Entstehung der Biegung, Brustkorb- und Wirbelsäulenrotation
Moderator: Stjern
Re: Entstehung der Biegung, Brustkorb- und Wirbelsäulenrotation
Ja, genau, danke. Was schließt Karl da eigentlich draus?
Ich hab das Buch bisher leider nur durchgeblättert, habs nicht selber.
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Der späte Wurm entgeht dem Vogel.
"Wenn Du meinst, daß das Abenteuer gefährlich ist, probier's mal mit Routine. Die ist tödlich."
(Paolo Coelho)
Leni Müller sucht das Glück
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Re: Entstehung der Biegung, Brustkorb- und Wirbelsäulenrotation
Nicht unbedingt. Ich empfehle hierzu die Lektüre von Stefan Stammer "Das Pferd in positiver Spannung".Lisa-Marie hat geschrieben: Und wieso sollte man bei gelockten Hilfen versuchen, den Brustkorb NICHT rotieren zu lassen? Wenn die Bewegung stimmt, dann MUSS sich der Brustkorb doch bewegen, oder nicht?
wenn die Muskulatur gut arbeitet, wird der Brustkorb beim Anheben eines Vorderbeins stabil bleiben, dann rotiert auch im vorderen BW - Bereich nichts. Eine Rotation würde bedeuten dass der Rumpf zb bei Innenbiegung nach innen kippt, weil die untere Brustmuskulatur den Rumpf nicht stabil halten kann.
Im Fall von gelockten Seitengängen heisst dass, die Stellung und Biegung muss von vorne bis hinten passen und die Rumpfrotation sollte nicht stattfinden, denn nur dann kann das Hinterbein auch reell von außen nach innen unter den Schwerpunkt fussen und die ganze Sache hat auch einen gymnastischen Wert.
Viele tun genau das nicht, sie rotieren und kippen seitlich in der Hüfte und schieben das äussere Bein irgendwie drunter, aber dann habe ich eine nicht förderliche Rotation der Wirbelsäule und unter Umständen eben einen verkippten Rumpf.
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M. Twain
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Re: Entstehung der Biegung, Brustkorb- und Wirbelsäulenrotation
Dann ist deiner Auffassung nach gar keine Rotation erwünscht, Muriel? (Himmel, ist das ein kompliziertes Thema ... )
Je m'efforcerai de donner le meilleur de moi-même, afin que ces chevaux me jugent bien dans leur gentillesse et que l'harmonie règne par l'entente entre deux êtres vivants.
Nuno Oliveira
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Re: Entstehung der Biegung, Brustkorb- und Wirbelsäulenrotation
Das Buch hab ich auch, da hab ich nur das mit dem Biegen auf die Schnelle nicht gefunden. Fand ich gut, wie er es erklärt, aber ehrlich gesagt vergess ich immer gleich wieder die Hälfte und außerdem kapier ich sowieso nur ein Drittel von allem *michalsVollhonkfühl*
Re: Entstehung der Biegung, Brustkorb- und Wirbelsäulenrotation
Lisa, wir müssen die Stelle mal raussuchen, vielleicht kannst du das Buch zum nächsten Treffen mal mitbringen?
Es klingt gerade so, als müsse Biegung etc. gerade bei den gelockten Seitengängen stimmen, aber es müsste ja generell stimmen, ob gelockt oder nicht. *denk*
Und warum ein Hinterbein nur ohne Rumpfrotation irgendwie gymnastisch sinnvoll treten kann, ist mir auch noch nicht klar. Kannst du das genauer erklären, oder steht das in dem Buch genauer drin, Muriel?
Ich denke, daß eine Rotation weniger wird, je mehr der Brustkorb angehoben wird und je stabiler die Muskulatur ist, leuchtet mir ein. Nur der Rest nicht.
Es klingt gerade so, als müsse Biegung etc. gerade bei den gelockten Seitengängen stimmen, aber es müsste ja generell stimmen, ob gelockt oder nicht. *denk*
Und warum ein Hinterbein nur ohne Rumpfrotation irgendwie gymnastisch sinnvoll treten kann, ist mir auch noch nicht klar. Kannst du das genauer erklären, oder steht das in dem Buch genauer drin, Muriel?
Ich denke, daß eine Rotation weniger wird, je mehr der Brustkorb angehoben wird und je stabiler die Muskulatur ist, leuchtet mir ein. Nur der Rest nicht.
