Die Kolik muss gar keine Kolik gewesen sein, wenn Magengeschwüre diagsnostiziert wurden *auseigenerErfahrungsprech*.
Wie schon einige vor mir geschrieben haben, müssen Ursachenforschung und Behandlung Hand in Hand laufen. Es nützt nichts, teure Medis ins Pferd zuschütten, wenn man die Ursache nicht beseitigt. Das ist dann ein Fass ohne Boden mit der Option auf schlimmer.
Ursachenforschung:
Gibt es erzwungene Freßpausen? Wenn ja, wie lang sind die. Bei Magengeschwürpferden sollte man gar keine Freßpause erzwingen, auch wenn das Pferchen propper wirkt. Dann eben aus ganz engen Netzen füttern.
Wie ist die Herdenzusammenstellung? Harmonisch oder streitbehaftet? Wenn es regelmäßig Streit gibt, wo liegt die Ursache? Aus meiner Erfahrung ist der Hauptgrund für Streitigkeiten Futterneid. Also siehe Punkt 1. Ist genug Futter da und trotzdem Streit sollte man über eine Umsetzung in eine andere Gruppe nachdenken. Oder steht er sogar alleine und hat keine Sozialkontakte? Das stresst mind. genauso wie zu wenig Futter.
Wie sieht die Arbeit mit ihm aus? Anspruchsvoll oder eher lalalala? Wenn anspruchsvoll, kann er das Rassetypisch überhaupt liefern oder zwingt man ihn in etwas rein, was gar nicht geht? Wenn anspruchsvoll und angepasst, ist er denn für anspruchsvoll überhaupt bereit? Kann er das? Alles was überfordert - warum auch immer - löst Stress aus.
Bekommt er neben Heu noch Futter? Wenn ja, was für welches? Getreide ist bei Magengeschwürpferden eher unpassend, gleiches gilt für Fertigmüslis, die gefühlt 10000 Sachen drin haben, die man eh nicht braucht. Hier sollte man - zumindest bis es abgeheilt ist - mit Heukobs und getreidefreies Mash arbeiten. Ist das Pferd eher zu dick, sind unmelassierte Rübenschnitzel (sind auch noch billig und halten ewig, weil sie sehr aufquellen) gemischt mit etwas getreidefreies Mash ein gutes Mittel, um den Magen zu befriedigen und das Pferd nicht zu dick zu füttern.
Wenn man die Ursachenforschung gründlich betreibt, kann das Übel beseitigt werden, wenn man das denn will. Das kann durchaus auch ein Stallwechsel sein, wenn der jetzige Stall die speziellen Bedürfnisse nicht erfüllt. Dann kommt die Behandlung. Magengeschwüre sind extrem schmerzhaft und müssen erst mal beruhigt werden. Ich bin kein Arzt, aber Gastogard ist hier für mich das Mittel zur Wahl. Geld hin oder her, regelmäßige Koliken und Klinikaufenthalte sind am Ende des Tages teurer

. Nach Gastrogard würde ich sehr lange ein Magenschutzmittel füttern um immer für einen Puffer im Magen zu sorgen. Ist auch nicht ganz billig, aber immer noch billiger wie regelmäßige TA-Besuche.
Merkt man eigentlich, dass ich ein Magengeschwür und ein fettes Pferd habe?
