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Einstreu/Misten im Offenstall

Verfasst: So 4. Dez 2016, 12:27
von Steffi86
Hallo,

mich würde mal interessieren, wie bei euch im Offenstall die Einstreu aussieht bzw. wie (sauber) gemistet wird.

Mein Pferd steht in einem Offenstall mit aktuell 9 Pferden. Wir haben überwiegend Betonboden, ein Teil des Auslaufs besteht aus Paddockplatten/Sand. Insgesamt gibt es zwei größere Liegeflächen (Stroheinstreu) sowie eine kleinere "Liegefläche" (eingestreut mit Heu), die eigentlich als "Pinkelfläche" gedacht ist, von manchen Pferden aber trotzdem zum Liegen benutzt wird.
Als mein Pferd vor gut 3 Jahren in diesen Stall gezogen ist, hieß es, dass sie gerade ein Stallgespräch gehabt hätten, wo beschlossen wurde, dass zukünftig "weniger nasse Einstreu raus gemacht wird, so dass insgesamt mehr Einstreu vorhanden ist". Gemistet wird zweimal täglich. Anfangs haben die Stallbesitzer auch noch die meisten Stalldienste selbst gemacht, da war die Einstreu für mich einigermaßen ok. Mittlweile werden die meisten Dienste von 4 oder 5 Mädels aus dem Dorf gegen Bezahlung erledigt, die teilweise noch nicht mal was mit Pferden am Hut haben. Und seither finde ich die Einstreu einfach nur noch igitt, diesen Winter ist es besonders schlimm. Nasses wird sowieso nicht rausgemacht, oberflächlich sichtbare Äppel werden entfernt, sobald aber zwei Strohhalme über einem Äppelhaufen liegen, bleibt dieser in der Einstreu liegen. Dafür wird um die Liegeflächen herum fein säuberlich gefegt, so dass kein Strohhalm mehr außerhalb der Liegeflächen liegt :?
Daher stehe ich nun jeden Abend mindestens 1-1,5 Stunden da und miste nach, weil ich es nicht ertragen kann, dass mein Pferd in dieser ekelhaften Einstreu liegen soll. Zwei Abende in der Woche mache ich sowieso Stalldienst, da brauch ich dann ca. 3 Stunden. So langsam bin ich einfach am Ende meiner Kräfte, Freizeit habe ich keine mehr.
Ich möchte es den Stallbesitzern gegenüber gerne ansprechen, fürchte aber, ich werde auf taube Ohren stoßen, da es für die anderen Einsteller alle so ok ist und ich die einzige bin, die sich an der Einstreu stört. Da heißt es dann, entweder du akzeptierst es oder du gehst. Von den anderen Einstellern heißt es z.B., dass sie es gut finden, weil es jetzt im Winter schön warm gibt, oder "die Einstreu hab ich mir noch nie so genau angeschaut, ich hol immer nur mein Pferd raus".

Ich möchte daher gerne fragen, wie es bei euch im Offenstall gehandhabt wird. Was habt ihr für Einstreu? Wie sauber wird gemistet? Bin ich einfach nur zu pingelig? Wenn 9 Pferde jetzt im Winter den ganzen Tag im Stall stehen und dort ihr Geschäft erledigen, kommt einfach einiges an Mist zusammen, da kann es doch nicht sein, dass der Stalldienst innerhalb 1 Stunde erledigt ist...?!

Re: Einstreu/Misten im Offenstall

Verfasst: So 4. Dez 2016, 15:49
von Belgano
Mhm, die Voraussetzungen sind ja von Stall zu Stall schon recht verschieden, keine Ahnung ob man das so vergleichen kann?

Meiner steht in nem Offenstall mit 2 Unterständen. Nummer 1 ist der ältere und größere, rechteckig mit 3 geschlossenen Seiten, an der 4. Seite langen Seite sind zwei große Ein-/Ausgänge. Nummer 2 ist kleiner und an 3 Seiten geschlossen, Seite 4 ist komplett offen. Beide sind im Winter komplett eingestreut, Heu gibts draußen, die Tränken sind drin. Eingestreut ist mit Holzpellets, die zerfallen so zu Spänen im Verlauf. Eine von der Sache her wirklich sehr gute Einstreu.

