50 pferde im offenstall...

Moderator: Sheitana

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Hina_DK
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Re: 50 pferde im offenstall...

Beitrag von Hina_DK »

Ich habe mir eben mal die LAG-Voraussetzungen durchgelesen. Die gehen von 18 qm pro Pferd Mindestauslauffläche aus. Das bedeutet, wenn der Stall theoretisch eine Größe für 100 Pferde hat, wären das dann 1800 qm? Das ist doch ein Witz oder? Hier mal die dänischen Zahlen. Ganzjahresauslauf gesetzlich vorgeschrieben mindestens 800 qm, darauf max. 4 Pferde. Für jedes Pferd mehr je 200 qm mehr. 20 Pferde Maximum,macht also dann mindestens eine Auslauffläche von 4000 qm. Rechnet man das mal auf theoretische 100 Pferde hoch, so wären das dann 20.000 qm. Nun frage ich mich wirklich, was an den LAG-Vorgaben artgerecht und "beispielgebend" sein soll?
Viele Grüße
Hina

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Cate
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Re: 50 pferde im offenstall...

Beitrag von Cate »

In D sind die Empfehlungen 150 qm für die ersten beiden Pferde, für jedes weitere Pferd 50 qm mehr. Wir haben gut 800 qm Auslauf zzgl. Offenstall und Vordach für 6 Pferde und 2 Ponies, und mußten uns im Landwirtschaftsamt erklären lassen, das sei ja völlig unrentabel ... :roll: :twisted:

*OT Ende*

Mir wären es einfach zuviele Pferde, wie soll die jemand ordentlich versorgen wollen? Ich seh ja, was unsere 8 trotz Vorratsfütterung für Arbeit machen ... :whistle:
Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl

Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock :puppy: :puppy:
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Pirat
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Re: 50 pferde im offenstall...

Beitrag von Pirat »

interessante diskussion.
danke dafür...

wie will man soviele pferde versorgen...?
gute frage...:
mit viel "power" - und das hat die stallbesi!
das hat man schon in der stunde rundgang und käffchen trinken bemerkt.
ich "kenn" den hof schon lange.
also, vom dran vorbei fahren.
da wurde von grund auf alles repariert, aufgebaut, eine neue halle gebaut, der OS gebaut, reitplätze angelegt, etc. pp.

sei selber hat eine friesenzucht auf dem hof.

und allerlei "maschinen", die ihr das leben erleichtern.

2 x am tag zieht sie die halle ab (!) :geek: (wo gibt es denn noch sowas?)
berieselungsanlage der halle funktioniert völlig automatisch (die geht jeden morgen an...)
selbst für den außenplatz gibt es eine... (wobei sie mit der anlage nicht 100% zufrieden ist)

die wasserversorgung ist automatisiert, über pumpen, etc.

sprich, viele helferleins, die die arbeit einfacher machen.
eine stallbesi, die (denke ich) einfach power hat...
daher denke ich, daß die arbeit durchaus machbar ist!

zum platz - sie hat mir die qm zahlen im vorbeiflug gesagt.
ich habs mir aber nicht merken können.

auf der homepage steht aber z.b., daß sie 10 ha (!) winterweiden haben.
im sommer noch mehr...
das sind immerhin 100.000 qm...
ich werde auf jeden fall nochmal hinfahren und mir die pferde genau ansehen.
meine bekannte, die mit war, meinte nur: die sahen besser aus, als unsere 16, die im aktivstall stehen... (also bezg. der "macken")

ich hatte den eindruck, daß es dort verschiedene kleinere gruppen innerhalb dieser großen gruppe gab.
im moment stehen aber auch nicht alle 50 zusammen. im moment gibt es ein paar getrennte gruppen (futterabhängig).
im winter stehen sie aber wohl alle da.
futterplätze - muss ich mal zählen.
das sind keine vorgefertigten raufen, sondern eine holzkonstruktion.
ich muss die plätze mal zählen, bzw. auch die abstände mal schätzen.