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Re: Entstehung der Biegung, Brustkorb- und Wirbelsäulenrotation
Das meinte ich eben auch, WENN die Biegung KORREKT ist, ist es doch egal, wie man dazu gelangt ist: ob gelockt oder nicht...
KORREKT muss sie halt sein...ich bring das Buch mit *KnoteninsOhrmach*
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Re: Entstehung der Biegung, Brustkorb- und Wirbelsäulenrotation
Danke Muriel (ich hätte gern jetzt Oktober )!
Das Kippen/Absenken einer Hüfte bedeutet wohl, dass die Muskulatur der Gegenseite nicht stark genug ist, um den Beckenbereich zu stabilisieren.
Wäre also durchaus vergleichbar mit den Schultern und dem Brustkorb des Pferdes, denn je balancierter sich ein Pferd bewegt und je besser es sich im Brustkorb trägt, desto weniger kippt es auch zwischen den Schultern hin und her (mal noch ganz abgesehen von der Rotationsgeschichte).
Ein Anheben bspw. der inneren Schulter bedeutet ja nicht automatisch, dass das Pferd besser balanciert ist - es kann ja auch einfach auf das äußere Bein 'fallen'.
Genauso kann es dann denke ich auch von Hinterbein zu Hinterbein 'fallen'.
Ist das nicht ähnlich wie bei Menschen, die beim Gehen eine starke Bewegung in der Hüfte haben dahingehend, dass, von hinten betrachtet, die Hüfte bei jedem Schritt stark nach einer Seite absinkt? Da fehlt doch auch einfach eine muskuläre Grundspannung, die gesünder wäre, als der Schwerkraft und den Gelenken alles zu überlassen.
Bewegung im Rumpf ist denke ich immer, wenn sich die Hinterbeine bewegen.
Wird aber mit fortschreitender Ausbildung weniger.
Man sitzt ja auch in Seitengängen nicht wirklich innen oder außen, sondern mittig, wird vom Pferd mittig gesetzt.
Und genau, die korrekte Balance und Biegung macht einen Seitengang, egal welcher Art. Alles andere wäre 'seitwärts', mehr nicht.
Das Kippen/Absenken einer Hüfte bedeutet wohl, dass die Muskulatur der Gegenseite nicht stark genug ist, um den Beckenbereich zu stabilisieren.
Wäre also durchaus vergleichbar mit den Schultern und dem Brustkorb des Pferdes, denn je balancierter sich ein Pferd bewegt und je besser es sich im Brustkorb trägt, desto weniger kippt es auch zwischen den Schultern hin und her (mal noch ganz abgesehen von der Rotationsgeschichte).
Ein Anheben bspw. der inneren Schulter bedeutet ja nicht automatisch, dass das Pferd besser balanciert ist - es kann ja auch einfach auf das äußere Bein 'fallen'.
Genauso kann es dann denke ich auch von Hinterbein zu Hinterbein 'fallen'.
Ist das nicht ähnlich wie bei Menschen, die beim Gehen eine starke Bewegung in der Hüfte haben dahingehend, dass, von hinten betrachtet, die Hüfte bei jedem Schritt stark nach einer Seite absinkt? Da fehlt doch auch einfach eine muskuläre Grundspannung, die gesünder wäre, als der Schwerkraft und den Gelenken alles zu überlassen.
Bewegung im Rumpf ist denke ich immer, wenn sich die Hinterbeine bewegen.
Wird aber mit fortschreitender Ausbildung weniger.
Man sitzt ja auch in Seitengängen nicht wirklich innen oder außen, sondern mittig, wird vom Pferd mittig gesetzt.
Und genau, die korrekte Balance und Biegung macht einen Seitengang, egal welcher Art. Alles andere wäre 'seitwärts', mehr nicht.
- Heupferdchen
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Re: Entstehung der Biegung, Brustkorb- und Wirbelsäulenrotation
Hallo ihr Lieben,
Beim gelockten Travers klappte der die Hüfte einfach rein. Dann hatte man keine Möglichkeit mehr, die Hinterbeine zu irgendeiner sinnvollen Tätigkeit anzuregen. Die Kraft verpuffte in i-welchen Gelenken, der Brustkorb fiel durch.
