Zwischen zwei Stühlen
Verfasst: Mi 14. Sep 2016, 11:43
Ich bräuchte mal wieder eure Hilfe… Kurz zu uns: 9 jähriger Haflinger, mit 6 angefangen regelmäßig zu arbeiten, seit 3 Jahren bei derselben RL., mit dieser bin ich auch gut befreundet (das ergibt natürlich eine noch größere Zwickmühle).
Wir reiten grob nach AR und üben derzeit SH, Travers, Renvers, KSH im Schritt, im Trab fragen wir die Seitengänge bisher nur kurz alle paar Stunden ab, traben aber auch viel und galoppieren natürlich auch.
Dressur reite ich max. 2x die Woche, ansonsten gehen wir ins Gelände, Stangenarbeit an der Longe, machen Zirkus oder üben Trail. Mein Pony ist super schlau, braucht viel Abwechslung und sieht in der Dressur nicht wirklich den Sinn, obwohl er sich deutlich bemüht, fehlt immer etwas Engagement
Zusätzlich zum wöchentlichen RU habe ich begonnen alle drei Monate einen WE-Kurs mitzureiten. Da mein Pony beim ersten Berittversuch bei mir sauer geritten wurde (im Stand bocken, steigen, kein Vorwärtsdrang mehr etc.), arbeitet meine RL mit wenig Druck und viel Lob bei ihm.
Bei ihr soll er am recht langen Zügel v/a laufen, aufgewölbter Rücken wird natürlich ebenfalls verlangt. Das macht er soweit auch schön, allerdings baut sie öfter lange Reprisen Seitengänge ein, was ihn sehr schläfrig macht.
Im Gegensatz dazu wurde mir im Kurs gesagt, Zügel kurz, der ist alt genug und kann es von der Kraft her in einer normalen Arbeitshaltung zu gehen. Fand er natürlich doof und hat sich erstmal verhalten. Nach wenigen Einheiten hat er das aber gut angenommen und lief auch ordentlich. Außerdem sollte ich viele Übergänge reiten, Trab-Halt, Halt-Trab, Halt-Rückwärts-Trab, Schritt-Trab usw. Das ganze wirklich zackig, wenn keine Reaktion kommt nachsetzen, abbrechen, neu versuchen, bei richtiger Reaktion loben. Dazu lieber nur kurze Einheiten, dafür aber viel Energie und Arbeitseifer verlangen.
Im November fahre ich eine Woche mit meinem Pony zu der Kursleiterin und nehme dort 2x täglich Unterricht. Also ihr merkt schon, ich bin von ihrer Arbeit überzeugt, wir haben bei den letzten 2 Kursen auch gute Fortschritte gemacht, dies war jetzt der 3. Kurs bei ihr, innerhalb von einem knappen Jahr.
Soweit so gut, jetzt hatte ich gestern ein längeres Gespräch mit meiner RL und sie sagt, ihr ist klar, dass Nano es von der Kraft und der Ausdauer gut schafft in einer normalen Arbeitshaltung zu gehen, sie befürchtet aber, dass wir durch den „Druck“ bzw. dem engeren Rahmen ihn in seine alten Verhaltensweisen treiben und damit mehr kaputt machen als alles andere.
Ihr Ziel ist also ihn weiterhin im v/a zu reiten, kurze Reprisen mit mehr Aufrichtung zu fordern, aber insgesamt nur so zu reiten, wie ich es auch sauber hinbekomme.
Also keine schnell, schnell Übergänge, sondern diese mit viel Ruhe angehen, lieber langsamer und dafür sehr ordentlich. Das leuchtet mir natürlich ein, nur bekomme ich so keine Energie ins Pony, wie es die Kursleiterin ja ursprünglich beabsichtigt hatte.
Die Kursleiterin sagt wiederum, dass man nicht nur Dinge machen darf, die man schon super gut kann, sonst lernt man ja nichts neues. Also übertrieben gesagt, wenn man die Schrittbewegung nicht super sitzen kann, macht es keinen Sinn nur im stehen auf dem Pferd zu sitzen, auch wenn man es im Schritt erstmal behindert. Man muss auch Schritt reiten, um die Schrittbewegung im Becken zu lernen. Oder ein Pferd das sich schwer tut im Galopp, muss man regelmäßig galoppieren und da keine riesige Sache draus machen, sonst wird der Galopp nie gut werden.
Auf mich angewendet heißt das also, ich darf zackige Übergänge reiten, auch wenn meine Beckenbewegung beim Trab-Halt nicht 100%ig ist. Also ich weiß nicht ob man versteht was ich sagen möchte :scheu:
Genauso wie die Kursleiterin sagt, dass man bei einem sich verhaltenden Pferd die Lösung nicht sein kann, die Zügel komplett wegzuschmeißen und immer nur v/a zu reiten, weil ein Pferd auch mit einem normalen Zügelmaß vorwärts gehen muss.
Ja und jetzt habe ich zwei Unterschiedliche Meinungen von zwei Profis und hab keine Ahnung was ich machen soll. Zusammengefasst sagt
Meine RL:
v/a, lockerer Rahmen, viel loben, ruhige und saubere Übergänge, Seitengänge etc.
Die Kursleiterin:
Arbeitshaltung, engerer Rahmen, wenn keine Reaktion auf eine normal deutliche Hilfe erfolgt nachsetzen, Übung abbrechen, neu starten, loben, viele schnelle, zackige Übergänge, Seitengänge nur für wenige kurze Tritte, da sonst das vorwärts verloren geht. Wenn man mal schimpfen muss, muss umso mehr Lob erfolgen.
Für mich ist jetzt der wöchentliche RU ein wenig fraglich, gerade weil ich bis zu der Woche im November ja eigentlich meine Hausaufgaben vom Kurs üben soll, ich die aber bei meiner RL ja nicht machen soll. Bzw. für mich beide Ansätze logisch klingen, sich aber für mich widersprechen.
Dazu kommt auch noch, dass ich mein Pony derzeit mit Hilfe einfahre und meine RL da komplett dagegen ist. Das muss ich ihr auch noch irgendwie verclickern :scheu:
Wir reiten grob nach AR und üben derzeit SH, Travers, Renvers, KSH im Schritt, im Trab fragen wir die Seitengänge bisher nur kurz alle paar Stunden ab, traben aber auch viel und galoppieren natürlich auch.
Dressur reite ich max. 2x die Woche, ansonsten gehen wir ins Gelände, Stangenarbeit an der Longe, machen Zirkus oder üben Trail. Mein Pony ist super schlau, braucht viel Abwechslung und sieht in der Dressur nicht wirklich den Sinn, obwohl er sich deutlich bemüht, fehlt immer etwas Engagement
Zusätzlich zum wöchentlichen RU habe ich begonnen alle drei Monate einen WE-Kurs mitzureiten. Da mein Pony beim ersten Berittversuch bei mir sauer geritten wurde (im Stand bocken, steigen, kein Vorwärtsdrang mehr etc.), arbeitet meine RL mit wenig Druck und viel Lob bei ihm.
Bei ihr soll er am recht langen Zügel v/a laufen, aufgewölbter Rücken wird natürlich ebenfalls verlangt. Das macht er soweit auch schön, allerdings baut sie öfter lange Reprisen Seitengänge ein, was ihn sehr schläfrig macht.
Im Gegensatz dazu wurde mir im Kurs gesagt, Zügel kurz, der ist alt genug und kann es von der Kraft her in einer normalen Arbeitshaltung zu gehen. Fand er natürlich doof und hat sich erstmal verhalten. Nach wenigen Einheiten hat er das aber gut angenommen und lief auch ordentlich. Außerdem sollte ich viele Übergänge reiten, Trab-Halt, Halt-Trab, Halt-Rückwärts-Trab, Schritt-Trab usw. Das ganze wirklich zackig, wenn keine Reaktion kommt nachsetzen, abbrechen, neu versuchen, bei richtiger Reaktion loben. Dazu lieber nur kurze Einheiten, dafür aber viel Energie und Arbeitseifer verlangen.
