Verhaltensauffälligkeiten nach Stallwechsel
Verfasst: So 4. Nov 2018, 23:15
Hallo
ich bin verzweifelt und benötige ein Feedback/Reflektion zu folgender Geschichte:
Als ich mein Pferd 8 jährig kaufte, war er Hengst und stand in Boxenhaltung. Ich ließ ihn kastrieren und als er dann zu mir kam, habe ich ihn in eine Haltergemeinschaft mit 2 Ponys gestellt (Offenstall). Dort kam er solala zurecht und wegen zwischenmenschlicher Probleme zog ich aus. Vor dem Auszug habe ich eine TK machen lassen, da stellte sich heraus im Offenstall fühlt er sich nicht wohl, besser nachts Box, tags Gruppe.
Ich zog in einen Nachts Box, Tags Gruppen Stall (März 2012), blieb dort 4 Jahre. Anfangs war er dominant, die Stuten waren seine. Die Stuten zogen 6 Monate später aus und die SB stellte nur noch Wallache ein. Mit der Zeit war er rangniedrig geworden (vielleicht hat die SB da auch nachgeholfen, ich weiß es nicht genau). Er stand nur noch in der Ecke, abseits der Gruppe und kam nicht mehr ans Heu. Nachts gab es 2 Scheiben Stroh und mein Pferd hatte ein Depression (Oktober 2012). Ich habe angefangen zuzufüttern, wegen der Futtersituation waren wir nur noch 4 Pferde, es zogen kleiner ein und er kam dann auch wieder besser an die Raufe, war aber immer am Tor. Gespielt hat er dort auch. Vom Temperament war er eher ruhig und ich hab dort viel am aus sich heraus gehen und der Energie gearbeitet. Er hat sich dann, mit dem Zufüttern, 3 Jahre lang in den Reitstunden und allgemein super entwickelt, war motiviert und gehfreudig. Er wurde zum Liebling der RL. Mit dem Zufüttern und den kleineren Pferden war auch die Futtersituation entspannter.
Beruflich bedingt, ich musste 2016 3 Monate lang in ein anderes Bundesland, habe ich den Stall gewechselt (eine Kollegin wechselte dorthin). Ein großer Offenstall (28 Pferde, 3000m2 Auslauffläche, 3 Unterstände, 7 Heuraufen, Heu ad lib, 2 Weiden (4h täglich Mai -Nov) und die Option nachts Box. Ich habe ihn zu unserer besten Zeit, sozusagen im besten Zustand umgestellt. Als gebranntes Futter Kind war mir lieber er kommt in einen Stall wo er immer ans Futter kommt und habe ihn dann (zu schnell) in die Gruppe und in die 24h Offenstall Haltung integriert. Im August 2016 habe ich ihn nachts wieder aufgestallt, weil er nicht zur Ruhe kam und nicht hingelegen ist, außer auf den Asphalt, was zu bösen blutigen Füßen führte.
Im Herbst 2016 habe ich angefangen zu reiten. Auf dem Reitplatz war er nervös, ich schob es auf die neue Atmosphäre (bis dato war er nicht schreckhaft). Weiter geritten. Der Winter kam, da war ich noch ausreiten und im Jänner 2017 wurde er dann schon auffälliger. TA geholt, Selenmangel (35), Leber Niere, Haaranalyse gemacht, entgiftet und Säure Base. Den Selenmangel zu beheben hat bis Dezember 2017 gedauert, inklusive 4 Selenspritzen durch den TA.
2017 war er dann nur noch verletzt, auf dem Auslauf gestürzt, Bluterguss, auf dem Auslauf verissen und gestürzt (Muskelfaser Riss), diverse Blessuren (Bisse, Tritte), diverse blutige Ministellen an den Beinen, Pilzbefall und schlussendlich Kolik (Dezember 2017). Als er von der Kolik 2 Tage in der Box bleiben musste, habe ich gesehen, wie ihm ein Stein vom Herzen fällt. Das war der Tag an dem er aus der Gruppe genommen wurde.
Das Verhalten war zu diesem Zeitpunkt unterirdisch. Die Reitstunden habe ich Ende August eingestellt, weil nur noch 180 Grad Wendung, 2 Beine in der Luft, 4 Beine in der Luft. Dank den vielen Verletzungen viele Stehpausen und viel Longe. Auch da immer abgeschossen, gebockt. Unsere Beziehung litt, ich habe die Winterpause einberufen.
2018: ein hartes Jahr. Durch den Dauerstress hat er so ziemlich alle Geräusche am Stall als Negativ abgespeichtert. Futterkübel fliegt auf den Boden – er erschreckt (auch in der Box), Pferde aus der Gruppe streiten, Hufgeklappere (er erschreckt, zuckt zusammen, reißt sich los am Putzplatz). Reiten auf dem Reitplatz geht nicht – Zuviel Ablenkung durch Geräusche. Wegen der Rutschigkeit von nassen Asphaltboden, ist mein Wasserliebendes Pferd scheu geworden. Er traut sich nicht mehr auf nassem Asphalt gehen (tut mir unheimlich weh, weil er Wasser liebt). Nie gewaschen diesen Sommer. Er ist geräuschempfindlich geworden.
