Zaunbau und Nachbarschaft

Moderator: Sheitana

thjorsa
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Zaunbau und Nachbarschaft

Beitrag von thjorsa »

Welchen Abstand muß ich mit meinem Weidezaun zu meinem Nachbarn (Wohngebiet) einhalten?
Irgendwie habe ich im Kopf, das bei Tierhaltung ein Abstand von 1,5 m eingehalten werden muß.
Ich weiß aber nicht mehr, wo ich das her habe.

Da ich diese Fläche neu gepachtet habe und noch sehr viel drauf gearbeitet wird, wollte ich
eigentlich erst Ende nächsten Jahres mit dem Zaunbau beginnen. Leider ignorieren einige meiner
Nachbarn die neuen Pachtverhältnisse und nutzen die Wiese weiterhin als Mülldeponie und Vergnügungs-
fläche. Grad eben haben sie ein Balancierseil zwischen zwei relativ junge Obstbäume gespannt. Bei
so viel Dreistigkeit verschlägt es mir immer wieder die Sprache und ich weiß nicht, wie ich angemessen
reagieren soll. Ich möchte keinen Ärger, da in zwei Jahren meine Pferde dort ansässig werden.
Aber irgendwie muß ich so etwas doch abstellen können. Schließlich zahle für die Fläche und hafte für
die Obstbäume.
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Hina_DK
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Re: Zaunbau und Nachbarschaft

Beitrag von Hina_DK »

Solche Dinge wie Zaunhöhen und -abstände sind in den Gemeindeordnungen geregelt. Das ist oft sehr unterschiedlich.

Da scheinst Du aber wenig Glück mit den Nachbarn zu haben, wenn die das weiter als Tummelplatz nutzen. Hoffentlich kommen sie nicht auf die Idee, Deine Pferde dann auch noch mit ihren Gartenabfällen zu füttern. Sowas gibt es ja auch nicht selten. Ich würde mal versuchen, mit denen ein vernünftiges Gespräch zu führen, dass sie das Land jetzt nicht mehr frei zur Verfügung haben, auch wenn Du da im Moment noch nichts machst. Aber als Müllhalde, das geht ja schon überhaupt nicht. Wenn es allzu dicke mit den Nachbarn kommt, kann man da oft was über die Gemeinde machen, die haben meist Schlichter, weil diese Nachbarschaftsprobleme ja weit verbreitet sind.
Viele Grüße
Hina

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thjorsa
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Re: Zaunbau und Nachbarschaft

Beitrag von thjorsa »

Bei der Gemeinde konnte man mir nicht so wirklich weiterhelfen. Das war mehr eine
"Larifari"-Auskunft als fundierte Kenntnisse.

Meine Nachbarn sind sehr speziell. Wir wohnen nun schon seit 25 Jahren nebeneinander.
Sie wissen schon, was sich gehört oder nicht. Nur halt immer dann, wenn es um ihr
Eigentum geht. So nach dem Motto: Laß den Hund nicht immer hier pieseln, geh
doch auf die andere Straßenseite!
Wenn es um den Besitz anderer geht, werden sie ignorant und dickfellig. Weil er z.B.
sein Kaminholz dort schon seit 20 Jahren lagert (verbotenerweise), leitet er ein Recht
für sich ab.
Ich möchte aber weder Kaminholz noch die Asche auf meiner Weide haben. Auch keine
Gartenabfälle, Rasenschnitt und übriggebliebene Pflastersteine.

..... und wenn sich ein 120 kg Mann auf ein Seil schwingt, frag ich mich, wie lange das
ein Baum mit einem Durchmesser von 20 cm aushält. Warum nimmt man nicht die Bäume
im eigenen Garten?

Naja, das werden wir auch noch irgendwie in den Griff bekommen. Auch wenn ich momentan
noch keinen Plan habe, wie.
Schön, ist es aber, wenn man sich hier mal drüber auslassen kann. Danke!
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larla
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Re: Zaunbau und Nachbarschaft

Beitrag von larla »

Wenn es die Gemeinde nicht weiss, wer dann?? :mrgreen: Im Ernst, sowas muss man beim zuständigen Bauverwaltungsamt erfragen können, da gibt es keine ganz allgemeine Regelung.
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Goya
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Re: Zaunbau und Nachbarschaft

Beitrag von Goya »

Ich würde einfach mal ein Schild aufstellen: "Privatgrundstück - Betreten verboten" oder so etwas. Und wenn die Nachbarn darauf nicht reagieren würd ich sie anschreiben und eine Frist setzen bis wann das Holz etc. vom Grundstück sein soll und dass du eine weitere Nutzung von Ihnen nicht möchstest. Das ist natürlich schon hart, aber wenn der Nachbar so dickfellig ist, wirst du mit mündlichen "Drohungen" nnicht weiterkommen und hast es so schwarz auf weiß.
Viele Grüße

Goya
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wiassi
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Re: Zaunbau und Nachbarschaft

Beitrag von wiassi »

Ich würde Fakten schaffen und vorab zumindest mit einfachen Plastikstecken und E-band abzäunen und Strom draufmachen. Daran Weideschilder: Vorsicht Strom! Privatgrundstück, Weide Betreten verboten, Pferde beißen -nicht Füttern, Müll, Schutt oder Gartenabfälle etc. ablagern verboten. Zuwiderhandlung wird zu Anzeige gebracht - Der Eigentümer

Dann sieht er, dass da was passiert. Wenn er dann noch das Gelände betritt, dann im vollen Bewußtsein, dass er das nicht darf und die "Duldung" vorbei ist.

Das Balancierseil würde ich abmontieren und ihm kommentarlos hinlegen. Oder aber einkassieren und warten, dass er ankommt. Dann überfreundlich tun, " War auf deinem Grundstück und du hast nicht gewußt wem das gehört" ihn persönlich auf die "neue Nutzung" hinweisen und freundlich auf umgehende Abholung des restlichen Eigentums/Mülls und Unterlassung der bisher geduldeten Aktivitäten bestehen.
Wird er frech : Dann würde ggf. Anzeige ergehen wegen wildem Müll ablagern, Sachbeschädigung (Obstbäume) und ein Unternehmer würde ggf. auf seine Kosten das Grundstück säubern...

War bei uns anfangs auch mal ein Problem als wir gerade gekauft hatten. Ein Nachbar hat "noch eben schnell mal" seinen Teich ausbaggern lassen und hat dazu einfach den vorhandene Zaun mal durchschnitten und ist mit dem schweren Bagger ungefragt über unsere Weide gefahren (tiefe Spuren) und hat auch noch den Schlamm aus seinem Teich darauf verteilt. Wir haben es ignoriert und kommentarlos die alten Zaunreste entsorgt und dann komplett neu eingezäunt. Jetzt traute er sich nicht mehr, und kam dieses Jahr tatsächlich an, um zu fragen(natürlich meinen GG als dieser alleine war, er wollte ja nicht sein Gesicht verlieren) ob GG nicht auch mal einen Bagger für unsere Teiche bräuchte, er müßte ja wieder...und er käme ja sonst nicht ran. Mein GG hatte es genau so vorher gesagt. :mrgreen:
Der Nachbar hatte nämlich den Wall zwischen Teich und Bach viel zu dünn gemacht, das Niveau vom Teich dazu oberhalb vom Bach angelegt...das konnte nicht gut gehen. :roll: Jetzt ist er ständig am Flicken wegen Dammbruch. :whistle:
Er käme auch an seine Teiche, wenn er sein Grundstück nicht mit Gartenabfällen zugemüllt hätte...zumindest mit einem kleine Bagger.

Sorry, einen Bagger brauchen wir dieses Jahr leider noch nicht, nächstes vielleicht. :mrgreen:
Einem Tier zu helfen, verändert nicht die ganze Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier.

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Hina_DK
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Re: Zaunbau und Nachbarschaft

Beitrag von Hina_DK »

Puh, das hört sich ja wirklich alles nach Stress an. Irgendwie ist es hier bei uns anders. Da Handwerker schier unbezahlbar sind, ist jeder auf seinen Nachbarn angewiesen und alle sind bemüht ein gutes Miteiander zu haben. Da wird dann schon mal zu unserer Freude von den Nachbarn in einer Nacht- und Nebelaktion unsere Weide angesät, während wir noch überlegen, wo wir das Saatgut und entsprechende Landmaschinen herbekommen und wie man überhaupt eine Weide ansät :). So konnten wir sie sogar schon in diesem Jahr nutzen. Genauso verschwand wie von Geisterhand unser Misthaufen, noch bevor wir überhaupt auf die Idee kamen, dass damit ja irgendwann mal was geschehen muss :). Jetzt, nachdem alles geerntet ist, dürfen wir auch auf dem Land aller Nachbarn reiten. Das haben die uns sofort angeboten, so dass wir eine zeitlang nicht mehr auf den Schotter- und Asphaltwegen unterwegs sein müssen. Zäune brauchen wir hier wirklich nur, damit die Tiere nicht weglaufen aber zum Glück nicht, um Nachbarn in ihre Schranken zu weisen. Irgendwie ist das sehr traurig, wenn man das machen muss.
Viele Grüße
Hina

