Das Reitwaisen Forum

Ich habe schon öfter erlebt, dass die Verspanntheit der Rückenmuskulatur durch das entlangfahren derselben mit den Fingernägeln getestet wird. Wenn ich mit den Fingernägeln (und meine sind immer kurz) den Rücken eines Pferdes (auch ungeritten) zügig und mit Druck entlangfahre ziehen 99% nach unten weg...

Sagt das wirklich was aus?

Nein.

Muriel, Du bist goldig beruhigt mich schon mal etwas! Warum machen das dann so viele?

Dieses -mitdemFingernagelaufdemRückenlangfahren- hat Dustins Ex-Besi auch immer gemacht,um mir zu "beweisen",daß mein Barefoot Sattel seinem Rücken schadet.......daß sie aber munter zwei völlig verschiedene Baumsättel auf drei völlig verschiedenen Pferde gelegt hat,hatte nichts mit seinem zu dem Zeitpunkt wirklich empfindlichen Rücken zu tun...
Dann hat mir eine Physio gesagt,daß ALLE Pferde bei so einer Behandlung den Rücken weg ziehen.Fahr du mal einem Menschen mit den Fingernägeln den Rücken runter.....

Hmmm, dann habe ich merkwürdige Pferde, die ziehen nie weg. Ich mache das zwar auch fast immer (weiß nicht, ist irgendwie so ein Reflex ), aber ich glaube auch nicht dran, dass das irgendeine relevante Aussagekraft haben würde, genauso wie das Schweißbild Unfug ist und so vieles andere mehr. Man macht es, weil man sich selbst beruhigen will aber wenn die Dinge dann mal korrekt abgecheckt werden, hat man sone und solche Ergebnisse. Selbst schon miterlebt.

Warum viele diese ganzen merkwürdigen Tests machen? Weil sie das von irgendjemanden gehört oder gelesen haben und den Sinn oder Unsinn nicht hinterfragen .

Inwiefern ist ein Schweißbild Unfug?*neugierigist*

deshalb:

Fahr du mal einem Menschen mit den Fingernägeln den Rücken runter.....

Der "Test" sagt nichts aus, ausser: Das Pferd drückt in dem Moment den Rücken weg.

Es sagt nicht warum, ob es das immer macht, ob es das auch macht wenn man das wiederholt, ob es das auch nach Bewegung, also aufgewärmt macht, ob es das bei jemand anderem macht usw usw.

Möchte man testen ob das Pferd Rückenschmerzen hat, muss man das auf eine bestimmte, aber höfliche Art machen, die das Pferd nicht überfällt.

Möchte man testen ob das Pferd Rückenschmerzen hat, muss man das auf eine bestimmte, aber höfliche Art machen, die das Pferd nicht überfällt.

Was wäre so eine Art? Wie kann ich das sinnvoll testen?

Indem ich zuerst zb mit der flachen Hand seitlich entlang der Wirbelsäule von der Schulter bis zur Kruppe fühle, ob da evtl Unterschiede sind. Verhärtungen, warm, kalt, Vertiefungen - gibt es schon bei dieser sanften Berührung Anzeichen von Unwillen (Schweifschlagen, Kopf wenden, Ohren anlegen, Hinterbein hochheben und warnen....)
Kann ich beidseitig mit der Hand über die Muskeln fahren, wiederhole ich das mit etwas stärkerem Druck und teste so die tieferen Schichten.

Dann kann ich mit Daumen und gegenüberliegenden Fingern beiderseits kurz und bestimmt jeweils von oben im "Zangengriff" in die Muskeln drücken, und das so alle fünf Zentimeter. Nicht zu doll drücken, nicht zu lange drücken.
Sind Probleme vorhanden wird das Pferd sie spätestens hier äussern.
Hierbei kann ich die Probleme auch "örtlich" bestimmen, was bei dem obengenannten "Test" nicht geht, weil sich einfach der lange Rückenmuskel als ganzes reflexmässig zusammenzieht.

Und bitte Vorsicht, es gibt Pferde die sehr sehr schnell und sehr heftig "Bescheid" sagen, wenn sie wirklich Schmerzen haben. Im Zweifel auf Höhe Schulter oder Gurtlage stehenbleiben.
Bei diesem Test ist das Pferd NIE freistehend, sondern entweder von einem Helfer gehalten oder man selbst hat den Strick in der Hand und kann verhindern dass das Pferd nach vorne schiesst und man in den Bereich der Hinterhand kommt.

Das kommt ganz daruaf an, wie das Pferd den Rücken wegdrückt. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Bleibt es gerade im Rücken oder verwindet es sich dabei und und und... Ich denke, wenn man diese Möglichkeiten lesen kann, dann ist es schon aussagekräftig.
Ich nehme dazu nicht die Finger, sondern zwei APM Stäbchen, man sollte aber auch wissen wieviel Druck man machen kann oder nicht machen sollte