Ich habe mich im Frühjahr entschieden, da unsere Beziehung einen Tiefpunkt erreicht hat, mit ihm nur ins Gelände zu gehen, weg vom Stall, weg vom Lärm. Anfangs war er extrem schreckhaft, ich bin 10x abgestiegen (aktuell 2x wegen der Bahnunterführung). Aber wir haben es geschafft und konnten uns wieder mit offenem Herzen sehen, im Juni habe ich entschieden nur ausreiten zu gehen, weil wir beide den Kopf durch lüften mussten. Am Stall war immer viel los, keine Randzeiten, Dauerbetrieb bis 22.00 Uhr, ich wollte auch keine Stresssituationen mehr auf dem Reitplatz provozieren.
Es wurde besser, er kann am Putzplatz ruhig stehen, reagiert nicht mehr auf das Hufgeklappere der anderen Pferde. Geräuschempfindlich blieb er im Sommer, im Herbst habe ich jetzt mal Fliegenohren probiert, läuft er besser. Schreckhaftigkeit ist mal mehr oder weniger ausgeprägt. Der Stall ist extrem windig und es gibt dort ganz viel Metall. Ich habe einfach den Eindruck der Lärm und die Umtriebigkeit machen ihm zu schaffen.
Heute hatte ich einen schlechten Stalltag, der mich zweifeln lässt. Wegen einem Minifleck Wasser am Putzplatz, der 80cm von ihm entfernt ist, hat er sich losgerissen. Gut heute wurde ein neues Pferd angeliefert.
Aber da sind nun meine Fragen:
Wird das noch was? Soll ich nochmal alles neu erarbeiten? Eventuell mit Hilfe von Magnoquiet? Einsehen dass das nicht der richtige Ort für ihn ist? Zu viel Umtriebigkeit? War er immer schon so, nur ist es im Stall 1 wegen dem Mangel an Heu nicht aufgefallen? Leidet er (er hat ein klares, waches Auge und ist seit er im Paddock steht freundlich und aufgeschlossen – also Gruppe ist erstmal raus)
.. und? Wenn es eure Geschichte und euer Pferd wäre, was wären eure Gedanken und Maßnahmen?
Danke , lg
ich bin verzweifelt und benötige ein Feedback/Reflektion zu folgender Geschichte:
Als ich mein Pferd 8 jährig kaufte, war er Hengst und stand in Boxenhaltung. Ich ließ ihn kastrieren und als er dann zu mir kam, habe ich ihn in eine Haltergemeinschaft mit 2 Ponys gestellt (Offenstall). Dort kam er solala zurecht und wegen zwischenmenschlicher Probleme zog ich aus. Vor dem Auszug habe ich eine TK machen lassen, da stellte sich heraus im Offenstall fühlt er sich nicht wohl, besser nachts Box, tags Gruppe.
Ich zog in einen Nachts Box, Tags Gruppen Stall (März 2012), blieb dort 4 Jahre. Anfangs war er dominant, die Stuten waren seine. Die Stuten zogen 6 Monate später aus und die SB stellte nur noch Wallache ein. Mit der Zeit war er rangniedrig geworden (vielleicht hat die SB da auch nachgeholfen, ich weiß es nicht genau). Er stand nur noch in der Ecke, abseits der Gruppe und kam nicht mehr ans Heu. Nachts gab es 2 Scheiben Stroh und mein Pferd hatte ein Depression (Oktober 2012). Ich habe angefangen zuzufüttern, wegen der Futtersituation waren wir nur noch 4 Pferde, es zogen kleiner ein und er kam dann auch wieder besser an die Raufe, war aber immer am Tor. Gespielt hat er dort auch. Vom Temperament war er eher ruhig und ich hab dort viel am aus sich heraus gehen und der Energie gearbeitet. Er hat sich dann, mit dem Zufüttern, 3 Jahre lang in den Reitstunden und allgemein super entwickelt, war motiviert und gehfreudig. Er wurde zum Liebling der RL. Mit dem Zufüttern und den kleineren Pferden war auch die Futtersituation entspannter.
Beruflich bedingt, ich musste 2016 3 Monate lang in ein anderes Bundesland, habe ich den Stall gewechselt (eine Kollegin wechselte dorthin). Ein großer Offenstall (28 Pferde, 3000m2 Auslauffläche, 3 Unterstände, 7 Heuraufen, Heu ad lib, 2 Weiden (4h täglich Mai -Nov) und die Option nachts Box. Ich habe ihn zu unserer besten Zeit, sozusagen im besten Zustand umgestellt. Als gebranntes Futter Kind war mir lieber er kommt in einen Stall wo er immer ans Futter kommt und habe ihn dann (zu schnell) in die Gruppe und in die 24h Offenstall Haltung integriert. Im August 2016 habe ich ihn nachts wieder aufgestallt, weil er nicht zur Ruhe kam und nicht hingelegen ist, außer auf den Asphalt, was zu bösen blutigen Füßen führte.
