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Weidepflege, v.a. Klee zurückdrängen

Verfasst: Sa 25. Aug 2012, 10:45
von ehem User
hallöchen

hat einer von euch tips, wie wir bei sehr kleereichen weiden vorgehen können, um sie pferdetauglich zu machen?
hat man da chancen ohne herbizide?


wir gehen jetzt in eigenregie und haben rel viel weide für maximal 4 pferde.
(wobei ich aus eigener erfahrung sagen kann, dass ich mich schon oft verschätzt hab, wenn ich dachte, irgendow wäre viel weide)

wir haben viel klee und auch ampfer. ansonsten fett aussehendes gras. sieht leider nicht so nach richtiger pferdeweide aus.
der boden müsste lehm sein, ist aber sandiger als 500 m weiter wo wir jetzt noch stehen.


ich hätte jetzt die tendenz, unsere pferde auf die neuen weiden erstmal nur stundenweise zu stellen,
die parzellen eher groß abzuteilen (dafür dann eben die pferde nach einigen stunden runter nehmen), um zu vermeiden, dass ein kleines parzellchen gleich zertreten wird, was dem klee ja sicher größte freude bereiten würde
und umzutreiben solange die aktuelle weide noch ausreichend gras hat? denn wenn die ganz runter ist, hat der klee auch wieder konkurrenzlos freude, oder?

alle tips sind willkommen :dankeschoen:

Re: Weidepflege, v.a. Klee zurückdrängen

Verfasst: Sa 25. Aug 2012, 11:19
von Equester
Ach ja, am liebsten sind uns Ratschläge, wo wir nicht mit irgendwelchen Giften arbeiten müssen :shy:

Re: Weidepflege, v.a. Klee zurückdrängen

Verfasst: Sa 25. Aug 2012, 12:15
von eseilena
Ich betreibe seit diesem Frühjahr erstmals amateurhaft Weidepflege (will sagen: ich habe keine Ahnung und versuche mein Bestes).

Bzgl. Klee hatte ich im Frühjahr den Eindruck, dass der sich auf Stellen mit relativ losem Bewuchs am wohlsten fühlt und dort zudem im Frühjahr schneller austreibt als das Gras. Daher habe ich diese Stellen mit Gras- und Kräutersamen bombardiert in der Hoffnung, dass jeder andere Bewuchs den Klee entwas in Schach hält. Mal sehen, wie sich das nächstes Jahr auswirkt; Langzeigerfahrungen habe ich diesbezüglich noch nicht, da ich es dieses Jahr erstmals getan habe.

Meinen Ampfer habe ich per Hand herausgezogen bzw. zumindest die Samenstände vorm Aussamen abgerupft, mdait er zumindest nicht mehr wird.

Für mehr Kräuterreichtum habe ich immer wieder mal beim Spazierengehen die Samen von Pflanzen, die ich gerne hätte, gesammelt und auf der Koppel verteilt. Außerdem den "Bodensatz" vom Heuboden, da unser Heu auch ziemlich artenreich ist.

Re: Weidepflege, v.a. Klee zurückdrängen

Verfasst: Sa 25. Aug 2012, 13:02
von Hina_DK
Wenn erstmal Klee in ordentlichen Mengen auf der Weide ist, kommt man mit Streicheleinheiten nicht mehr weiter.

Wenn Du keine chemisch Keule verwenden willst, dann wirst Du wahrscheinlich ganz von vorne anfangen müssen, alles tief umpflügen (Klee hat tiefe Wurzeln) und Pferdeweide ansäen, gut walzen und mindestens ein Jahr pferdefrei halten. Das Gras dann unbedingt auswachsen lassen, damit dem letzten Klee das Licht entzogen wird.

Wenn Du Dich für Chemie entscheiden solltest, dann mit Kalkstickstoff düngen. Das mag der Klee gar nicht. Aber auch dann unbedingt das Gras zur Beschattung einmal komplett auswachsen lassen und maximal auf 7 cm runtermähen. Wenn die Pferde es runterfressen sollen, dann auch aufpassen, dass sie keinen Golfrasen fabrizieren. Immer gut an Kahlstellen ordentlich Pferdeweide nachsäen, damit der Klee weder Platz noch Licht hat.

