Heuernte 2012

Moderator: Sheitana

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Sheitana
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Re: Heuernte 2012

Beitrag von Sheitana »

Ich bin letztens fast umgefallen. Ganz viele Bauern bei uns haben JKK auf den Weiden. Einen hab ich gesehen der hat ne Menge Pflanzen einfach mit zu Heu gemacht und verkauft das munter an Reitställe... :ohhh:

Aber ich hab mit unserer SB gesprochen, ihre Heuwiesen (weiter weg) sind frei und sie achten da sehr drauf... :puh:
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Schnucke
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Re: Heuernte 2012

Beitrag von Schnucke »

Wir haben einen neuen Heu und Strohlieferanten aufgetan. Alterer Bauer der keine fast Tiere mehr hat und ökologisch wirtschaftet. Die Wiesen hab ich mir auch schon angesehen, was da an Kräutern drin wächst der Wahnsinn, von Kümmel über Salbei und Pfefferminze findet man alles mögliche. Leider hat er den ersten Schnitt an einen Händler verkauft, aber den zweiten bekommen wir. Und dann bekomm ich noch ein Feld mit selbst aufgegangenem Grüngetreide + Kräuter wo Luzerne drunter gebaut ist als Heulage, eine absolute Energiebombe, aber ich hoffe ich kann dadurch über Winter das KF runterfahren bzw muß nicht erhöhen.
Stroh haben wir jetzt fast alles drin, Mitte der Woche bekommen wir nochmal 4 ha. Der drischt aber erst wenn es ein paar Tage schön Wetter sein soll, damit wir das auch gut reinbekommen.
Preise sind bei beiden Bauern absolut annehmbar, die sind nicht verwöhnt, da die Händler scheinbar sehr schlecht zahlen.
Umgerechnet haben wir jetzt pro Großpacken (120x 80x 250) Stroh 24€ gezahlt incl pressen.
Keine Stunde im Leben, die man im Sattel verbringt, ist Verloren (Sir Winston Churchill)

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ehem User

Re: Heuernte 2012

Beitrag von ehem User »

@Cate: Masn muss die Voerbeiner nicht verstehen. Meine stehen auf nem halben Hektar Weide, bekommen jeden Tag ein paar Quadratmeter überständiges Gras dazu und haben auch an den nachwachsenden Halmen reichlich zu fressen. Trotzdem stürzen sie sich auf unser altes Heu und kommen im Galopp angerannt, wenn ich die Heuraufe abends auffülle.
Das gleiche Heu fanden sie im April und Mai doof. Da haben sie lieber den ganzen Tag gehungert, bis sie dann abends kurz zum Anweiden raus aufs Gras durften.

Wir haben unser Heu auch gut rein gebracht. Gepresst haben wir Dienstagmittag. Montagabend wäre der Großteil auch schon ok gewesen, aber an den Rändern war die Restfeuchte grenzwertig. Und angesichts des stabilen Wetters haben wir dann lieber noch einen Tag gewartet.
Reitmaus
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Re: Heuernte 2012

Beitrag von Reitmaus »

In diesem Thread geht es zwar um Heu, aber - heute waren wir Stroh holen. Ca 30 km bis zum Produzenten. Unterwegs ist mir fast schlecht geworden : ab der Hälfte der Strecke sah man an den Strassenrändern fast nur noch JKK. Keine vereinzelten Pflanzen, sondern die kompletten Strassenränder gelb. Und ich kann mittlerweile wirklich vom fahrenden Auto aus JKK von anderem Gelbzeug unterscheiden. Und jenseits dieser Strassenränder die Strohballen auf den Äckern. Und manchmal auch Zäune von Weiden. Ich weiss nicht ob es Pferdeweiden waren, aber es wird in der Gegend sicher auch Pferde geben. Wie kommen Pferdehalter gegen das JKK an, wenn die Strassenränder derart dick besät sind mit dem Zeug? Da wehen doch solche Unmengen Samen rüber, das kann man doch gar nicht alles ausgraben. Dann bleibt ja nix mehr übrig von der Weide? Oder wissen sie es gar nicht, was das für Pflanzen sind? Oder wissen sie es, verharmlosen aber das Risiko?

Und das Stroh : gut, die Äcker werden gespritzt (da muss man dann wohl noch froh drüber sein), aber wieviel JKK ist in den Randbereichen doch noch ins Feld geschlichen und wurde mit eingepresst? In wievielen Heuladungen steckt es drin ohne dass jemand davon weiss?

Zwischen den Äckern und Weiden waren auch Brachlandstücke, vermutlich als Naturgebiet bestimmt. Die waren VOLL von JKK, - unglaublich! Schadet das nicht auch dem Wild? Wie wird sich die gelbe Lawine ausbreiten, wieviel Fläche wird sie in 10, 20 Jahren in Beschlag nehmen? Wird es dann überhaupt noch was Anderes geben als diese Pflanzen....? Wird die Gesellschaft da noch gegenan kommen wenn sie endlich aufwacht?

Manche Pferdehalter sagen "ich weiss ja von welcher Wiese unser Heu stammt, da ist kein JKK drin". Schön für Diejenigen, - was ist mit den Anderen, die nicht wissen woher ihr SB das Heu bekommt? Was ist mit denjenigen, die heute noch JKK-freie Heuwiesen haben, auf die die gelbe Lawine aber zurollt und die in 2 - 3 Jahren trotz aller Mühe ihr Grünland nicht mehr JKK-frei halten können, weil von rundum gigantische Massen davon nachdrängen?

