Das Reitwaisen Forum

Meine Stute hat scheinbar seit längerem schon eine Backenzahnfraktur, von der wir allerdings aufgrund der diffusen Symptomatik erst seit wenigen Wochen wissen.
Erst hieß es, so lange es keine Probleme macht, könne man den Zahn einfach nachwachsen lassen, nun hat sie aber seit kurzem Tagen offensichtlich Schmerzen, ohne dass sich an der Fraktur etwas geändert hätte (nicht weiter gebrochen, keine weiteren Stücke abgeplatzt o.ä.). Der Zahn muss nun also raus.

Hat jemand so etwas schon einmal gehabt?
Gab es Komplikationen?
Wie lange hat es gedauert, bis nach der Zahnentfernung alles wieder in Ordnung war, das Pferd also keine Beschwerden/Schmerzen mehr hatte?

Die Entscheidung, DASS der Zahn gezogen wird, steht schon, nur noch nicht, in welcher Klinik.
Mich interessiert in erster Linie, worauf ich mich gefasst machen sollte.
Dass der Eingriff komplizierter werden könnte, hat mir der TA bereits gesagt.

Ich frag mal unsere Zahnfee, wie Flummi immer so schön schreibt, und frag mal, ob sie nen Tipp hat

Polly hatte einen zersplitterten Backenzahn, der wurde auch entfernt. In der Klinik blieb sie nur bis einen Tag nach der OP, weil sie nicht auszuhalten war . Daheim gabs dann ca 6 Wochen ABs in Mash ohne Getreidekörner (die können sich in der Wunde festsetzen) Heu durfte sie normal essen, Koppel durfte sie auch gehen. Nach ca 6 Wochen war Nachkontrolle.
Geritten bin ich ca 8-12 Wochen nicht, ich wollt erst mal sicher gehen, daß wirklich alles ausgeheilt ist und Maul ist bei Polly eh immer ein Thema.
Die ersten Reitversuche waren dann auch nicht wirklich toll, weil das Zungenbein durch die OP komplett blockiert war. Also erst mal Osteo, dann ganz langsam wieder angefangen.

Was man beachten muß, dadurch daß ein Zahn keinen Gegner mehr hat sollte man alle halbe Jahr die Zähne ansehen lassen, zumindest die erste Zeit, bis man sieht wie sich Abrieb und fehlender Abrieb auswirken.

Mein Bube hatte auch eine Backenzahnextraktion letztes Jahr im Sommer...
Der Zahn war gespalten und die Zahnfee konnte mit ihrem Werkzeug in der Mitte ziemlich tief rein und es roch schon entsprechend. Ich habe ihm vorher nichts angemerkt! Leider!
Also stand schnell fest, dass der Zahn raus muss.

Wie schon an anderer Stelle geschrieben, war der Bube bei F.und F. im Süden von L.
Es wurde im Stand gemacht, war aber wohl nicht ganz so kompliziert.
Nach kurzer Zeit (2 Tage?) durfte er auch wieder heim. Hier wurde dann eure Füllung, die dafür sorgte, dass die Wunde von unten her zu geht, zwei oder drei mal von der TÄ gewechselt und gut war.

Kann sein, dass dazu etwas in unserem TB steht.

P. im Süden von L.?

Und Eingriff von außen?
Der Zahn ist schon kaputt, ein Stück fehlt schon. Je nachdem, ob er sich von innen greifen lässt oder dabei dann noch mehr kaputt geht, kann es halt sein, dass dann ggf doch von außen rangegangen werden muss (nennt sich glaube ich stempeln ).
Ich guck mal in deinem TB nach, danke

Bei Polly war der Eingriff von innen, auch im Stehen, war auch schon was ab, trotzdem versuchte der TA das Stempeln zu vermeiden, weil das wohl mehr Komplikationen mit sich bringt.

plüschtiger hat geschrieben: ↑Mo 4. Sep 2017, 21:09 Die Entscheidung, DASS der Zahn gezogen wird, steht schon, nur noch nicht, in welcher Klinik.

Ist der Zahn schon "gezogen" worden ?

So, ist ein Weilchen her, der Thread, aber vielleicht interessiert es in der Zukunft irgendwann mal jemanden mit einem ähnlichen Problem:

Die Theorie des Tierarztes ist, dass der Zahn schon länger einen Riss hatte und er erst im letzten Sommer dann tatsächlich gebrochen ist.
Da sich ihr Gesichtsausdruck mit der OP (die war jetzt erst im März, es musste tatsächlich gestempelt werden) schlagartig wesentlich verbessert hat, habe ich auf allen Fotos von ihr nach dem Zeitpunkt der Verschlechterung gesucht - und keinen gefunden.
Wobei es in ihrem Verhalten schon nach dem Auszug aus unserem ersten Offenstall schon eine deutliche Verbesserung gab (weg von kleereicher Weide (Blähbauch) und einer sehr negativen SB-Energie), aber weniger im grundsätzlichen Gesichtsausdruck.
Beim Menschen ist es wohl so, dass Zähne Risse bekommen können, wenn man viel den Kiefer zusammenpresst (machen manche wohl auch im Schlaf).
Da das Kieferzusammenpressen bei ihr die Reaktion v.a. auf eine zu harte Hand / zuviel Zügeldruck ist und die meisten Menschen ja Rechtshänder sind, kann es also 'einfach nur' durch längeres zu handlastiges Reiten zu diesem Riss gekommen sein.

Der erste TA war ja der Meinung, der (einseitige) Nasenausfluss käme von der Lunge und wäre keine weitere Diagnose wert.
Erst der Zweite hat dann den Zahn als Ursache identifiziert und eine Lungendiagnostik, die ich inzwischen habe machen lassen, ergab nicht den kleinsten Hinweis auf eine chronische Lungenerkrankung.

Ich hätte sie wohl direkt nach der OP schon wieder voll arbeiten können, da sie aber matt wirkte, habe ich das langsam angegangen und ziehe jetzt erstmal die Grundkondition hoch, ehe ich mich auch für mehr als 10min Schritt draufsetze.
Bin auf jeden Fall gespannt, wie sich ihr Bewegungsmuster verändern wird ohne diese (im schlimmsten Fall schon jahrelangen...) Schmerzen.

Sie durfte und konnte von Anfang an alles normal fressen, Implantat wurde bisher einmal kontrolliert, musste aber noch nicht gewechselt werden.

Spannend! Und weiter

Bisher gehts ihr sehr gut, aber die höchste Anforderung derzeit ist 'losgelassen im Trab an der Longe auf federndem Boden' - also gut schaffbar