Igel retten vorm mulchen

Moderator: Wallinka

Wallinka
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Igel retten vorm mulchen

Beitrag von Wallinka »

Einmal im Jahr müssen wir unsere Wiese mulchen lassen. Auflage vom Verpächter. Am Samstag ist es wieder soweit.Und jedes Jahr graut mir mehr vor dem Tag, an dem "endlich alles wieder hübsch ordentlich aussieht "
Je mehr ich lerne, wer noch alles unsere Wiese bewohnt, desto mehr sträubt sich alles in mir. (Auch wenn ich weiss,dass sonst innert weniger Jahre dort alles verbuschen wird und auch dann nicht mehr dort leben kann, wer jetzt dort lebt)
Jedes Jahr versuche ich nicht darüber nachzudenken, wer alles sein Leben oder sein Winterquartier verliert. Und warum die Krähen an den Tagen danach so eifrige Besucher sind.
Heute bin ich in der Dunkelheit beim Pferdesuchen mitten auf der Weide über einen Jungigel gestolpert. Und seitdem kreisen sie wieder, die Gedanken, ob er wie gehofft tagsüber in der Brombeerhecke schläft oder sich doch ein Nest im langen Gras, dass verfilzt auf der Weide liegend bestimmt viele tolle Verstecke bietet, gebaut hat.
Gedanken von Igel unter Treckerreifen oder vom Mulchwerk erwischt. Zu Fuß absuchen ist utopisch, von Hand mähen und häckseln auch. Die Igelhilfe hat meines Wissens keine Suchhunde mehr. Meine jetzige Hündin interessieren Igel nicht. Kann man Igel mit Wärmebilddrohnen segen oder sind die zu klein? Habt Ihr andere Ideen, wie ich möglichst viele (nicht nur) Igel retten kann?
Wir bitten schon darum, dass das Mähwerk hoch genug eingestellt wird, sonst habe ich keine Lösung.
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
crinblanc
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Re: Igel retten vorm mulchen

Beitrag von crinblanc »

Oh, das kann ich so nachfühlen! Wir haben auch am WE (zwangsweise- hätte ich die Wiese kaufen können, gäbe es einen Richtig-Wild-Bereich) ausgemäht- sind zum Glück kleinere Parzellen und das ungarische Fressmonster hat schon ordentlich vorgearbeitet. Trotzdem leide ich innerlich beim Gedanken an Spinnen-Kokons und Schmetterlingsbrut.... :sad:

Mit Drohnen und Wärmebildkameras kenn ich mich nicht aus- das wär natürlich das Beste.

Bis Sa ist halt auch nicht mehr so viel Zeit- was evtl machbar sein könnte (ich kenn deine Steppe ja nur Foto-ausschnittsweise) wäre, unwiderstehliches Fressi in der Gegend zu plazieren, wo du das Igelchen gesehen hat, und eine Wildkamera so zu plazieren, daß ihr seht, aus welcher Richtung sie kommen und verschwinden. Dann halt da entweder Igelsuche und in Kartons zwischenlagern oder notfalls diese spezielle Ecke von Hand mähen.

Und: Soweit ich weiß sind Igel ja recht wehrhaft, was ihr Revier angeht. Da sollte also allerhöchstens eine Familie hausen und keine Kolonie- aber da würd ich vllcht nochmal beim Igelschutz nachfragen. Ich hatte was mit 1 Igelpaar auf ein Quadratkilometer im Hinterkopf. Vielleicht haben die auch sonst noch ne Idee...
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palüpony
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Re: Igel retten vorm mulchen

Beitrag von palüpony »

In Sachen Wärmebildkamera und Drohne. Das kann funktionieren, steht und fällt aber mit der Qualität derselben und die Umgebungstemprratur darf noch nicht zu hoch sein. Vielleicht gibt es bei euch jemanden oder auch nen Verein (gibt immer mal so Zusammenschlüsse), die Rehkitzrettung machen, die kennen sich auf dem Gebiet meist aus. Oder mal bei der Feuerwehr fragen, ob es da einen Drohnenstaffel gibt, vielleicht brauchen die noch eine Übungseinheit (klappt wahrscheinlich nur, wenn man da jemanden kennt)
Nucades
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Re: Igel retten vorm mulchen

Beitrag von Nucades »

Vielleicht gibt es einen Hund in deinem Umfeld, der stöbert? Auch, wenn der Hund keine Ausbildung hat, würde er die Igel doch aufscheuchen und man könnte sie aus der Gefahrenzone bringen.
Der Hund sollte allerdings ggf einen Maulkorb tragen :shifty:
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palüpony
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Re: Igel retten vorm mulchen

Beitrag von palüpony »

Nucades hat geschrieben: Do 12. Okt 2023, 09:48 Vielleicht gibt es einen Hund in deinem Umfeld, der stöbert? Auch, wenn der Hund keine Ausbildung hat, würde er die Igel doch aufscheuchen und man könnte sie aus der Gefahrenzone bringen.
Der Hund sollte allerdings ggf einen Maulkorb tragen :shifty:
Das würde ich mit meinen Hunden ehrlich gesagt nicht machen :shy: Wir haben 2xmal hohe Wiesen durchstöbert in Sachen Rehkitze. Bei sehr hohem Bewuchs ist einfach die Gefahr recht hoch, dass sie etwas in Augen und Nase bekommen. Ich hab da schon sehr unschöne Sachen erlebt.
Wallinka
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Re: Igel retten vorm mulchen

Beitrag von Wallinka »

Passenden Hund haben wir leider nicht. Meine Alte hätte das zuverlässig gemacht. Finden, anzeigen, einmal durch die Gegend kugeln. Darum weiss ich, das 5 bis 8 Igel auf dem Gelände leben. Die lebt aber leider nicht mehr. :(
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
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Re: Igel retten vorm mulchen

Beitrag von Nucades »

palüpony hat geschrieben: Do 12. Okt 2023, 15:03
Nucades hat geschrieben: Do 12. Okt 2023, 09:48 Vielleicht gibt es einen Hund in deinem Umfeld, der stöbert? Auch, wenn der Hund keine Ausbildung hat, würde er die Igel doch aufscheuchen und man könnte sie aus der Gefahrenzone bringen.
Der Hund sollte allerdings ggf einen Maulkorb tragen :shifty:
Das würde ich mit meinen Hunden ehrlich gesagt nicht machen :shy: Wir haben 2xmal hohe Wiesen durchstöbert in Sachen Rehkitze. Bei sehr hohem Bewuchs ist einfach die Gefahr recht hoch, dass sie etwas in Augen und Nase bekommen. Ich hab da schon sehr unschöne Sachen erlebt.
Deswegen mein Hinweis auf einen Maulkorb und ich würde das mit meinen Hunden auch nur an einer Schleppleine machen.
Nucades
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Re: Igel retten vorm mulchen

Beitrag von Nucades »

Wallinka hat geschrieben: Do 12. Okt 2023, 15:10 Passenden Hund haben wir leider nicht. Meine Alte hätte das zuverlässig gemacht. Finden, anzeigen, einmal durch die Gegend kugeln. Darum weiss ich, das 5 bis 8 Igel auf dem Gelände leben. Die lebt aber leider nicht mehr. :(
Meine Idee ging Richtung Hund z. B. aus dem Bekanntenkreis, der entsprechend talentiert und gesichert aushelfen könnte.
Das wäre wenigstens ein Versuch :-)

Leicht OT: Ich habe mit meiner gewesenen Galga mehrere Male beim Schafe treiben (Schafe ohne Hundeerfahrung) geholfen. Die hatte keine Ausbildung dahingehend, war rassetypisch eigentlich völlig ungeeignet und hat das an der 10-Meter-Leine einfach nur großartig gemacht :-d
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palüpony
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Re: Igel retten vorm mulchen

Beitrag von palüpony »

Nucades hat geschrieben: Do 12. Okt 2023, 16:44
palüpony hat geschrieben: Do 12. Okt 2023, 15:03
Nucades hat geschrieben: Do 12. Okt 2023, 09:48 Vielleicht gibt es einen Hund in deinem Umfeld, der stöbert? Auch, wenn der Hund keine Ausbildung hat, würde er die Igel doch aufscheuchen und man könnte sie aus der Gefahrenzone bringen.
Der Hund sollte allerdings ggf einen Maulkorb tragen :shifty:
Das würde ich mit meinen Hunden ehrlich gesagt nicht machen :shy: Wir haben 2xmal hohe Wiesen durchstöbert in Sachen Rehkitze. Bei sehr hohem Bewuchs ist einfach die Gefahr recht hoch, dass sie etwas in Augen und Nase bekommen. Ich hab da schon sehr unschöne Sachen erlebt.
Deswegen mein Hinweis auf einen Maulkorb und ich würde das mit meinen Hunden auch nur an einer Schleppleine machen.
Sorry :shy: , das ist ne reine Verständnisfrage: wie können Maulkorb und Schleppleine Fremdkörper und Verletzungen in und an den Augen vom Hund verhindern? Nase vielleicht schon etwas durch den Maulkorb. :kratz:

Ich kenne den Bewuchs bei Wallinka ja nicht und es gibt sicher viele Hunde, wo in so einem Fall nix passiert, mir persönlich wäre das Risiko allerdings zu hoch. Wenn ich dran denke, wie die Blühstreifen hier im Moment aussehen...
Nucades
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Re: Igel retten vorm mulchen

Beitrag von Nucades »

Ich denke, wir haben völlig aneinander vorbei geschrieben :-)
Mir ging es um den Schutz der Igel und sonstiger Tiere vor einem Zugriff durch den Hund.
Dein "in Augen und Nase bekommen" hatte ich als Spur aufnehmen verstanden.
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