also, ich bin noch nicht abgeneigt dem hof gegenüber.
os ist hier echt nicht so ganz einfach.
tags raus auf die wiese, gibt es öfters, aber gerade im winter ist das dann oft nur sehr eingeschränkt möglich.
und ich finde, daß die pferde keinen vernünftigen fress-pause-dös-rythmus entwickeln können.
also zumindestens ist es bei uns im moment so.
da man, wenn man draußen ist, alles fressen muss, was einem vor die nase kommt, weil später im stall gibt es nicht mehr viel, macht meiner überhaupt keine pause!
er spielt nicht (vielleicht tut er es auch sonst nicht?!?), er döst nicht, er legt sich nicht hin...
er ist nur am "knibbeln"...

ach so,
fluktation in der gruppe...
hab ich auch gefragt.
es gibt wohl (auch) einige rentner in der gruppe (da seh ich die besi´s höchstens 1x im monat...) und viele, die schon seit jahren da stehen...
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Equester
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Re: 50 pferde im offenstall...

Beitrag von Equester »

Ich würde jetzt auf Grund der Menge der Pferde nicht gleich Abstand nehmen. Wenn genügend Platz da ist, bilden sich eh Untergruppen, meistens so im 10er Bereich. Bei so vielen Pferden ist in der Regel auch immer ein passender Kumpel zu finden, das kann für Sonderlinge schon ein Gewinn sein. Wechsel hat man in jedem Stall, bzw. ich kenne keinen, wo das nicht so ist und da liegt die Zahl manchmal sogar unter 10 Einstellern. Also kleine Gruppe ist keine Garantie für wenig Wechsel :nix:.
Wo ich mein Augenmerk drauf legen würde, ist wirklich das Platz- und Futterangebot. Wird hier gespart, geht so etwas schief, gibt es von allem genug, können auch 50 Pferde friedlich zusammen leben. Wenn ich jetzt höre, was da an Platz zur Verfügung steht, denke ich, dass es da keinen Stress geben wird. Bleibt noch das Futterangebot. Stimmt auch da alles, würde ich wechseln, wenn ein Platz frei ist.
Ich habe mir vor einiger Zeit einen Stall angeguckt, da standen zu dem Zeitpunkt 35 Pferde. Die wurden Abends auf recht engem Raum eingesammelt und einzeln vom Auslauf geholt, damit sie in der Box fressen können, danach kamen die wieder raus und die nächsten waren dran. Das hat eine Weile gedauert, weil immer nur 6 Pferde fressen können. In der Gruppe gab es Null Stress. Alle warteten entspannt darauf, bis sie dran waren, überbrückten die Zeit mit Fellkraulen, Wasser saufen oder schubbern am Bürstenplatz. Die haben immer Futter zur Verfügung, im Winter Raufen mit Heu, im Sommer tagsüber Wiese, Nachts Heu. Man konnte am Verhalten in der Herde merken, dass die um nichts kämpfen müssen und so auch das abendliche Ritual gut aushalten konnten. Dann war ich da noch mal tagsüber, da konnte man schön beobachten, dass sich mehrere kleine Herden gebildet haben, da wirkte kein Pferd genervt oder gestresst.
Meiner Meinung nach kann so was gut funktionieren, wenn das Management des Stallbetreibers stimmt. Aber andererseits ist dort auch die Gefahr ungleich höher, dass die Ruhe dahin ist, wenn es mal nicht stimmt. Das kann man aber auch in kleinen Ställen bekommen, manchmal schneller als man gucken kann :seufz:
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
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Pirat
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Re: 50 pferde im offenstall...

Beitrag von Pirat »

ah - du machst mir mut!
danke!

in der "langen" futterraufe war noch raufutter drin.
liegefläche ist mir stroh eingetstreut. im winter gibt es außerdem noch stroh extra zum fressen.
da waren einige wiesen auf und weiter hinten durch auf der wiese waren noch weitere rundraufen mit raufutter.
"die wiesen sind runter", dann gibt es zusätzliches raufutter.
im winter ist die lange raufe immer gut gefüllt!"
(jetzt lag da noch absolut genügend futter drin - also dafür, daß kein pferd daran interesse hatte...)

ah, morgen hab ich kaum zeit, so geh ich mir event. noch einen anderen stall ansehen...

ich muss da unbedingt nochmal hin...
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Hina_DK
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Re: 50 pferde im offenstall...

