Jungpferde als Handpferde

Moderator: Sheitana

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HP-Manu
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Jungpferde als Handpferde

Beitrag von HP-Manu »

Hallo zusammen,

möchte kurz über uns und unsere junge Skrollan (2,5 jährige Islandstute) berichten und dass wir mind, 1x in der Woche sie als Handpferd mitnehmen. Da ich ein sicheres Geländepferd möchte ist es mir umso wichtiger, dass sie jetzt schon alles ungezwungen kennen lernt.
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Hina_DK
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Re: Jungpferde als Handpferde

Beitrag von Hina_DK »

Ähm, mit 2,5 Jahren, regelmäßig mindestens ein mal pro Woche als Handpferd? Traust Du Deinem Pferd denn nicht zu, wenn es in dem entsprechenden Alter ist, dass es ein ausgeglichenes gutes Geländepferd wird, so wie es schon tausende und abertausende vor ihr wurden? Ist sie denn so schwierig im Charakter? Wenn Du jetzt schon solche Arbeiten mit ihr machst und das ist Arbeit für das Pferd, läufst Du gradewegs Gefahr, genau das Gegenteil zu erreichen. So produziert man saure Pferde. Stell sie lieber altersgerecht mit Gleichaltrigen auf eine Weide und lass Ihr ihre Kindheit und sich entsprechend entwickeln. Nichts für ungut.
Viele Grüße
Hina

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Chicsy
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Re: Jungpferde als Handpferde

Beitrag von Chicsy »

Ich weiß ja nicht wie früh oder spätreif Isis sind, aber ich finde das Handpferdereiten eine super Sache zur Vorbereitung auf das Anreiten. Zum einen weil die Pferde da schonmal Kondition und Muskeln aufbauen die sie nachher zum Anreiten brauchen und zweitens eben weil sie sich an der Seite eines gelassenen Pferdes schonmal an Umweltreize gewöhnen können. Und bei 1x die Woche kann das Jungpferd meiner Meinung nach noch genügend Kind sein. Da ich kein zweites Pferd habe, habe ich mit meinem 4-jährigen Araber lange Spaziergänge gemacht bevor ich ihn mit ca. 4,5 Jahren angeritten habe, aber beim Spazierengehen ist halt nicht viel mit Trab und ggf. Galopp. Das mache ich mittlerweile mit Pferd am Fahrrad.
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SueAnna
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Re: Jungpferde als Handpferde

Beitrag von SueAnna »

Hallo Leute,

ich hab auch eine jetzt 3jährige Stute, die ich nun meistens etwa 2mal die Woche als Handpferd mit ins Gelände nehme. Ansonsten gehen wir auch viel spazieren :) Ich denk jetzt nicht, dass man mit einmal die Woche so ein junges Pferd überfordert. Man muss seine Ausritte natürlich dem Pferd anpassen und auch mal eine Pause gönnen. Allerdings kann man das ja nicht pauschalisieren, sondern muss bei jedem Pferd abschätzen, ob es zu viel für es wäre.

lg Steffi
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SCvet
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Re: Jungpferde als Handpferde

Beitrag von SCvet »

Hi,
Ist sie denn so schwierig im Charakter?


Ich wußte nicht, daß man nur schwierige Pferde als Handpferd mitnehmen darf.
Wenn Du jetzt schon solche Arbeiten mit ihr machst und das ist Arbeit für das Pferd, läufst Du gradewegs Gefahr, genau das Gegenteil zu erreichen. So produziert man saure Pferde.


Wenn mitgehen neben einem anderen Pferd unter Arbeit fällt, dann läuft wohl etwas falsch. Hab´ich da was überlesen, daß HP-Manu Distanzritte mit Handpferd macht oder so?

Ich würde es allgemein schätzen, wenn Antworten in Foren mit: "ich habe die Erfahrung gemacht"...beginnen und nicht auf "du machst das total falsch" rauslaufen. Gerade hier in diesem Forum läuft es glücklicherweise auch häufig so.
Wobei Erfahrungen zum selben Thema unterschiedlich sein können.

