Pferd verkaufen?

[Elin89]

Huhuu

Ich würde gerne mal einen Austausch bzw. eine offene Diskussion eröffnen zum Thema Pferd verkaufen.
Zunächst mal mein Hintergrund dazu:
Ich liebe mein Pferd wirklich über alle und kann mir ein Leben ohne sie eigentlich gar nicht vorstellen. Nun ist es aber so, dass wir vieles, was ich gerne mit ihr tun würde, nicht machen können - alleine ausreiten ist sehr stressig für sie, wir kommen immer nur sehr langsam weiter und haben auch immer wieder Rückschläge; Dressur reiten ist für sie okay, wenn sie gerade keine Panik in der Halle oder auf dem Platz hat. Wir hatten Anfang des Jahres 3 Monate in denen ich fast nichts mit ihr machen konnte, da sie vor allem Angst hatte und nur gestresst war. Sowas passiert immer dann, wenn ich einmal zu oft über ihre Grenze hinausgegangen bin, weil ich dachte, wir waren ja nun schon soooo oft in der Halle, das packt sie wohl. Ich weiß, selber Schuld, ich gebe mir auch Mühe drauf zu achten. Aber so kommt es einfach ganz oft, dass wir doch nicht reiten können weil die Halle gerade gruselig ist oder sie sich gar nicht erst hin traut usw. usf.. Wir üben daran, und das ist auch okay für mich - aber irgendwie dacht ich, das wird irgendwann mal besser. Es wird zugegebenermaßen besser, aber seeeeeeehr langsam, und sobald sich irgendwas in ihrer Umgebung ändert fangen wir nochmal von vorne an. Dann machen wir zwar meist etwas schnellere Fortschritte... aber es dauert einfach. Wir sind jetzt seit 1,5 Jahren an dem Stall, vor so ca. 7 Monaten konnten wir das erste Mal eine kleine Runde alleine raus, dann wurde sie innerhalb des Stalls umgestellt und nun sind wir gerade wieder so weit dass wir diese kleine Runde schaffen und zum ersten Mal ist die die meiste Zeit entspannt in der Reithalle. Damit man da mal eine grobe Vorstellung von der Zeit hat.
Nun ist es so, dass ich bislang wirklich gut zufrieden war an diesem Stall. Vor kurzem gab es ein wenig Stress, weil mein Pferd beim einholen in ihre Box gerannt ist ohne auf den Menschen zu achten - bei mir hat sie das allerdings nie gemacht, ich konnte das also auch nicht mit ihr üben. Mir wurde aber vorgeworfen, dass es an mir liegt, weil mein Pferd alles selber entscheiden darf (wenn sie Angst hat haben wir halt aufgehört...). Das hat sich zum Glück mittlerweile gelegt, aber dieser Vorwurf hängt mir natürlich noch ein bisschen nach. Ich finde, es ist meine Sache, wie ich mit meinem Pferd umgehe, und bin auch der Meinung, dass es schlecht an mir liegen konnte, da das Problem bei mir ja nie auftrat.
Nun ist es so, dass wir Hallenzeiten haben, in denen wir die Halle nutzen können. Immer alle 2 Stunden für 2 Stunden. Man muss also immer schauen, ob man gerade rein kann, das ist okay, schränkt aber doch ein wenig ein.
Vor ein paar Tagen kam dann die Nachricht, dass nun eine Stallruhe eingeführt wird, unter der Woche haben die Pferde um 21 Uhr in der Box zu stehen, am Wochenende schon um 20 Uhr. Das wäre für jeden zu schaffen.
Ganz ehrlich - ich liebe es, abends zu reiten! Am Stall zu sein, wenn es ruhig ist und keiner da ist. Außerdem beschäftige ich mein Pferd lieber abends, weil sie bis ca. 15.30 Uhr auf der Weide sind. Danach geb ich ihr etwas Ruhe und dann finde ich ist die perfekte Zeit, um sie nochmal zu bewegen. Je nach Terminen, Hallenzeiten usw. wird es dann schon eng mit der Stallruhe. Außerdem habe ich sowas von keine Lust auf den Stress, am Stall zu sein, und ständig zu gucken, wie viel Zeit ich noch habe, bis mein Pferd in der Box stehen muss. Oder aber, ich bin zu Hause und denke am WE um 19 Uhr "ach, jetzt hätte ich doch noch Lust ne kleine Runde mit meinem Pferd zu drehen". Und das soll dann nicht gehen? Ich finde es einfach unangemessen. Und ich will mir nicht vorschreiben, wann ich MEIN Pferd bewegen darf und wann nicht
Als ich von diesen Stallruhezeiten gehört habe, war ich echt fertig mit der Welt... ich habe einfach das Gefühl, dass es so echt keinen Spaß mehr macht. Ich kann versuchen, den Stall zu wechseln, aber das wäre riesen Stress und wir würden wieder von vorne anfangen. Mal davon abgesehen dass ich hier bald alle Ställe durch habe und dann habe ich ernsthaft überlegt, mein Pferd zu verkaufen... es soll doch Spaß machen. Das ist meine Freizeit. Und es wird aber immer wieder nur zu Stress, Kampf, Frust...
Ich weiß jetzt schon, sollte es einmal so kommen, es gibt erst wieder ein Pferd wenn ich es bei mir zu Hause halten kann. Aber was mache ich jetzt?
Ich hab schon überlegt, die Ruhezeiten einfach zu ignorieren und mein Ding zu machen. Wenn ich dann rausgeschmissen werde kann ichs nicht ändern. Oder eben dann an den Tagen halt nicht zu reiten wenn ich es nicht schaffe - aber ich reite eigentlich jetzt schon zu wenig, das wird dann ja nicht besser. Meinem Pferd ist das egal, aber sie ist einfach zu fett sonst...
Die Sache ist - ich glaube, ich könnte niemals damit leben, sie wirklich zu verkaufen. Aber der ganze Stress den man immer wieder hat, den halte ich im Moment auch nicht mehr aus. Und darunter leidet mein Pferd ja auch.

