Das Reitwaisen Forum

Hallo,

ich weiß nicht, ob ich hier im Unterforum richtig bin. Wenn nicht, bitte verschieben.
Mein "Flummi", knapp 4,5 Jahre alter Hengst, mit knapp 3 Jahren angeritten, danach viel Koppel, seit einiger Zeit wieder intensiver im (Longenkurs)Training, mag anscheinend keine Gebisse mehr.
Beim Anreiten, mit einer zu weiten Wassertrense war noch alles okay und auch als er dann ein paar Monate später noch mal ein passendes Apple-Mouth-Gebiss drin hatte, war alles okay.
Als ich es jetzt wieder mal probierte, versuchte er ständig das Gebiss regelrecht kaputt zu beißen. Beim Apple-Mouth hatte er das schon geschafft und ich habe es entsorgt.
Die Metallgebisse (KK aus Aurigan, Fulmer Schenkeltrense aus Edelstahl einfach gebrochen) wollte er wie gesagt am liebsten mit den Backenzähnen zerbeißen. Er ist da richtig penetrant und hört fast nicht auf, das Gebiss mit der Zunge nach oben zu ziehen und derb zu zubeißen. Einmal war sogar fast die Zunge überm Gebiss gelandet.
Die Trense habe ich ihm dann abgenommen...
Hat jemand eine Idee, woher so etwas doch eher plötzlich kommt und welches Gebiss ich noch testen könnte?
Die Auswahl ist unglaublich groß und jedes kann ich wohl schlecht kaufen und testen.
Die Zähne wurden im Frühjahr professionell gemacht, vorhandene Wolfszähne wurden entfernt.
Da ich neuerdings einen LG-Zaum habe, wollte ich den heute mal drauf schnallen, es scheiterte aber daran, dass er noch in der Trense vom zarteren zweiten Pony eingeschnallt war und mein "Flummi" einfach einen breiteren Kopf hat.
Also werde ich es morgen/übermorgen nochmal versuchen.

Vielleicht hatte ja jemand von Euch schon mal ein ähnliches Problem?

Hast Du mal die Zähne kontrollieren lassen? In dem Alter ist ja auch noch Zahnwechsel und das kann eine Ursache dafür sein, dass er das Gebiss nicht annimmt. Würde er dann ganz sicher bei jedem anderen Gebiss auch so machen. Oft wird auch mit zu dickem Gebiss geritten, weil man Angst hat, ein dünneres würde zu scharf wirken. Ein dickes klemmt aber oft an den Laden. Eine Hauptursache für die Unzufriedenheit mit dem Gebiss, ist aber vor allem die Reiterhand. Bei meinem war es so, dass sowie die Hand festgestellt war und nicht nachgab, gings los. Dann brachte er einen fast zum Wahnsinn und die Zunge packte er auch immer noch drüber. Da hilft nur extreme Selbstkontrolle. Ich hatte mir immer eingebildet, mit weicher Hand zu reiten aber wenn man ein Pferd hat, was so extrem reagiert, merkt man erst, wie man wirklich drauf ist. Das hat er allerdings bei jedem seiner Vorbesis und auch im Beritt gemacht. Die Alternative wäre nur noch gewesen, ihn gebisslos zu reiten aber mittlerweile haben wir oder besser ich mich bestens im Griff und wir können weiter mit Gebiss reiten. In der Zeit, als wir damit noch Probleme hatten, machte er es übrigens auch, wenn ich gar nicht ritt, sondern er stand oder geführt wurde.

