Wer clickert wie und warum
Verfasst: Sa 17. Apr 2021, 10:36
So, da mein erster Versuch zu reichlich Unmut geführt hat (das war keine Absicht von mir, das tut mir wirklich leid), wurde das alte Thema in Abstimmung mit der Moderation gelöscht und ich fange einfach noch mal an.
Beim Lesen in verschiedenen Tagebüchern sind mir Varianten beim Clickern aufgefallen. Ich bin seit 2009 bekennende Clickertante und mich interessiert diese Art des Clickerns einfach.
Aufgefallen ist mir die Bezeichnung Kooperationssignal. Wie ich inzwischen weiß (wenn ich falsch liege, bitte berichtigen) handelt es sich hier um ein vereinbartes Zeichen zwischen Mensch und Pferd, dass eine Übung ab- oder unterbrochen wird, um dem Pferd ein größeres Mitspracherecht einzuräumen und ungewollte Reaktionen des Pferdes zu vermeiden. Im Zuge meiner Recherche bin ich dann auf Signale für Start und Ende einer Übung gestoßen.
Meine erste Reaktion war: so ein Quatsch, braucht kein Mensch. Bei näherer Betrachtung habe ich aber festgestellt, dass ich durchaus die Sache mit der Kooperation nutze. Zwar habe ich mit meinen Pferden kein ausdrückliches Signal entwickelt, aber bestimmte, fast unsichtbare Reaktionen meiner Pferde zeigen mir deutlich, wann genug ist. Da meine Pferde eh immer ein Mitspracherecht haben (außer wenn der TA kommt oder etwas unbedingt sein muss) ist mir die Beachtung von Meinungsäußerungen so in Fleisch und Blut über gegangen, dass ich niemals vermutet hätte, dass man das gezielt einsetzen kann oder auch muss. Das hat mich zunächst zu dem Schluss gebracht (nachdem ich das ja als Quatsch abgetan habe ), dass ein Kooperationssignal einmal sehr unterschiedlich sein kann und z.B. eine bestimmte Bewegung des Pferdes sein kann, oder aber eher ein Gefühl, was beim Menschen ankommt, bevor noch sichtbare Abwehr gezeigt wird (ist bei mir so). Hier interessiert mich, wer das nutzt und wie so ein Zeichen aussieht und wie ich es u.U. von einer Bewegung für was ganz anders unterscheide, wenn ich jetzt Wert auf dieses eine bestimmte Signal lege. Und was passiert, wenn ich es nicht sehe (abgelenkt, Schlick auf den Augen, was weiß ich) und einfach weiter macht. Wie, das ist dabei die spannenste Frage, erreiche ich so, dass ich in einer Übung weiter komme, wenn das Pferd immer bei b sagt, geht nicht mehr. Ich nutze das clickern ja gerade deshalb, weil ich über eine positive Bestärkung immer ein Stück aus der Wohlfühlzone des Pferdes raus komme und so eine Entwicklung in Gang bringe.
Dann bin ich auf Start und Ende gestoßen und A.Z. hat dazu etwas eingestellt (bitte noch mal einstellen). Da war dann von negativem und positivem Belohnen(? weiß nicht mehr genau, wie das ausgedrückt wurde) die Rede. Das hat bei mir sofort Widerspruch erzeugt, weil ich von negativem Zeug beim Clickern nichts hören will. Man muss dazu wissen, dass ich extrem einfach gestrickt bin, was das Clickern angeht. Ich will was erreichen und das Clickern ist der Übersetzer für das Pferd. click = richtig. Am Anfang wenn sich der Gedanke im Pferdehirn formt, am Ende, wenn die Übung richtig zu Ende gebracht wurde. Falsch gibt es bei uns nicht und somit auch nichts Negatives, alles was ich nicht haben will, ignoriere ich. Das führt dann auch schon mal dazu, dass ich ein Bein gefühlt 8 Stunden antippe, bis es sich in der von mir gewünschten Art bewegt. Da ich grundsätzlich kein Leckerchen mehr gebe, ohne einen Grund dafür zu haben, bin ich im Clickermodus, sobald ich beim Pferd bin und höre auf, wenn ich wieder gehe, damit ist ein Start und Ende Signal für mich nicht sinnvoll. Wenn es so gar keine außerordentliche Leistung gibt, die ich belohnen kann, das Pferd aber aus meiner Sicht trotzdem ein Leckerchen verdient hat, belohne ich auch nett gucken (kann der Traber super gut) oder atmen . Wichtig ist für mich der click dabei, damit ich da nix verwässere. In meiner Welt gibt es kein "ich clicker das mal eben, der Rest geht ohne", weil aus meiner Sicht ein Pferd nicht wirklich zuordnen kann, warum es mal belohnt wird wenn es gut war und mal nicht .
Dann weiß ich, dass die richtigen Clickerleute (gibt es die überhaupt ) extrem kleinteilig eine Übung erarbeiten. Gefühlt 800 mal clickern, wenn man nur den Fuß in den Steigbügel stellt, gefühlt 1800 mal clickern wenn man die Hand an den Sattel legt usw. . Nicht nur, dass mir dazu die Geduld fehlt, meine Pferde würden sich bedanken, wenn ich Dinge, die sie schnell verstehen, derart kleinteilig zerlege. Spätestens da käme ein sehr deutliches Kooperationssignal *weggeh*. Wie machen andere Normalos das? Wird vorher die Übung gedanklich zerlegt um dann am Pferd gezielt zu arbeiten? Bei mir ist eher so, dass ich immer gucke, was gerade geht und das feile ich dann aus. Manchmal bieten sie mir lustige Dinge an, die wir dann unter Signalkontrolle bringen.
Und zu guter Letzt habe ich dann gestern beim Ausritt festgestellt, dass ich meinen Schinken durch starken Wind und allerlei Volk draußen quasi durch die Welt geclickert habe. Ich mache das ganz sicher immer, aber gestern ist es mir aufgefallen, weil ich die ganze Zeit über positive und negativ beim clickern nachgedacht habe . Machen das andere auch? Oder ist das Clickern nur Übungen vorbehalten, wo man weiter kommen will?
Ganz zum Schluss noch eine sehr dringende Bitte: bleibt allgemein, zieht nicht bestimmte Aktionen von Forumlern hier rein, hier ist es öffentlich und jeder Gast kann mitlesen. Wer über eigene Erfahrungen berichten will, immer her damit, aber bitte nicht aus anderen TB´s zitieren oder Bezug dazu nehmen.
Ich würde mich auch über Beiträge von NIchtclickerern (was für ein Wort ) freuen, um zu sehen, wie die das machen. Ich bin schon so mit dem clickern verwachsen, dass ich mir nur schwer bis gar nicht vorstellen kann, wie ich völlig neue Sachen schnell und für das Pferd verständlich beibringen kann
Beim Lesen in verschiedenen Tagebüchern sind mir Varianten beim Clickern aufgefallen. Ich bin seit 2009 bekennende Clickertante und mich interessiert diese Art des Clickerns einfach.
Aufgefallen ist mir die Bezeichnung Kooperationssignal. Wie ich inzwischen weiß (wenn ich falsch liege, bitte berichtigen) handelt es sich hier um ein vereinbartes Zeichen zwischen Mensch und Pferd, dass eine Übung ab- oder unterbrochen wird, um dem Pferd ein größeres Mitspracherecht einzuräumen und ungewollte Reaktionen des Pferdes zu vermeiden. Im Zuge meiner Recherche bin ich dann auf Signale für Start und Ende einer Übung gestoßen.
Meine erste Reaktion war: so ein Quatsch, braucht kein Mensch. Bei näherer Betrachtung habe ich aber festgestellt, dass ich durchaus die Sache mit der Kooperation nutze. Zwar habe ich mit meinen Pferden kein ausdrückliches Signal entwickelt, aber bestimmte, fast unsichtbare Reaktionen meiner Pferde zeigen mir deutlich, wann genug ist. Da meine Pferde eh immer ein Mitspracherecht haben (außer wenn der TA kommt oder etwas unbedingt sein muss) ist mir die Beachtung von Meinungsäußerungen so in Fleisch und Blut über gegangen, dass ich niemals vermutet hätte, dass man das gezielt einsetzen kann oder auch muss. Das hat mich zunächst zu dem Schluss gebracht (nachdem ich das ja als Quatsch abgetan habe ), dass ein Kooperationssignal einmal sehr unterschiedlich sein kann und z.B. eine bestimmte Bewegung des Pferdes sein kann, oder aber eher ein Gefühl, was beim Menschen ankommt, bevor noch sichtbare Abwehr gezeigt wird (ist bei mir so). Hier interessiert mich, wer das nutzt und wie so ein Zeichen aussieht und wie ich es u.U. von einer Bewegung für was ganz anders unterscheide, wenn ich jetzt Wert auf dieses eine bestimmte Signal lege. Und was passiert, wenn ich es nicht sehe (abgelenkt, Schlick auf den Augen, was weiß ich) und einfach weiter macht. Wie, das ist dabei die spannenste Frage, erreiche ich so, dass ich in einer Übung weiter komme, wenn das Pferd immer bei b sagt, geht nicht mehr. Ich nutze das clickern ja gerade deshalb, weil ich über eine positive Bestärkung immer ein Stück aus der Wohlfühlzone des Pferdes raus komme und so eine Entwicklung in Gang bringe.
Dann bin ich auf Start und Ende gestoßen und A.Z. hat dazu etwas eingestellt (bitte noch mal einstellen). Da war dann von negativem und positivem Belohnen(? weiß nicht mehr genau, wie das ausgedrückt wurde) die Rede. Das hat bei mir sofort Widerspruch erzeugt, weil ich von negativem Zeug beim Clickern nichts hören will. Man muss dazu wissen, dass ich extrem einfach gestrickt bin, was das Clickern angeht. Ich will was erreichen und das Clickern ist der Übersetzer für das Pferd. click = richtig. Am Anfang wenn sich der Gedanke im Pferdehirn formt, am Ende, wenn die Übung richtig zu Ende gebracht wurde. Falsch gibt es bei uns nicht und somit auch nichts Negatives, alles was ich nicht haben will, ignoriere ich. Das führt dann auch schon mal dazu, dass ich ein Bein gefühlt 8 Stunden antippe, bis es sich in der von mir gewünschten Art bewegt. Da ich grundsätzlich kein Leckerchen mehr gebe, ohne einen Grund dafür zu haben, bin ich im Clickermodus, sobald ich beim Pferd bin und höre auf, wenn ich wieder gehe, damit ist ein Start und Ende Signal für mich nicht sinnvoll. Wenn es so gar keine außerordentliche Leistung gibt, die ich belohnen kann, das Pferd aber aus meiner Sicht trotzdem ein Leckerchen verdient hat, belohne ich auch nett gucken (kann der Traber super gut) oder atmen . Wichtig ist für mich der click dabei, damit ich da nix verwässere. In meiner Welt gibt es kein "ich clicker das mal eben, der Rest geht ohne", weil aus meiner Sicht ein Pferd nicht wirklich zuordnen kann, warum es mal belohnt wird wenn es gut war und mal nicht .
Dann weiß ich, dass die richtigen Clickerleute (gibt es die überhaupt ) extrem kleinteilig eine Übung erarbeiten. Gefühlt 800 mal clickern, wenn man nur den Fuß in den Steigbügel stellt, gefühlt 1800 mal clickern wenn man die Hand an den Sattel legt usw. . Nicht nur, dass mir dazu die Geduld fehlt, meine Pferde würden sich bedanken, wenn ich Dinge, die sie schnell verstehen, derart kleinteilig zerlege. Spätestens da käme ein sehr deutliches Kooperationssignal *weggeh*. Wie machen andere Normalos das? Wird vorher die Übung gedanklich zerlegt um dann am Pferd gezielt zu arbeiten? Bei mir ist eher so, dass ich immer gucke, was gerade geht und das feile ich dann aus. Manchmal bieten sie mir lustige Dinge an, die wir dann unter Signalkontrolle bringen.
Und zu guter Letzt habe ich dann gestern beim Ausritt festgestellt, dass ich meinen Schinken durch starken Wind und allerlei Volk draußen quasi durch die Welt geclickert habe. Ich mache das ganz sicher immer, aber gestern ist es mir aufgefallen, weil ich die ganze Zeit über positive und negativ beim clickern nachgedacht habe . Machen das andere auch? Oder ist das Clickern nur Übungen vorbehalten, wo man weiter kommen will?
Ganz zum Schluss noch eine sehr dringende Bitte: bleibt allgemein, zieht nicht bestimmte Aktionen von Forumlern hier rein, hier ist es öffentlich und jeder Gast kann mitlesen. Wer über eigene Erfahrungen berichten will, immer her damit, aber bitte nicht aus anderen TB´s zitieren oder Bezug dazu nehmen.
Ich würde mich auch über Beiträge von NIchtclickerern (was für ein Wort ) freuen, um zu sehen, wie die das machen. Ich bin schon so mit dem clickern verwachsen, dass ich mir nur schwer bis gar nicht vorstellen kann, wie ich völlig neue Sachen schnell und für das Pferd verständlich beibringen kann