Riss im Kronrand

Moderator: Sheitana

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Cate
Pegasus
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Re: Riss im Kronrand

Beitrag von Cate »

:kicher:

aber gut, dass es wohl harmlos ist! :freu:
Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl

Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock :puppy: :puppy:
cabrito
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Re: Riss im Kronrand

Beitrag von cabrito »

Hallo Reitmaus, den Weichmacher kann man wirkungstechnisch beim Hufhorn vernachlässigen. In erster Linie hat die Creme in Zeiten großer Trockenheit -also wohl nicht diesen Sommer- die Aufgabe, das Minimum an Feuchtigkeit im Horn zu halten....also bei gewässerten Hufen, Morgentau etc.
LG cabrito
Reitmaus
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Re: Riss im Kronrand

Beitrag von Reitmaus »

cabrito hat geschrieben: ....In erster Linie hat die Creme in Zeiten großer Trockenheit -also wohl nicht diesen Sommer- die Aufgabe, das Minimum an Feuchtigkeit im Horn zu halten....also bei gewässerten Hufen, Morgentau etc.
LG cabrito
Dann noch eine Frage (sorry, ich bin halt echt am dazulernen und vor allem am verstehen interessiert und möchte daher immer alles gaaanz genau wissen ;)) :
Wie ist das mit den arabischen Pferden in der Wüste, mit den Berbern, mit den Rassen in der asiatischen Steppe usw : wo kiegen die die Feuchtigkeit im Huf her? Man sagt ja immer, die würden halt an der Wasserstelle im Nassen stehen, aber das bisschen Feuchtigkeit, das in der relativ kurzen Zeit in den Huf dringt, ist bei dem extrem trockenen warmen Boden sicher ruckzuck wieder raus und der Huf knochentrocken wie zuvor. Könnte mir vorstellen dass sie diese sehr trockenen eisenharten Hufe in ihrem Lebensraum auch brauchen. Oder haben die alle spröde splitternde Hufe? Wohl eher nicht, oder? Sonst wären Pferde aus diesen Regionen vermutlich längst verschwunden?

Also warum muss ein Huf Feuchtigkeit von aussen aufnehmen und vor allem auch drinbehalten, wenn die Umweltbedingungen der Natur (trockener Sommer) keine Feuchtigkeit zur Verfügung stellen? Kann es nicht so sein, dass ein Pferd immer den Huf hat den es grad braucht (trocken und hart bei trockenem Wetter, weich-elastisch bei nassen Wetter, wobei sich der Huf sicher nicht von einem auf den anderen Tag anpasst, aber im Wechsel der Jahreszeiten schon? Meinem bisherigen Wissen zufolge liegt schlechte Hufqualität entweder an falscher Bearbeitung, u/o an falscher Ernährung (oder an generellem Bewegungsmangel). Da wäre es mit cremen, schmieren, pinseln ja eher Symptom-Beschönigen? Wenn dem so ist, würde ich eher die Kosmetik sein lassen und die Ursache suchen und beheben, um dann am Huf ablesen zu können, ob ich das Richtige getroffen hab.
cabrito
Remonte
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Re: Riss im Kronrand

Beitrag von cabrito »