Zähne würde ich auch nochmal nachschauen lassen. Mein Pferd ist zwei Jahre älter als Deins und sein Gebiss ist immer noch nicht "fertig"...
Als es bei uns mit dem Reiten so richtig los ging, brauchte ich ein Gebiss, dass geeignet für ein junges Pferd ist, aber auch nicht zu dick, da der Bub trotz Größe und kräftiger Statur wenig Platz im Maul hat.
Kunststoff habe ich schnell wieder verworfen - das Pferd einer ME hat eine heftige allergische Reaktion darauf gezeigt und es eine Weile gedauert, bis der Zusammenhang klar wurde... Also Metall, nicht zu dick, aber auch nicht zu scharf. Mein Pferd hat alles, was eigentlich hätte passen sollen, und alle erdenklichen Materialkombinationen abgelehnt Letztendlich ist er heute glücklich und zufrieden mit einem dicken, einfach gebrochenen, simplen (und günstigen) Wassergebiss
Ich würde also einfach mal alles Mögliche 4-5 Mal ausprobieren und schauen, ob das "richtige" dabei ist. Drücke die Daumen!

auch ein klemmender Sattel kann derartige Unmutsäußerungen hervorrufen.....

Danke für Eure Antworten.

Der Lütte geht seit Mai 2011 nicht unter dem Sattel und hatte auch keinen Sattel drauf. Das kann ich also ausschließen.
Zähne sind ein guter Hinweis. Aktuell wechselt er gerade die vier äußeren Schneidezähne auf einmal.
Wie es weiter hinten aussieht, weiß ich natürlich nicht. Können auch die vorderen Zähne zu solch einem Verhalten führen? Dann Asche auf mein Haupt, denn der Zahnwechsel dauert schon länger...

Ich werde ihm wohl noch ein bisschen Zeit geben und sollte ich tatsächlich auf die Idee kommen, mal aufzusteigen, dann muss ich ihm vorher eben den LG-Zaum gut genug erklärt haben oder ich reite gleich mit dem Kappzaum. Den kennt er schließlich.

Au ja und dann noch gleich 4 Zähne, da würde ich wahrscheinlich auch motzen . Nein im Ernst, ich habe ja auch noch einen Jungspund und der wechselt auch gerade einen Schneidezahn. Da mag er sein Gebiss auch nicht so sonderlich. Macht zwar nicht viel Theater aber man merkt es schon, dass ihn das etwas stört.

Hei Flummis Mama,

hat denn Dein Pferd Knabberaeste zur Verfuegung? Gerade wenn die zahnen ist es super den Pferden Baeume, Buesche und Aeste anzubieten. (Logischerweise nur die fuer PFerd ungiftigen!). Er will ja scheinbar gerne einen "Beissring" haben.

wie schon andere geschrieben haben, waren auch meine ersten Gedanken: die Zaehne.


Schiebe ich gerade noch dazwischen nachdem ich den unten stehenden Roman verfasst habe: das klingt da sehr bestimmt und ich will nicht den Eindruck erwecken als wuesste ich alles besser. Ich schreibe es deshalb so deutlich, weil ich mit dem Thema so meine Erfahrungen gemacht habe. Und selbst wenn die Zaehne nicht der Grund fuer das beschriebene Pferdeverhalten sind, dann schadet es auf keinen Fall die Zaehne dennoch immer im Blick zu haben.

Ich denke jedoch, dass Du nicht nur abwarten solltest, sondern jemanden auf die Zaehne gucken lassen solltest, der nicht nur "einfach raspelt", sondern ein Pferdegebiss wirklich beurteilen und korrigieren kann. Es kann sich durchaus jetzt schon Behandlungsbedarf ergeben. Und ein schiefes Gebiss bewirkt ein schiefes Pferd und umgekehrt. Und in "eurem" Alter ist die Gymnastizierung der Schiefe und Balancefindung das Thema schlechthin.

Mein Tipp ist aber sich nach jemandem umzusehen, der da wirklich fachkundig ist und eine gute Ausbildung genossen hat. Und damit meine ich nicht nur ein paar Wochenendkurse. Das Suchen nach Fachleuten lohnt sich, da das Zahnthema Dich das restliche Pferdeleben lang begleiten wird. Und bevor schlecht behandelt wird, wuerde ich mir das Geld wohl dann auch sparen wollen. Dann doch lieber den Tierarzt von nebenan, der die Schaerfen wegraspelt. (Wobei sich mittlerweile auch Tieraerzte anfangen da zu spezialisieren.)
Gute Pferdezahnbehandler werden Dich auch bei der Gebisswahl beraten und schauen z.B. wo ist der Uebergang zwischen dem flachen Zungenanteil und dem dicken? In welcher Relation liegt dazu der Laden auf dem das Gebiss aufliegt? Wie lang ist die Maulspalte? etc.

