Pferdeklappe

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Equester
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Pferdeklappe

Beitrag von Equester »

Hallo Ihr Lieben, wie ja einige mitbekommen haben, musste ich meinen Traber gehen lassen. Das stellt uns vor neue Probleme, die da wären: EINSTELLER!
Zu unserem letzten Neuzugang (28jährige Stute) haben wir ohne Aufpreis eine ganze Familie dazu bekommen. Die sind super nett, fleißig UND IMMER DA :ohhh: . Die letzte Einstellerin hat uns genervt, weil die stinkend faul war, dafür war sie max. 30 Minuten am Stück bei uns hinten, die restliche Zeit gehörte der Stall nur A. und mir. Die 1. Besi vom Zwerg war in 2 Jahren 3x da, das konnte man aushalten, anouk ist aus bekannten Gründen auch eher selten anzutreffen. Die Neuen sind nicht nur jeden Tag da, sie sind irgendwie immer und zu jeder Uhrzeit da und immer will speziell die Oma in dem Gespann, etwas machen. Eine sogenannte ADHS-Oma. Grundsätzlich sind wir froh, dass wir jemanden gefunden haben, der gerne mit anpackt, die Stute hat sich super gut eingelebt und passt wie Faust aufs Auge, aber wir müssen gestehen, es nervt manchmal doch ganz schön, wenn man nie alleine ist :shy: .
Das hat uns zu der Überlegung geführt, wie es nun, nachdem der Traber gehen musste und der Zwerg bald gehen wird, bei uns weiter laufen soll. Theoretisch müssten wir jetzt 2 neue Einsteller aufnehmen. Eine Vorstellung, die weder bei A. noch bei mir Wohlbehagen auslöst :shy: . Weiter Vollpension anbieten, wollen wir aber auch nicht, wir haben beide sehr anstrengende Jobs und können das auf Dauer einfach nicht mehr stemmen (wir lassen mal unter den Tisch fallen, dass wir langsam auch echt alt werden) . Ich werde mir ganz sicher kein Pferd mehr kaufen, der Schinken noch und dann ist gut (so die Theorie).
Jetzt hat A. mich angesprochen, ob wir nicht ein Pferd aus einer Pferdeklappe adoptieren wollen. Eckdaten: Stute, mind. 25 Jahre alt. Die Zwillinge bleiben unter sich, aber bei den Alten brauchen wir ein drittes Pferd, die neue Stute bleibt nicht alleine, da war ja der Traber noch enstpannter. Die Kosten würden geteilt werden, A. wird als Besi in den Pass eingetragen. So ganz bin ich mit dem Gedanken noch nicht glücklich, habe mich aber in den letzten Tagen intensiv mit den verschiedenen Pferdeklappen in D beschäftigt und das Elend was mich da angesprungen hat, macht mich fertig. Was für arme Kreaturen dort aufgefangen werden, es macht mich einfach fassungslos :heul: . Jetzt wankt mein Entschluss, nie wieder für ein Pferd außer dem Schinken verantwortlich sein zu wollen ziemlich :shy: . Aber es gibt noch einige Punkte, die mich beschäftigen. Was ist z.B., wenn das arme Hascherl kaum rund gefüttert und gut versorgt zum Biest mutiert und unsere Alten nicht in Ruhe läßt? Der könnten wir nicht kündigen, wir müssten dann u.U. Stall in Stall bauen, etwas was wir absolut nicht wollen. Was ist, wenn entgegen der Einschätzung der Pferdeklappe Wiese dann doch nicht vertragen wird? Einem Einsteller kann man sagen, sorry, geht doch nicht. Aber bei einem Pferd aus der Pferdeklappe geht das natürlich nicht.

Hat hier jemand damit Erfahrungen oder Kontakt zu Leuten, die das schon gemacht haben? Wie läuft so eine Übernahme aus der Pferdeklappe? Kommen die vorher gucken, muss man spezielle Nachweise über Befähigung beibringen, oder wie läuft das im Detail? Was ist, wenn es gar nicht passt und man das beenden muss? Gibt es da ein Sicherungsnetz für das Pferd oder einmal da, eigenes Problem?
Teilt sich jemand mit jemanden ein Pferd und wie habt ihr das organisiert in Bezug auf Kosten und andere Kleinigkeiten, die bei der Pferdehaltung so anfallen? Futtertechnisch laufen A. und ich auf dem gleichen Level, da dürfte es keine Probleme geben, aber es ist ja nicht nur Futter, was man in ein Pferd investiert. Da kommt noch die Versicherung dazu, Schmied und auch TA und wann bewege ich wie das Pferd.

Ihr seht, ich will absolut kein Pferd mehr, aber......... :tuete: (und träume immer noch von einem Einsteller, der seine Stalldienste unsichtbar erledigen kann :whistle: )
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
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WaldSuse
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Re: Pferdeklappe

Beitrag von WaldSuse »

Als ich mich auf die Suche nach Pferd Nr. 2 gemacht hab, bin ich natürlich auf die Pferdeklappe gekommen. Nur hat da nie ein Pferd gepasst. Ich denke, wenn du da wirklich Ernst machen willst, kannst du mit denen alle deine Fragen und Bedenken besprechen.
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Riff
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Re: Pferdeklappe

Beitrag von Riff »

Kann man nicht vielleicht eine Probezeit machen?

Und auch so, wenn es nicht klappt, kann man Hunde, Katzen usw. Ja auch wieder zurück zum Tierschutz geben. Denke, das geht da auch.

Geldtechnisch würde ich definitiv teilen. Alles Hälfte/Hälfte und gut.

Und nochmal nach Einsteller gucken? So gar keine Option?

Ihr braucht ein neues Pferd wegen der 2 Alten? So wie es jetzt ist, geht es nicht (minus Zwerg)?
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Equester
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Re: Pferdeklappe

Beitrag von Equester »

Tja, einfache Frage, schwere Antwort.
Die Friesin bleibt problemlos alleine, die ist sogar gerne mal alleine, nervt niemand. Die neue Stute dagegen muss immer Gesellschaft habe, möglichst mit Hautkontakt :augenroll: . Aber die Friesin erzieht die gerade zu ein wenig Abstand und das klappt gut. Allerdings kann A. keinen Meter mehr vom Auslauf weg, das nervt dann schon etwas. Der Traber hat im Zweifel nur gebrüllt und alle genervt, bei der Stute sind wir uns ziemlich sicher, dass die uns die Zäune schrottet, wenn wir die alleine lassen. Keine gute Idee... Die Friesin wird zwar nur noch sehr selten geritten, aber sie geht sehr gerne spazieren und klettert ein wenig, nur Auslauf findet sie einfach doof (und wir auch). Von daher muss da dringend noch ein drittes Pferd hin. Bei den Zwillingen ist unklar, wie es ausgeht. Der Schinken bleibt alleine, das weiß ich. Der ruft vielleicht mal, aber das war es dann auch schon. Der Zwilling ist da schon anders aufgestellt, der geht auch gerne mal über Zäune. Aber den haben wir jetzt schon ein paar mal für sehr kurze Zeit alleine gelassen und das ging gut. Solange die Weiber in seiner Nähe rumtigern, ist er friedlich. Wenn wir die Stuten auf die Innenweide stellen, wenn der Schinken weg ist, hat er die die ganze Zeit in dichter Nähe und die können da auch nicht raus und sich über Gebühr entfernen.
Grundsätzlich würde ich einen Einsteller bevorzugen, aber da müssen wir dann auch erst mal einen finden, der bereit ist, auf die Befindlichkeiten von der Stute und dem Zwilling Rücksicht zu nehmen. Bedeutet ja schon ein etwas höheres Level an Abstimmung. Und ganz ehrlich, noch eine ADHS-Oma können wir nicht aushalten. Die ist wirklich lieb und super zuverlässig (so zuverlässig, dass sie mir sagt, wann ich Wasser machen muss..... :lol: ), aber zwei davon gehen über unsere Kräfte :shy: . Man kann nur leider vorher nicht erkennen, ob die stinkfaul oder hyperaktiv sind und da wir offensichtlich ein Auffangbecken für Besodnerheiten sind, ist fraglich, ob wir jemanden genau in der Mitte finden werden ;) .

Zurückgeben ist sicherlich eine Alternative, wenn die jeweilige Klappe dann überhaupt Platz hat. Aber ich glaube, das könnte weder A. noch ich, das arme Viecherl. Dieses Rumgeschiebe ist doch für ein Pferd scheußlich, egal aus welchen Gründen :nix: .

Ach, ist irgendwie alles blöd, war gut mit Trabernase, jetzt ist nicht gut :seufz:
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Schnucke
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Re: Pferdeklappe

Beitrag von Schnucke »

:seufz: Also ich hab kein Pferd aus der Pfedeklappe aufgenommen sondern das Nissi aus Lipica "gerettet", als sie kam war sie ein halbes Hemd, konnte sich nicht durchsetzen, floh in Panik vor Polly und zwängte sich in Paik dann auch überall durch.....:shifty:
Inzwischen ist sie eine kleine Kugel mit Puschelöhrchen, immer mit vorn dabei und die Gouvertante vom Schnizzel, sie ist eine erstklassige Erzieherin. Denn mit mehr Kraft wurde sie auch sehr straight in ihren Ansagen. Bedeutet das Schnuckenpferd (die ist etwas Größenwahnsinnig und sozial unterbelichtet) und braucht ihr nicht blöd kommen. Wenn die sie angreift steigt Nissi und verbeißt sich dann auch mal kurz im Hals vom 15cm größeren Trakitier. Dazu ist Nissi nicht kompatibel mit älteren verwirrten kleinen halbblinden Araberstütchen die weil sie schlecht sehen auch mal spontan einfach auspfeffern wenn sie nen Schatten sehen. Die beiden Omis mußte ich schon aufeinander eindreschend trennen, endete mit TA fürs Fuchsi :seufz: und ich mußte die Herde trennen.
Ansonsten ist sie aber toll und ich freu mich jeden Tag über sie :herzi:
Keine Stunde im Leben, die man im Sattel verbringt, ist Verloren (Sir Winston Churchill)

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Biggi01
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Re: Pferdeklappe

Beitrag von Biggi01 »

Dass ihr zusammen ein armes Pferd aus der Pferdeklappe aufnehmen wollt, finde ich eine gute Idee. Erfahrungen habe ich aber keine, wie die Bedingungen da sind.

Arbeit macht das aber mindestens genauso viel, wie ein Einsteller in Vollpension :shy:. Also wäre ein Rentnerpferd in Vollpension doch auch eine Option (mit Besitzer von möglichst weit weg :kicher: ).

Oder ihr versucht doch noch mal, einen "normalen " Einsteller zu finden. Ich stelle mir gerade die Suchanzeige vor: neben 20 Anforderungen ans Pferd kommt dann Besitzer ohne Anhang als Anforderung dazu :lol:.
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Riff
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Re: Pferdeklappe

Beitrag von Riff »

Das stimmt ein VP Pferd wäre günstiger und die Arbeit die gleiche, die Sorgen und das Geld fallen weg.
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Equester
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Re: Pferdeklappe

Beitrag von Equester »

Schnucke hat geschrieben: Mo 16. Mai 2022, 14:29
Ansonsten ist sie aber toll und ich freu mich jeden Tag über sie :herzi:
:herzi:

A. hat verschiedene Leute, die inseriert haben, angeschrieben. Nicht einer hat sich zurück gemeldet. Ich kann inzwischen diese Anzeigen "schweren Herzens muss ich mich von meinem alten Pferd trennen weil *blabla* auch nicht mehr vertragen . Ich kann nicht verstehen, wie man sich ohne Not von einem 27 jährigen Pferd trennen kann, was 15 Jahre bei einem gelebt hat. Weil "man es nicht mehr ausreichend bewegen kann"... echt mal. Die Pferdeklappe hat sich bisher auch noch nicht gemeldet, scheint, dass die Not dann doch nicht so groß ist :nix: .

@Riff, ich bin da bei Dir und ich will auch kein Pferd mehr. Aber hier in der Gegend (Umkreis 30 km) stehen gut 220 Stallangebote im Netz, einer weiß sich besser darzustellen wie der nächste. Da kommen wir mit unseren ganzen Bedingungen nicht wirklich mit :nix: . Ein Pferd aus der Pferdeklappe oder sonst wo her würde natürlich bedeuten, dass wir die Stalldienste machen. Aber damit wäre sicher gestellt, dass nicht noch jemand bei uns herum turnt und ich mache ja nach wie vor meine vollen Stalldienste, obwohl ich das gar nicht mehr müsste, es würde also nicht wirklich auffallen. Aber wir wollen auf keinen Fall mehr jemand, der wie Graf Rotz von der Spee bei uns aufschlägt, sich nur und ausschließlich um sein Pferd kümmert und sich nicht mal genötigt sieht, Wasser aufzufüllen, wenn es zur Neige geht und sich bequem zurück lehnt, wenn wir ackern. Wenn wir noch einen Einsteller nehmen, dann mit Stalldiensten und Mitarbeit. Eine hatte sich letzte Woche unseren Stall angeguckt, die hat ein Pferd, was keine Krankheit nicht hat und die hat vor ihrem inneren Auge schon unseren Stall für ihr Pferd umgebaut. Sowas brauche ich ja unbedingt :uebel: , die hat am nächsten Tag einstimmig ein Nein von A. und mir bekommen. Nach diversen Erfahrungen in meinem letzten Selbstversorgerstall werde ich auch auf gar keinen Fall jemals wieder bei einem Einsteller zustimmen, wenn mein Bauch sich meldet. Das hatte ich 3x und 3x ist es schief gegangen, das tue ich mir nicht mehr an.

Tja, Cholera und Pest, was wählt man? Einsteller bringt Geld und Mithilfe, erhöht aber die Anzahl der Menschen, die bei uns herum turnen. Wir haben zwar super viel Platz für die Pferde (gestern noch mal den Vertrag gelesen, es sind 33.900 m²), aber nicht mal 20 m² für uns, nur ne olle kleine Gartenbank, 3 Stühle und einen kleinen runden Tisch. Die Futterkammer ist auch nicht wirklich groß und jetzt schon voll. Noch ein Einsteller, der seinen halben Hausstand rein schleppt, passt einfach nicht. Wenn 3 zeitgleich da sind, wird es eng, da muss man schon gucken, wer sich jetzt wo aufhält. Doch noch mal ein Pferd holen würde uns weitere Menschen ersparen und wir müssten nicht darüber diskutieren, dass wir dies oder das nicht wollen. Dafür hätten wir mehr Arbeit und weniger Geld.

Zur Zeit bin ich eher für einen Einsteller, A für ein eigenes Pferd. Wir haben jetzt vereinbart, dass wir abwarten, was sich ergibt und dann das noch einmal genau besprechen :seufz: .
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
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november
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Re: Pferdeklappe

Beitrag von november »

Kennt ihr die Organisation Komet?
Die suchen auch immer mal wieder Pflegestellen für ganz arme Pferde, das wäre vielleicht auch was. Ich hatte mit denen mal Kontakt und eine Freundin auch (beide als Spender) und haben die als sehr freundlich und kompetent erlebt. Als Pflegestelle würde nicht die ganze Verantwortung an euch hängen und das meint durchaus dauerhafte Unterbringung, also man muss dann nicht befürchten, ständig Interessenten begrüßen zu müssen oder das Pferd bald wieder los zu sein (hängt natürlich vom Pferd ab).
Little by little, one travels far.
Love, Trust and a little Pixiedust
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Equester
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Re: Pferdeklappe

Beitrag von Equester »

Nein, kenne ich nicht. Gibt es da eine homepage, wo man mal gucken kann?
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
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