Wie sieht da bei euch aus? Ich bin doch bestimmt nicht die einzige leidgeplagte Einstallerin. Habt ihr auch schon überlegt, euer Pferd deshalb zu verkaufen? Oder aus anderen Gründen? Hat es jemand tatsächlich getan? Wie seid ihr damit klar gekommen? Ich weiß aktuell einfach nicht mehr wirklich weiter, es schreit nur noch alles "ich will das so nicht mehr".

[calista]

Deinen Frust kann ich gut verstehen, so was schränkt einen doch sehr ein. Ich denke, Du musst trennen zwischem dem Frust, der aus dem Stall und den dortigen Bedingungen entsteht und dem Frust, der durch Dein so sensibles Pferd entsteht. Aber vielleicht ist der Grund für den Frust in jedem Fall der Gleiche, will sagen, vielleicht entspannt sich Dein Pferd in einem anderen Stall mit anderen Haltungsbedingungen. Ich könnte mir vorstellen, dass eine stabile Herde mit Offenstallhaltung Deinem PFerd Sicherheit bieten würde und es damit Selbstvertrauen aufbauen könnte. Vielleicht muss Dein PFerd erst in seinem Leben ankommen können um dann in Deinem Leben mit Deinen Wünschen besser klarzukommen (schwierig, ich weiss. aber es wirkt auf mich, als ob ihr Beide mit den Bedingungen nicht zufrieden seid)?
Ich glaube kaum, dass Du mit einem Verkauf glücklich wirst. Ich jedenfalls würde mich immer fragen, wie mein PFerd mit dieser Situation zu recht kommt.

[trollpony]

oh je, Stallfrust ist immer blöd. Aber für mich klingt es jetzt auch nicht so als ob du tatsächlich dein Pferd verkaufen willst!!
Ich hab selbst so ein sensibles Pony das über 2 Jahre gebraucht hat bis es bei uns tatsächlich "angekommen" ist und weis daher dass das nicht einfach ist!
Aber vielleicht wäre es tatsächlich so dass es in einem anderen Stall gar keine Probleme gäbe, kann gut sein!
Also vielleicht suchst du doch noch einmal nach einem anderen Stall?

Was mir dann noch beim Lesen so kam, vielleicht brauchst du auch einfach ein wenig Abstand um deine "Enttäuschung", dass nicht alles so läuft wie du möchtest (aber bei wem ist das schon so?), zu verarbeiten, um dir über deine Ziele/wünsche/Erwartungen klar zu werden.
Käme es z. B. für dich in frage dein Pferd über den Sommer weg zu stellen, Dauerweide in größerer Herde, oder ggf. Beritt oder so?

[Biggi01]

Einen Sommer auf die Weide, und dann weiter sehen, fänd ich ne gute Idee . Du würdest dann merken, ob das Pferd und das Reiten dir sehr fehlt, und könntest etwas Abstand gewinnen.

Ansonsten hab ich in "frustigen" Momenten- gerade weil ich keinen wirklich guten Stall fürs Pferd gefunden habe- auch schon ans Abgeben gedacht. Wobei ich das nicht wirklich ernsthaft in Erwägung gezogen habe .

[Fionnlagh]

Hallo!

Erst mal muss ich sagen, dass ich dich sehr gut verstehen kann! Ich hab mein Pferd jetzt seit über 7 Jahren und wir sind mittlerweile im 7. Stall . Gut, in 2 Ställen war ich nur jeweils einen Monaten, die zählen nicht wirklich, aber ich war weiß Gott echt oft verzweifelt und frustriert und wusste mir einfach keinen Rat mehr. Der jetzige Stall ist der erste Stall, in dem ich wirklich zu 90% zufrieden bin und mir vorstellen könnte, dass wir lange bleiben, aber die Umstände sind halt auch immer nicht vorhersehbar und ich kann mir ungefähr tausend Gründe vorstellen, warum das doch irgendwann ein Ende hat und ich wieder auf der Suche bin .

Und mein Pferd ist auch schwierig . Zwar auf andere Art als deine, aber schwierig. Wenn ich mich so vergleiche mit anderen Pferde-Besitzern und objektiv nur die Leistung betrachte bzw. das, was mein Pferd kann, dann haben wir in den vergangenen Jahren mit Abstand am wenigsten erreicht von allen Leuten, die ich privat kenne und von allen Tagebüchern, die ich hier im Forum lese . Die Gründe dafür sind vielfältig und es liegt nicht nur daran, dass mein Pferd schwierig ist. Trotzdem ist es oft unglaublich frustrierend und ich hab grad ein paar Monate hinter mir, in denen ich am liebsten so getan hätte als hätte ich kein Pferd . So ganz bin ich immer noch nicht "zurück" im Leben als Pferdebesitzerin . Trotzdem kommt ein Verkauf für mich nicht in Frage (obwohl ich durchaus schon des Öfteren darüber nachgedacht hab ). Dieses Pferd ist irgendwie meine "bessere Hälfte", ein Teil meines Lebens und die Verbindung, die wir zueinander haben, lässt sich für mich mit nichts sonst vergleichen .

Ich finde außerdem, dass in der Pferdewelt schnell verkauft wird . Mein Pferd hat 3 "Familienmitglieder", Vater, Mutter, Halbbruder. Keiner dieser 3 hat bisher eine Lebensstellung gefunden und die Gründe, die mir für die Verkäufe genannt werden, ärgern mich jedes mal . Ich bin doch immer wieder irritiert, wie klein die Bindung zwischen Pferden und ihren Menschen zu sein scheint . Außerdem kaufen die Menschen auch erstaunlich oft Pferde, oft mehrere gleichzeitig, dann wird es ihnen doch zu viel, dann wird wieder verkauft usw. Mir fehlt da bei den meisten Fällen wirklich das Verständnis . Klar, es gibt Fälle, da verstehe ich es und manchmal passiert im Leben einfach was, das nicht geplant war und man sich einfach nicht mehr zu helfen weiß. Es gibt Fälle, da geht es den Pferden woanders wirklich besser. Und ich kann sogar nachvollziehen, wenn jemand ein Pferd kauft und man passt dann einfach nicht zueinander, dass es dann für beide Beteiligten besser ist, das Pferd zu verkaufen. Aber ich hab enorme Schwierigkeiten damit, wenn das 5mal hintereinander passiert .
Das Pferd wegen schlechter Haltungsbedingungen zu verkaufen ist für mich auch eher fragwürdig, denn ich glaube, es ist beinahe überall in Deutschland/Österreich/Schweiz gleich schwierig wirklich gute Ställe zu finden. Also hätte das Pferd von einem Verkauf überhaupt nix . Das ist für mich eigentlich eher eine egoistische Entscheidung, weil man dann halt selber seine Ruhe hat und das Problem wem anderen auf´s Aug gedrückt hat . Wobei ich schon verstehen kann, wenn jemand jahrelang wirklich alles versucht hat und es einfach nicht mehr schafft, psychisch und finanziell, dass dann ein Verkauf besser ist. Hat ja das Pferd auch nix davon, wenn man selber so ausgebrannt ist, dass man in tiefste Depressionen versinkt. Ich persönlich habe aber höchsten Respekt vor Menschen, die allen Widrigkeiten zum Trotz zu ihrem Partner Pferd halten, es in guten wie in schlechten Zeiten durchtragen und bis zum Tode dem Partner treu bleiben

Was dich und dein Pferd betrifft kannst natürlich nur du entscheiden, wie es weiter gehen soll. Ich wünsche dir viel Glück für diese Entscheidung!

[WaldSuse]

Irgendwie kam mir beim Lesen der Gedanke,ob dieser Stall für dein Pferd wirklich gut ist?Irgendwas in diesem Stall läßt es nicht zur Ruhe kommen,läßt es kein Vertrauen fassen.
Ich weiß nicht,wie groß dein Stall ist,wie viele Pferde dort stehen.
Ich denke,daß alle Pferde sensibel sind,es aber auf völlig verschiedene Arten zeigen.Mein Pferd gehört eher zu denen,die nach Außen hin total ruhig und relaxed wirken.Aber er leidet bei jedem Stallwechsel sehr,er braucht auch lange,bis er wirklich angekommen ist.Wir sind jetzt zwei Jahre in unserem Stall und erst jetzt habe ich das Gefühl,daß er wirklich angekommen ist.Er hat sich von Anfang an wohl gefühlt,aber wenn ich so zurück denke....
Es sind nur vier Pferde,eigentlich dreieinhalb,eines ist ein Shettie.Ob sich deine Stute nicht vielleicht in einer kleinen Herde wohler fühlen würde? Da gibts einfach weniger Stress. Außerdem bin ich überzeugte Offenstallhalterin.Mein Pferd war mal in einem Stall mit Boxenhaltung,da wurde er krank.Obwohl der super geführt war.
Gibt es wirklich keinen kleinen Offenstall in deiner Nähe?
Ich habe keine Halle und auch keinen wirklich echten Reitplatz,nur ein Stück abgesperrte Weide.Es geht auch ohne.
Ich habe eine Bekannte,die hat einen Norweger übernommen,der absolut nicht alleine ins Gelände ging.Schon nach ein paar Metern ist er gestiegen.Sie hat aber nicht nachgelassen und auch den Stall gewechselt.Inzwischen geht er sogar mit einer RB gelassen alleine los.
Bevor du dein Pferd verkaufst würde ich wirklich nach einem kleinen Offenstall suchen.
Hoffentlich findest du eine gute Lösung für euch BEIDE.

[Elin89]

Erstmal vielen Dank euch allen für eure Beiträge!
Es stimmt schon, wirklich abgeben will ich mein Pferd eigentlich nicht. Mich ohne Pferd gibt es eigentlich nicht! Mein Pferd ist auch nicht das Problem - ich liebe sie über alles und könnte auch damit leben, wenn sie eben nur auf der Wiese steht und ich sie besuche und das wars. Wäre wahrscheinlich die beste Notlösung. Aber da kann ich sie dann auch erstmal in ihrem jetztigen Stall stehen lassen - sie sind zwar nicht 24h auf der Weide, aber ich habe nicht das Gefühl, dass es ihr damit schlecht geht.
Ich erklär das mal. Wir sind tatsächlich ein kleiner Stall mit 7 Pferden. Meine steht mit drei anderen auf der Wiese. Als wir vor 1,5 Jahren an den Stall gekommen sind, waren noch etwas andere Pferde dort, aber der Wallach und die Stute, die jetzt auch bei ihr stehen, standen dann nach kurzer Zeit mit ihr zusammen und sie verstehen sich toll. Die Pferde kommen morgens um 7 raus bis um halb 4. Dann sind sie in ihrer wirklich riesigen Box mit durchgehend Heu (bzw. nun Heulage da sie hustet, übrigens auch auf der Weide und im Offenstall) und Kontaktmöglichkeit zum Nachbarpferd. Im Sommer hatten wir dann eine Periode Offenstall. Ich glaube so 4 Monate? In der Zeit die ganze Zeit mit der einen Stute und dann 2 unterschiedlichen Wallachen. War auch anders geplant, aber kann man ja nicht immer was machen. Das war... okay. Sie hat sich eigentlich nie in den Unterstand getraut, wenn andere Pferde da waren. Stand sie drin und jemand kam, ist sie rausgaloppiert, auch wenn ihr wirklich niemand was getan hat oder das auch nur versucht hat. Ich würde nicht sagen dass es gar nicht ging, aber ich glaube fast, sie ist auch froh über die Zeiten in der Box wo sie wirklich in Ruhe fressen und trinken kann. Nach dem Offenstall musste sie dann im Winter wieder in den Stall (auch nicht so gewollt, aber gab keine andere Möglichkeit), ihre alte Box war aber belegt. Nun war sie in einer kleineren, dichter dran an dem Pferd neben ihr und hatte immernoch Stress beim Heufressen, weil sie wohl Sorge hatte, es wird ihr weggefressen. Ich hatte wirklich den Eindruck, sie hatte dort wirklich Stress, zu der Zeit ging eben auch gar nichts mit ihr. Aber ich hatte dort zu dem Zeitpunkt keine andere Wahl. Seit nun ich glaube 2 oder 3 Monaten kann sie wieder in ihrer alten Box stehen und ist nun auch wieder deutlich entspannter.
Diese ganze hin und her hat halt sicher nicht geholfen, ich glaube aber, dass sie nun dort wirklich zufrieden ist. Wie gesagt, aktuell können wir sogar recht entspannt alleine rausgehen usw. Als das führt eben dazu, dass ich ihr einen Stallwechsel eigentlich absolut nicht antun will. Ich dachte auch echt, in dem Stall werden wir alt. Aber die Stimmung da gerade...
ich sag ja, es liegt absolut nicht an meinem Pferd, dass ich darüber nachgedacht habe, sondern eher an allem anderen. Und ihr habt Recht - aus dem Grund tatsächlich zu verkaufen wäre wohl echt nicht fair. Vor allem denke ich immer, ich würde alles für mein Pferd tun. Also bleibe ich wohl erstmal für mein Pferd. Und halte trotzdem die Augen weiter offen. Ich kann mir noch einen kleinen, privaten Offenstall anschauen, der ganz in meiner Nähe ist. Das werde ich auch tun. Aber irgendwie hab ich da ein schlechtes Gefühl, ohne es näher erklären zu können. Mal gucken.
Und wenn es dann alles nichts wird bleibt ja immer noch die Weide... die muss man zwar auch erstmal finden, aber das sollte dann wohl gehen. Denn eins glaube ich auch ganz sicher - wo anders wird es ihr nicht besser gehen, und damit könnte ich niemals leben! Ich bin nur manchmal diese ganzen Menschen die einem das Leben mit Pferd so schwer machen sowas von Leid... es könnte alles so schön sein!

[Schimmelchen]

Ich kann deinen Frust gut verstehen. Ärger mit dem Stall/Stallbesitzer könnte einem wirklich die Freude an den Pferden verderben. So lange man keinen eigenen Stall hat - und womöglich auch dann - wird man Kompromisse eingehen müssen. Wenn du das Gefühl hast, dass es deinem Pferd in dem Stall gut geht, würde ich mich mit der Situation arrangieren. Gerade wenn sie sehr sensibel ist und auf Umstellungen welcher Art auch immer stark reagiert. Stallruhe um 21 Uhr finde ich persönlich jetzt nicht so schlimm, zumal ihr ja nur eine kleine Stallgemeinschaft seid. Es werden ja nicht alle 7 Pferdebesitzer jeden Tag zwischen 16.30 Uhr und 21.00 Uhr im Stall sein. Viell könnt ihr unter diesen Umständen an den Hallenzeiten was ändern ? So lange der Stall für dich nicht absolut unerträglich ist (Pferde spüren, wie es uns geht !) wäre mir das Wohlbefinden des Pferdes auf jeden Fall wichtiger. Das Pferd steht 24 in dem Stall, wir sind tägl. 3 - 4 Stunden dort.
Meine Pferde zu verkaufen, nur weil ich Stallfrust habe, käme für mich auch nicht in Frage.

[Nelchen]

Aus Frust verkaufen ist immer der schlechteste Ratgeber! Aber es führen doch viele Wege nach Rom! Verkaufen willst du doch nicht wirklich! Also kannst du die Perspektive ändern und die Sache mal aus einer anderen angehen.
Vielleicht solltest du dir Hilfe holen bei der Ausbildung deines Pferdes und dich selbst auch etwas bilden (lassen). So schissig zu sein ist nicht normal, evtl. liegt ein gesundheitliches Problem vor. Bei Angst aufzuhören mit dem, was man grad tut, ist der denkbar falscheste Weg! Und Stallbesitzer wollen auch mal Feierabend! Gerade, wenn es so ein kleiner Stall ist, könnte man als Einsteller den Leuten auch mal Privatleben gönnen. Sind auch nur Menschen!
Und wenn du dir vorstellst, dein "Traumpferd" zu haben, wäre doch am Ende auch die Zeit egal, wann du was machst. Es würde ja zu jeder Zeit alles klappen. Ist es also wirklich die Stallruhe, die dich frustriert? Abends sind die Pferde eher schissiger, (die sowieso schon ängstlichen), da in der Dämmerung die Gefahr als Beute zu enden höher ist.(genetisches Programm!)
Und wenn du irgendwo dein Pferd einstellst und die Arbeit rundherum machen lässt, stellst du es in das Leben von Anderen und deren Alltag. Zu sagen, ich möchte zu meinem Pferd, wenn mir das passt, auch nachts, finde ich da schon etwas hochgegriffen.
Das geht nur, wenn man es in Eigenregie hält. Da kannst du dir diese Freiheit rausnehmen. Und bevor das Geschrei jetzt wieder los geht! Würdigt all jene diese Freiheit und gebührt es mit Wohlwollen alljenen Stallbesitzern, bei denen das möglich ist!

[jella]

Wir haben einen sehr netten SB, aber am WE müssen wir die Stallruhe auch einhalten. Und die ist bei uns schon um 19.00 Uhr. Wir leben alle damit.

Ich finde die Idee von Nelchen mit dem Trainer sehr gut!!!