Also wirklich ein Thema fuer Fachkompetenz. Ich persoenlich wuerde mittlerweile fuer eine gute Behandlung mein Pferd aufladen und notfalls irgendwohin fahren, wenn man die Leute nicht an den Stall bekommt. Dafuer wuerde ich sogar eine Uebernachtung fuer Pferd und mich in Kauf nehmen, weil man nicht eben nach einer Sedierung wieder aufladen und fahren kann. Ach so, und ein vertrauenwuerdiger Zahnbehandler wird eben auch nicht behandeln, wenn es nichts zu behandeln gibt.

So, genug gesuelzt.

Danke fürs "Sülzen".

Der Zahnmensch macht seine Sache sehr gut. Er kommt im Frühjahr wieder, da er hier nur eine Art Wochenend-Behandlungs-Marathon hingelegt hat.
Alles deutet derzeit auf die 4 Schneidezähne (seine letzten für mich sichtbaren Milchzähne) hin. Knabberäste habe ich heute morgen schon gereicht. Werde dieser Tage wieder mehr davon anbieten, sofern ich welche zu greifen bekomme.
Ansonsten macht er einen sehr zufriedenen Eindruck und frisst vollständig normal. Daher verfalle ich jetzt nicht sofort in Panik, nur weil er gerade kein Gebiss im Maul mag.
Probiert hatte ich das nur, weil ich für das zweite Pony eine Schenkeltrense zum Testen da hatte und dem Lütten bei Gefallen gleich auch eine geordert hätte. Jetzt kaufe ich eben erst mal nur eine und warte ab, ob nicht auch eines der KK-Gebisse wieder angenommen wird, wenn die Zähne fertig sind. Besser 2x Porto als noch ein Gebiss in der Schublade...

Lewitzer Flummi hat geschrieben: ↑Sa 8. Sep 2012, 14:41 Danke fürs "Sülzen".

Der Zahnmensch macht seine Sache sehr gut. Er kommt im Frühjahr wieder, da er hier nur eine Art Wochenend-Behandlungs-Marathon hingelegt hat.
Alles deutet derzeit auf die 4 Schneidezähne (seine letzten für mich sichtbaren Milchzähne) hin. Knabberäste habe ich heute morgen schon gereicht. Werde dieser Tage wieder mehr davon anbieten, sofern ich welche zu greifen bekomme.
Ansonsten macht er einen sehr zufriedenen Eindruck und frisst vollständig normal. Daher verfalle ich jetzt nicht sofort in Panik, nur weil er gerade kein Gebiss im Maul mag.
Probiert hatte ich das nur, weil ich für das zweite Pony eine Schenkeltrense zum Testen da hatte und dem Lütten bei Gefallen gleich auch eine geordert hätte. Jetzt kaufe ich eben erst mal nur eine und warte ab, ob nicht auch eines der KK-Gebisse wieder angenommen wird, wenn die Zähne fertig sind. Besser 2x Porto als noch ein Gebiss in der Schublade...

Ich hole dieses alte Thema wieder hoch,weil du genau unser aktuelles Problem beschreibst (4jähriger Wallach, noch im Zahnwechsel, aktuell auch der Schneidezähne und jetzt massive Probleme mit Gebiss, die es vorher nicht gab).
Mich würde daher brennend interessieren wie es bei euch ausging, war mit abgeschlossenem Zahnwechsel das Problem weg? Oder hat etwas anderes geholfen?

Das betreffende Pferd geht nach wie vor nicht unter dem Sattel, wird viel frei oder am Kappzaum/Halfter gearbeitet.
Trense war jetzt seit Jahren immer nur mal kurz drauf. Z.B.Für Shootings. Da war er nicht mehr ganz so ungnädig und würde mit mehr Übung auch mittlerweile das Gebiss recht ruhig im Maul behalten.
Man merkt, dass er diesbezüglich mit jedem mal ruhiger wird. Aber ich bin da nicht wirklich dahinter.