Pferdehaltung im Wolfsgebiet

[november]

Wahrscheinlich muss ich jetzt einen möglichen Tod durch Wolfsangriff mit auf die Liste der Dinge setzen, die bei einem in Herdenhaltung im Offenstall gehaltenen Pferd halt immer passieren können: Pferdediebstahl, Pferderipper, Beinbrüche, pp. Alles Dinge, die ich nicht beeinflussen kann.
Aber deshalb mein Pony in Boxenhaltung umzustellen, kommt für mich auch nicht in Frage.

Diese Überlegung hatte ich auch schon. So ist es wahrscheinlich wirklich. Ich drücke auf jeden fall doll die Daumen, dass ihr keinen Angriffen ausgesetzt sein werdet.

[tara]

Viele viele Jahre, Jahrzehnte, wurde dafür gekämpft, dass die Leute ihre Pferde so "artgerecht" wie möglich halten. Jetzt ist das plötzlich vergessen, und 12 h Box Sommer wie Winter sind vollkommen ok, weil der Wolf wieder da ist?

Es geht ja nicht nur den Pferdehaltern so. die ganze Diskussion um mehr Tierwohl wird ad absurdum geführt.

[WaldSuse]

Ich weiß ja nicht, wie Wolfszäune jetzt genau aussehen. Aber ich habe mal vor langer Zeit gelesen, daß dieser Spruch "Einem durch die Lappen gehen" von der Wolfsjagd stammt. Da hat man einen lockeren Zaun gebaut und ringsum einfach Lappen gehängt. Die Wölfe hätten da locker durch laufen können, haben sie aber nicht getan. Und so hat man sie da drin einfach abgeknallt.......

[Cat_85]

Es gibt Hunde, die klettern über meterhohe Zäune. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Wolf das nicht kann.

Wir hatten uns wegen der Minis ja Mal informiert wegen Wolfssicherheit. Definitiv starker Strom, Untergrabschutz und eine bestimmte Höhe... Das war schon für den Paddock nicht machbar, geschweige denn für riesige Koppeln. Und ganz schwierig sind Tore. Da gibt's einfach keinen Schutz vorm Durchgraben.

[GilianCo]

Wahrscheinlich muss ich jetzt einen möglichen Tod durch Wolfsangriff mit auf die Liste der Dinge setzen, die bei einem in Herdenhaltung im Offenstall gehaltenen Pferd halt immer passieren können: Pferdediebstahl, Pferderipper, Beinbrüche, pp. Alles Dinge, die ich nicht beeinflussen kann.
Aber deshalb mein Pony in Boxenhaltung umzustellen, kommt für mich auch nicht in Frage. Er kennt es überhaupt nicht, und hat bei seinen Klinikaufenthalten im Frühjahr gezeigt, dass er es nicht toleriert.

Meiner würde es wohl tolerieren, er steht ja im Winter auch in der Box nachts - aber das finde ich schon "genug", ich möchte an sich gar nicht mehr. Und ob die Box tatsächlich "wolfssicher" wäre, kann ich jetzt so auch nicht sagen, wir haben ja immerhin draußen erst mal sieben Außenboxen, und ich würde auch keine Box IM Stall wollen, wenn ich ehrlich bin.

Ich denke, schon die Zäune sind teilweise einfach utopisch. Man muß einfach nur mal überlegen, wie Wölfe in Wildgehegen eingezäunt werden. So ein Zaun müsste es dann minimum auch sein.... und dann fallen halt auch Wege für anderes Wild flach. Wir haben jeden Tag Rehe auf der Weide. Die könnten ja auch dann nicht mehr dort hin. Ich weiß nicht konkret, wie viel Gras von Weiden Rehe ggf. auch fressen - wenn nun alles wolfssicher eingezäunt wäre, wäre das eben für andere Wildtiere doof, und schon wieder stellt man den Wolf über andere Tiere - ob es nun "Haus- und Nutztiere" oder "Wildtiere" sind. (dass sie das Wild ansonsten auch jagen, mal außen vor, da würde ich ja tatsächlich "daccord" gehen, wenn gesagt wird, das ist Natur, von irgendwas MUSS der Wolf natürlich auch leben.)

[Nucades]

Ich weiß nicht konkret, wie viel Gras von Weiden Rehe ggf. auch fressen - wenn nun alles wolfssicher eingezäunt wäre, wäre das eben für andere Wildtiere doof, und schon wieder stellt man den Wolf über andere Tiere - ob es nun "Haus- und Nutztiere" oder "Wildtiere" sind.

Was für eine Art Tier ist denn der Wolf aus deiner Sicht, wenn er kein Wildtier ist?

[november]

Und was wäre die Lösung? So wie ich in letzter Zeit gelesen habe, gibt es durchaus einige Überlegungen, den absoluten Schutzstatus der Wölfe aufzugeben. Das wird auch passieren, da bin ich sicher.
Auch wenn fraglich ist, ob mehr Abschüsse weniger Risse bedeuten, siehe der Link oben.

Ich denke, wir werden es irgendwie geregelt kriegen müssen. Den Wolf wieder auszurotten kann ja keine Option sein.
Derartige Probleme werden in Zukunft öfter auftreten, je mehr Arten gefährdet und als besonders schützenswert angesehen werden.

[GilianCo]

Ich weiß nicht konkret, wie viel Gras von Weiden Rehe ggf. auch fressen - wenn nun alles wolfssicher eingezäunt wäre, wäre das eben für andere Wildtiere doof, und schon wieder stellt man den Wolf über andere Tiere - ob es nun "Haus- und Nutztiere" oder "Wildtiere" sind.

Was für eine Art Tier ist denn der Wolf aus deiner Sicht, wenn er kein Wildtier ist?

Hab ich gesagt, dass der Wolf kein Wildtier ist? Wo genau habe ich das?

Sorry, aber hier im Forum werden bei diesem Thema werden ständig einzelne Worte entweder auf die Goldwaage gelegt, oder Artikel, die ich finde, von vornherein als Fake in Frage gestellt. Ich denke, wenn meine Meinung scheinbar nicht genehm genug ist, oder nicht kritisch genug dem Abschuss gegenüber oder weiß der Geier, sollte ich es vielleicht lassen, hier überhaupt noch etwas zu äußern.

Ich weiß nicht konkret, wie viel Gras von Weiden Rehe ggf. auch fressen - wenn nun alles wolfssicher eingezäunt wäre, wäre das eben für andere Wildtiere doof, und schon wieder stellt man den Wolf über andere Tiere - ob es nun "Haus- und Nutztiere" oder "Wildtiere" sind.

Ich verstehe echt nicht, dass man meine Ausführung nicht versteht. Daher noch mal "mit Betonung", von der ich tatsächlich nicht erwartet hatte, dass sie notwendig ist. Komme mir dabei auch etwas bescheuert vor.

NOCHMAL: Ich bin definitiv nicht für die Ausrottung des Wolfes. Für mich ist ein uneingeschränkter Schutz eines solchen Beutegreifers einfach nicht verhältnismäßig. Man hat in anderen Ländern, und auch in D schon feststellen können, dass "gezielte" Abschüsse genau DAZU führen, dass die Wölfe wieder DAS Verhalten zeigen, was ihnen bei den Befürwortern durchgehend "unterstellt" wird - nämlich beispielsweise scheu dem Menschen gegenüber.

Wie die entgültige Lösung aussehen kann, weiß ich auch nicht. Ich denke nur, dass D da nicht, wie sie es aktuell glauben, tun zu müssen, den Vorreiter im Artenschutz spielen sollen, sondern sich DIE Länder als Vorbild nehmen sollten, in denen das Wolfsmanagement funktioniert. Oder überhaupt EXISTIERT, im Gegensatz zu D.

[lungomare]

seh ich genauso Gilian.

und teile auch Skys Sorge. die Rudel hier im Umkreis 50km vermehren sich fröhlich weiter, es gab wieder supersüße Welpen bei beiden.... mein altes Pferd wird nciht jünger und beweglicher, unsere Rinder stehen in 4km Entfernung in Waldnähe - einfach mal reinholen wird also auch hier nix. ich find die entwicklung echt schwierig.

[november]

Nun ja, dass es kein Wolfsmanagement gibt, ist ja auch nicht wahr. Wie effektiv das ist, steht wieder auf einem anderen Blatt, wie gesagt bin ich aber sicher, dass es da Veränderungen geben wird. Gespräche darüber finden zumindest in BaWü statt. Und um zu sehen wie viel effektiver andere Länder tatsächlich dem problem begegnen, müsste man erstmal genau recherchieren, denn wenn ich mich recht erinnnere, ist in Frankreich die Zahl der Risse durch Abschüsse nicht zurück gegangen, wohingegen in der Schweiz durch Herdenschutzmaßnahmen gute Erfolge erzielt werden.

Hier sind wir uns ja so weit ich es überblicke ohnehin alle einig, dass ein absoluter Schutzstatus eher aufgehoben werden sollte. Daher verstehe ich nicht, warum man immer wieder so reißerisch (nicht ganz das, was ich meine, mir fällt aber gerade kein besseres Wort ein) formulieren muss. Das triggert mich leider unheimlich, aber ich werde versuchen, entspannter zu werden.

Zu der Thematik mit den Wildtieren passt finde ich, dass gestern die Meldung kam, dass D mit dem Ausweisen von Naturschutzgebieten ganz weit hinterherhinkt. Wildtieren mehr Raum zu geben, würde wahrscheinlich schon einige Probleme lösen und ich könnte mir vorstellen, dass mehr Platz auch einer der Gründe ist, warum es in anderen Ländern zu weniger Konfrontationen kommt.