Entscheidungshilfe bezüglich Schulpferdewahl, bitte!

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Katja1
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Entscheidungshilfe bezüglich Schulpferdewahl, bitte!

Beitrag von Katja1 »

Hi ihr alle :winke:

Ich bin ja nun seit einem viertel Jahr stolze Besitzerin eines Jungspunds :dance1: und kann ihn natürlich aber noch nicht reiten.
Da ich ihn aber später auch mit einreiten möchte, will ich die ''Zwischenzeit'' natürlich sinnvoll nutzen um mich reiterlich weiter zu bilden.
Meine Bekannte hat mir angeboten, mir auf einem Schulpferd aus ihrem Stall Reitstunden zu geben. Fand ich klasse, da wir uns gut verstehen.
Soweit so gut. Nur ist es so, dass das Schulpferd eine 4-jährige Stute ist, die vor 3 Monaten erst von einem dubiosen Tschechen eingeritten wurde und nun meiner Empfindung nach im Eimer ist. Sie hat jetzt schon Sattelzwang (sie hat nicht mal einen eigenen Sattel!!) , geht keinen Schritt ohne einen kräftigen Peitschenhieb, Schimpfe und Fußtritt und kann keinen Zirkel laufen, ohne über die Schulter wegzulaufen. Außerdem kann man sie so gut wie gar nicht in den Trab bzw Galopp bringen ohne oben genannte Methoden und sie liegt einem so dermaßen auf der Hand, dass ich heute noch Blasen davon habe..
Meine Freundin (die leider auch nach der FN Methode reitet - ein Pferd kann keine Schritt ohne ständiges nachtreiben laufen ; vorne zu, hinten treiben - du musst viel fester drücken mit den Schenkeln,das spürt sie sonst nicht ; gib ihr mal einen mit der Gerte, die verarscht dich ja nur!) meinte aber, ich solle nicht aufgeben, wir könnten ja erstmal im Schritt an meinem Sitz arbeiten (Fußspitzen.. :? ) und dann weitersehen.
Nun weiß ich nicht, ob ich das überhaupt möchte..
1. Mir tut das arme Pferdchen leid. Sie soll jetzt schon im Schulbetriebe mitlaufen, da sie keinen Käufer für sie finden :cry:
2. Ich komme nicht klar mit ihr. Mein Sitz ist tatsächlich verbesserungswürdig (nach einem Jahr Reitpause bedingt durch Pferdesuche und nicht reitbaren Jungspund) und so wie sie eingeritten ist, kann ich das nicht, denn
3. Es macht mich psychisch fertig. Seitdem ich weiß, dass es auch anders geht, kann ich einfach nicht über meinen Schatten springen und ein Pferd, das offenbar unerfahren ist und Schmerzen hat bzw zutiefst traurig ist, ständig schlagen und treiben, damit es laufen kann. Erstaunlicherweise kann ich zB auch von allein laufen, ohne dass meine Mama mich ständig schlagen muss :evil: Ich verstehe nicht, wiw man auf so eine Idee kommt, dass kein Pferd ohne treiben laufen kann. Zudem wird der Kopf in die Tiefe gezwungen, trotdem ist mein Zügelkontakt angeblich zu lasch (es stand federleicht und nachgiebig an) und das ist auch angeblich der Gurnd,wieso sie nicht läuft.. (Wenn man einem Pferd den Zügel durchs Maul reißt, dann rennt es ja vielleicht wirklich los vor Schmerzen, so habe ich das noch gar nicht gesehen! :wall: )Außerdem, wie soll ein frisch eingerittenes Pferd dieses zusammenschrauben auch verstehen? (Vorne zu, hinten vollgas??)

