Hilfszügel zum Longieren - Der Balancezügel v. herout.

Moderator: Stjern

ehem User

Hilfszügel zum Longieren - Der Balancezügel v. herout.

Beitrag von ehem User »

Hallo ihr Lieben!

Vorab: Ich longiere meine Pferde nur mit Kappzaum nach dem LK - weils bisher die einzigste Art ist, die für mich vernünftiges und gesundes Longieren gut beschreibt und möglich macht.

Mit meiner Hafistute funtkionierts echt ganz gut! Auch im Galopp, Ansätze Seitengänge auf Entfernung usw.
Mit meinem Vollblutaraber komm ich jedoch nur langsam weiter., Er neigt sehr oft dazu sich nach oben rauszuheben.
Aber es wird. Ich habe nicht das Bedürfnis ihm Hilfszügel einzuschnallen -schon gar nicht die herkömmlichen.


Durch eine Freundin - die auch nach dem LK longiert bin ich aber auf den Balancezügel gekommen- als Hilfszügel für die Longenarbeit
http://www.herout.com/web/index.php/pfe ... nce-zuegel

Sie ist begeistert davon und hat es vorübergehend bei ihrem auch etwas schwierigen Pferd eingesetzt - und es hat anscheinend toll gewirkt.

Kann mir jemand Erfahrungsberichte liefern über diesen angeblich so tollen und pferdefreundlichen Balancezügel?

Ich habe bisher nur gehört, dass er ähnlich wie ein Dreieckszügel, nur sanfter wirkt. Er sollte nicht starr wirken, sondern nur auf die korrekte Haltung hinweisen. - dadurch dass er aber beim Bauchgurt nicht fixiert ist, sondern lose durch einen Ring läuft sollte auch eine ehrliche Stellung und Biegung möglich sein.

*grübel*...

Danke
Benutzeravatar
La Espanola
Nachwuchspferd
Beiträge: 522
Registriert: Di 15. Mai 2012, 18:12

Re: Hilfszügel zum Longieren - Der Balancezügel v. herout.

Beitrag von La Espanola »

Also wenn ich das kleine Bildchen auf der Hompage sehe, dann erinnert mich das stark an diese Longierhilfen. Das Pferd läuft hinter der Senkrechten ohne genug Hinterhand. Es ist für mich wieder ein gutes Beispiel wie ein Pferd nicht laufen sollte.


Du sagst, dass du nicht das Bedürfnis hast Hilfszügel einzuschnallen denkst aber uber dieses Ding nach. Das ist doch nichts anderes als ein Hilfszügel. Vielleicht täuscht es dir am anfang noch ein korrektes Laufen deines Pferd vor, aber wenn du das Dingen abnimmst wirst du die gleichen Probleme haben wie jetzt. Manche Pferde brauchen halt einfach Zeit bis sie die entsprechenden Muskel zum korrekten Laufen aufgebaut haben.

An mein Pferd würde niemals so ein Dinges kommen, dann spucke ich lieber nochmal in die Hände und arbeite nach dem LK weiter. Ich glaube ganz fest daran, dass es jeder ohne diese Dinger viel besser und ehrlicher zum Erfolg kommt. Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß bei der Arbeit ;)
ehem User

Re: Hilfszügel zum Longieren - Der Balancezügel v. herout.

Beitrag von ehem User »

Doch.. ich bin auch der Meinung wie du.

Der Unterschied zwischen normalen Longierhilfen wie zB den Dreieckszügel ist hier, dass auch eine ehrliche Stellung möglich ist - weil dieser Hilfszügel nicht untem am Longiergurt zwischen den Vorderbeinen starr verbunden ist, sondern lose durch einen Ring läuft. Biegung ist hiermit möglich.

Ich finde es gehört auch dazu, dass man über die Wirkung der Hilfszügel bescheid weiß.
Und von den meisten kenne ich die Wirkung -deswegen meide ich sie ;)

Bis jetzt aber, macht es den Anschein dass dieser Balancezügel für einen Hiflszügel gut durchdacht ist, und annähernd gutes Longieren erlaubt. Auch die Beschreibung auf der HP - dass die Longe unbedingt am Kappzaum eingeschnallt werden muss usw. find ich nicht schlecht.
Der große Nachteil wie halt bei allen Hilfszügel ist, dass die nach oben hin begrenzt sind, d.h. das Pferd kann sich nicht rausheben falls es mal "muss" (Weil zu anstrengend, weil irgenwas weh tut, stolpern usw).


Ich hab allerdings noch keine Testberichte von echten Longierkönnern gelesen, die sich damit kritisch auseinander setzten.
Benutzeravatar
feendrache
Administrator
Beiträge: 7286
Registriert: Mo 14. Mai 2012, 21:54
Wohnort: Rheinbach
Kontaktdaten:

Re: Hilfszügel zum Longieren - Der Balancezügel v. herout.

Beitrag von feendrache »

Hmm... ich kenn natürlich auch nur das Foto auf der Seite.
Bei meinem Herrn Pferd bin ich nur ein einziges Mal auf die Idee eines Hilfszügels gekommen, was sofort davon abgebrochen wurde, das er sich fast überschlagen hätte, weil er den Kopf nicht dahin bewegen konnte wo er wollte.

Abgesehen davon wäre mein Problem weniger, dass das Ding nach oben begrenzt, sondern nach vorne... auch wenn durch die Theorie, das der Zügel nur durchgefädelt ist, er nachgeben kann, ist das nach vorne allein dadurch begrenzt, dass ja bereits ein Zuggewicht auf dem Gebiss liegt. Und wirklich nach vorne abstrecken kann sich das Pferd auf keinen Fall.
Das wäre das, was mich am meisten stören würde.
Benutzeravatar
La Espanola
Nachwuchspferd
Beiträge: 522
Registriert: Di 15. Mai 2012, 18:12

Re: Hilfszügel zum Longieren - Der Balancezügel v. herout.

Beitrag von La Espanola »

Das wird auch der Grund sein warum das Pferd auf dem einzigen Bild ganz leicht hinter der Senkrechten geht. Es kommt nicht nach vorne
Benutzeravatar
Sheitana
Zentaur
Beiträge: 32064
Registriert: Di 15. Mai 2012, 08:07
Wohnort: Wesseling
Kontaktdaten:

Re: Hilfszügel zum Longieren - Der Balancezügel v. herout.

Beitrag von Sheitana »

Was mich an allen Hilfszügeln - egal, wie sie propagiert werden - extrem stört ist, dass sie starr sind.
Und egal, was einem da erzählt wird, sie sind es, denn sie können weder nachgeben, noch annehmen.
Ich habe auch nie verstanden wenn ich ehrlich bin, wie sie einem Pferd den Weg in die Tiefe zeigen sollen oder aber sich an die Hand ran zu dehnen. Denn sobald das Pferd mit ihnen in Kontakt tritt rucken sie bei jedem Schritt im Maul. Selbst so ein Balancezügel. Wie sowas Vertrauen schaffen soll :nix:

Nein, ich denke nicht, dass irgendein Hilfszügel dir bei dem Problem helfen kann.
Ayira
Schulpferd
Beiträge: 619
Registriert: Mo 21. Mai 2012, 11:19

Re: Hilfszügel zum Longieren - Der Balancezügel v. herout.

Beitrag von Ayira »

Hallo Tonnenpferd,

im alten WzP-Forum habe ich auch genau wie du ein Thema zu diesen Balancezügeln gestartet - weil ich sie ebenfalls von einer Freundin empfohlen bekommen hab und HZ genauso kritisch gegenüberstehe wie du ^^

Die Antworten bei dir hier sind mit den meinen ident.

Und soll ich dir was sagen? Ausprobiert hab ich sie trotzdem. Im Endeffekt hatte ich keinen, der wirklich schon mal mit den Zügeln geabreitet hat und ich habe mir vorgenommen, mein Pferd selber zu fragen, ob es geht oder nicht.

Insgesamt habe ich Favy sage und schreibe 1x damit longiert. Hauptsächlich, weil es mir zu umständlich war, jeden Tag 5-10 min mit diesen Zügeln zu longieren (nach ordentlichem Aufwärmen), um dann z.b. neu aufzusatteln, um weiterzuarbeiten.
Dazu kommt, Favy ist von der gemütlichen Sorte. Beim Longieren hatte er den Kopf nicht oben, sondern unten (am Boden). Da waren mir dann die balancezügel zu gefährlich, dass er dreinsteigt - vor allem, wenn ich sie lockerer schnallte. Die Zügel haben nur dann einen Sinn, wenn du einen Trainingsreiz setzt, dieses aber nicht ÜBERreizt. (daher immer nur kurz damit longieren)

Ich habe mir die Zügel aus Utensilien aus dem Baumarkt nachgebastelt. Liegen nach wie vor bei mir im Stall. Wenn du sie mal ausprobieren willst, kannst du sie gern holen oder ich schick sie dir.
Favy hat nicht gegen die Zügel gemosert und hatte einen zufriedenen Ausdruck im Gesicht. Daher sehe ich den Herout Zügel auch nicht als Teufelszeug. Aber da jedes Pferd anders ist, und wie immer der Mensch entscheidet, wie eng er sein Pferd schnallt, kann der HZ sowohl gut, als auch schlecht genutzt werden.

Meine Erfahrung.
ehem User

Re: Hilfszügel zum Longieren - Der Balancezügel v. herout.

Beitrag von ehem User »

Dankeschön für deinen Erfahrungsbericht - genau auf so einen habe ich gehofft =)...

Lustig, dass du auch das gleiche Anliegen hattest =).

Hm.. wenn man schon Hilfszügel hernimmt, dann finde ich es auch absolut nötig diese sinnvoll einzusetzen.
d. h. Aufwärmen mal sowieeso ohne Hilfszügel,
dann ganz locker schnallen, und dann erst für kurz 5-10 Minuten Intensivarbeit verschnallen (aber natürlich so dass auch hier die Nase noch vor der Senkrechten ist).

Gibts Fotos von euch von der Anwendung?
Bzw. gibts Fotos von deinem selbstgebastelten Werk?

LG
Ayira
Schulpferd
Beiträge: 619
Registriert: Mo 21. Mai 2012, 11:19

Re: Hilfszügel zum Longieren - Der Balancezügel v. herout.

Beitrag von Ayira »

Fotos von dem selbstgebastelten Werk kann ich dir gern machen - mit Pferd habe ich keine.
Den Heroutzügel kannst du durch eine spezielle Knotentechnik enger und weiter schnallen; die konnte ich leider nicht übernehmen, daher ist es bei meiner Version etwas umständlicher und geht nicht so flüssig.

Daher war's mir dann auch zu doof, jeden Tag damit zu trainieren :-p
Aber die Wirkung hab ich trotzdem gesehen. Der Kopf suchte automatisch in die Tiefe, und nein, hinter die Senkrechte kam er nicht (aber ich hab auch sehr locker gestellt).
Benutzeravatar
La Espanola
Nachwuchspferd
Beiträge: 522
Registriert: Di 15. Mai 2012, 18:12

Re: Hilfszügel zum Longieren - Der Balancezügel v. herout.

Beitrag von La Espanola »

Aber wenn man die länger macht können sie doch nach oben gar nicht mehr begrenzen und verlieren Ihren eigentlich "Sinn".
Antworten