Das Reitwaisen Forum

Huhu,

bitte seid nett zu mir, ok?

Mir fällt es von Jahr zu Jahr zunehmend schwerer, abzuäppeln. Ich meine nicht körperlich, sondern weil ich sehe, was da alles so drin lebt. Je mehr man sich mit Pflanzen und Tieren beschäftigt, desto wertvoller wird jede/s von ihnen. Jeder Haufen entwickelt sich zu einem eigenen Ökosystem, da kommen Schmetterlinge, Spinnen, die unterschiedlichen (Mist-)Käferchen, Nacktschnecken usw. Letztes Jahr war meine Tendenz, die Haufen zwei Tage liegen zu lassen, bis die Mistkäfer durch sind, und dann einzusammeln. Aus Wurmsicht bringt das ja dann nicht mehr viel, denn die sind dann sicher schon ausgewandert. Aber ich will auch nicht immer diese kleinen Ökosysteme zerstören, die sind ja vermutlich auch wichtig.

Bei Lotti hab ich ja damals die Erfahrung gemacht, dass abäppeln bei einem verwurmten Pferd nichts bringt. In einem früheren Stall wurde auch nicht abgeäppelt und außer ihr hatte keiner die Probleme, also kommt wohl ein Pferd mit gesundem Immunsystem mit Wurmdruck klar.

Wir leben mitten in der Natur (also die Pferde, ich nicht). Ich hab für die beiden Ponys ca. einen Hektar Land, aufgeteilt auf zwei kleine und zwei größere Koppeln. Zweimal pro Jahr werden die allerdings schon beweidet.

Äppelt jemand von Euch nicht ab?

Das, was immer offen ist, muss natürlich abgeäppelt werden. Außerdem würde ich in der Zeit abäppeln, in der die Dasselfliegen da sind (dieses Jahr hab ich bisher keine gesehen, die kommen meist recht spät). Aber sonst frage ich mich wirklich, ob es der Natur (den Insekten) nicht gut täte, auch mal ein paar Haufen liegen zu lassen?!

Ich kenne viele Ställe, die nur die Boxen, 24/7 genutzte Paddocks u.ä. abmisten, die wechselbeweideten Weiden (teilweise täglich nur stundenweise) hingegen nicht.
An keinem Stall hatte ich ein Wurmproblem mit meinem Pferd.

Bei uns werden die Koppeln auch nicht abgemistet, nur am Ende der Saison und ggfs zwischendurch gemulcht. Wurmprobleme sind mir auch bei keinem Pferd bekannt und ich stehe schon seit 2007 in dem Stall.
In dem Stall, in dem ich mit meinem ersten Pferd etliche Jahre stand, wurden die Koppeln ebenfalls nicht abgeäppelt.

ich miste nur meine Boxen und äppel den Paddock ab. Die Wiesen werden nach der Beweidung ausgemäht und dann werden auch die "Klos" abgemistet und es wird dort mit Urgesteinsmehl gestreut.
Wir machen das seit Jahren so und haben kein Wurmproblem.

Am ersten Stall gab es eine (wirklich große - kann schon was um 1 ha gewesen sein) Winterkoppel, die die Pferde ca von Ende Oktober bis Mitte/Ende April bewohnten. Die wurde auch nicht gemistet. Es bildete sich über die Zeit ein fast vollflächiger Belag aus Heufasern, nichts siffig, nichts matschig, es hat nicht irgendwie eklig gerochen nichts. Lag eventuell auch ein bisschen an der Hanglage ... aber ... dort haben sich auch Käfer etc. augenblicks um jeden Haufen gekümmert und ihn binnen Stunden zerlegt.
Wurmprobleme hatte dort auch kein Pferd.
Nicht dass ich das jetzt zur Nachahmung empfehlen möchte, aber es war kein Problem damals.

Ich hätt nur Sorge, dass die Geilstellen zu groß werden, wenn man´s nur liegen lässt und nicht mulcht

Wir bringen es nicht über uns nicht abzuäppeln. Um uns rum habe ich jeden Tag die Weiden vor Augen, die nicht abgeäppelt werden und die sind einfach so voller sch*****, das kann ich nicht mit ansehen. Wir haben für 5 Pferde 2,5 Hektar, also auch nicht extrem wenig, wir beweiden auch zweimal bzw. wird von einem Teil erst Heu gemacht und dann einmal beweidet, die andere Hälfte zweimal. Die Weiden drumherum haben teilweise etwas mehr Besatz, aber die sind braun vor lauter Sch*****. Unsere Herde frisst im zweiten Rundgang auch definitiv nicht mehr da, wo mal ein paar Äppel liegen geblieben sind.
Als wir eine viel größere Weide hatten und die mit Rindern beweidet wurden ging das noch, jetzt kann ich mir nicht abäppeln nicht mehr vorstellen. Kommt aber sicherlich auf die Größe und den Besatz an.

Wenn da wirklich reges Leben drin ist, mulcht sich das fast von selbst. So ein Haufen, der von Mistkäfern bearbeitet wird, ist wirklich ratz fast breitgetragen.
Leider finden sich keine guten Bilder, wie das ausschaut.

Das machen die Mistkäfer bei uns auch, aber letztlich bleibt der Haufen ja trotzdem auf der Weide, wenn auch klein gemacht

Ich sag mir immer, ich pack die Mistkäfer ja mit auf den Misthaufen, da können sie auch klein machen... und wir haben dafür z.B. viele Brennesselfelder für die Schmetterlinge stehen lassen und ein ganz Teil für unser Reh als "Urwald" gelassen und so (das übrigens dieses Jahr 3 Kitze hat)

Im Winter die Winterweide wird abgeäppelt (kleiner und Sand) im sommer wird zwischendurch die große Wiese geschleppt und am Ende der Saison gemulcht. Dann stehen die Pferde mindestens 4-5Monate nicht auf der Wiese