Nun zum Misten: eigentlich sollte das bei uns auch durch die Angestellten erfolgen, in der Realität machen es die Offenstall-Einstaller aber wohl zu 80% selber. Äppel werden komplett entfernt, nasse Stellen wirklich nur die ganzganz nassen Ecken, sonst wird da trockene Einstreu drüber gemacht. Die Pellets nehmen sehr viel Nässe auf und Geruch entsteht sehr viel langsamer als bei Stroh.
Im Laufe des Winters wird nachgestreut mit den Pellets. Die komplette Entfernung der gesamten Einstreu geschieht erst, wenn die Pferde wieder auf den Sommerkoppeln sind.

Sicher nicht ideal, aber ok. Weitaus blöder sind die Matschstellen draußen, das Heu dass sich um die Raufen ansammelt, wo dann auch gerne reingepinkelt und geäppelt wird, was zusammen mit Matsch eine unauflösliche Verbindung eingeht, die nur verdammt schwer abzumisten ist, wenn überhaupt. :seufz:

Re: Einstreu/Misten im Offenstall

Verfasst: So 4. Dez 2016, 17:06
von WaldSuse
Wir sind ein kleiner Offenstall mit 4 Pferden und sehr großem Unterstand.Der hat zur Hälfte Naturboden und hinten etwas Kompost.Abgemistet wird täglich,Pipistellen je nach Gusto mal mehr,mal weniger ausgestochen und mit Sägemehl abgedeckt.Stalldienst wird von der SB und zwei Einstellern gemacht.Die Pferde nutzen den Unterstand leider nicht nur zum liegen,sondern eben auch als Klo....
Vor dem Unterstand ist ein befestigter Sandpaddock,da hält sich der Matsch in Grenzen,dann folgt ein schmaler Durchgang zu dem Rundweg um die Weiden.Der Durchgang kann bei nassem Wetter sehr matschig werden,der Rundweg ich mal mehr,mal weniger matschig.Wenn der Matsch draußen schlimmer wird,bleiben die Haufen auf dem Rundweg liegen,weil wir Frauen den Karren nicht durch den Matsch geschoben bekommen.
Ich bin mit der Art der Komposteinstreu nicht so ganz zufrieden,weil es eben nicht richtig gemacht wird.Es ist zu wenig Kompost,drum kann es auch mal nach Ammoniak riechen.Wenn es genug Kompost wäre und man so die Pipistellen gut ausstechen und mit Kompost und nicht mit Sägemehl auffüllen könnte,wäre es besser.
Aber der wenige Kompost ist noch um Längen besser als Stroh.

Re: Einstreu/Misten im Offenstall

Verfasst: So 4. Dez 2016, 18:14
von Biggi01
Bei uns im Offenstall bin es auch ich, die immer mal mit der Einstreu unzufrieden ist ;). Hier stehen auch 9 Pferde. Der Offenstall ist teils mit Betonboden. Auf einer Seite sind relativ dicke, weiche Matten ohne Einstreu (da hab ich aber noch nie ein Pferd liegen sehen :nix: ). Auf der anderen Seite sind so dünnere, schwarze Stallmatten mit Stroheinstreu. Bei uns ists aber eher Wechselstreu. Also alles Nasse und Äpfel kommen raus. Dafür ist die Einstreu relativ dünn. Und die anderen Einsteller waren sogar eher für noch weniger bis gar kein Stroh, weil es so viel Arbeit ist :(. Ich hab aber auf den (kleinen) eigestreuten Bereich bestanden.

Bei uns wird der Mistdienst auf die Einstaller aufgeteilt, so wird offiziell nur ein Mal am Tag gemistet. Das ist dann aber, mit Paddock abmisten, gut 3 Stunden Arbeit. Heu wird draußen gefüttert, Tränken sind im Stall. Allerdings halten die Pferde sich relativ wenig im Stall auf.

Da ich als Einzige fast immer vormittags am Stall bin, geht es mir allerdings ein bißchen ähnlich wie dir. Nach einem halben Tag ists bei 9 Pferden schon wieder wahnsinnig dreckig, und weil ich die Pferde nicht so im Dreck stehen haben will, miste ich immer zumindest die Liegefläche, und schiebe auf den festen Flächen den Mist zusammen. Um die Heuraufe miste ich auch noch ab. So hab ich insgesamt ganz schön viel Arbeit, und komm nicht immer zum Reiten bzw. nur, wenn ich morgens sehr früh anfange.

Da es die anderen anscheinend auch nicht stört, wie es da aussieht, bleibt mir eigentlich nur, so weiterzumachen. Oder halt auch die Augen zu verschließen :nix:

Wobei die Isis bei uns wirklich auch auf dem Paddock liegen. Vor dem Stall sind Gummiplatten, damit die Pferde da trocken stehen können. Und im Hackschnitzelpaddock liegen die auch. Gefühlt nur mein WB-Weichei mag Einstreu und ein trockenes Bett. (Die anderen liegen da aber auch)

Re: Einstreu/Misten im Offenstall

Verfasst: So 4. Dez 2016, 19:01
von _Eva
Meiner steht in einem kleinen Offenstall mit nur einer Stute zusammen.
Die Besi und ich sind uns zum Glück einig darüber, wie die Stalldienste aussehen sollten.
Der Unterstand ist so 5x3m groß, ist gepflastert, davor ist nochmal die gleiche Fläche gepflastert. Wasser oder Pipi kann also abfließen.
Davor ist ein einfacher Sandpaddock ohne Unterbau, der aber trotzdem selten matschig ist.
Der Unterstand ist mit Stroh eingestreut, da liegen sie, da äppeln sie auch meist rein :roll:
Wir sammeln zweimal am Tag gründlich ab, nachgestreut wird meist einmal. Feuchtes Stroh bleibt aber auch drin, so richtig nass ist es nicht, da durch die Fugen das meiste abfließen kann.
Unter der Woche wird die gepflasterte Fläche nur grob gereinigt, am Wochenende mach einer meist gründlicher sauber, also fegt und harkt das Heu auf dem Sand zusammen.
Wir sind da aber wohl recht penibel, im Nachbaroffenstall wurde bei drei Pferden einmal täglich angesammelt. :nix:

Re: Einstreu/Misten im Offenstall

Verfasst: So 4. Dez 2016, 19:30
von Zaubermieze
Mir geht es ähnlich wie einigen hier. Bei uns werden nur morgens Stall und Auslauf gemistet und auch das nicht so gründlich, wie ich es mir von anderswo gewohnt bin. Es werden nur die richtig nassen Stellen entfernt und der eine oder andere Mistbollen bleibt auch liegen, wenn der nicht gerade Teil eines grösseren Haufens war. Wir haben im Stall Betonboden und Stroheinstreu. Direkt nach dem Misten und Nachstreuen sieht das gar nicht so schlecht aus, aber da die Pferde noch einen Teil des Strohs fressen, ist im Winter bis zum Abend manchmal nicht mehr viel saubere Einstreu übrig, weil das Nasse tagsüber kaum trocknet.

Bei uns sind es fünf Pferde auf einer Fläche, die nach Vorschrift für sieben Pferde zugelassen wäre. Auf dem Auslauf liegen Hackschnitzel (und Heureste, das Heu wird im Stall und auf dem Auslauf am Boden verteilt), bzw. wenn die "durch" sind, der steinige Unterboden, bis neue Häcksel aufgeschüttet werden. Der Unterboden ist mir beinahe lieber, da wird nämlich sauberer abgeäppelt als bei den Schnitzeln und der Boden wird auch kaum matschig.

Also wegen der Einstreu/Sauberkeit bin ich hier nicht Einsteller. Das ist für mich einer der Minuspunkte.

Re: Einstreu/Misten im Offenstall

Verfasst: Mo 5. Dez 2016, 06:22
von Equester
In meinem ersten Stall wurde mit Beginn der kalten Jahreszeit ein Ballen Stroh in den Unterstand gepackt und dann sollte der jeweilige Stalldienst nasse Stellen und Misthaufen rausnehmen. Sollte...... Hat nur soweit funktioniert, dass man keine Haufen mehr sah. Das war eine elende Sauerei und diente letztlich nur dazu, dass die Pferde da reingemacht haben, weil es nicht so gespritzt hat, wie auf dem gefrorenen Boden. :-z .