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Jasmin*
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Re: Zaunbau und Nachbarschaft

Beitrag von Jasmin* »

ich finde auch, das sich das ungemütlich anhört.
ich würde es erst nett aber bestimmt versuchen, vieleicht mit bierchen oder kaffee und alles bequatschen was sich jetzt mit der wiese ändert. und ein datum fest machen, wann alles weg sein soll.
wenn das nicht klappt, bleiben wohl nur deutlichere sachen, wie band abmontieren etc.

das ist natürlich echt blöd, wenn die nachbarn so ignorant sind, da muss man wahrscheinlich sachen, die eigentlich selbstverständlich sein sollten, direkt ansprechen.

lg
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thjorsa
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Re: Zaunbau und Nachbarschaft

Beitrag von thjorsa »

Vielen Dank für eure Meinungen zu diesem Thema! Wir haben die entscheidenden
Grenzsteine ausgebuddelt und werden wohl am Wochenende den ersten provisorischen
Zaun setzen. Schilder werde ich ebenfalls anbringen, welche darauf hinweisen, das
sämtliches "Fremdgut" unerwünscht ist. Ich bin leider nur Pächter und nicht Eigentümer.
Eigentümer ist die Gemeinde. Von daher möchte ich auch nicht unbedingt eine Kampf-
ansage starten. Es ist nur so überflüssig, das man erwachsenen Menschen klarmachen
muß, was sie dürfen oder nicht.
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wiassi
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Re: Zaunbau und Nachbarschaft

Beitrag von wiassi »

@thjorsa, wenn das Grundstück der Gemeinde gehört, dann kann das Verhalten auch daher kommen, für viele gilt ja "was allen gehört, gehört niemandem". Von daher würde ich es auch so machen. Das macht ihm bewußt, das es jetzt privat ist und hoffendlich reicht das dann.


@Hina, hast recht -traurig so was. Alle anderen sind eher wie bei dir -freundlich, hilfsbereit und herzlich. Alle helfen einander, die Gemeinschaft hier ist sonst schon gut. Wir passen da gut rein, weil wir auch hilfsbereit sind und mit anpacken. Das wurde auch gut aufgenommen. Aber irgendwas ist doch immer und überall oder? Wir ärgern uns nicht weiter darüber, es ist der einzige hier und hat wohl auch einen entsprechenden Ruf. Der grenzt nur hinten am Teich an die Weiden und wir haben sehr wenig Kontakt. Das reichte zB aber, dass deren einer Hund ihnen da ausbüxte während sie dabei waren und auf unserem Grund unserer Mary TA-reif jagte. Lapidarer Kommentar war "Er weiß doch, dass er das nicht soll." -Entschuldigung Fehlanzeige. Er hatte auch im Winter an den Abläufen unserer Teiche manipuliert um seinen damit zusätzlich zu füllen und unseren damit fast zum Überlauf gebracht, wir haben es gerade rechtzeitig noch gesehen und geändert. Das Wasser stand kurz unter dem Damm, das hätte richtig Schaden gegeben. Stress machen wollten wir deshalb trotzdem nicht. Wenn wir unsere Teiche machen, was irgendwann notwendig sein wird, kann er sich anhängen, das hatte GG ihm mitgeteilt. Extra für ihn werden wir nicht die Zäune einreißen. GG hat ihm dabei auch gleich freundlich klar gemacht, das es so nicht geht und er unser Gelände nicht mehr ohne unsere Erlaubnis betreten darf.
Und wenn die Abläufe neu gemacht sind, hat er dann ja auch keine Möglichkeiten mehr, da zu manipulieren. So regelt sich das hoffendlich mit der Zeit.
Vielleicht merkt er mit der Zeit, das wir ihm nichts Böses wollen und mit Absprache einiges besser geht. Ansonsten gilt eben leben und leben lassen.
Einem Tier zu helfen, verändert nicht die ganze Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier.

http://www.reitschwein.de
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