JKK scheint langsam nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel zu werden, so wie ich das heute erlebt hab. Bin noch halb unter Schock.....
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Sheitana
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Re: Heuernte 2012

Beitrag von Sheitana »

Da hilft nur:

Fragen!!!!! Den SB löchern. Flugblätter aufhängen.

Ich habe auch Bedenken, weil wir bisher die Einzigen sind, die ausrupfen. Aber anders gehts wohl nicht. Bevor die Pferde drauf kommen die Weiden abgehen und suchen.
Dass wir keins im Heu haben muss ich meinem SB glauben :nix: Er macht es selbst, ich habe auch keinerlei Grund das nicht zu tun.
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squirrel
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Re: Heuernte 2012

Beitrag von squirrel »

Wegen dem JKK an den Straßenrändern und sonstigen öffentlichen Blättern werde ich mal das Landratsamt und die Gemeinden hier in der Gegend informieren. Ich kann mir gut vorstellen, dass die zuständigen Ämter sich der Gefahr einfach nicht bewusst sind.
Wenn wir das Zeug mühsam von unseren Wiesen verjagen, nutzt das schließlich gar nix, wenn es sich sonst überall verbreiten kann...
Reitmaus
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Re: Heuernte 2012

Beitrag von Reitmaus »

Sheitana hat geschrieben:Da hilft nur:

Fragen!!!!! Den SB löchern. ....
Meinst du, dass es SBs gibt, die antworten : "doch, da ist JKK drin, aber das macht nix". 'Natürlich' haben ALLE SBs auf Nachfrage "JKK-freies Heu".......

Selbst wenn man einzelne Beamte überzeugen kann : was sollen die dann tun? Bekämpfung von JKK kostet die Gemeinden Geld (Spritzmittel, Lohnkosten für die Arbeiter usw.) und Geld ist meist knapp, und für sowas schon kaum abzweigbar, wenn nicht ein Gesetz kommt, dass die GEMEINDEN VERPFLICHTET das Zeug zu bekämpfen. Wenn man die Behörden drauf aufmerksam macht, passiert entweder gar nichts, oder es kommt über kurz oder lang ein Gesetz, dass die Anrainer verpflichtet, das JKK u bekämpfen. Und dann hat man wieder das Problem, dass zwischen den Äckern/Wiesen immer wieder (teils grosse) Stücke sind, die nicht Privatbesitz sind, und da wuchert es dann munter weiter. Da müsste schon von Bundesebene ein Gesetz kommen, das ALLE verpflichtet, an einem Strang zu ziehen. Und dann müsste noch ein Aufwand betrieben werden, um die Einhaltung dieses Gesetzes zu überwachen (und das kostet auch wieder Geld, die entsprechenden Kräfte bereitzustellen, die die Landschaft kontrollieren, ermitteln wer für ein verseuchtes Stück zuständig ist, diesen anschreiben und verwarnen (=Verwaltungsaufwand), kontrollieren ob das Kraut danach beseitigt wurde usw usw....). Also so einfach ist es leider nicht, dass man nur irgendwo Bescheid sagt und das Problem wird behoben. Ihr seht ja, dass man nichtmal Pferdehalterkollegen (!) überzeugen kann, - um wieviel weniger dann Leute, die unsere Pferde noch weniger kümmern.... :(
Wallinka
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Re: Heuernte 2012

Beitrag von Wallinka »

also bei uns bekämpft die Gemeinde durchaus- unsere Nachbarweide ist Eigentum der Stadt- da waren dieses Jahr mehrfach Stadtangestellte zur JKK- Bekämpfung da.
aber eigentlich ist dies ja ein Heu -Thread.
Wollen wir einen JKK-Thread aufmachen?
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
Reitmaus
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Re: Heuernte 2012

Beitrag von Reitmaus »

Wallinka hat geschrieben: ..
Wollen wir einen JKK-Thread aufmachen?
Den gibt's sogar schon : viewtopic.php?f=10&t=1452

Ich hab mein Gejammer aber bewusst im Heu-Thread gepostet, denn beim Thread-Titel "JKK" denken Viele sicher an "Problem für Selbstversorger und SBs", aber dass die Gefahr auch als Einsteller über's Heu bzw Stroh droht, das muss glaub ich evtl etwas mehr ins Bewusstsein gerückt werden, damit auch die Einsteller Rabatz machen, denn die bezahlen schliesslich gutes Geld, die SB's tragen davon Steuern an die Gemeinden ab, die verdienen daran und sollten somit ein Interesse daran haben, dass die Reitbetriebe in ihrem Gebiet erhalten bleiben und die Einsteller nicht in JKK-freie Gebiete abwandern.

JKK im Heu scheint mir die grössere Gefahr als JKK auf der Weide : auf der Weide sieht man es, kann es wegmachen, und die Pferde fressen es (meist) eh nicht. Im Heu dagegen sieht man es nicht, und die Pferde fressen es garantiert mit. Und man sieht nicht wieviel drin ist. Kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Produzent auf X-Hektar Riesenwiesen "anderthalb" JKK-Pflanzen auffinden kann. Und im Jahr drauf kommt er evtl schon nicht mehr gegenan.
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