Dritte Möglichkeit wäre, den Klee auszubuddeln aber das ist ja hoffnungslos ;).

Re: Weidepflege, v.a. Klee zurückdrängen

Verfasst: Sa 25. Aug 2012, 13:56
von ehem User
Wenn Du Dich für Chemie entscheiden solltest, dann mit Kalistickstoff düngen.
wann würde man das machen?
und würde man dann vorher noch umpflügen?
und danach nachsääen?
(birgit, wir wollten doch keine pflanzen, weißt du noch :shy:)

ich bin nicht gegen chemie, nur herbizide würde ich nicht unbedingt gleich spritzen wollen, lieber die erwünschte konkurrenz stärken als alle mit herbiziden strafen. anders wird auch langfristig das problem nicht zu lösen sein, schätze ich

übrigens ist die weide nicht überbeweidet. sie ist vielleicht gemäht worden, wie tief der bauer schneidet weiß ich nicht.
es standen ca ein jahr keine pferde drauf udn davor auch nicht mehr als bei uns geplant.
also keine vor geilstellen, verbiss und vertritt ächtzende weide.

Re: Weidepflege, v.a. Klee zurückdrängen

Verfasst: Sa 25. Aug 2012, 14:30
von Hina_DK
Wenn Du mit Kalkstickstoff (ich hatte mich oben vertippt und habs korrigiert ;) ) und Nachsaat dem Klee zu Leibe rückst, musst Du nicht extra unterpflügen. Man düngt Ende März, Anfang April. Die Weide muss dabei trocken sein.

Re: Weidepflege, v.a. Klee zurückdrängen

Verfasst: So 26. Aug 2012, 09:28
von ehem User
super, danke

ich bin gestern die weiden abgegangen, und SO schlimm ist es nicht. also schoen isses auch nicht, aber wir haben inseln, die komplett kleefrei sind mit dichtem, rel. hohem gras (was auch immer für welchem, ich werd mal nen bestimmungsschlüssel ordern - wie ich gräserbestimmen gehasst hab im studium...)
dann wächst noch pippau und huflattich und ein bisschen was sonst.

dann eben so kleereiche inseln. insges. würde ich sagen zwischen 20 und 30%. klar, das ist zu viel, aber ich hatte schon befürchtet, es wäre an die 50% oder mehr klee. und es ist eben immer abgegrenzt

ansonsten haben wir viel ampfer - die frage ist: müssen wir der jetzt an den kragen (ggf mit handsense)? wegen der weitervermehrung?

Re: Weidepflege, v.a. Klee zurückdrängen

Verfasst: So 26. Aug 2012, 10:41
von wiassi
Ich habe auch gute Erfahrungen gemacht mit Kalkstickstoff und Nachsaat. Und den Boden vorher vom Landwirt striegeln lassen. Geben Ampfer gibt es ein gutes Werkzeug: Den Ampferstecher. hier mal ien Bild mit der Ausbeute im alten Stall, kurz nach erwerb dieses Gerätes: ich war völlig begeistet, da auch die ellenlangen wurzeln mit rauskommen.

Bild

Re: Weidepflege, v.a. Klee zurückdrängen

Verfasst: So 26. Aug 2012, 10:55
von Hina_DK
20-30 % sind schon eine erhebliche Menge für Pferde. Aber ich denke, wenn das Gras für Pferde o.k. ist, reicht es, wenn Du Kalstickstoff düngst und nachsäst. Wenn da aber zu viel Weidelgras drauf ist, würde ich vielleicht doch umlegen, denn dann kommst Du sehr wahrscheinlich auf über 50 % recht ungesunden Aufwuchs und kämpfst gegen Windmühlenflügel.

Re: Weidepflege, v.a. Klee zurückdrängen

Verfasst: So 26. Aug 2012, 12:00
von Equester
Weidelgras hält sich in Grenzen, ich denke, damit werden wir kein Problem haben. Der Ausstecher sieht toll aus, sowas sollten wir bei Gelegenheit auch anschaffen :kratz: