Das Reitwaisen Forum

Ja so rein als Vorsorge nach dem Turnier. Bringt einen ja nicht um. Und ist definitiv billiger, als Pferde in der Klinik und tote Fohlen.

Also insbesondere nach der Geschichte jetzt, wäre das glaube DIE Maßnahme, die ich in allen relevanten Ställen einführen würde, weil ich die gerade am sinnvollsten finde. Vor allem wenn ich immer wieder überall lese, dass auch geimpfte Pferde erkrankt sind. Schwer erkrankt sind. Tot sind?

Ich hab ja mal in grauer Vorzeit Tierpfleger gelernt....
Bei uns gab es für so ziemlich jedes Tier, dass neu in den Bestand kam, mehrere Wochen Quarantäne.
Klar, das waren keine Pferde. Aber an der Stelle war man sich über das einschleppen von Infektionen oder Parasiten in den alten Bestand sehr bewusst.
Wenn man dann liest, wie häufig (sicher aus berechtigten Gründen!!) manches Pferd den Stall wechselt und binnen kürzester Zeit in die Herde integriert wird.....
Da wäre ein negativer Test auf bestimmte Erreger mit Sicherheit sinnvoll.

Aber das Problem sind doch weniger neu integrierte Pferde(da macht das ja auch durchaus Sinn und ist langfristig), sondern Tiere, die vom Turnier, aus dem Urlaub, vom Lehrgang zurück kommen. Ich weiß, wir sind hier überwiegend Freizeitreiter, die zu 99,9% auf der eigenen Anlage unterwegs sind, sehr oft aus stabilen Offenstallgruppen. Aber das sind nunmal die wenigsten Reiter. Ich war im Studium gerne einmal im Monat auf Wochenend Kurs, Bilbo habe ich da natürlich wo es ging extern aufgestallt. Auch ländliche Turniere im gehobenen Bereich (M und S Dressuren) gehen oft mehrtägig, oft auch mit Stallzelt. Da kann man das Herdentier Pferd doch nicht jedes mal noch ne ganze Woche daheim absolut steril getrennt halten. Oder Wanderreiter, die auch mal zwei Wochen mit ihrem Zossen unterwegs sind. Die stehen dann oft nachts in Gastboxen mit Gitterkontakt zu anderen Pferden. Irgendwo muss man die Kirche auch mal im Dorf lassen.

... oder das Pferd vielleicht doch öfter Mal Zuhause? Es kann ja auch irgendwie nicht sein, dass für das Vergnügen Einzelner Viele leiden müssen. *Achtung absichtlich überspitzt*

Evtl. muss man dann auch an noch mehr Hygiene unterwegs überlegen.

Das wird sicher keiner machen. Wenn ich sehe, wieviele in Ställen ohne Halle und/oder Platz stehen und zum Unterricht in Hallen fahren oder um im Winter überhaupt zu reiten. Und wie Schattenstern schon schreibt: was ist mit den ganzen Wanderreitern? Von den Turnierlern mal ganz zu schweigen. Berufsreiter verdienen damit ihr Geld, dass sie Pferde auf Turnieren vorstellen. Das sind auch ihre Referenzen, wie sollen sie sich die sonst holen?

Leute fahren mit ihren Pferden in den Urlaub. Ans Meer, in die Berge, in Trainingsurlaub usw.

Ja, es war "überspitzt", ist aber nicht mal im Ansatz machbar. Dafür sind zuviele mobil. Und Hygiene würde dann schon beim Schmied, Hufpfleger, TA, Osteo, Physio und Co anfangen. Und wieviele von denen haben auch noch freilaufende Hunde dabei? Das kann man ewig spinnen.

Wie soll man denn Pferde nach z.B. Ausflug in die Halle seperieren? Kann sich ja nicht jeder einen Quarantänetrakt bauen. Oder jeder, der hinterm Haus Pferde hat und mit einem auf Wanderritt oder zum Lehrgang war- wo soll der denn hin?

Dieser Reiter aus dem Artikel tut mir echt leid. Schlimm, seine Tiere so zu sehen und das zu erleben!! Unsere schöne globale Welt... Seufz. Iiiirgendwann holt uns das alles mal ganz übel ein. Wir sind einfach zu gierig.

Also ich weiß ja nicht, wie ihr Nicht-Turnierreiter euch das so auf Turnier vorstellt.....

Die Stallzelte und auch die meisten Festboxen sind zu allen Seiten geschlossen, so dass kein Kontakt zum Nebenpferd möglich ist. Zumindest auf den größeren Turnieren. In der Regel haben nur die zu den Pferden gehörenden Menschen auch mit diesen zu tun, Werkzeug hat jeder selbst mit, selten wird getauscht. Klar gibt es auch ein "kannst du mir mal deinen Mistboy leihen", aber selten.
Die Besitzer sind sich durchaus der Hygiene bewusst, da werden keine fremden Pferde angetatscht. Auch Besucher haben keinen Zutritt zu den Stallzelten.
Unsere Pferde dürfen niemals nicht an anderen Pferden oder fremden Haufen schnuppern und so halten es auch die meisten anderen Teilnehmer.

Sorry, aber da sehe ich viel größere Probleme bei Lieschen Müller, die blauäugig zum nächsten Kurs fährt.

Eine bei uns im Stall hat z.B. jetzt einige Dinge verboten bekommen. Die hat ihren Absetzer, der ja uuuunbedingt was von der Welt sehen sollte und "Zeitung lesen" muss an jedem fremden Pferd am Zaun und an jedem Haufen schnuppern lassen mit dem Ergebnis, dass die ganze Jungpferdeherde sich von ihm einen fetten Infekt eingefangen hat.

Herpesausbrüche gibt es jedes Jahr. Genauso in Ställen mit Außenkontakt wie in denen ohne... Jetzt war es gerade Mal ein Turnier und wurde verteilt, ist aber nicht die Regel.
Hätte ich einen Zuchtstall würde ich die Stuten von den Turnierpferden trennen. Das ist das Sicherste, was man tun kann.

PS: ist bekannt, dass in einem Stall Druse- oder Herpesfälle waren, dürfen die Teilnehmer zumindest bei unserem Verband auch nicht anreisen. Selbst dann nicht, wenn sie einen negativen Test und ein Gesundheitszeugnis vorweisen würden.

Hört man aktuell hier Neuigkeiten auf Facebook und Co.?
Bin da ja nicht und fand es insgesamt nach den ersten Schocknachrichten jetzt recht „ruhig“, oder krieg das nur nicht mit?

Nix mehr gehört. Selbst in der "Herpes-Meldegruppe" war nicht mehr viel.

Gerade schrieb eine Freundin, dass bei ihr ab sofort Pflicht besteht und der gesamte Bestand in 3 Wochen geimpft wird. Wer es nicht will,, muss gehen.

Genau, wie damals bei uns.... wir waren dort zusammen. Beide Pferde hatten Husten dadurch und ihrer würde Shaker. Seit sie weg ist und nicht mehr Herpes impft, shakt er nicht mehr. Und Husten ist auch weg.