Andererseits habe ich aber kaum eine andere Möglichkeit zu reiten. Bei uns in der Umgebung gibt es nur Reitschulen mit Schulpferden , die so laufen wie meine Stütchen nach feinster FN-Manier. Oder so lasche Westernreiter, die den Zügel hängen lassen, in den Sätteln lümmeln und ihre Pferde auf der Vorhand dahin latschen lassen. Meine Freundin ist auch nicht so mein Geschmack vom Unterricht her..
Sie hat einen ganz arg strengen Befehlston drauf, schimpft mich städnig ich solle das Pferd mal fester schlagen und wollte mich in meiner ersten Reitstunden nach meiner Reitpause gleich galoppieren lassen!!
Ich war froh, im Schritt klarzukommen :-o Habe mich eigentlich eher auf eine entspannte Longenstunde eingestellt und nicht auf ein Karate-Training..

Eine sehr sehr zwiespältige Situation..
Ich hoffe, ihr habt Tipps für mich, denn es ist echt zum verzweifeln..
Vlg
Katja
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ehem User

Re: Entscheidungshilfe bezüglich Schulpferdewahl, bitte!

Beitrag von ehem User »

woher soll ein grade eingebrochenes pferd (anders kann man das ja nicht nennen) korrekte zirkel mit korrekter biegung gehen

wie soll ein pferd mit sattelzwang, das mit dem verursachenden sattel weiter geritten wird, vorwärts gehen?

warum willst du unterricht von jemandem, dessen reitweise du eindeutig negativ beschreibst? (mag sein, dass das FN ist, das muss sich die FN inzwischen gefallen lassen - aber die klassisch deutsche reitweise, auf die die FN sich beruft, hat mit dem was du beschreibst nichts zu tun)

ihr fangt dann also bei deinen fußspitzen an, an deinem sitz zu arbeiten - aha.... klingt ehrlich gesagt nicht nach jemandem, der wirklich ahnung von sitzschulung hat.

such einen stall in dem es unterricht nach deinen wünschen gibt und entsprechend ausgebildete pferde.
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Katja1
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Re: Entscheidungshilfe bezüglich Schulpferdewahl, bitte!

Beitrag von Katja1 »

mosheline hat geschrieben:
warum willst du unterricht von jemandem, dessen reitweise du eindeutig negativ beschreibst? (mag sein, dass das FN ist, das muss sich die FN inzwischen gefallen lassen - aber die klassisch deutsche reitweise, auf die die FN sich beruft, hat mit dem was du beschreibst nichts zu tun)
Das ist das FN-reiten, wie ich es kenne (und verurteile). Es war zwar nie so gedacht, allerdings,muss ich ehrlich sagen, dass mir noch nie nie nie jemand begegnet ist, der nach FN reitet und das Pferd nicht ständig bei jedem Tritt treibt un vorne einschraubt..
mosheline hat geschrieben:
ihr fangt dann also bei deinen fußspitzen an, an deinem sitz zu arbeiten - aha.... klingt ehrlich gesagt nicht nach jemandem, der wirklich ahnung von sitzschulung hat.
Ja, das stimmt..
mosheline hat geschrieben: such einen stall in dem es unterricht nach deinen wünschen gibt und entsprechend ausgebildete pferde.
Und genau da liegt der Hund begraben. Den gibt es hier nirgends :(
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Re: Entscheidungshilfe bezüglich Schulpferdewahl, bitte!

Beitrag von ehem User »

wenn du es dir irgendwie leisten kannst: schau weiter weg.
lieber selten guten unterricht, der dir was bringt und bei dem du ein gute gefühl hast, als häufiger welchen, der dich nicht weiterbringt
oder zB 2-3tages kurse suchen
oder mal in den ferien wo hin fahren

ich würde ein pferd, wie du die stute beschriebst, nicht reiten wollen :-(
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Schnucke
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Re: Entscheidungshilfe bezüglich Schulpferdewahl, bitte!

Beitrag von Schnucke »

Katja wo in Bayern bist du denn? Also es gibt hier schon Unterricht der auch gut ist, aber man muß sehr viele suchen und manchmal gibts den guten Unterricht auch nur mit eigenem Pferd. Leider schreien die Leute die guten unterricht geben auch nicht halb so laut wie die schlechten, sprich viel geht über Mundpropaganda und man muß echt suchen bis man das richtige findet.

Den Unterricht incl. Pferd würde ich an deiner Stelle ausschlagen, der bringt dir nichts und wenn das Pferd jeden Tritt getrieben werden muß versaut das den Sitz noch mehr. Da wärs ja gleich gescheiter sich nur ein Pferd auszuleihen und einfach ins Gelände zu gondeln um einfach wieder in die Bewegungen zu kommen.
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Katja1
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Re: Entscheidungshilfe bezüglich Schulpferdewahl, bitte!

Beitrag von Katja1 »

Da hast du wohl recht..
Sagt dir Weiden in der Oberpfalz was?
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Katja1
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Re: Entscheidungshilfe bezüglich Schulpferdewahl, bitte!

Beitrag von Katja1 »

mosheline hat geschrieben:wenn du es dir irgendwie leisten kannst: schau weiter weg.
lieber selten guten unterricht, der dir was bringt und bei dem du ein gute gefühl hast, als häufiger welchen, der dich nicht weiterbringt
oder zB 2-3tages kurse suchen
oder mal in den ferien wo hin fahren

ich würde ein pferd, wie du die stute beschriebst, nicht reiten wollen :-(
Ja, das entspricht uach nicht meinen Träumen...
Aber denkst du, dass das reichen würde, um später auf einem Jungpferd mitkommen zu können?
Ich meine so Kurse kann ich mir auch nicht alle 2 Wochen leisten..
Verlernt man dann nicht wieder alles zuhause?
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Re: Entscheidungshilfe bezüglich Schulpferdewahl, bitte!

Beitrag von mochuisle »

Deine Sorge kann ich verstehen und deshalb schreibe ich dir mal meine Gedanken dazu auf :-)

Für mich hat Reiten ganz viel auch mit Verstehen zu tun und dazu kommt dann natürlich die enorme Körperbeherrschung, die man ab einem gewissen Grad nur durchs Reiten selbst lernen kann. Aber meiner Meinung nach macht man sich oft eine Menge kaputt, wenn man einfach nur irgendwie reitet - zum einen lernt man nicht auf das Pferd zu hören und die Bewegungsabläufe richtig zu verstehen und zum anderen wird man bei schlechtem Reitunterricht körperlich selbst oft noch schiefer, als man es eh schon ist. Da würde ich persönlich dann lieber gar nicht reiten und meinen Körper erstmal bei "Trockenübungen" schulen, da gibt es wirklich viele Möglichkeiten (Tanz, Kampfsport oder Yoga zum Beispiel). Allerdings bin ich auch von meiner Art her sehr ein "ganz oder gar nicht"-Mensch, ich kann ganz schlecht irgendwas nur irgendwie machen. Das hängt also natürlich auch alles davon ab, was man will. Wenn man nur sattelfest werden möchte, kann man das wahrscheinlich bei fast jedem Reitunterricht - aber für mich klingt es so, als würdest du dein Jungpferd später schon gerne auch etwas feiner reiten können, oder? Dann würde ich auf schlechten Unterricht lieber verzichten, da wirst du in meinen Augen am Ende nicht so viel von haben.
Und zum Verstehen lernen hilft mir auch immer wieder ganz viel über's Reiten zu lesen - rauszufinden, was wirklich funktioniert ist natürlich immer einfacher, wenn man gerade ein (feines) Pferd zur Hand hat, an dem man Dinge austesten kann ... da lohnt es sich wahrscheinlich am ehesten, hin und wieder einen Kurs mit einem guten Lehrpferd zu machen :-)

Ich hoffe, du verstehst, was ich meine und der Text konnte dir bei deiner Entscheidung eine kleine Hilfe sein :-)
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Schnucke
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Re: Entscheidungshilfe bezüglich Schulpferdewahl, bitte!

Beitrag von Schnucke »

Oh so weit oben in Bayern. Weiden ist denk ich wirklich eine schwierige Gegend.
Aber ich würde wie Moscheline schrieb wirklich eher Intensivkurse anstreben als irgendwelchen zweit oder drittklassigen Unterricht 1x die Woche. Dazu würde ich wie mochuisle schrieb begleitend anderen Sport machen wie Yoga oder sowas um den Körper zu trainieren und gerade zu machen.

Um die richtigen Kurse zu finden würde ich an deiner Stelle erste Überlegungen anstellen in welche Richtung du mit deinem Pferd möchtest und welche Reitweise in für dich erreichbarer nähe zu erlernen ist. PK hat zB auf seiner Homepage seine Reitlehrer stehen und auch die die in der aktuellen Ausbildung sind, evtl. hat BB auch sowas. Was mich bei meinen Jungpferden sehr viel weiter brachte war zB auch Centered Riding auch auf der Seite gibt es eine Liste mit RL`s.
Ansonsten zB mal im Klassik Reiten Forum nachfragen.
Übrigens gibt es auch hervorragenden FN Unterricht. Hab ich jetzt auch gefunden und zwar nur 10km entfernt. Die Dame ist Richterin bis GP, selber S erfolgreich geritten. Die hab ich über meine Osteo empfohlen bekommen, auf die wär ich ohne Empfehlung gar nicht gekommen, weil mir gänzlich unbekannt. Sie selber reitet nur noch zum Spaß und hat sich einen Lusi gekauft und bildet absolut klassisch aus.
Ansonsten hab ich die Erfahrung gemacht, daß in Ställen wo VS geritten wird auch ganz anständiger Unterricht gegeben wird, ohne ziehen, pieksen und rollen. Die VS reiter Reiten eben doch freier und brauchen Pferde die mitdenken.

Ich kann mir vorstellen, daß es bei euch ähnlich ist wie bei uns, wir befinden uns auch im Nirwana von gutem RU. Das entwickelt sich bei uns aber so langsam.
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Katja1
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Re: Entscheidungshilfe bezüglich Schulpferdewahl, bitte!

Beitrag von Katja1 »

Schnucke hat geschrieben:Oh so weit oben in Bayern. Weiden ist denk ich wirklich eine schwierige Gegend.
Aber ich würde wie Moscheline schrieb wirklich eher Intensivkurse anstreben als irgendwelchen zweit oder drittklassigen Unterricht 1x die Woche. Dazu würde ich wie mochuisle schrieb begleitend anderen Sport machen wie Yoga oder sowas um den Körper zu trainieren und gerade zu machen.

.
Danke dir erst mal :hug:
Ja, es ist verdammt schwierig sogar...
Nur immer noch meine Frage: Wird das wirklich reichen?
Ich meine wegen mir habe ich nichts gegen Kurse auf top ausgebildeten Pferden, allerdings denke ich, dass es wie gesagt doch schon schwierig wird, dass man das dann (trotz Yoga o.ä.) nicht alles verlernt, oder :?:
mochuisle hat geschrieben:. Das hängt also natürlich auch alles davon ab, was man will. Wenn man nur sattelfest werden möchte, kann man das wahrscheinlich bei fast jedem Reitunterricht - aber für mich klingt es so, als würdest du dein Jungpferd später schon gerne auch etwas feiner reiten können, oder?
Absolut!
Das ist mein wichtigster Aspekt.
Sattelfest war ich schon immer, ich möchte aber sehr viel mehr noch lernen (gutes v.a. reiten, seitengänge richtig reiten, runde galoppsprünge und feine, federnde Anlehnung und freundliche Kommunikation mit dem Pferd). Und zudem ein paar Longeneinheiten, um den Sitz wieder zu verbessern.
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