Im Herbst 2016 habe ich angefangen zu reiten. Auf dem Reitplatz war er nervös, ich schob es auf die neue Atmosphäre (bis dato war er nicht schreckhaft). Weiter geritten. Der Winter kam, da war ich noch ausreiten und im Jänner 2017 wurde er dann schon auffälliger. TA geholt, Selenmangel (35), Leber Niere, Haaranalyse gemacht, entgiftet und Säure Base. Den Selenmangel zu beheben hat bis Dezember 2017 gedauert, inklusive 4 Selenspritzen durch den TA.
2017 war er dann nur noch verletzt, auf dem Auslauf gestürzt, Bluterguss, auf dem Auslauf verissen und gestürzt (Muskelfaser Riss), diverse Blessuren (Bisse, Tritte), diverse blutige Ministellen an den Beinen, Pilzbefall und schlussendlich Kolik (Dezember 2017). Als er von der Kolik 2 Tage in der Box bleiben musste, habe ich gesehen, wie ihm ein Stein vom Herzen fällt. Das war der Tag an dem er aus der Gruppe genommen wurde.
Das Verhalten war zu diesem Zeitpunkt unterirdisch. Die Reitstunden habe ich Ende August eingestellt, weil nur noch 180 Grad Wendung, 2 Beine in der Luft, 4 Beine in der Luft. Dank den vielen Verletzungen viele Stehpausen und viel Longe. Auch da immer abgeschossen, gebockt. Unsere Beziehung litt, ich habe die Winterpause einberufen.
2018: ein hartes Jahr. Durch den Dauerstress hat er so ziemlich alle Geräusche am Stall als Negativ abgespeichtert. Futterkübel fliegt auf den Boden – er erschreckt (auch in der Box), Pferde aus der Gruppe streiten, Hufgeklappere (er erschreckt, zuckt zusammen, reißt sich los am Putzplatz). Reiten auf dem Reitplatz geht nicht – Zuviel Ablenkung durch Geräusche. Wegen der Rutschigkeit von nassen Asphaltboden, ist mein Wasserliebendes Pferd scheu geworden. Er traut sich nicht mehr auf nassem Asphalt gehen (tut mir unheimlich weh, weil er Wasser liebt). Nie gewaschen diesen Sommer. Er ist geräuschempfindlich geworden.
Ich habe mich im Frühjahr entschieden, da unsere Beziehung einen Tiefpunkt erreicht hat, mit ihm nur ins Gelände zu gehen, weg vom Stall, weg vom Lärm. Anfangs war er extrem schreckhaft, ich bin 10x abgestiegen (aktuell 2x wegen der Bahnunterführung). Aber wir haben es geschafft und konnten uns wieder mit offenem Herzen sehen, im Juni habe ich entschieden nur ausreiten zu gehen, weil wir beide den Kopf durch lüften mussten. Am Stall war immer viel los, keine Randzeiten, Dauerbetrieb bis 22.00 Uhr, ich wollte auch keine Stresssituationen mehr auf dem Reitplatz provozieren.
Es wurde besser, er kann am Putzplatz ruhig stehen, reagiert nicht mehr auf das Hufgeklappere der anderen Pferde. Geräuschempfindlich blieb er im Sommer, im Herbst habe ich jetzt mal Fliegenohren probiert, läuft er besser. Schreckhaftigkeit ist mal mehr oder weniger ausgeprägt. Der Stall ist extrem windig und es gibt dort ganz viel Metall. Ich habe einfach den Eindruck der Lärm und die Umtriebigkeit machen ihm zu schaffen.
Heute hatte ich einen schlechten Stalltag, der mich zweifeln lässt. Wegen einem Minifleck Wasser am Putzplatz, der 80cm von ihm entfernt ist, hat er sich losgerissen. Gut heute wurde ein neues Pferd angeliefert.
Aber da sind nun meine Fragen:
Wird das noch was? Soll ich nochmal alles neu erarbeiten? Eventuell mit Hilfe von Magnoquiet? Einsehen dass das nicht der richtige Ort für ihn ist? Zu viel Umtriebigkeit? War er immer schon so, nur ist es im Stall 1 wegen dem Mangel an Heu nicht aufgefallen? Leidet er (er hat ein klares, waches Auge und ist seit er im Paddock steht freundlich und aufgeschlossen – also Gruppe ist erstmal raus)
.. und? Wenn es eure Geschichte und euer Pferd wäre, was wären eure Gedanken und Maßnahmen?
Danke , lg