Hallo Reitmaus,
sorry habe Deinen Beitrag eben erst gesehen.
Hmmm, ich bin wirklich keine Fachfrau auf diesem Gebiet, aber ich will mich mal "aus dem Fenster lehnen"...
Die Pferde in südlichen Ländern und die in der Wildnis lebenden Pferde leben natürlich unter ganz anderen Bedingungen wie unsere "verpimpelten Zivilisationsopfer" hier. Dort wird es kaum so etwas geben wie Huf-Orthopäden nach Biernath, NHC und son Kram. Ich weiss auch nicht, ob es in den südlichen Ländern so etwas wie Morgentau gibt, der Hufe anfeuchtet....interessante Frage eigentlich...Ich glaube aber auch nicht, dass Pferde, die dort in der Betreuung von Menschen leben, immer perfekte, nicht spröde, nicht ausgebrochene Hufe haben, ich denke eher, dass man dort oft genug katastrophale Umstände in der Pferdehaltung vorfindet, weil dort zum Einen die Einstellung zum Pferd oft eine andere ist und weil zum Anderen schlichtweg die Menschen dort oft genug ganz andere Probleme haben, um zu kontrollieren, ob das Pferd vielleicht eine Ecke aus dem Huf gebrochen hat (ich habe dort schon Bilder von Pferden gesehen, denen mit normalen Nägeln Gummi aus alten Autoreifen unter die Hufe genagelt wurde, da waren ausgebrochene Ecken noch das geringste Problem).
Bei Pferden, die komplett seit vielen Generationen in der Wildnis leben, kann man noch viel weniger einen Vergleich zu unseren Pferden herstellen, da dort ja nun noch mehr Unterschiede als in dem vorgenannten Lebensraum bestehen und weil ich mal denke, dass in der Wildnis ein Pferd eh kein solches Alter erreicht wie bei uns hier.
Wie Du bin ich der Meinung, dass man mit diesen Hilfsmitteln sehr sparsam umgehen sollte und im Zweifelsfall eher die eigene Haltungsmethode oder den Huforthopäden überdenken sollte. Aaaaber, es gibt sicherlich immer Situationen, in denen ein Pferd zu viel Trockenheit im Huf neigt, und dazu sollte mein Tipp sein.
LG cabrito
ehem User

Re: Riss im Kronrand

Beitrag von ehem User »

Ich habe dazu mal eine sehr interessante Studie gefunden: Verglichen wurde der Feuchtigkeitsgehalt in Hufen von wildlebenden Pferden einmal in der zentralaustralischen Wüste sowie auf nassem Sumpfboden in Kaimanawa.

Quelle: http://www.naturhufpflege.net/wissensch ... luesse.php
Der Huffeuchigkeitsgehalt der beiden Pferdegruppen unterschied sich nicht voneinander. Bei beiden lag er bei etwa 30%. Wir folgerten aus dieser Studie, dass die Umgebungsfeuchtigkeit keinen Einfluss auf den Feuchtigkeitsgehalt der äußeren Hufwand hat.
Jeder, der schon einmal bei feuchtem Wetter einen Huf ausgeschnitten hat, wird bestätigen, dass diese Arbeit bei nassem Wetter leichter von der Hand geht als bei Trockenheit. Um dieses näher zu untersuchen, stellten wir bei sechs Hauspferden jeweils einen Vorderhuf für zwei Stunden in Wasser, während der andere Vorderhuf trocken blieb. Nach dem Einweichen maßen wir den Feuchtigkeitsgehalt von äußerer Hufwand und Sohle. Auch hier gab es keinen Unterschied im Feuchtigkeitsgehalt der äußeren Wand zwischen den eingeweichten und trockenen Hufen. Allerdings hatten die Hufsohlen der gebadeten Hufe Wasser aufgenommen und wiesen einen höheren Feuchtigkeitsgehalt auf als die trockenen Hufe. Vielleicht ist es also der Feuchtigkeitsbeitrag der Sohle und möglicherweise einer sehr dünnen distalen Schicht der Hufwand, die bei feuchter Witterung den Eindruck einer leichteren Bearbeitbarkeit des Hufs entstehen lässt.
cabrito
Remonte
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Re: Riss im Kronrand

Beitrag von cabrito »

"....den Eindruck einer leichteren Bearbeitkeit...."
ist schön formuliert,wenn wir eine Trockenheitsperiode haben, habe ich das Gefühl,dass ich Beton bearbeite und wenn das Wetter deutlich unbeständiger ist, kann man Korrekturen teilweise mit nem scharfen Hufmesser vornehmen. Aber ganz interessanter Bericht, vielen Dank! Das das Ganz nur oberflächlich ist,hätte ich nicht vermutet.
LG cabrito
ehem User

Re: Riss im Kronrand

Beitrag von ehem User »

Sehr interessanter Bericht, der die Aussagen meiner HO bestätigt:
- Einweichen der Sohle reicht, um für die Bearbeitung einen weichen Huf zu erhalten - z.B. durch Draufstellen auf nasse Handtücher, die immer wieder angegossen werden (= Erleichterung für Pferde mit Eimerphobie)
- Huffett, -öl etc. machen nur die Hersteller reich und bringen gar nichts (außer ggf. optische Effekte wg. Glanz)
- ordentliche Bearbeitung und adäquate Beanspruchung stellen die Basis für gut funktionierende Hufe dar
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