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Akademische Reitkunst

Verfasst: Sa 7. Mär 2020, 13:50
von Scheckenfan
Dazu haben wir glaube ich noch keinen Thread, oder? :kratz:

Ich merke, dass ich irgendwie immer mehr in die Richtung 'drifte', weil es uns so gut passt. Und weil ich viele positive Beispiele unter den Akademikern finde.
Hab gerade das Buch vom Herrn B gelesen und fand es sehr gut. Alles logisch, gut erklärt, und passend zu meinen eigenen Erfahrungen. Und die Bilder sind zum Hinknien :anbet:

Angefangen hat das ganze, als mir eine bekannte akademische Handarbeit am Kappzaum gezeigt hat. Das mochte mein Pferd super gern und hat uns gut voran gebracht.
Und jetzt, je mehr wir zur Versammlung kommen und zu den Seitengängen, desto mehr finde ich mich irgendwie bei den Akademikern wieder. Liegt vielleicht auch daran, dass mein Pferd nicht so ideal gebaut ist (steile Hinterhand) und der FN Weg ihm daher eher schwer fällt.
Und da uns der Tierarzt nun auch noch quasi chronisch schlechte Sehnen an den Vorderbeinen bescheinigt hat :augenroll: kommt es mir für dieses Pferd sinnvoll vor, Versammlung vor Tempo zu setzen. :kratz: Das hab ich früher noch anders gesehen :nix:
Dem Pferd scheint es auch gut zu gefallen...

Sind hier 'Akademiker' im Forum unterwegs?

Nicht so begeisternd finde ich die elitäre Art, die gern mal mitschwingt bei Herrn B und seinen Schülern :tuete: und ich mag auch nicht uuuunbedingt ne große kandare im Pferdemaul haben. Und ich nehm auch gern ne normale Gerte statt einem Ast :teehee:
Aber wenn man Videos sieht von Herrn B :wah:
Oder auch Christopher Dahlgren, wie der an Longe und Kappzaum mit seinen Pferden kommunizieren kann :staun: :willhaben:
Den Kanal von Julika Tabertshofer fand ich auch beeindruckend...

Re: Akademische Reitkunst

Verfasst: Sa 7. Mär 2020, 16:26
von Riff
Ich habe es 1 Jahre versucht und wurde nicht warm damit. Das lag aber sicher an der Art dieser Akademiker. Da gibt es ja auch verschiedene "Richtungen".

Das du dein Pferd mehr versammeln und auf die HH bringen willst: Daumen hoch.

Schnell geht immer auf die VH, schnell gibt keine Balance/Ausgewogenheit (bzw. dauert es laaange und braucht sehr gute Vorarbeit, bis das kurz mal gesund geht) schnell und Kopf arg tief verspannt Lende und Bauch- und, die Pferde laufen, obwohl man es nicht glaubt, über den Unterhals.

Die Arbeit an der Hand finde ich bei den Akademikern richtig gut. Habe meinen bis zum Schluss so arbeiten lassen. Nicht mit mir, aber mit Akademischen Trainern. Ich bin da nicht sonderlich begabt und habe auch nicht so den Draht zu. Arbeite lieber und besser von oben.

Marius Schneider und seine Arbeit, seine Schüler ist der Zweig der Akademiker, den ich echt gut finde. BB eher weniger. Aber das ist Geschmackssache.

Wenn es dir zusagt und du da einen passenden Trainer hast, dann mach das. Es ist sicher gut für dein Pferd!!!

Re: Akademische Reitkunst

Verfasst: Sa 7. Mär 2020, 17:08
von Belgano
Hier ich. Aber eher durch Zufall, als bewusst so gewählt.
Meine RL ist "Akademikerin" und da sie mich und Levi vor 2 Jahren sehr gut abgeholt hat (besser als die andere Trainerin am Hof, die mehr aus der Ecke Ecole de legerete kommt, aber das mag Zufall sein) bin ich da so "reingerutscht". :kicher:

Kennst du die Videos der Branderup Schülerin?
Die schaue ich gerade sehr gerne, da kann man viel mitnehmen finde ich, gerade was die Arbeit vom Boden angeht aber auch sonst.
https://www.youtube.com/channel/UCmsnFJ ... YipNzTSLrg


Ich bin aber sicherlich kein reiner Akademiker und mein Pferd hat auch nicht immer Lust drauf :nix: wir bleiben flexibel.

