Regelung im Notfall??

Moderator: Stjern

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Neddie
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Pferde vererben...

Beitrag von Neddie »

Hallo Leute. Im neuen Stall hat eine Einstellerin ein Herzleiden und deshalb habe ich mich gefragt: Wie habt ihr das geregelt, falls euch plötzlich was passieren sollte? Habt ihr ein Testament, in dem ihr euer Pferd einer bestimmten Person vermacht? Oder habt ihr mit den SB geklärt, was dann passieren soll? Irgendjemand muss sich ja direkt weiter um das Tier kümmern. Meine gesetzlichen Erben (meine Eltern) würden garantiert nicht am übernächsten Tag anfangen, sich um das Pferd zu kümmern. Ist zwar eine etwas morbide Frage, aber erscheint mir schon wichtig.
„Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen.“

Kurt Tucholsky
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Hina_DK
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Re: Pferde vererben...

Beitrag von Hina_DK »

Ich würde sowas auch immer regeln, habe ich auch gemacht. Der Erbe muss aber nicht zwangsläufig derjenige sein, der sich evtl. gleich um die Tiere kümmert. Man kann ja auch anderweitig mal ausfallen und nicht die Möglichkeit haben, etwas zu regeln z.B. Koma, ohne gleich zu sterben. Da ist es auch gescheit, wenn auch das außertestamentarisch geregelt ist, wer erstmal die Betreuung übernimmt.
Viele Grüße
Hina

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A.Z.
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Re: Pferde vererben...

Beitrag von A.Z. »

Der gesetzliche Erbe hat die Pferde "an der Backe" mal ganz platt ausgedrückt, wenn nichts anderes geregelt ist.

Sind die Pferde eingestellt, kümmert sich ja auch erstmal der Stallbetreiber weiter darum - und wundert sich schlimmstenfalls irgendwann, dass kein Geld mehr kommt.

Fairer für alle Seiten ist es natürlich, da im Vorweg schriftlich was zu regeln. Ich gebe ehrlich zu, dass ich da noch nicht getan habe. :tuete: Irgendwie rechnet man mit Mitte 30 doch nicht damit, dass irgendwas passiert.

Aber zumindest wissen genügen Leute in meiner Umgebung, dass es da noch ein Pferd gibt, dass es zu versorgen gilt und zumindest meiner Mutter und meinem Lebensgefährten traue ich zu, wenigstens die Einstellgebühren, Tierarzt etc. weiterhin zu begleichen. Ansonsten ist er gut aufgehoben, da wo er ist.
Viele Grüße Angela

Oh Großer Geist, hilf mir, nie über einen anderen Menschen zu urteilen, bevor ich nicht zwei Wochen lang in seinen Mokassins gelaufen bin. (Lachender Fuchs, Sioux-Häuptling)

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-Tanja-
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Re: Pferde vererben...

Beitrag von -Tanja- »

Wir haben das folgendermaßen geregelt:

Sollte meinem Mann und mir tatsächlich einmal gleichzeitig etwas passieren, gehen unsere Pferde in das Eigentum unserer früheren Reitbeteiligung über. Mir war in dieser Beziehung wichtig, daß die beiden bei jemanden landen, der gleiche Ansichten wie ich insbesondere in puncto Pferdehaltung hat.

Das ist mir dieser auch abgeklärt. Sie wird aus der sonstigen Erbmasse (wir haben gegenseitig ziemlich hohe Lebensversicherungen abgeschlossen) auch einen so großen Betrag erhalten, daß sie beide Pferde für mind. drei Jahre erst einmal irgendwo einstellen könnte, ohne sich finanziell sorgen zu müssen. Das läßt Zeit genug, damit sie überlegen kann, ob sie eines oder beide behält oder um eben einen guten neuen Pferdemenschen für die beiden zu suchen.

Unsere Pferde stehen ja im eigenen (gepachteten) Stall. Sind wir im Urlaub, werden die Pferde von unserer Stallhilfe versorgt. Diese ist ebenso informiert, daß wenn einmal uns gleichzeitig etwas passieren sollte, sie ad hoc die Stallarbeit auch übernimmt. Wenn unsere frühere RB dann entscheidet, daß die Pferde der Einfachheit halber eben in einen anderen Stall umziehen, ist das für mich ok. Und ich vertraue auch völlig darauf, daß die Pferde dann auch in eine von mir gutgeheißenen Haltung kommen.

Sollte nur einem von uns etwas passieren, sind wir via Lebensversicherung auch insoweit abgesichert, daß die Pferde kein finanzielles Problem darstellen. Mein Mann würde sie wohl verkaufen, ich würde sie behalten.

Im Verwandtenkreis ist das ebenfalls alles bekannt. Wir haben das auch erst im Herbst letzten Jahres so überlegt und angestoßen. Schriftlich fixiert ist - noch - nichts, kommt aber noch. Ebenso wie eine gegenseitige Vollmacht. Letzteres erwähne ich hier nur am Rande, ist bei Ehepartnern aber immer sehr wichtig. Liegt z. B. einer von beiden über Jahre im Koma, der andere kann das Haus nicht mehr halten, will verkaufen, könnte er das nicht einmal, wenn die Immobilie beiden gehört.
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
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sacramoso
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Re: Pferde vererben...

Beitrag von sacramoso »

Also ich finde die Frage durchaus berechtigt. Da wir zu zweit sind ist das bei uns relativ einfach: Rein rechtlich gehört das pferd eh mir (falls ihr etwas passieren sollte) wenn mir etwas passieren sollte bekommt das Pferd meine Frau.
Als Gott erfuhr daß Reiten nur für die Besten ist erschuf er noch Fußball :dance1:
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Neddie
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Re: Pferde vererben...

Beitrag von Neddie »

Also habt ihr euch sehr unterschiedliche Gedanken dazu gemacht. Ich sollte wohl mit meinen "pferdeerfahrenen" Freundinnen besprechen, ob jemand Hugo erben kann und will, wenn mir was passieren sollte. Mein Lebensgefährte oder meine Eltern würden zwar den Stall erstmal weiter bezahlen, aber sich nicht um ihn kümmern (können). Danke für die Antworten!
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Sanojlea
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Re: Pferde vererben...

Beitrag von Sanojlea »

Hm, ich bin erst so kurz Pferdebesitzerin.... Aber ihr habt Recht, das sollte man klären!
Ich gehe davon aus das meine Erben meine Eltern, meine Tochter und mein Bruder wären, wie das rechtlich bei einer 6 Jährigen aussieht weiß ich aber nicht. Worum ich mir (zur Zeit) keine Gedanken machen würde wäre die Versorgung.
Meine SB würde sie einfach weiter versorgen, meine Eltern würden erstmal zahlen.
Auch weiß ich, das meine Eltern zwar so kaum Intresse an Ayla zeigen, aber sie auf alle Fälle versorgen würden! Mein Vater ist in der Landwirtschaft groß geworden, der ist absolut fähig zu schauen was mein Pferd braucht und ich vertraue ihm da auch. Sie wissen wie sehr ich mein Pferd liebe und würden versuchen in meinem Sinne zu entscheiden! Allerdings würden sie Ayla wohl eher nicht behalten wollen und können und sie für meine Tochter behalten- da hätte ICH bedenken!
Meine Eltern sind toll und gehen sicher gewalltfrei mit Tieren um, aber ihnen fehlt die Pferdeerfahrung und sie würden Ayla wohl dort lassen und später der Jemandem zum einreiten geben, um sie für meine Tochter ausbilden zu lassen...
Problem ist: Sie sind nicht fähig zu entscheiden wenn ICH an mein Pferd lassen würde! Also müsste ich mir da echt mal was einfallen lassen, wenn ich mir da ins Boot hole... Vielleicht eine Freundin? Die dann solche Entscheidungen in meinem Sinne treffen würde..?
"Ich will alles daran setzen und mein Bestes geben, damit diese Pferde in ihrem freundlichen Wesen gut über mich urteilen und damit Harmonie walte, getragen vom Einvernehmen zwischen zwei Lebewesen."
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Neddie
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Re: Pferde vererben...

Beitrag von Neddie »

Sanojlea hat geschrieben:Ich gehe davon aus das meine Erben meine Eltern, meine Tochter und mein Bruder wären, wie das rechtlich bei einer 6 Jährigen aussieht weiß ich aber nicht.
Nach dem BGB ist nur deine Tochter deine Erbin. Sie bekäme einen Vormund, bis sie geschäfstfähig ist. Du solltest also (falls du das willst) testamentarisch regeln, wer was neben deiner Tochter bekommt.
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Kurt Tucholsky
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Sanojlea
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Re: Pferde vererben...

Beitrag von Sanojlea »

Danke für den Hinweis! Uff am Ende wäre ihr Vater der Vormund und somit hätte er Macht über mein Pferd :shock: ? Waah ha okay, das muss ich wirklich klären!
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Reitmeister Nuno Oliveira
ehem User

Re: Pferde vererben...

Beitrag von ehem User »

Ich finde das ist eine SEHR wichtige Frage, worüber sich jeder von uns Gedanken machen sollte.

Ich habe jetzt nur noch 1 Pferd, sollte mit mir etwas passieren - entweder kurzzeitig, oder langfristig, gar Tod kümmert sich meine Freundin darum. Die darf im Todesfall das Pferd einfach ihn ihren Stall mitnehmen. Darüber wissen auch meine Eltern bescheid. (die da ohnehin froh drum wären, im Fall des Falles wenn sie sich daraum nicht kümmern müssen).
Allerdings habe ich das nirgends schriftlich festgehalten. Sollte ich vl... wobei.. ich vertrau meiner Freundin und meinen Eltern da voll.
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