Das Reitwaisen Forum

Ich habe ja vor einem halben Jahr, dank Forumshilfe , verschiedene Gebisse inkl Baucher ausprobieren können.
Tja und nachdem erst alles darauf hindeutete, dass er was möglichst ruhiges im Maul haben mag und ich ein Kimblewick gekauft hab....hab ich das Ding nach 10min Reiten wieder ausgebaut und das alte Gebiss wieder rein und bin damit weitergeritten.

Welche Gebissbreite bräuchtest du denn, ich hätte da eins zum verleihen.

Mein Pony hat immer so zwischen 11,5 und 12,5. Das schwankt je nach Gebissart ein bisschen. Danke für das Angebot.

Ich bekomme jetzt aber erst mal von einer Stallkollegin ein einfach gebrochenes Baucher geliehen. Mal sehen, was Herr Pony dazu sagt.

Ich hatte bis vor kurzem ein ganzes Gebissarsenal zu Hause rum liegen.
In einem letzten Versuch, für das holde Hüh ein ihm wohlgefallenes Gebiss zu finden, habe ich dann einem Versuch mit dem Bückeburger Bauchergebiss Mullmouth (Stange) gewagt.
Dieser Versuch war für uns gut
Seit ich mit diesem Gebiss reite, ist das Hüh zufrieden.
Kein Stresskauen mehr, kein Geknatsche.
Offenbar gefallen meinem Pferd Stangengebisse am besten. Bevor ich es probiert hab, hatte ich bezüglich Stange auch einige Bedenken aber die waren völlig unnötig im Nachhinein.

Sky4ever hat geschrieben: ↑Mi 11. Sep 2019, 21:04
Was mich besonders irritiert, ist die Aussage, dass die Stange am mildesten wirken soll. Ist bei "normalen" Gebissen nicht immer der Ratschlag zu hören, dass eine Stange nur in geübte Hände gehört?

Schärfer wirkt sie nicht. ich denke das mit geübten Händen bezieht sich vor allem darauf, daß eine einseitige Einwirkung nicht wie mit einem gebrochenen Gebiss möglich ist und man Biegung und Stellung über Sitz und Schenkel erhält. Das ist sowohl fürs Pferd als auch für den Reiter anspruchsvoller. Fürs noch nicht stangenreife Pferd wär zum Übergang noch vierzüglig (Kappzam + Stangengebiss) eine Möglichkeit, aber auch da sollte der Reiter schon geübter sein.

ganz genau, eine nur auf eine Seite einwirkende Parade ist bei der Stange nicht möglich, weil die sich eben weil sie durchgehend ist immer komplett bewegt. Daher würde ich die Original Variante einfach gebrochen empfehlen.

Ich habe das mal mit der Stange und den einseitigen Zügelhilfen ohne Pferd ausprobiert. Also mit meinen Händen, ich hatte die Stange nicht selbst im Mund
Es erschließt sich mir immer noch nicht, warum einseitige Zügelhilfen nicht möglich sein sollen. Zumindest, wenn die Stange keinen Hebel hat Eigentlich fühlt es sich mit Stange viel logischer und präziser an.

Ich reite meine Freibergerin mit ungebrochenem Kimblewick, Zügel im oberen Schlitz. Das funktioniert wunderbar, auch wenn wir in der Theorie nicht stangenreif sind

Die allermeisten Kutschpferde werden auf Stange gefahren. Und die verstehen rechts und links ganz prima.

Und auch beim Reiten kann ich nicht bestätigen, dass einseitige Hilfen nicht verständlich wären.
Ja, es bewegt sich das ganze Gebiss. Aber ich würde schätzen dass passiert auch bei gebrochenen Gebissen zu einem gewissen Grad.

es geht nicht darum, dass man nicht rechts oder links "ziehen" kann. Das ist ja Blödsinn. Es geht auch nicht darum, dass man mit Stange nicht um die Ecke reiten kann! Auch Quatsch. Man kann aber nicht in einen einzelnen Maulwinkel so einwirken, wie mit einem einfach gebrochenen Gebiss und daher ist es schwieriger, Stellung im Genick abzurufen, wenn das Pferd das noch nicht zuverlässig macht. Das heißt ja nicht, dass man nicht auch auf Stange reiten kann wenn man möchte und gut damit zurecht kommt. Es ist nur hilfreich, zu wissen, welches Hilfsmittel welche Wirkung haben und wo möglicherweise Grenzen sind.

Doch, geht. Mache ich und Pferd versteht es.

Ich habe meiner Freibergerin auch auf Stange die Sache mit der Stellung erklärt. Ich finde, das ist so ein hartnäckiges Gerücht, wie dass gebrochene Gebisse milder sind.

Aber letztendlich muss eh jeder selbst rausfinden, was das richtige für sein Pferd und seine Zügelhand ist