Re: Akademische Reitkunst

Verfasst: Sa 7. Mär 2020, 19:20
von Belgano
Oh und mein Ziel ist es auch nicht unbedingt, mit erhobener Gerte durch die Gegend zu piaffieren ;)
Also Piaffe vielleicht irgendwann mal :whistle:
Aber das mit der Gerte lass ich weg :lol:

Scheckenfan hat geschrieben:

Angefangen hat das ganze, als mir eine bekannte akademische Handarbeit am Kappzaum gezeigt hat. Das mochte mein Pferd super gern und hat uns gut voran gebracht.
Und jetzt, je mehr wir zur Versammlung kommen und zu den Seitengängen, desto mehr finde ich mich irgendwie bei den Akademikern wieder.
Wobei ich jetzt nicht unbedingt gesagt hätte, dass Arisko nach FN ausgebildet ist, oder? Also ihr geht da doch schon lange einen alternativeren Weg. :kratz:

:patsch: jetzt erst gesehen, dass du den Kanal von Julika bereits erwähnt hast
:five:

Re: Akademische Reitkunst

Verfasst: Sa 7. Mär 2020, 20:04
von Labeo
Hier auch Julika-Fan! :wave:

Re: Akademische Reitkunst

Verfasst: Sa 7. Mär 2020, 22:37
von Scheckenfan
Also, ich hab zumindest FN mal gelernt und grundsätzlich auch das schema halbwegs verfolgt. Bzw halt 'altdeutsch', nicht modern FN, logischerweise.
Aber hier und da umgeguckt hab ich mich immer, und werde das auch weiter tun.
Bzgl Trainer überlege ich noch. Hab eine sehr gute RL an der Hand, die aber eher FN macht. ABER wir machen das schon lange so, dass wir zusammen besprechen, welche Ziele wir verfolgen und wie, und sie ist dann 'nur' dafür zuständig, zu prüfen dass ich das korrekt mache und ein paar gute Impulse und Ideen zu geben. Und das macht sie grandios gut und genau passend für uns.
Von daher muss ich glaub ich gar nicht unbedingt wechseln :kratz:
Aber evtl würd ich mir für die Bodenarbeit mal wen holen, da ist meine RL nicht so auf meiner Linie.

Re: Akademische Reitkunst

Verfasst: Sa 7. Mär 2020, 22:56
von Scheckenfan
Für mich haben die Akademiker jetzt das Rad auch nicht gerade neu erfunden. Bzw waren die alten Meister ja die Basis für die deutsche reitlehre, und das merkt man durchaus.
Die Hilfengebung ist quasi identisch, die Lektionen auch (wenn man das mit Western zb vergleicht, das ist schon bisschen anders. Wobei es auch da parallelen gibt, reiten schließlich alle auf Pferden :teehee: )

Was ich mir vor allem jetzt mitgenommen habe, ist, noch mehr körperkontrolle übers Pferd zu erlangen. Wirklich alle Seitengänge in alle Richtungen in jeder Gangart zu erreiten, und dann dürften sich unsere Lektionen-Baustellen von allein auflösen. Galoppwechsel, HH Wendung, Trabverstärkung, Hankenbeugung bei den halben Tritten.

Und ich hab ein Video vom Dahlgren gefunden wo er ein Pferd longiert/an der Hand arbeitet und dabei quasi jede Position rund ums Pferd einnehmen kann und trotzdem alle Bewegungen abrufen. Das will ich auch können bitte :willhaben:

Re: Akademische Reitkunst

Verfasst: So 8. Mär 2020, 12:07
von jella
Ich habe ja 2 Jahre mit Jakari akademisch gearbeitet.
Unsere Trainerin ist wirklich gut, sie erklärt wahnsinnig gut und holt einen dort ab, wo man gerade ist. Leider ist sie sagenhaft teuer, weshalb ich das für mich gecancelt habe.
Ihre Arbeit am Boden ist richtig toll, macht irre Spaß ihr zuzusehen.
Was ich bei Jakari aber festgestellt habe war, dass sie durch das untertourige im Trab sehr fest im Rücken wurde. Mag sein, dass es zu früh war … Anatomisch bringt sie für diese Arbeit nicht das passende Gebäude mit - extrem langer Rücken - so daß ihr die versammelnde Arbeit sehr schwer fiel.
Mit Tenor hätte ich da viel mehr erreichen können.
Ich schaue nach wie vor sehr gerne zu, wenn sie mit ihren Schülern arbeitet.

Re: Akademische Reitkunst

Verfasst: So 8. Mär 2020, 12:08
von sacramoso
Scheckenfan hat geschrieben: Sa 7. Mär 2020, 13:50 ...kommt es mir für dieses Pferd sinnvoll vor, Versammlung vor Tempo zu setzen. :kratz: Das hab ich früher noch anders gesehen :nix: ...

Über den Satz bin ich jetzt irgendwie drüber gestolpert und komm nicht dahinter wie du das genau meinst. Magst du das evtl. ein bischen erläutern?

Re: Akademische Reitkunst

Verfasst: So 8. Mär 2020, 12:48
von Labeo
sacramoso hat geschrieben: So 8. Mär 2020, 12:08
Scheckenfan hat geschrieben: Sa 7. Mär 2020, 13:50 ...kommt es mir für dieses Pferd sinnvoll vor, Versammlung vor Tempo zu setzen. :kratz: Das hab ich früher noch anders gesehen :nix: ...

Über den Satz bin ich jetzt irgendwie drüber gestolpert und komm nicht dahinter wie du das genau meinst. Magst du das evtl. ein bischen erläutern?
Schau mal im Kanal von Julika Tabertshofer dieses Video:
https://youtu.be/SHAMfRPN8nY

Sie erklärt, warum sie mit ihrem Pferd ausgehend von der Versammlung ins vorwärts arbeitet.