was ist 'freie Arbeit'

[Stjern]

Hei BoogieWoogie,

Du kannst Dein Pferd auch beim Reiten clickern. Wir benutzen dazu eben nicht das Clickergerätchen, sondern sagen "kliick". Die Pferde lernen auch auf dieses Geräusch entsprechend zu reagieren.

[ehem User]

Aufs Clickern lass ich nix kommen! Das ist in mancher Hinsicht wirklich ein Wundermittel.
Aber es ist ja nun so, daß ich ihn beim Reiten nicht clickern kann.

Genau, Stjern. Ich benutze Keks! und schleppe auch am Boden keinen Clicker mehr mit mir herum

Wobei ich viele Möglichlkeiten sehe, den Clicker noch positiv einzusetzen. Z. B. den Wallach sanft dazu zu bringen, mich brav aufsteigen zu lassen etc.
Die Frage ist doch: Tut er das dann nur für das Futter?
Nimmt er mich dann nicht ernst?
Ich möchte ja schon, daß er mich als Person anerkennt, die er in irgendeiner Weise akzeptieren soll und nicht nur als Futterautomaten...

Diese Frage "tut er das nur für das Futter?" habe ich erst dieser Tage im Stall diskutiert, als mir jemand mit diesem Argument gekommen ist. Meine Antwort darauf:
Beim Arbeiten mit negativer Verstärkung, sprich über Druck und Nachlassen, tut es das Pferd, um dem für es unangenehmen/störenden Druck aus dem Weg zu gehen, um ihn zu vermeiden. Beim Arbeiten mit positiver Verstärkung, also Belohnungslernen, tut es das Pferd, um eine Belohnung zu bekommen. Welches der für ihn geeignetere Weg ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.
In meinen Augen ist es vermenschlichend ereichen zu wollen, dass es nur etwas "für mich" tut. Mit Vertrauen, Respekt und Akzeptanz hat das eine wie das andere nix zu tun. Diese kann man über beide Arbeitsweisen erreichen.

[Axel]

Hey Leute...!
Man wächst mit seine Aufgaben...

In der Tat ist das so .

Die Frage ist doch: Tut er das dann nur für das Futter?
Nimmt er mich dann nicht ernst?
Ich möchte ja schon, daß er mich als Person anerkennt, die er in irgendeiner Weise akzeptieren soll und nicht nur als Futterautomaten...
LG Carmen

Das ist auch eine Frage, die ich mir öfters gestellt habe, aber bei dem Pferd, mit dem ich arbeite, relativ einfach zu beantworten. Es ist nicht einfach, das Vertrauen oder das Interesse des Pferdes zu gewinnen. Wenn ich mit Futter arbeite und das Pferd mit mach, weiß ich, dass es das macht weil es das auch möchte und ich "ok" bin . Durch die freie Arbeit habe ich auch bereits eine Beziehung aufgebaut, bevor ich mit dem Klickern angefangen habe.

Eine andere Sichtweise - und auch einer der Gründe, warum ich mit dem Klickern angefangen habe: Für mich ist das Clickern eine Art der Kommunikation. Es ermöglicht dem Clickerer "klar" zu sein. Mit Klarheit gebe ich Sicherheit und ich finde, das ist eine hervorragende Voraussetzung für den Aufbau einer Beziehung.

Meine Meinung .

Tschüs
Axel

[Heidemi]

der KLicker eignet sich auch insbesondere, um ganz punktgenau Reaktionen zu bestärken, was ohne dieses Hilfsmittel so kaum möglich ist. Dabie kann ich mit dem KLick ganz genau markeiren, was ich bestätige. Damit aber dieser Klick eine Bestätiguing wird, muss er mit etwas positiven verknüpft werden. Das funktioniert bei den meisten Lebenwesen ganz gut über Futterlob. Zwack ist aber nciht die Bestechung, sondern eben die positive Belegung des Clicks. Man könnte den Klick auch mit einem Streichler kombinieren, aber leider ist es so, dass in der Regel, die Motivation, ein Guts zu bekommen, über der von ganz vielen Streichlern liegt.
Dennoch bekommt das Klickern sehr bald eine gnaz eigene Dynamik, da schon der Klick als Belohnung wahrgenommen wird.
Es gibt etwas, was in der Psychology die Token Economy genannt wird. Da hat man Affen Chips gegeben, die sie gegen Bananen eintauschen konnten. Es konnnte beobachtet werden, dass die Affen mit der Zeitebgannen, diese Chips zu sammeln, da es schon belohnend war, diese "Bananstellvertreter" zu besitzen.
Das geht so ein wenig in die Richtung.
Dazu kommt, dass man beim klickern darauf achtet, vieel Erfolgserlebnisse zu erzielen. AUch das ist extrem motivierend. Das Individuum erlebt sihc selbst als handelnd, nicht als "folgend". Die Beklickten lernen, Eigeninitiative zu ebntwicklen, mitzudenken, teilzunehmen, Teil eines positiven Austausches zu werden. Von "machen fü Futter" kann da wirklich keine Rede mehr sein