Beitrag von Hina_DK »

Ich habe mir jetzt auch mal einige 5-Sterne-Anlagen angeschaut. Wahrscheinlich habe ich da mit meinen (dänischen) Maßstäben wirklich zu hohe Erwartungen und zu wenig Realitätssinn, weil das, was hier die Normalität ist oder besser sein muss, in Deutschland eher die Ausnahme ist. Hier bedurfte es ja auch erst eines Gesetzes, bis man mal diesen angeblich artgerechten Schönfärbereien (wie z.B. 18 bzw. 150 qm Auslauf pro Pferd) zu Leibe gegangen ist. Im Vergleich ist dann diese 50-Pferde-Anlage vielleicht gar nicht so schlecht, wenn die Pferde dort tatsächlich ausreichend Platz haben, um Gruppen bilden zu können und tatsächlich auch ausreichend Rückzugsmöglichkeiten vorhanden sind. Fünf Sterne haben immerhin auch Anlagen, mit nur 2000 qm Auslauf, 155 qm Liegefläche (in einer einzigen Halle :-o ) + Weiden für 35 Pferde. Eine wirklich hochmoderne Anlage, wo das meiste Geld aber sicher nicht in die Pferdehaltung, sondern in die wirklich sehr tolle Reithalle gesteckt wurde. Die Anlagen mit einem oder zwei Sternen habe ich mir nicht angeschaut, will ich wohl auch überhaupt nicht ;).

Wie dem auch sei, ich würde mich trotzdem auch nach einer Alternative mit einer eher kleineren Herde umschauen, um notfalls, falls es doch nicht das richtige ist, eine Ersatzvariante zu haben. Die Unterbringung des Pferdes in solch eine Massenhaltung auch mit viel Fläche kann durchaus auch schief gehen.
Viele Grüße
Hina

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Pirat
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Re: 50 pferde im offenstall...

Beitrag von Pirat »

Hina_DK hat geschrieben:Wie dem auch sei, ich würde mich trotzdem auch nach einer Alternative mit einer eher kleineren Herde umschauen, um notfalls, falls es doch nicht das richtige ist, eine Ersatzvariante zu haben. Die Unterbringung des Pferdes in solch eine Massenhaltung auch mit viel Fläche kann durchaus auch schief gehen.
da hast du natürlich recht.
aber prinzipiell gehst du dieses risiko immer irgendwie ein...
manches mag man auf den ersten blick als "no-go" erkennen.
aber, wie es wirklich ist, ob die pferde wirklich genug futter, auslauf, wiesen etc. haben
und ob sich die pferde dann auch verstehen, etc.
das merkt man erst, wenn das pferd da steht...
(das ist wie mit den kindern und der schule... ;-) ) :seufz: *seufz*
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Berry
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Re: 50 pferde im offenstall...

Beitrag von Berry »

Nur bei Kindern und der Schule hast du meistens keine Wahl... :|

Ich finde, der Stall klingt nicht schlecht! Im esten Moment "erschrickt" man, wenn man hört, dass dort 50 Pferde in einer Herde sind, aber wenn genug Platz und alles optimal organisiert ist, warum nicht? Das Wichtigste wurde schon gesagt. Ich denke, man muss es probieren. Es kann sehr gut gehen, das Pferd fühlt sich wohl, findet Kumpel usw. - es kann aber auch schief gehen, das Pferd ist gestresst, hat keine Ruhe usw. Wie es wird, kann man vorher wohl nicht sagen...

