Wanless-Methode

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Heupferdchen
Sportpferd
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Re: Wanless-Methode

Beitrag von Heupferdchen »

Hmm, ich frage mich gerade, woran es liegt, dass ich tatsächlich mehr gute Trainer kenne, die im jeweiligen (anspruchsvollen) Ausbildungssystem weit oben angesiedelt sind, als solche ohne strukturierte Ausbildung. Wenn 'Trainerschein' und 'Qualität' statistisch völlig unabhängig sind, sollte das ja nicht der Fall sein. Liegt es an der eingebauten Supervision? Oder daran, dass sich die Traineraspiranten für einen längeren Zeitraum fokussiert einer Sache verschreiben? :nix:
Schnucke hat geschrieben: Ich seh mir vor dem Kurs sowieso an wie derjenige unterrichtet, ausbildet ect. deshalb ist mir der Schein da echt egal.
Das ist die Krux an der Sache. Wenn du eh schon die Qualität des Unterrichts und der Ausbildung beurteilen kannst - dann brauchst du im Grunde keinen Trainer.
Biggi01 hat geschrieben: Aber lieber ist es mir, erst mal zuschauen zu können, und mir dann selbst ein Urteil zu bilden.
Ich finde es ehrlich gesagt gar nicht so einfach, aufgrund von 20 Minuten Unterricht einen Ausbilder zu beurteilen. Ich bekomme eine Kostprobe seiner pädagogischen Fähigkeiten. Ich kann vielleicht sehen, ob bestimmte 'no-go's' meinerseits überschritten werden. Ich finde sie/ihn sympathisch oder nicht. Aber sonst?
Wo geht die Reise hin, wenn man sich längere Zeit diesem Ausbildungssystem verschreibt? Dem Trainer/der Trainerin den Vertrauensvorschuss gibt, den es in einem Lehrer/Schüler-Verhältnis halt braucht? Lohnt es sich, die Sachen, die in diesem System wichtig sind, teils jahrelang zu üben? Das kann man häufig erst dann beurteilen, wenn man schon mitten drin steckt im System. Oder man weiß - wie ihr hier - von vornherein, was man gut findet und was nicht. Aber braucht man dann noch einen Lehrer?
snöflingan hat geschrieben: Mich interessiert einzig die Qualität, die ein jemand bringt.
Und woran bemisst du die? Ich behaupte ja nicht im Umkehrschluss, dass ein Trainerschein aus einem Menschen automatisch einen Super-Trainer macht.

Zurück zum Wanless-Thema:
Ich gucke Pferde-Videos im Netz und finde ein Trainingsvideo mit Mary Wanless. Das beeindruckt mich stark, und ich beschließe, dass ich jemanden brauche, der mir das beibringt. Zuerst prüfe ich, ob es möglich ist, bei MW selbst Unterricht zu bekommen. Bisschen weit weg, stelle ich fest. Ich suche im Netz nach Trainern in meiner Nähe und - hypothetisch! - finde zwei Trainerinnen mit ähnlich aussagekräftiger Website. Die erste unterrichtet 'nach Mary Wanless'. Die zweite ist RWYM Senior Instructor. Mit welcher würdet ihr zuerst Kontakt aufnehmen?

... vielleicht bin ich ja zertifikatsgläubig und titelgeil, wie mir hier zwischen den Zeilen suggeriert wird :tuete: Aber für mich hat die zweite bereits gezeigt, dass sie sich ausgiebig und erfolgreich mit dem System auseinandergesetzt hat. Bei der ersten steht der Beweis dafür noch aus. Wenn ich Anfänger bin und noch nicht entscheiden kann, welche von beiden die bessere Trainerin ist, würde ich erst mal zur zweiten gehen.