[ehem User]

Guter Beitrag, Heidemi! Und ergänzen möchte ich noch, dass sich daraus auch sich selbst belohnendes Verhalten entwickeln kann. Mein Pferd liebt z.B. Ballspiele. An manchen Tagen gelingt es, dass sie nach dem Click kein Leckerchen haben will, sondern einfach weiterspielen möchte. Auch bei Hunden - habe ich mir sagen lassen - gilt Spiel häuig als starker Verstärker.

[Heidemi]

Dankesehr!

[november]

Dazu kommt, dass man beim klickern darauf achtet, vieel Erfolgserlebnisse zu erzielen. AUch das ist extrem motivierend. Das Individuum erlebt sihc selbst als handelnd, nicht als "folgend". Die Beklickten lernen, Eigeninitiative zu ebntwicklen, mitzudenken, teilzunehmen, Teil eines positiven Austausches zu werden. Von "machen fü Futter" kann da wirklich keine Rede mehr sein

Absolut richtig. Das ist einer der wichtigsten Aspekte des Clickerns, finde ich. Wenn man mal ein Pferd erlebt hat, das in Clickertraining eingeführt wird, wird das sonnenklar. mein Oldie ist durch CT ein anderes Pferd geworden. Im positiven Sinne.

[b.e.a.s.t]

Hier ein Video Freiarbeit von uns
http://www.youtube.com/watch?v=lt5sP-y2 ... ature=plcp

das was mein Pferd um den Hals hat ist nur der Chip für die Fütterungsanlage, normalerweise trainiere ich ohne alles mit dem Pferd (kein Halfter, Knotenhalfter o.ä.) wir arbeiten nach niemand bestimmten, kein Parelli oder so einfach bisschen aus dem Bauch raus.

[november]

Geniale Körpersprache. Man sieht fast keine Signale. Sehr schön anzusehen! Wie lange hat es gedauert, bis ihr auf dem Stand wart?

[b.e.a.s.t]

Geniale Körpersprache. Man sieht fast keine Signale. Sehr schön anzusehen! Wie lange hat es gedauert, bis ihr auf dem Stand wart?

Ich bin ja Späteinsteiger (ich hasse das Wort ) aber ich hab mit 37 angefangen zu reiten. 1.5 Jahre ca. auf Schulpferden (Western) fast auschliesslich im Gelände, dann hab ich mir aus einem Anfall geistiger Umnachtung ein eigenes Pferd gekauft. Reiten konnte ich (nach heutiger Sicht) kaum, ich konnte mich in allen Gangarten oben halten . Mangels Reittalent hab ich viel Bodenarbeit gemacht, hier hatte ich schon von Anfang an eine gute Trainerin (NHS) und ich bin selber Hundetrainerin dh. ich kann meinen Körper , Körpersprachlich ganz gut kontrollieren.

Ich hab immer viel gelesen, war auch als Zuschauer bei einigen Kursen (Freiarbeit) den Rest hab ich mir selber beigebracht, viel rumprobiert, viel auch geschaut wie die Pferde kommunizieren auf der Koppel, im Offenstall, da lernt man viel.

Ergo was man da sieht hab ich in 2.5 Jahren mit Belleza erarbeitet, aber ich mache nur unregelmässig mit ihr Bodenarbeit, meist wenn ich keine Lust zum reiten habe, vielleicht 2-3 x pro Monat.