Nachdem ich in die Selbstversorgung gegangen bin, haben wir im ersten Winter auch eingestreut und unter der Woche so gut es ging sauber gemacht und am Wochenende jeden Halm umgedreht und entsorgt, wenn er eklig war. Das war dann eine elende Schinderei, die wir im Winter danach nicht mehr wiederholt haben. Unser Unterstand wird jede Nacht von den Herren genutzt, leider auch als WC, man kann ja unmöglich raus gehen, wenn man mal muss *seufz*. Also streue ich immer mal wieder Sägespäne und in größeren Abständen Pellets (die lösen sich auf und mischen sich geruchsfrei mit dem Sandboden) und wir stechen jedes Jahre die Stelle aus, wo die Pferde am liebsten hinpieseln und erneuern den Sand. Somit haben wir immer guten und trockenen Boden im Unterstand. Die Pferde legen sich da auch hin, obwohl kein Stroh drin liegt, scheint also nicht wirklich nötig zu sein :nix: . Stroh will ich auf keinen Fall mehr, mein Grundgedanke, der dahinter steckte - die Pferde brauchen im Winter eine warme Unterlage - erledigt sich nach den ersten Litern eh. Ich kann auch nicht erkennen, dass die Leidenschaft für den Unterstand abgenommen hat, seit kein Stroh mehr drin liegt.

Re: Einstreu/Misten im Offenstall

Verfasst: Mo 5. Dez 2016, 07:33
von ehem User
seh ich ähnlich, sandboden im unterstand wäre immer mein favorit, wenn man ihn (ggf. eben mit nachfüllen) vom komplett hartfrieren abhalten kann.
aber ihr habt ja nun hauptsächlich beton ...

sind eure liegeflächen unter unterständen oder unter freiem himmel?
wie ist die luft über dem einstreu?

was du beschreibst klingt nach: wir machen mal ne mistmatte. das konzept hab ich nie so durchstiegen, angeblich wär das ja nicht so schlecht, wenn man das genau richtig managed, hatte aber immer das gefühl, das wär ähnlich, wie einen sauerteig tüddeln :shy:
scheint halt ok gewesen zu sein, solang die SBs gemistet haben, aber jetzt nicht mehr.

hm...

Re: Einstreu/Misten im Offenstall

Verfasst: Mo 5. Dez 2016, 08:18
von Cate
Ewiges :-z -Thema .... :seufz:

Wir hatten in unserem Haupt-Offenstall - damals Beton- und Naturboden - Strohmatratze, ging anfangs bei nur wenigen Pferden (<5) relativ gut, kaum füllte sich der Stall, konnte GöGa den Saustall nimmer ertragen und hat jeden Tag 3-4 Frontladerschaufeln voll Strohmist raus.
Dann haben wir EVA-Matten gekauft, ohne Einstreu haben sie die nicht angenommen, lagen nur draußen im damals noch Matsch, mit Einstreu wurden sie nur als Klo akzeptiert, das lief dann unten drunter und stank :uebel: :bigno:
Also die Matten wieder komplett raus, den noch nicht befestigten Boden geschottert, und nur eine Ecke mit Stroh eingestreut. Ist natürlich auch Klo, und entsprechend eklig, aber meistens pinkeln sie tatsächlich nur dahin, ja die kommen sogar extra von draußen rein dafür :irre: Das wird jetzt zweimal tgl. komplett besenrein gemistet und dann immer frisch eingestreut. Toll finde ich es nicht, aber naja, sie wollen es halt so :nix:
Unterstand 2 hat Naturboden und Sand, das geht ganz gut, von Zeit zu Zeit muss man den alten dreckigen Sand rausnehmen und neuen nachfüllen, aber dort können wir mit dem Traktor und Frontlader direkt bis hin, das geht. Wenn wir ihn das nächste mal austauschen, will ich mal Kalk mit einmischen, mal sehen ob das was bringt.
Im Haupt-Offenstall wollten wir eigentlich die Matten wieder verlegen, und dann mit einer Strohmehl-Kalk-Mischung einstreuen, wie man das in den Liegeboxen von Kuhställen auch macht, aber soweit sind wir wegen GöGas Ausfall heuer nimmer gekommen. :nix:

Jedenfalls ein sehr leidiges Thema .... ach, und schlafen tun unsere Pferde draußen, auch im Regen :roll: , je nach Vorliebe, auf Schotter, Sand, Hackschnitzeln oder Matsch ... :irre:

Re: Einstreu/Misten im Offenstall

Verfasst: Mo 5. Dez 2016, 08:30
von Sheitana
Jap, elendiges Thema :five:

Ich hab festgestellt, dass nahezu alles, was man irgendwie bequem einstreut auch als Klo genutzt wird und entsprechend eklig wird. So pinibel kann man gar nicht sein, dass das nicht passiert :sigh: Hach ja *träum*

Bei uns hat nur geholfen nicht einzustreuen. Geschlafen haben die Pferde meist auf Sand.