...sorry, das hat mich jetzt beschäftigt ... :nix:
ehem User

Re: Wanless-Methode

Beitrag von ehem User »

das wollte ich nicht suggerieren, liebes heupferdchen :hug:

vielleicht hat es mit dem persönlichen hintergrund zu tun. wenn ich denke, wie ich meinen bauingenieur-abschluss gemacht hatte *schluck* (und es war einer der besten des jahrgangs *doppelschluck* ) ... und wenn ich dann vergleiche, wie viel ich in meinen jetzigen (traum-)job als coach investiert habe... wahrscheinlich minimum 200x mehr hingabe, engagement, wille, feuer, etc. etc. und ich bin jetzt schon viel besser, als ich es als bauing je war, obwohl ich dort momentan noch mehr berufpraxis habe.

und von daher: nein, ich würde tatsächlich nicht die zertifizierte senior-trainerin zuerst anschreiben. sondern versuchen, herauszufinden, wer mir mehr zusagt.

"qualität" ist für mich (persönlich!) dann auch klar definiert: für mich hat qualität, wer inhaltlich UND didaktisch UND zwischenmenschlich auf der höhe ist. und das wiederum ist man eigentlich nur, wenn man selber denkt und sich weiterentwickeln will. also entweder halt grösstenteils innerhalb des systems/mit schein, aber wirklich reflektiert - oder (mir ganz persönlich fast noch lieber) ausserhalb des systems. nach bedarf kombinierend, querdenkend und total individuell angewandt. je besser jemand ist, desto schneller und genauer findet er genau den individuellen, wunden punkt, der mich als reiter am meisten weiterbringt. das ist qualität für mich.

allerdings: das ist natürlich nicht aus der perspektive eines anfängers. davon bin ich halt schon lange weit weg :nix:
oder meinst du einen anfänger in der methode? da wiederum finde ich, dass man mit ein wenig nachdenken und vergleichen (wie sieht es aus, wie wirken die pferde / reiter etc.) dann doch schon weit kommen kann und sich nicht (mehr) auf scheine verlassen braucht. :nix: :-e
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Schnucke
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Re: Wanless-Methode

Beitrag von Schnucke »

Ich würde mir auch beide ansehen und erst dann entscheiden.

Entscheiden sollte ich das schon können, nach über 40 Jahren mit Pferden aufwachsen und Leben.

Ich bin mit meinem letzten Trainer trotzdem sauber auf die Nase gefallen, obwohl Oberbereier, Berufsausbilder, mehrmals angesehen, auch mehrmals Pferde in den Kursen in der Ausbildung gesehen, ein von ihm ausgebildetest Pferd geritten . Da hat es einfach nicht gepaßt als mein Pferd sagte "NÖ" und seine Antwort nicht paßte und das ganze eskalierte und er keinen Weg raus fand sondern einfach weiter machte. So haben sich unsere Wege getrennt :nix: ich nehm daraus mit was für uns anwendbar ist, ich hab gesehen wo Famosas Grenze ist ohne diese selber austesten zu müssen, ich hab gesehen wie stark sie ist vor allem im Kopf. Das Erlebte aus der letzten schief gelaufenen Stunde haben wir beide gut verarbeitet. Also alles gut, aber kein Weg den wir weiter verfolgen.
Ok das ist nun kein Trainer nach XYZ. Ich würd auch immer versuchen nicht bei einem Trainer nach zu lernen sondern beim Entwickler einer Methode selber. Die Meisten "Trainer nach" sind mir nicht "echt" genug, die stülpen sich oftmals nur eine Ausbildung über und sind eben "Trainer nach XYZ " und nicht XYZ selber.

Trotzdem würd ich Unterricht bei Plüschi nehmen, aber eben nicht wegen sie ist Wanless- Trainerin mit Zertifikat, sondern weil sie Plüschi ist und in meinen Augen gut ist in dem was sie tut.
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ehem User

Re: Wanless-Methode

Beitrag von ehem User »

Schnucke, war das D.? :shock:

Anosonsten geht es mir ganz ähnlich. :five:

Plüschi ist für mich ein gutes Beispiel für jemanden, der Elemente "nach XY" drin hat, zukünftig dann sogar die Ausbildung dazu, aber trotzdem einen ganz eigenen, reflektierten Weg geht und entsprechend auch Qualität bringt.