Im November fahre ich eine Woche mit meinem Pony zu der Kursleiterin und nehme dort 2x täglich Unterricht. Also ihr merkt schon, ich bin von ihrer Arbeit überzeugt, wir haben bei den letzten 2 Kursen auch gute Fortschritte gemacht, dies war jetzt der 3. Kurs bei ihr, innerhalb von einem knappen Jahr.
Soweit so gut, jetzt hatte ich gestern ein längeres Gespräch mit meiner RL und sie sagt, ihr ist klar, dass Nano es von der Kraft und der Ausdauer gut schafft in einer normalen Arbeitshaltung zu gehen, sie befürchtet aber, dass wir durch den „Druck“ bzw. dem engeren Rahmen ihn in seine alten Verhaltensweisen treiben und damit mehr kaputt machen als alles andere.
Ihr Ziel ist also ihn weiterhin im v/a zu reiten, kurze Reprisen mit mehr Aufrichtung zu fordern, aber insgesamt nur so zu reiten, wie ich es auch sauber hinbekomme.
Also keine schnell, schnell Übergänge, sondern diese mit viel Ruhe angehen, lieber langsamer und dafür sehr ordentlich. Das leuchtet mir natürlich ein, nur bekomme ich so keine Energie ins Pony, wie es die Kursleiterin ja ursprünglich beabsichtigt hatte.
Die Kursleiterin sagt wiederum, dass man nicht nur Dinge machen darf, die man schon super gut kann, sonst lernt man ja nichts neues. Also übertrieben gesagt, wenn man die Schrittbewegung nicht super sitzen kann, macht es keinen Sinn nur im stehen auf dem Pferd zu sitzen, auch wenn man es im Schritt erstmal behindert. Man muss auch Schritt reiten, um die Schrittbewegung im Becken zu lernen. Oder ein Pferd das sich schwer tut im Galopp, muss man regelmäßig galoppieren und da keine riesige Sache draus machen, sonst wird der Galopp nie gut werden.
Auf mich angewendet heißt das also, ich darf zackige Übergänge reiten, auch wenn meine Beckenbewegung beim Trab-Halt nicht 100%ig ist. Also ich weiß nicht ob man versteht was ich sagen möchte :scheu:
Genauso wie die Kursleiterin sagt, dass man bei einem sich verhaltenden Pferd die Lösung nicht sein kann, die Zügel komplett wegzuschmeißen und immer nur v/a zu reiten, weil ein Pferd auch mit einem normalen Zügelmaß vorwärts gehen muss.
Ja und jetzt habe ich zwei Unterschiedliche Meinungen von zwei Profis und hab keine Ahnung was ich machen soll. Zusammengefasst sagt
Meine RL:
v/a, lockerer Rahmen, viel loben, ruhige und saubere Übergänge, Seitengänge etc.
Die Kursleiterin:
Arbeitshaltung, engerer Rahmen, wenn keine Reaktion auf eine normal deutliche Hilfe erfolgt nachsetzen, Übung abbrechen, neu starten, loben, viele schnelle, zackige Übergänge, Seitengänge nur für wenige kurze Tritte, da sonst das vorwärts verloren geht. Wenn man mal schimpfen muss, muss umso mehr Lob erfolgen.
Für mich ist jetzt der wöchentliche RU ein wenig fraglich, gerade weil ich bis zu der Woche im November ja eigentlich meine Hausaufgaben vom Kurs üben soll, ich die aber bei meiner RL ja nicht machen soll. Bzw. für mich beide Ansätze logisch klingen, sich aber für mich widersprechen.
Dazu kommt auch noch, dass ich mein Pony derzeit mit Hilfe einfahre und meine RL da komplett dagegen ist. Das muss ich ihr auch noch irgendwie verclickern :scheu: