Wurmkur

Moderator: Sheitana

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lungomare
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Re: Wurmkur

Beitrag von lungomare »

aber mit einfach wurmkur rein hast du doch genausowenig sicherheit.
ich hab enni dreijährig aus er Jungofrdeherde geholt, wo alle 8 wochen entwurmt wurde.
erste Kotprobe: was um 500 EpG... entwurmt, nachgetestet, okay.
zweite Kotprobe sechs wochen später: über 1000 EpG...

also soviel zu: ungesehen WK rein ist supi.

der spuk ging über ein halbes Jahr, ich hab da schon sehr engmaschig beprobt, entwurmt, nachgetestet; gleiches Labor wie Sheitana übrigens, die hatten nämlich eine Jungpferde-Flat =)
nach diesem einen Jahr blieb sie dann konstant unter Handlungsgrenze.
Winter WK gibts dnnoch, bei uns primär wg der Bandwurmproblematik. Dassel hatten wir die letzten Jahre nciht
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Sheitana
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Re: Wurmkur

Beitrag von Sheitana »

lungomare hat geschrieben: Do 4. Mai 2023, 12:02 aber mit einfach wurmkur rein hast du doch genausowenig sicherheit.
Da hats halt die "gefühlte Sicherheit". TA hat gesagt, ist Chemie, tötet Würmer, ist richtig so. Wegen der Resistenzen gibt es wechselnde Wirkstoffe.
Und wenn die Pferde dann doch mal verwurmt sind, dann wars der Züchter Schuld, der das Jungpferd nicht genügend entwurmt hat ;-)

Sorry für die Polemik, ist aber doch so.... :nix:
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lungomare
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Re: Wurmkur

Beitrag von lungomare »

:five:
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Equester
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Re: Wurmkur

Beitrag von Equester »

WaldSuse hat geschrieben: Do 4. Mai 2023, 10:49 Ich bin ins Grübeln gekommen, als von einer Bekannten der Wallach an einer plötzlichen Kolik gestorben ist. Und laut OP Befund der Darm vom Wurmbefall völlig durchlöchert war und so die schlimme Kolik ausgelöst hat.
:seufz: ich mag solche absolut eindeutigen Bericht gar nicht. Mein Brandenburger ist genau wegen dieser Erkrankung über die Regenbogenbrücke gegangen. In dem Stall hat die SB damals darauf bestanden, die Wurmkuren jedem Pferd persönlich zu geben, damit sie sicher sein konnte, dass die auch im Pferd gelandet sind. Mein Dicker hat jede verdammte Wurmkur bekommen, die es da gab und trotzdem... Warum? Weil er im Fohlenalter unzureichend entwurmt worden war. Das hatte über Jahre!! (auf keinen Fall kann so eine Diagnose entstehen, wenn man 3 Jahre lang selektiv entwurmt und angeblich kein Befall festgestellt wurde) einen Prozeß der Zersetzung des Darms hervorgerufen. Die Eier lagern sich in Nischen ab, diese Nischen sterben irgendwann ab und der Körper baut kleine Umwege, um diese toten Stellen zu überbrücken. Das geht ziemlich lange gut, bis irgendwann das Gewebe so kaputt ist, dass keine Umleitungen mehr gebaut werden können. An dieser Stelle dann ist es zu Ende. Man kann durchaus Darm entfernen, aber bei meinem war der Enddarm befallen, da konnte man nix entfernen. Mein Dicker kam 4-jährig völlig abgemagert und verwurmt im Stall an, er hat 10 Jahre damit durchgehalten, dann war es zu Ende. Auch ihn habe ich beproben lassen und niemals ein Ergebnis erhalten, was außergewöhnlich war. Brauchte es auch gar nicht, sein innerer Verfall war da schon lange im Gange, ohne dass er einen abnormalen Wurmbefall sein eigen nennen konnte.
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
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Sheitana
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Re: Wurmkur

Beitrag von Sheitana »

Und gerade deshalb finde ich engmaschiges Beproben in jungen Jahren so sinnvoll.
Gerade in Aufzuchtgruppen herrscht in der Regel ein hoher Wurmdruck. Manche kommen damit besser klar, manche weniger gut, umso wichtiger ist festzustellen, wer da weniger mit klar kommt und häufiger Unterstützung braucht.

Warum sind denn wohl soviele Jungpferde verwurmt? Trotz dass häufiger entwurmt wird, als bei den Erwachsenen?

Vielen Wurmmittel werden nicht mehr empfohlen, weil es Resistenzen dazu geben soll. Gängig ist daher immer noch Ivermectin als Allheilmittel, zumindest bei uns in der Gegend. Hätte ich Finlay nicht getestet, dann hätte ich nicht gewusst es gibt Resistenzen gegen Ivermectin in seinem Bestand, hätte weiter fleißig entwurmt und rum gekommen wäre dabei nichts... Außer ein womöglich verwurmtes Pferd. Und dann steht man wieder ratlos da "aber ich habe doch".

Ja, es kann theoretisch sein, dass eine Kotprobe mal falsch negativ ist. Wenn man aber konsequent alle 2-4 Wochen beprobt fällt das gar nicht ins Gewicht. Wenn man es schleifen lässt, dann schon.

Nicht fehlende Entwurmung ist der Grund für viele Würmer (natürlich auch, wenn man gar nicht entwurmt, klar...), sondern absolut falsche Entwurmung.

Man steckt soviele Kohle in seine Pferde, dann sind die 200 EUR Jungpferdeflat oder die 100 EUR im Jahr für Proben bei erwachsenen Pferden doch wirklich nicht die Welt.
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renner
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Re: Wurmkur

Beitrag von renner »

Sheitana hat geschrieben: Do 4. Mai 2023, 12:05
lungomare hat geschrieben: Do 4. Mai 2023, 12:02 aber mit einfach wurmkur rein hast du doch genausowenig sicherheit.
Da hats halt die "gefühlte Sicherheit". TA hat gesagt, ist Chemie, tötet Würmer, ist richtig so. Wegen der Resistenzen gibt es wechselnde Wirkstoffe.
Und wenn die Pferde dann doch mal verwurmt sind, dann wars der Züchter Schuld, der das Jungpferd nicht genügend entwurmt hat ;-)

Sorry für die Polemik, ist aber doch so.... :nix:
Und außerdem hat man ja diesen Artikel gelesen und
das bringt doch sowieso nix und
Wurmkur ist billiger (ja, wenn man immer die gleiche billige nimmt) und
überhaupt ist das total aufwendig ...

Komischerweise kamen die Einwände nur von dem/denen Pferdebesitzern, die hochgradig verwurmt waren :seufz:
Renner
Entscheidend ist nicht, ob man zusammen Pferde stehlen kann. Entscheidend ist, ob man deren Mist auch später gemeinsam vom Hof schaufelt.
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Re: Wurmkur

Beitrag von Nucades »

Was aber tun, wenn andere Pferdebesitzer beim gewohnten Schema bleiben :kratz:
Wie oft müsste ich dann individuell beproben?
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Sheitana
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Re: Wurmkur

Beitrag von Sheitana »

Nucades hat geschrieben: Do 4. Mai 2023, 15:29 Wie oft müsste ich dann individuell beproben?
Das wird auf dein Pferd und seinen jeweiligen Befall abgestimmt.

Hier ist was "mein" Labor dazu schreibt: https://koprolab-keck.de/wp-content/upl ... K-2022.pdf

Abby ist an sich Niedrigausscheider, hat aber immer mal aus Ausreißer nach oben. Bei ihr mache ich in der Regel 2-3 Proben im Jahr.
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Re: Wurmkur

Beitrag von Sheitana »

Hab mal ein Beispiel für euch, wie das so aussehen kann.

Die erste Untersuchung ist März 2022. Finlay ist behandlungsbedürftig und da wir wussten, dass die Spulwürmer in der Aufzucht nicht auf Ivermectin reagieren gab es Pyrantel.

Die Anderen waren wurmfrei und die nächste Untersuchung stand erst in 3 Monaten an.

Bei der Kontrolluntersuchung waren bei Finlay die Spulwürmer weg, aber Pyrantel konnte nicht alle Strongyliden beseitigen ( dass es da gelegentlich Resistenzen gibt ist auch bekannt). Er war aber unter der Behandlungsgrenze, so wurde geschaut ob er es selbst hinbekommt oder nicht, deswegen wieder erneute Beprobung "erst" nach 4 Wochen.

Weitere 4 Wochen später hatte sein Immunsystem sich selbst um die vermehrten Würmer gekümmert
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Re: Wurmkur

Beitrag von Nucades »

Vielen Dank, Sheitana :-d :hug:
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