Lisa Kittler ist für mich ein anderes Beispiel.

*schnuckes-gedanken-weiterspinn* Jemand der "rein nach XY" unterrichtet ist häufig jemand, der irgendwo/irgendwie zu bequem war, sich weiterzuentwickeln. Nicht immer, aber häufig. Wobei auch die XY-en selbst bisweilen gern mal stehen bleiben und sich auf ihren Erfolgen ausruhen... Ach, es bleibt dabei, man muss sich die Leute einfach ansehen und sie "fühlen"...
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Riff
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Re: Wanless-Methode

Beitrag von Riff »

Hm. Für einen KURS wäre mir ein (ich nenne es mal so) Feldwaldwiesenteacher nach wem auch immer nicht so recht. Einfach aus dem Grund, weil Kurse auch etwas mehr kosten, intensiver sind und ich da doch lieber wen habe, bei dem man doch ein gewisses Können voraussetzen kann.

Und jaja, Können und Abzeichen haben nichts miteinander zu tun usw. Aaaber, wie Heupferdchen(oder?) es schon schrieb- Trainer mit mehr Ausildung haben meist eine Website, auf der man sich schon mal informieren kann, oft gibt es auch Berichte oder Videos über den Unterricht und die Arbeit und man kann sich einfach ein besseres Bild machen.

Meist ist es auch so, dass Leute, die sich über mehrere Jahre fortbilden und einen Ausbildungsweg verfolgen mehr Erfahrungen mit verschiedenen Pferde- und Reitertypen haben. Wer nur z.B. 10 Schüler hat- was kann der mir an Flexibilität in der Arbeit anbieten? Dann lieber jemanden, der viele Pferde erlebt hat und auch einige Lösungswwege ausprobieren konnte.
Und das ist bei "Do it yourself" RL nicht immer gegeben.

Aaaaaaber, meine beste RL hatte gerade mal den Trainer C. Sie arbeitete nach allen möglichen Klassikern und zwar immer auf das jeweilige Pferd/Reiter/Problem zugeschnitten. Sie war sehr, sehr belesen, war als Zuschauer auf vielen Kursen etc. Das war wirklich ein TOP Unterricht!!
Von daher ist mir schon klar, dass Trainer nach blablabla nicht viel heißt.
Aber die Erfahrung und die Vielfalt macht es für mich aus.

Eigentlich schreckt mich jemand, der nach einer Methode arbeitet total ab. Viel zu unflexibel. Es sei denn, ich würde da gezielt auf einen Kurs gehen. Aber als RL, nein danke!

Mehrere Wege und Methoden im Angebot und nicht engstirnig nur einem nachhecheln. Das berühmte über den Tellerrand Schauen und mixen, sich aus mehreren Dingen die passenden (für sich) ziehen. Das geht bei jemanden, der nur nach ... arbeitet nicht. Egal, ob Trainer und Do it Yourself.

Ein anderer Punkt ist noch: ich fände es ganz nett, wenn ich weiß, dass ich nicht jemanden unterstütze, der am Staat vorbeiarbeitet.....
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Schnucke
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Re: Wanless-Methode

Beitrag von Schnucke »

Snöf jap war D. . Das paßte ab genau DEM Zeitpunkt von jetzt auf gleich überhaupt nicht mehr, 100% nach hinten losgegangen. Hat sich dann noch menschlich disqualifiziert, deshalb werden wir da auch nicht mehr in die Richtung weiter machen und man braucht auch nicht drüber sprechen
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ehem User

Re: Wanless-Methode

Beitrag von ehem User »

schnucke - :sad: sorry!

riff, war ja klar, dass wir das mal wieder anders sehen :kicher:

ich habe eh das gefühl, das sieht man entweder so oder anders und es gibt irgendwie gar nicht so viel darüber zu diskutieren :hm:
Lisa-Marie