Wie viel LAG-Sterne ein Stall hat, ist für mich nicht (mehr) aussagekräftig. Ich habe Ställe mit 4, 5 Sternen gesehen, wo ich nie ein Pferd hinstellen würde und Ställe mit nur einem Stern, wo ich alles optimal fand. Ich habe meinen Stall auch ein paar Jahre bewerten lassen, bin aber dann aus der LAG ausgetreten, weil ich die Bewertungen immer sonderbarer und nicht mehr nachvollziehbar fand...
Ursprünglich eigenen Sinn lass dir nicht rauben! Woran die Menge glaubt, ist leicht zu glauben.
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Pirat
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Re: 50 pferde im offenstall...

Beitrag von Pirat »

Berry hat geschrieben:Nur bei Kindern und der Schule hast du meistens keine Wahl... :|
na ja - geht so.
kommt halt drauf an, wieviele alternative + regel-schulen es in der nähe gibt...

aber da ist es ja mit den ställen nicht anders 8-)
Ich finde, der Stall klingt nicht schlecht! Im esten Moment "erschrickt" man, wenn man hört, dass dort 50 Pferde in einer Herde sind, aber wenn genug Platz und alles optimal organisiert ist, warum nicht? Das Wichtigste wurde schon gesagt. Ich denke, man muss es probieren. Es kann sehr gut gehen, das Pferd fühlt sich wohl, findet Kumpel usw. - es kann aber auch schief gehen, das Pferd ist gestresst, hat keine Ruhe usw. Wie es wird, kann man vorher wohl nicht sagen...
ich war heute nochmal da.
ganz zufällig wurde genau in dem moment ein "neues" pferd in den OS gebracht (das pferd hat allerdings schonmal vor ein paar jahren dort gestanden).
zufälligerweise waren fast alle pferde auf dem "großen platz".
einige gingen direkt gucken - aber insgesamt war das interesse sehr überschaubar.
viele waren am fressen - die heuraufe war dick gefüllt!
es wurde immer mal wieder gequitscht, wenn jemand neues, die "neue" beschnupperte. und auch mal ausgekeilt, wenn die alten vorne und hinten und auch noch seitlich kontakt aufnehmen wollten (gleichzeitig...)
aber alles in allem sehr ruhig und überschaubar...
und dann hatte diese stute das totale glück, daß sie sofort adoptiert wurde.
ein hübscher fuchswallach hat sie sofort auf schritt und tritt begleitet und beschützt :herz:
:seufz:

das war schonmal sehr motivierend.
allerdings würde meiner denke ich anders reagieren, sich anders verhalten, als die stute.
aber die ruhe in der gruppe, fand ich schonmal sehr beruhigend.

ich hab dann noch ne zeitlang da rumgestanden/geschaut.
tja - in so einer gruppe ist halt immer irgendwer, irgendwie in bewegung.
ein paar pferde standen die ganze zeit in ruhe an der raufe.
ein paar waren am dösen.
aber irgendwie war da schon viel "unruhe"?
also keine hektische unruhe - aber wenn sich halt immer wer bewegt, dann muss halt auch immer mal irgendwo jemand mal "weggehen".
andererseits - die liegefläche war frei.
dahin hätte man sich also auch zurückziehen können.
ebenso auf die koppeln.
das haben aber nur wenige getan.
warum? entweder, weil sie lieber in der gruppe sein wollen (und die unruhe ertragen?), oder, weil sie die bewegung in der gruppe o.k. finden...

ich hab auch ein bischen rumgefragt.
im winter, wenn alles matschig ist (und das kann man hier leider überhaupt nicht verhindern), dann stehen schon überwiegend die meisten pferde auf diesem platz.
der auslauf dahinter wird halt matschig, und die pferde haben nur bedingt lust dort hin zu gehen...

nun stell ich mir also die frage:
findet man den "optimalen" stall?
bzw - ist dieser stall eine eindeutige verbesserung zum alten?
ich denke schon.
alleine, daß genug futter 24/7 zur verfügung steht...

morgen gehe ich mir noch einen kleineren stall ansehen...

Wie viel LAG-Sterne ein Stall hat, ist für mich nicht (mehr) aussagekräftig. Ich habe Ställe mit 4, 5 Sternen gesehen, wo ich nie ein Pferd hinstellen würde und Ställe mit nur einem Stern, wo ich alles optimal fand. Ich habe meinen Stall auch ein paar Jahre bewerten lassen, bin aber dann aus der LAG ausgetreten, weil ich die Bewertungen immer sonderbarer und nicht mehr nachvollziehbar fand...[/quote]
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Hina_DK
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Re: 50 pferde im offenstall...

Beitrag von Hina_DK »

Du sprichst da auch etwas an, über das ich auch schon die ganze Zeit nachdenke und das sind die immer wieder von vielen begeistert erwähnte 24/7 Fress-Möglichkeiten. Natürlich ist es optimal, wenn ein Pferd die Möglichkeit hat, weil es recht naturnah ist aber im Grunde wieder auch nicht wirklich. Ich sehe da schon einen krassen Unterschied zum abfressen von Halmen und dabei lange Wege zurücklegen und dem bis zur Heuraufe laufen und dann gleich einen ganzen Batzen Heu einzusaugen. So gerne ich das meinen Pferden ermöglichen würde, dass sie jederzeit Futter frei zur Verfügung haben und ich hatte das auch eine Zeit gemacht, um so mehr wurde es mir bewusst, dass das leider keine gute Idee für einen Teil Pferde, darunter meine Leichtfuttrigen ist. Bei meinen vier ist es absolutes Gift gewesen. Natürlich strecke ich die Futterzeiten so lange es nur irgend geht raus, indem ich sie aus engmaschigen Netzen fressen lasse aber bei jedem bisschen zu viel gehen die Leichtfuttrigen auf, wie die Hefeklösse, dabei bekommen sie kein Gramm zusätzliches Kraftfutter oder ähnliche nette Gaben, an mehrstündige Weidegänge gar nicht zu denken. Das bedeutet aber auch, dass solch ein Stall für Leichtfuttrige im Prinzip das reinste Gift wären, abgesehen von einigen Ausnahmen vielleicht aber auch für manch schwerfuttriges Pferd könnte es dennoch ein Problem sein. Was machen die in einem solchen Stall, wenn das mit einem Pferd einfach so nicht geht? Oft bedeutet das dann doch, dass man sich wieder auf die Suche nach einem anderen Stall machen muss. Viele Stallbesis von solche Ställen behaupten ja, dass die Pferde eben dort besonders viel Bewegungsanreize haben, die das kompensieren. Dem scheint aber nicht so zu sein. Man hat ja schon GPS-Aufzeichnungen der Wege in solche Ställen gemacht. Natürlich ist das verglichen mit Paddockboxen überhaupt keine Frage aber in Bewegungsställen sind im Schnitt auch nur knapp 4 km rausgekommen. Das läuft ein Pferd beim reiten in weniger als einer Stunde. In der Natur bewegen sich die Pferde auch im Schnitt nur 8 km. Nur in extremen Gegenden kann das bis zu 30 km werden. Freiwillig manchen die Pferd das aber nicht, wenn ausreichend Nahrungsangebot vorhanden ist. Das heißt, die Bewegung der Pferde als Kompensierung zu einem sehr reichlichen Nahrungsangebot wird eigentlich ordentlich überschätzt. Zudem darf man auch nicht vergessen, dass ein als Reitpferd trainiertes Pferd, wie jeder menschliche Sportler auch, gleichzeitig ein Energiesparwunder ist. Das heißt, auch durchs Reiten wird längst nicht so viel Energie verbraucht, wie die meisten glauben. Im Endeffekt fördert man die bei unseren Pferden längst verbreiteten Wohlstandskrankheiten immer mehr. Bedenken muss man nämlich, dass sich ein Pferd in der Natur im Sommer eine ordentliche Speckschicht anfrisst, die es dann im Winter verbraucht. So werden unsere Pferde aber nicht gehalten, dass sie im Winter auf Hungerrationen gesetzt werden.
Viele Grüße
Hina

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