Viele Grüße

Carola
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Hina_DK
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Re: Jungpferde als Handpferde

Beitrag von Hina_DK »

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine altersgerechte Ausbildung der Pferde, egal welcher Rasse, ihrer Entwicklung mehr bringen, als ein zu frühes starten mit Aufgaben, die ihre Konzentration über einen Zeitraum, der eben nicht ihrem Alter entspricht, erfordern. Handpferdreiten gehört zu Arbeiten, die eine Konzentration des Pferdes über einen längeren Zeitraum erfordern. Das junge Pferd kann ja dabei nicht laufen, wie ihm selbst der Sinn steht. Es muss bereits gelernt haben, auf Höhe des anderen Pferdes im korrekten Abstand in der korrekten Geschwindigkeit zu laufen und das über eine gewisse Strecke. Es muss sich auch genauso, wie das Reitpferd lenken lassen. Es wurde auch nicht geschrieben, dass es sich um einmal in der Woche handelt, sondern mindestens einmal und das bedeutet für mich, dass es durchaus auch öfter gemacht wird. Isländer sind Spätentwickler. Mit 2,5 Jahren sind sie noch regelrechte Babies. Abgesehen vom Fohlen ABC, haben Isländer etwa mit 4 Jahren die Reife, an reitvorbereitende Arbeiten herangeführt zu werden. Zumindest hat es sich über Jahrhunderte in Island bewährt, die Pferd solange zusammen mit ihren Altersgefährten ohne Anforderungen durch den Menschen sich entwickeln zu lassen. Hätte es sich anders bewährt, würde man ihnen sicher diese Zeit nicht zugestehen. Sicher schadet es auch einem jungen Pferd nicht, wenn es ab und an mal auf einem Spaziergang mitgenommen wird. Aber hier wird ja bereits von einer regelmäßigen Arbeit mit dem Pferd gesprochen.
Viele Grüße
Hina

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SCvet
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Re: Jungpferde als Handpferde

Beitrag von SCvet »

Hina_DK hat geschrieben:Zumindest hat es sich über Jahrhunderte in Island bewährt, die Pferd solange zusammen mit ihren Altersgefährten ohne Anforderungen durch den Menschen sich entwickeln zu lassen. Hätte es sich anders bewährt, würde man ihnen sicher diese Zeit nicht zugestehen.
M. W. ist es in Island immer noch üblich, daß ein Teil der Pferde im Kochtopf landet. Ich würde daher eher vermuten, daß man es für unnötig hält, Zeit und Ausbildung in ein Pferd zu stecken, von dem man noch nicht weiß, ob man es reiten oder essen will.

Viele Grüße

Carola
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Hina_DK
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Re: Jungpferde als Handpferde

Beitrag von Hina_DK »

So einfach ist das dort mit den Kochtopfpferden auch nicht. Das sind zwei verschiedene Zuchten. Ab und an landet auch mal eins aus der Reitpferdezucht dort aber eher als Ausnahme. Auch für isländische Züchter ist Zeit durchaus Geld. Es gibt auch dort einige wenige Züchter, die schon sehr früh mit der Ausbildung starten. Diese Tiere kann man dann sehr günstig mit dem Vermerk "nur an erfahrenen Reiter abzugeben", erwerben.
Viele Grüße
Hina

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ehem User

Re: Jungpferde als Handpferde

Beitrag von ehem User »

@ Hina: :klatschen: :clap: Mehr brauche ich nicht sagen, du hast voll und ganz recht!

Regelmäßiges arbeiten mit einem gerade mal 2,5-jährigen Isländer (!)finde ich viel, viel, viel zu viel! Das sind Baby`s! Lass ihr doch ihre Jugend, dann hast du später mehr von ihr!
cabrito
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Re: Jungpferde als Handpferde

Beitrag von cabrito »

Hallo zusammen, meine kleine Frida ist ja auch ziemlich genau 2,5 Jahre alt. Sie ist ja zu 3/4 Vollblutaraber und da ich schon eine ältere Vollblutaraberstute habe,glaube ich sagen zu können, dass auch die VA Spätzünder sind. Meine Kleine geht ab und zu mal als Handpferd mit. Damit meine ich vielleicht einmal pro Monat,eher weniger. ab und zu hole ich sie kurz alleine von der Wiese, kurz knuffeln, Möhrchen, wieder zurück. Wenn die dunkle Jahreszeit kommt, werden wir mal wieder ne kleine Spielstunde (keine echte Stunde natürlich) einlegen, mit Plane, Rassel, Regenschirm und vielen lustigen Dingen, an denen sie nen Heidenspaß hat. Das einzige, was wir regelmäßig machen, ist die Hufbearbeitung, aber das in Begleitung eines Kumpels. Aus Klein-Frida ist ein wirklich bezauberndes Jungpferd geworden und ich muß mich immer selber bremsen und mir vor Augen halten, dass sie trotz allem ein Baby ist....egal, wie groß sie schon geworden ist.
Aaaaber auch beim Handpferdereiten halte ich mich zurück, auch deshalb, weil ich nicht weiß, ob ich sie vielleicht sehr fordern würde, wenn sie grade nen Wachstumsschub hat. Auf der Wiese kann sie sich mit den Kumpels bewegen, wie es für ihren Organismus passt....und meine alte Dame hat mich auch mal für sich :)
LG cabrito
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