Das Reitwaisen Forum

lungomare hat geschrieben: ↑Mo 8. Jan 2024, 20:49 klar, irgendwann gibt vermutlich Leber(Niere auf, aber nun. dem Leben mehr Tage oder den Tagen mehr Leben geben, gell ?

Ganz genau, bei ihm geht es wirklich darum, ihm noch so viel Lebensqualität wie möglich zu geben.


Ich danke euch, ich hatte hier und da immer mal was davon gelesen, mich aber nie näher damit befasst. Aber das klingt gut.
Dann werde ich das mal besprechen.

5. GEGENANZEIGEN
Nicht anwenden bei Tieren mit gastrointestinalen Störungen und Blutungen, eingeschränkter Leber-,
Herz- oder Nierenfunktion sowie Blutgerinnungsstörungen.
Nicht bei Zuchttieren und trächtigen oder laktierenden Stuten anwenden.
Nicht gleichzeitig mit Kortikosteroiden oder anderen nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAIDs)
anwenden.

Quelle

Meine mittlerweile fast 30Jährige Stute verträgt Metacam nicht wirklich, maximal 2-3 Tage am Stück, dann zeigt sie deutlich "Magen" an. Außerdem bekommt sie massiv Kotwasser davon. Previcox hat sie ca. 9 Monate am Stück ohne Probleme gut vertragen. Trotzdem habe ich es langsam versucht auszuschleichen und im Zuge dessen festgestellt: es geht auch wieder ohne! Dennoch wäre es immer mein Mittel der Wahl.
Dass Schmerzmittel allgemein eher nicht gut für die Magenschleimhaut sind, ist aber bekannt.
Die Krux bei Arthrose: Dauerhafte Gabe von Magenschutz (Protonenpumpenhemmer) beeinträchtigt die Knochendichte!

Auch hier eine Stimme für Pr**icox.
Senior vertrug Phenylbuta nicht gut (da war bei Normaldosis echt das Allgemeinbefinden komisch, nicht *nur* Magen), Previ geht absolut problemlos, obwohl ich ihn mit Argusaugen beobachte. Allerdings hat er die gesamte Zeit auch freiverkäufliches Magenzeugs bekommen (U.san, Gastro*relax mind 1 Std vor Medis)
Schien mir aber weniger schnell zu wirken als PhBu, dh richtig "was gesehen" hab ich erst ab ca Tag 3.

PhBu gilt als deutlich schmerz-wirksamer (konnte ich allerdings bei dem alten Sonderling so nicht feststellen), hab also nach der ganz schlimmen Zeit recht flott abgesetzt und noch die nasskalte Witterung mit P. abgedeckt.

Nachdem die "schwere HWS-Arthrose" ja glücklicherweise ne Fehldiagnose war und sich die Nerven zu erholen scheinen, werd ich auch P. nicht dauerhaft geben müssen , wäre aber bei "erträglichen" Arthroseschmerzen wieder mein Go-To.

Was bei uns ganz deutlich geholfen hat, Schmerzmittel einzusparen bzw in der harten Zeit zwischen zwei Gaben lindernd einzuspringen, war eine Mische aus Weidenrinden- und Mädesüßtinktur.

zweibeinige Arthrose-Kundin, die Cele.coxib nimmt (fast wie Firo, aber kleine Unterschiede) berichtete gestern, im humanbereich gäbe es da öfter Nebenwirkungen Richtung Herz; fürs Pferd hab ich nichts derartiges finden können. wobei - ganz ehrlich, wenn mir n altes Pferd mit nem Herzinfarkt umkippen würde und direkt weg wäre.... könnt ich mir schlimmeres vorstellen

Ich hab den Verdacht, dass Previ ggf ein Faktor für Kolik war. Hatten zweimal Kolik, wo ich nen Zusammenhang sehe. Das eine war während der Gabe, da kam aber noch Anweidezeit dazu. Das andere Mal wenige Tage kurz nach zweiwöchiger Gabe, ohne andere Faktoren.

Muss nicht, könnte aber

Wobei ALLE Schmerzmittel die Darmmotorik negativ beeinflussen (träger machen) und kein Schmerzmittel war zuletzt halt auch keine Lösung

Scheckenfan hat geschrieben: ↑Mi 10. Jan 2024, 21:57 Wobei ALLE Schmerzmittel die Darmmotorik negativ beeinflussen (träger machen) und kein Schmerzmittel war zuletzt halt auch keine Lösung

Meinst du das allgemeingültig oder auf Arisko bezogen?
Weil eigentlich sind es nur die Morphinderivate, die auf die Darmmotilität schlagen. Für NSAR ist das keine gängige Nebenwirkung und bei Previcox steht in den NW was von möglicherweise Erbrechen und Durchfall (also das Gegenteil).

Sagte der Tierarzt auf Nachfrage so zu mir, und ja der meinte das allgemeingültig

Edith, hab es gerade nachgelesen. Previ ist ein NSAID und diese haben in Gesamtheit eine negativen Einfluss auf die "Homöostase, besonders im gastrointestinalen Bereich". Die Nebenwirkungen sind geringer als bei anderen Medikamentengruppen, und Previ ist aus einer neuen (und nicht vollumfänglich erforschten) Wirkungsgruppe (selektiver Cox 2 Hemmer) und damit vermuuuutlich noch verträglicher als die anderen. Aber es gibt nen negativen Einfluss auf die Darmmotorik.

Aber Homöostase ist ja nicht gleich Darmmotilität. Hiermit ist mMn die Permeabilität gemeint, die durch NSAR erhöht wird, für Previcox scheint dieser Effekt aber deutlich geringer auszufallen.

In dieser Doktorarbeit wird ein sehr interessanter Vergleich zwischen Firecoxib und Phenylbutazon gezogen. Hier wird Firecoxib sogar als mögliches Schmerzmittel bei Kolik genannt.

Klinischer Vergleich der Wirksamkeit von Firocoxib und Phenylbutazon ... https://edoc.ub.uni-muenchen.de/15384/1 ... erstin.pdf


Also mit dem Tierarzt würde ich das gerne nochmal näher erörtern, worauf er diese Theorie stützt

Meine allererste Berührung mit Previcox war auch anlässlich der Nachbehandlung einer Verstopfungskolik.... das scheint nicht ganz unüblich zu sein.

wobei es vermutlich auch aus dem Gedanken "das kleinere Übel" kam.

Wobei gerade ich mir gut vorstellen kann, daß die Verträglichkeit durchaus individuell sein kann: Ich selber kann kein Paracetamol, Novalgin oder Aspirin und co nehmen, ohne mehr oder weniger amüsante NWs zu haben (geht von "Zimmerspringbrunnen" bis hin zu "Sofa- oder ich kipp dekorativ um".

Das Ibu und auch das vielgeschmähte Diclofenac vertrag ich- in Maßen.