roniybb hat geschrieben: ↑So 14. Aug 2022, 10:32
Keine Ahnung- in Spanien sieht es immer so aus. ich hab bis auf die Winterkoppel nun auch alle Wiesen beweidet, lasse sie momentan auch weder mulchen noch schleppen, damit warten wir bis Herbst.
Ab heute gehen die Pferde auf die mässig gewachsene Winterweide und bekommen in der Raufe Heu ad libidum- so wird es bleiben bis nächstes Jahr Mai. Dann isses halt so. Aber einsperren werd ich sie deshalb nicht. Ab Juni gehen die Pferde dann wieder auf die Sommerkoppeln und ich mach die Winterkoppel zu, die hat ca 3/4 ha für 2-3 Pferde.
Was dann noch wächst werden wir sehen- düngen werd ich wieder versuchen, aber das hat dieses Jahr auch nicht viel gebracht. Vielleicht wars zu wenig...
Ich hoffe, genug Heu zu bekommen....
Also einsperren wollte ich meine auch nicht
Ich hab nur drei kleine Koppeln, insgesamt etwas über ein Hektar, für zwei Große und zwei Kleine. Weidegang ist bei uns eh immer begrenzt, die Leichtfuttrigen 4h pro Tag, die zwei anderen nach Möglichkeit abends noch mehr. Ansonsten haben sie einen Trail und einen großen Sandplatz von 15x30, mit Heu aus Netzen/lose vom Boden. Da kann ich also sehr flexibel mit allem sein. Heu habe ich noch vom letzten Jahr... Und die Ernte 2022 war von Menge und Qualität sehr gut - Analysen habe ich aber noch keine. Sollte aber rein "technisch" gesehen kein Problem sein, jetzt auf 24/24 Heu um zu steigen.
Wie machen die das denn in Spanien? Da werden die Pferde dann aber doch sicherlich zugefüttert, oder?
Romy hat geschrieben: ↑So 14. Aug 2022, 11:57
Ich habe das Glück, das über die Auswahl der Wiesen machen zu können. Das ist deshalb so, weil ich nur im Winter die Pferde auf einer feststehenden Koppel habe und über den Sommer von Wiese zu Wiese ziehen kann. Dabei ist es nicht so wichtig wo genau das ist. Die Flächen, die mir dazu zur Verfügung stehen, sind genau die Flächen, die Landwirte oder Pferdebesitzer nie haben wollten, weil sumpfig, steil, nicht befahrbar, unpraktisch. So habe ich hier bei uns im Dorf die ganzen Senken bekommen in die das Wasser reinläuft und in denen die Quellen entspringen. Demnach haben wir auch in trockenen Jahren wie diesem richtig schöne Weiden.
Vielleicht gibt es solche Flächen in anderen Gegenden ja auch? Ich hab damals einfach auf Google Maps nachgesehen wo es grün ist und ich noch nie Weidetiere gesehen habe - und dann gezielt nach diesen Flächen gefragt.
Du Glückliche
Ich könnte auch so eine Weide haben, leider ist die komplett mit Sumpfschachtelhalm "verseucht". Unsere Weide ist übrigens Quellgebiet vom Dorfsbach und an und für sich auch feucht bis sumpfig - aber dieses Jahr bringt das rein gar nichts. Wir haben bodentechnisch die Besonderheit, dass die Schicht Mutterboden relativ "schlank" ist, danach ist man sehr schnell auf Fels. Wir sind also auf regelmäßigen Regen von vorneherein angewiesen.
Scheckenfan hat geschrieben: ↑So 14. Aug 2022, 12:48
Hach ja, gutes Thema... Wir haben jetzt auch alle 4 Weideflächen so so gut wie leer geweidet, und auf den Flächen wächst so gut wie nichts nach. Denke auch es wird dann wieder voll Heu geben
Aber mich treibt auch die Frage um, ob und wie viel ich die Pferde noch auf die mehr oder weniger leeren Koppeln lasse
Wegen der Bewegung und mentalen Beschäftigung fände ich es ja gut. Ist die Frage wie die Koppeln das überstehen.
Evtl wächst auf unseren hinteren Koppeln noch was nach, die sind eigentlich auch sumpfig
Sehr ähnlich wie bei uns.
Mir macht das echt Sorgen. Kleine Flächen werden echt schwierig befürchte ich.
