Ich lebe persönlich auch lieber mit dem Risiko. Wir haben letztens einige Wochen unsere 4 Schafe abseits vom Dorf gehabt, "nur" mit normalem mobilem Zaun, auf Strom natürlich (sonst hauen die kleinen Räuber mit dem Zaun ab ) Mir war die erste Nacht sehr mulmig, muss ich gestehen. Aber danach ging es jeden Tag besser.Romy hat geschrieben: ↑Do 26. Okt 2023, 22:13 Im Zusammenhang mit der Forderung nach flächendeckendem Herdenschutz durch hochgradig sichere Zäune stellt sich mir die Frage, ob das wirklich uneingeschränkt wünschenswert wäre. Wir leben hier in einem landschaftlich sehr schönen Gebiet (Nähe Sächsische Schweiz) in dem es viele hügelige Gebiete mit verwinkelten Wald- und Wiesenfleckchen gibt. Viele der Wiesen werden durch Weidetiere abgefressen, etliche davon könnten auch gar nicht durch Maschinen gemäht werden, weil zu steil oder zu sumpfig. Selbst wenn es technisch möglich wäre, die alle fest einzuzäunen - wäre ein solcher Eingriff in die Natur eine gute Idee? Ich bin ehrlich gesagt dankbar, dass es hier vielerorts noch so naturbelassen aussieht und nicht jede Wiese eingegittert ist.
Auf meinen Sommerkoppeln wäre ein wolfssicherer Zaun weder erlaubt noch könnte ich mir vorstellen, einen derartigen Eingriff in die Landschaft vorzunehmen. Also habe ich die Wahl, keine Pferde mehr zu haben oder eben mit dem Risiko zu leben. Ich kann damit auch gut leben. Aber ich frage mich manchmal, ob die Leute, die meinen es sei doch ganz einfach, man müsse doch nur vernünftige Zäune bauen, wirklich alle ein klares Bild davon haben, inwiefern das umsetzbar wäre und, selbst wenn es das wäre, welche Konsequenzen das für das Landschaftsbild hätte.
Wir haben in unmittelbarer "Nachbarschaft" auf der belgischen Seite inzwischen anscheinend nicht mehr einen Solitärwolf sondern mindestens ein Paar. Ich finde dass solche Infos nur sehr beschränkt in die Öffentlichkeit kommen, aber vielleicht ist das auch bewusst von den Ämtern so gehalten. Ich weiß es nicht. Da diese Wölfe irgendwie nicht als Grenzgänger gesehen werden, tauchen sie in Deutschland offiziell noch gar nicht auf. Unter der Hand erzählen die Jäger von einem dritten Paar im betroffenen Gebiet.
Abgesehen davon: die wallonische Behörde in Belgien hält eine sehr aktuelle Karte mit aller Art Angriffen oder Spuren bereit. http://biodiversite.wallonie.be/fr/les- ... l?IDC=6452 Ich finde es erschreckend, wie viele Angriffe nachweislich auf Hunde zurück zu führen sind, und nicht auf Wölfe! Das macht mich ziemlich perplex.