte und sie es nicht von sich aus macht.

Wir sind auch beim Clickern noch ein wenig Anfänger und clickern bisher immer Sachen, die ihr wirklich Spaß machen und noch keine "Arbeit" sind

Hier noch zwei Bilder, damit ihr euch ein Bild von ihr machen könnt

Da hast du ja ein wirklich schönes Pferd.

Sie fußt mit dem inneren Hinterbein etwa eine Hufbreite neben dem Vorderhuf auf und zwar nach "außen". Das ist dann ok?

Das ist dann ok, wenn die Bewegungsrichtung des inneren Hinterbeins vorwärts-seitwärts ist. Das heißt, in Richtung des äußeren Vorderbeins.

Nochmal zum Clickern: Meine Erfahrung ist, dass nichts ein Pferd so sehr motiviert, wie Futter. Durch das konsequente Begleiten aller Beschäftigungen mit dem Clicker (Bodenarbeit, Reiten, Verhaltenstraining bei Fohlen usw.) gibt es bei unseren Pferden, die im Alter zwischen 2 und 20 sind, inzwischen überhaupt keinen Unterschied zwischen "Arbeit" und Spaß. Probier's mal, du wirst begeistert sein, welche Motivation dein Pferd auch für anstrengende Gymnastizierung entwickelt.

Ja, ich hab ja auch vor, dass auch dann mal mit Clickern zu verbinden. Aber da wir beide noch am Anfang sind, bin ich leider noch überfordert mit Hand am Kappzaum, Gerte in der anderen Hand, Clicker und dann noch belohnen Aber ich denke, dass wird schon noch

Stell doch einfach jetzt schon auf Stimme um. Spätestens beim Reiten ist der Clicker in der Hand sowieso nur noch im Weg. Statt des Clickertons kannst du jedes beliebige neutrale Wort nehmen. Es sollte nur jedesmal gleich klingen. Wir benutzen z.B. (sehr fantasievoll ) "Klick-Klick".

Ok, dann hab ich aber eigentlich schon unbewusst eines, da ich eigentlich immer "Fein" sage Vllt lernt sie deswegen mit diesem Wort gleich besser

Vermutlich hast du da recht, besonders dann, wenn dem Lobwort sofort eine Belohnung folgt. Allerdings ist ein Wort wie "fein" möglicherweise heikel, da es schon von der semantischen Bedeutung her emotional "aufgeladen" ist. Dadurch wird es in seiner Wirkung abhängig von deiner momentanen Stimmung . Man benutzt deshalb bei der Arbeit mit Stimmclicker meist inhaltlich neutrale Worte, Babette Teschen sagt z. B. "Keks". Aber wenn du tatsächlich in allen Lebenslagen deinem Pferd emotional vorbehaltlos begegnen kannst, ist dein Wort natürlich wunderbar .

Falls du auf Stimme umstellen möchtest, geht das am einfachsten, indem du zunächst bei den Aktivitäten, die du jetzt schon mit Clickern begleitest sofort nach dem Click dein Wort sagst und dann belohnst. Nach einiger Zeit lässt du dann die Abstände zwischen Click und Wort länger werden (ein paar Sekunden). Dass dein Pferd die Bedeutung des Clicks durch das Wort ersetzt hat, erkennst du daran, dass es genauso wie beim Clicker auf das akustische Signal hin sein Verhalten abbricht und auf die Belohnung wartet.

Was man nicht alles beachten kann

So mal schauen, ob ich heute LK mache oder spazieren gehe. Das Wetter bietet eher einen Spaziergang an