Sunny77 hat geschrieben: ↑So 14. Aug 2022, 14:28
Ich hatte irgendwo gelesen, dass in dem verdorrten Gras der Anteil an Protein und Kohlenhydraten extrem abnimmt und eigentlich nur Lignin (Ballaststoff) übrig bleibt. Das heißt, die Pferde brauchen/vertragen mehr davon, weil es ja quasi nur noch Füllstoff und wenig Energie ist. Pferde sind ja grundsätzlich auf "Steppe" ausgelegt. Ich würde bei diesem Wetter und der aktuellen Weidesituation mehr Zugang zur Weide ermöglichen (wenn es geht) oder alternativ muss man eben anfangen zu zu füttern. Ich glaube bei K. und I. reicht der klägliche Rest Weide nicht mal mehr eine Woche. Dann werden sie wohl oder übel anfangen müssen wieder Heu dazu zu geben.
Mich sorgt gar nicht so sehr der Anteil Nährstoffe. Cashew hat vor zwei Jahren unter ganz ähnlich wettertechnischen Voraussetzungen seine erste Rehe gehabt und ich habe mich danach sehr viel mit dem Thema Endophyten beschäftigt. Es wird damals ganz sicher nicht der einzige Auslöser gewesen sein, aber es scheint mir plausibel, dass das ein Rädchen im Gesamtproblem gewesen ist. Deswegen bin ich grade ziemlich auf der Hut... Das Gras ist jetzt so schon unglaublich gestresst, jeder Verbiss und das Vertrampeln kommt da nochmal oben drauf.
Meine Weide ist gerade ausschließlich für die Psyche da
Die Hüs kommen so schon freiwillig fürs Heu zurück zum Trail, ich denke das sagt genug. Sie brauchen das zusätzliche Heu auch, die Leichtfuttrigen nehmen nämlich schon wieder ab...
lungomare hat geschrieben: ↑So 14. Aug 2022, 14:37
äh.. hier ist gras alle seit mitte Juli, genau wie in 2018. ja, wir stecken den "zweiten Aufwuchs" noch zu. damit sie glauben, sie hätten Gras bekommen. ansonsten fressen die hier seit 12.7. Heu, bzw die alten eben Heucobs in wintermenge
ich hab mal richtung Agroforestry geschaut... das sieht schon interessant aus, Baumreiehen mit auf die Weide zu pflanzen für mehr schatten. dass das was bewirkt, hab ich auf unserer Wanderung gesehen, da haben wir eine nacht auf der Anweidewiese mit Baumbestand schlafen dürfen. drumherum nur steppe, die wiese durch den schatten echt grün, obwohl im mai sehr kurz gefressen.
andererseit seh ich aber auch, dass unter dem großen Apfelbaum auf unserer Sommerweise nach dem ersten Mähen noch weniger gewachsen ist, als überall sonst... vermute, da kommt weniger regen an den Boden und der Baum trinkt halt fleißig mit. so ganz weiß ich daher noch nciht, wie man es am klügsten macht. plus: erkläre einem alten Landwirt, dass Baumreiehen auf der weide cool wären... "aber dann muss ich beim heumachen ja um die Baumreiehn rum fahren und kann nciht alles als Gesamtfläche mähen. viel zu aufwendig!!!!" seufz,
Lungo, hast du für das Thema irgendwie Links oder Ansprechpersonen? Ich glaube auch, dass das ein Lösungsansatz sein könnte. In der Ecke, die am meisten Schatten ab bekommt, ist das Gras noch ganz grün (diese Koppel wird gerade aber nicht beweidet) Habe schon mal irgendwo gelesen, Pappeln würden für sowas gezielt eingesetzt, weil sie schnell und schlank recht hoch wachsen.
-Tanja- hat geschrieben: ↑So 14. Aug 2022, 15:25
Was mir bei uns derzeit auffällt ist, dass wenn etwas nachwächst, es meist kein Gras, sondern (auch Un-)Kräuter sind. Wir hatten aber sonst immer eine sehr dichte Grasnarbe (bis auf unsere Weide Nr. 4, die schon immer sehr krautig war). Wir säen grundsätzlich immer einmal im Frühjahr nach, aber vermutlich werde ich vorbeugend dieses Jahr zusätzlich im Herbst nochmals nachsäen.
Ich bin auch mega glücklich, dass wir zumindest einen Teil der Trail- und Auslauffläche befestigen konnte, so dass dieser Teil ganzjährig nutzbar ist, egal welche äußeren Umstände.
Das mit dem Unkraut macht mir auch Sorge. Ich glaube, dass wir so einerseits einen "natürlichen" Veränderungsprozess sehen werden, aber die Frage ist, ob das Resultat dann für Pferdehaltung so optimal ist. Siehe Jakobskreuzkraut und ähnliche Konsorten... Ich sehe ja bei mir, dass das Knaulgras ganz gut mit der Trockenheit fertig wird. Es ist aber auch genau das Gras, dass meine Pferde stehen lassen sobald es ausgewachsen ist. Sie pflücken dann höchstens noch die Fruchtstände vom Halm.