Re: Wanless-Methode

Beitrag von Lisa-Marie »

Um zurück zum Thema zu kommen:
hab gerade von Elaine B. eine Mail bekommen (von wegen ob es hier "unten" einen Kurs gibt) und sie schreibt, sie versucht gerade im Allgäu und im Vorarlberg was zu organisieren. Und sie schreibt auch, dass es um München wohl Anfragen gäbe, aber keiner sich "erbarmt" hat, einen Kurs dann doch zu organisieren.
Würde denn hier im Süden Interesse bestehen? Ich hab überhaupt keine Ahnung, wie man einen Kurs organisiert, aber es wird doch wohl möglich sein, in Südbayern genug Leute zu akquirieren (mit oder ohne k geschrieben?) und einen Ort für die Durchführung zu finden.
Bei uns im Stall geht es ja nun leider nicht, aber vielleicht bei einem von Euch?
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Schnucke
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Re: Wanless-Methode

Beitrag von Schnucke »

snöflingan hat geschrieben: Mi 25. Jan 2017, 16:39 schnucke - :sad: sorry!
Snöf kein Thema :hug: , wir sind da sehr gut drüber weg, Famosi hat es überlebt und hat dadurch ihr Frauli wieder gut auf Kurs gebracht :kicher: ich fühl mich dadurch noch mal mehr in meinem, doch scheinbar etwas anderen, Weg bestärkt. Und ich glaub durch die ganze Sache bin ich etwas offener geworden gegenüber Kontakten hier aus der Gegend.


Lisa ich würde fürchterlich gern mitreiten, falls es finanziell machbar ist und ich nicht quer durch München fahren muß. Ort für so eine Veranstaltung wär evtl. in der Nähe von Mühldorf zu finden, dort hat jemand die Reitanlage übernommen, das soll sich hauptsächlich über Kurse tragen. Gut Haiming oder so heißt das. Ansonsten Wittibsmühle ist ein Kursstall wo was gehen könnte, da kann man auch selber organisieren, soweit ich weiß.
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Schnucke
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Re: Wanless-Methode

Beitrag von Schnucke »

@ Riff aber wenn dir ein Schein wichtig ist, du aber trotzdem Flexibilität und Vielfalt schätzt :kratz: ..... wer soll sich das bitte leisten können :kratz: . Diese Trainerkurse zB bei P.K. oder P.P. sind wirklich teuer, das kann sich jemand der im Pferdebereich seine Brötchen verdient, das hättest du ja auch gern, (wegen viel Erfahrung), kann sich vielleicht einen der "Großen" leisten aber keinen zweiten oder gar dritten.

Mich hat bei "Trainer nach XYZ" ein Beispiel sehr nachdenklich gemacht eine Freundin von mir ritt für ihre "RL " (sie hatte bei der nur 3 Stunden, hat ihr Pferd selbst bis S ausgebildet) die PK Prüfung mit, der Teil der Prüfung wurde bestanden ihren eigenen Reitteil hat die RL nicht geschafft, wiederholte dann im Jahr drauf mit einem Kracherpferd, was sie nicht selber ausgebildet hat :nix: . Zu wem würdet ihr gehen zur Dame mit Schein einer Hochglanz -HP mit Profivideos oder z. B. zu Shieldmaiden.

Deshalb geb ich inzwischen so wenig darauf. Die Menschen die mich neben D. (auch von dem hab ich viel gelernt) am weitesten brachten, waren Menschen die ich über Mundpropaganda kennenlernte. Von allen zusammen hab ich aber nicht soviel gelernt, wie von den verschiedenen Pferden, die ich im letzten Jahr reiten durfte. Und ich bin gespannt wo mich der Weg weiter hinführt.

Das ist jetzt zwar alles vollkommen OT :kicher: aber ich find die Diskussion zu interessent um sie nicht weiter zu führen.

On T ich würde zB auch unheimlich gerne RU bei Cate nehmen, auch wenn sie keine Wanlesstrainerin ist :kicher:
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