Nachsorge Kolik

[-Tanja-]

Unser Jungspund hatte nun innerhalb kürzester Zeit zwei Koliken. Er ist erst seit einem Monat bei uns, hatte vorher keine Probleme. Die erste Kolik trat nach einem immensen Wetterumschwung auf (Temperatursturz von 32° auf 23°), die zweite nach zwei Wochen nach dem Wechsel auf ein neues Weidestück mit überständigem Gras. Hier hat er sich wohl überfressen, hatte einen sehr geblähten Bauch, mußte dann auch in die Klinik, weil sich der Dickdarm leicht gedreht hatte.

Nun überlege ich, welche Nachsorge am besten ist bzw. was ich unterstützend füttern und unternehmen könnte.

Der TA hat mir Ulcequin bzw. Prunotrin empfohlen, muß ich heute noch mit ihm klären. Zusätzlich könnte ich Magnozym von IWEST füttern, was ich schon geordert habe. Ansonsten habe ich noch an Flohsamenschalen oder gemahlenen Fenchel gedacht. Weidegang zunächst natürlich nur äußerst eingeschränkt, gegebenenfalls mit Maulkorb (wobei ich meine Zweifel habe, daß der draufbleibt, aber wir werden es versuchen).

Ansonsten käme als Ursache noch Streß in Frage, weil der Kleine in seiner vorherigen Herde ehr "unten" war, mein 18-jähriger Hafi-Wallach aber keinerlei Ambitionen und der kleine Große (Noriker) somit zu tun hat. Hier kann ich ja aber natürlich gar nicht eingreifen.

Heute Abend können wir ihn aus der Klinik wohl wieder abholen, werde auch nochmals eingehend den TA interviewen.

Ideen? Ich bin hier etwas überfragt, weil Kolik in 12 Jahren bei meinen bisherigen Pferden nie Thema war.

[Cate]

Erstmal für euren Kleinen!

Das, was dir der TA empfohlen hat - Ulcequin und Pronutrin - sind aber nicht für den Darm, sondern Magenschutz-Futtermittel, die machen nur Sinn, wenn ein Verdacht auf eine Magenschleimhautentzündung oder ein Magengeschwür besteht. Du kannst sowas füttern, es schadet sicher nicht, aber es nicht ganz preiswert. Alternativ kannst du Reis- oder Leinsamenschleim füttern, der schützt den Magen auch vor einer Säureüberproduktion.

Ich habe immer Colosan im Stall, und gebe es meiner kolik-geplagten Stute mittlerweile schon vorbeugend bei solchen abrupten Wetterwechseln, sehr schwül-warmen Wetter oder wenn sie sehr gebläht ist. Entblähend wirken auch Fenchel, Anis und Kümmel, als Kräuter oder Tee zum Futter dazu. Vor allem würde ich aber die Darmflora versuchen zu stärken, z.B. mit Magnozym oder mit Yea-Sacc- oder Lebendhefeprodukten. Bei manchen Pferden helfen auch EMs im Futter, da wirst du ein bißchen probieren müssen.

[Lalilu]

Ohjee! für deinen Kleinen!
Wir geben Plantaferm für den Aufbau der Darmflora. Zur Vorsorge bei "komischem" Verhalten (bei uns vermehrtes Pupsen etc ) bekommt sie auch Colosan.

[-Tanja-]

Danke.

Das Colosan hatte ich gleich nach der ersten Kolik beim großen Pferdeversandhaus geordert - nach Email von gestern ist das Paket endlich zu uns unterwegs. Spasmovetsan hatte ich auch gleich bestellt, aber da gibts derzeit Lieferschwierigkeiten, was mir drei Apotheken so bestätigt haben. Sicherlich ist dann alles gut, wenn ich das Zeug endlich da habe...

Pupsen tut Kurti weniger, das macht eher Amor, der aber ansonsten noch nie Probleme gezeigt hat. Kurti ist eher der Blähbauchtyp. Also sollte ich auch was machen, was die Gase eindemmt. Magnozym habe ich gestern schon bestellt.

[Sheitana]

Die Frage ist halt, woher die Kolik kam.

Colosan dahaben ist sicherlich gut. Magnozym kann man auch mal geben, wobei ich bei dem Magnozym eher immer das Gefühl habe, es behandelt die Symptome, nicht die Ursache. Dafür wirkt es schnell was im Akutfall ja auch wichtig ist.

Ich würde vermutlich anfangen 2x tgl. für eine Zeit gekochte Leinsamen zu füttern, weil die sowohl für den Magen, als auch für den Darm gut sind. Evtl. auch ersetzbar durch Leinkuchen oder Leinflocken, die mit warmen Wasser aufgegossen werden. Die werden auch schleimig. Sollte man nur in der Rationsberechnung beachten, die haben relativ viel Rohprotein.

Dann würde ich mal die Äppel begutachten. Sehen die gut aus oder sind viele Fasern drinnen? Weich, hart, normal?

Wenn er oft gebläht ist deutet das schon darauf hin, dass die Verdauung nicht ganz in Ordnung ist. Wobei hier zwischen einem Grasbauch, der bei Weidekondition normal ist und einem wirklich geblähten Bauch unterschieden werden muss.
Das Eine kommt dadurch, dass er eben einfach nicht gearbeitet ist, das Andere ist ungesund.
Bei einem geblähten Bauch kann Fenchel gut helfen...

Ansonsten muss man einfach ausprobieren, gerade zum Darmaufbau gibt es ganz viele Mittel und es ist von Pferd zu Pferd verschieden was wirkt.

[-Tanja-]

Danke Sheitana.

Wieviel Leinsamen sollte das dann 2x tgl. sein? Ich habe ihn ja gestern Abend in der Klinik besucht. War er vorgestern noch total aufgebläht, der Bauch richtig dick und kugelrund, war er gestern gar nicht mehr sichtbar. Also war er schon total aufgegast. Wieviel Fenchel kann/sollte man denn geben?

Kurtis Äppel sind immer etwas weicher als Amors (aber nicht zu weich), zeigen schon Fasern, sind von der Farbe her aber eher braun. Amors dagegen sind fester und grün.

[ehem User]

Kolik ist ja leider nicht gleich Kolik.
Meine Maus ist von Natur aus ein Wenigtrinker und hat deshalb ab und an Verstopfungskoliken. Die drohende Gefahr äußert sich durch Pupsen und Kotwasser. Ich gebe deshalb im Winter, wo sie noch weniger trinkt, 2 x wöchentlich Mash (und zwar welches, das extra für die Pflege der Verdauung angepriesen wird), sehr dünn als Suppe quasi. Im Sommer lass ich das weg, weil sie kein Kraftfutter braucht.
Zu Gaskoliken oder Stresskoliken kann ich leider nichts sagen.

[Hina_DK]

Obwohl ich nun so ein Fütterungs-Apostel bin, hat es gestern Tigull auch erwischt. Isis zeigen das ja eh schon kaum aber dem gings wirklich hundeelend. Ich war zum Glück gerade auf dem Paddock, als er anfing, deutliche Symptome zu zeigen. Als ich ihn führte, äppelte er immerhin drei mal, schmiss sich aber immer wieder hin und wälzte sich, fing auch an zu schwitzen, Nüstern gebläht, kurzer Atem. Der TA kam auch recht schnell. Erstmal Diagnose, zum Glück waren Magen-Darm-Geräusche da. Er bekam Infusionen, dann eine Nasenschlundsonde, entgasen und Paraffinöl und Wasser mit Glaubersalz ins Pferd. Anschließend drehte sich Tigull um, ging gemütlich ans Heunetz und fing genüsslich an zu fressen. Er brauchte glücklicherweise nicht in die Klinik. TA meinte Gaskolik. Wo die herkommt, ahne ich schon, mein Mann hatte sich Samstag versucht nützlich zu machen und hat so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte . Pferd hatte beim Spaziergang mit ihm viel Klee und später auch noch gammliges Heu gefressen. Hab ich dann zwar mitbekommen, dass mein Mann unsere "Abfall"-Ecke ausgefegt hat aber da hatte Tigull schon einiges, wenn auch widerwillig gefressen.

Ich habe dann auch gleich noch von allen Kotproben gezogen, weil ich mir nicht sicher war, ob da evtl. auch noch Sand im Spiel war. Heute dann auch gleich eine Flohsamenkur gestartet. Die Sandproben waren aber von allen negativ aber nach so einer Kolik will ich ganz sicher gehen.

Ihm gehts jetzt schon soweit wieder gut, er frisst und äppelt normal, ist ein wenig müde aber da nun die Schmerzmittel nachgelassen haben, sieht man, dass er Probleme mit seinem Hals hat. Ich vermute mal, durch die Nasenschlundsonde? War das bei Euch auch so und habt Ihr da irgendwas gemacht, dass es nicht so unangenehm ist ? Er reckt den Kopf immer weit vor, um den Hals zu strecken und schüttelt dann den Kopf, als wolle er Fliegen verscheuchen.

[lunimaus]

erstmal an Tigull!

Das Verhalten nach der Nasen-Schlund-Sonde kenne ich leider nicht. Bei Luni wurde danach nie etwas gemacht. Also Nasen-Schlund-Sonde ja, aber nix für den Hals oder so.

[Hina_DK]

Danke . Ihm gehts schon besser. Er ist zwar noch nicht gar so gut drauf aber das wird. Mit dem Hals scheints auch besser zu sein. Heute hat er nicht mehr so damit zu tun. Schüttelt zwar immer noch ab und an den Kopf aber diesmal sinds wirklich Fliegen .