Mit einem passenderen Training wurde das Pferd stabiler. Im Zuge unserer Aufbauarbeit hat sich das Pferd so verbessert, dass wir Trabzirkel ohne Durchfallen reiten konnten. Stärker gekrümmten Linien waren nicht drin. Es fühlte sich dann so an, dass auf dem Zirkel der äußere Gesäßknochen einen minimal längeren Weg hat. Man wird außen nicht höher angehoben, sondern führt eine Bewegung minimal weiter nach vorn aus. Auch innen wird der Gesäßknochen angehoben, nur eine minimal kürzere Strecke (aber nicht weniger hoch). Das kann man übern Popo tatsächlich bissl steuern. Mir hat dabei das Bild im Kopf geholfen, dass beide Seiten sich auf die gleiche Höhe heben. Wechselseitiges oder innenseitiges Reinsetzen in die Abwärtsbewegung, wie mir in der AR beigebracht wurde, hat den Bewegungsablauf klar negativ beeinflusst.
Wie sich das bei stärkerer Biegung anfühlt, weiß ich leider auch nicht.
Vielleicht kann ich in den nächsten Monaten mit Lasse ein paar Erfahrungen sammeln.
@Plüschi: Was ist denn im Oktober? Ich mag jetzt erst mal Sommer haben!
Ich kann das voll unterschreiben. Beim Traberli sackte in der Biegung die innere Brustkorbseite massiv ab. Bei den ARlern ist dieses nach unten fallen am inneren Gesäßknochen ja erwünscht. Die Reiter werden gezielt angewiesen, in dieses Absacken und Verkippen rein zu sitzen. Fürs Traberli war das sehr kontraproduktiv.Muriel hat geschrieben: wenn die Muskulatur gut arbeitet, wird der Brustkorb beim Anheben eines Vorderbeins stabil bleiben, dann rotiert auch im vorderen BW - Bereich nichts. Eine Rotation würde bedeuten dass der Rumpf zb bei Innenbiegung nach innen kippt, weil die untere Brustmuskulatur den Rumpf nicht stabil halten kann.
Beim gelockten Travers klappte der die Hüfte einfach rein. Dann hatte man keine Möglichkeit mehr, die Hinterbeine zu irgendeiner sinnvollen Tätigkeit anzuregen. Die Kraft verpuffte in i-welchen Gelenken, der Brustkorb fiel durch.
Mit einem passenderen Training wurde das Pferd stabiler. Im Zuge unserer Aufbauarbeit hat sich das Pferd so verbessert, dass wir Trabzirkel ohne Durchfallen reiten konnten. Stärker gekrümmten Linien waren nicht drin. Es fühlte sich dann so an, dass auf dem Zirkel der äußere Gesäßknochen einen minimal längeren Weg hat. Man wird außen nicht höher angehoben, sondern führt eine Bewegung minimal weiter nach vorn aus. Auch innen wird der Gesäßknochen angehoben, nur eine minimal kürzere Strecke (aber nicht weniger hoch). Das kann man übern Popo tatsächlich bissl steuern. Mir hat dabei das Bild im Kopf geholfen, dass beide Seiten sich auf die gleiche Höhe heben. Wechselseitiges oder innenseitiges Reinsetzen in die Abwärtsbewegung, wie mir in der AR beigebracht wurde, hat den Bewegungsablauf klar negativ beeinflusst.
Wie sich das bei stärkerer Biegung anfühlt, weiß ich leider auch nicht.
Vielleicht kann ich in den nächsten Monaten mit Lasse ein paar Erfahrungen sammeln.
@Plüschi: Was ist denn im Oktober? Ich mag jetzt erst mal Sommer haben!
Re: Entstehung der Biegung, Brustkorb- und Wirbelsäulenrotation
Was versteht ihr denn unter Rumpfrotation? Welcher Teil bewegt sich wo hin?
Wäre aber dann laut deinen Ausführungen, das Mitgehen der Gesäßknochen in der Bewegung wie rückwärts Fahrradfahren dann nicht kontraproduktiv?Heupferdchen hat geschrieben:Mir hat dabei das Bild im Kopf geholfen, dass beide Seiten sich auf die gleiche Höhe heben. Wechselseitiges oder innenseitiges Reinsetzen in die Abwärtsbewegung, wie mir in der AR beigebracht wurde, hat den Bewegungsablauf klar negativ beeinflusst.
"Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt ..."
Antoine de Saint-Exupéry
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- Heupferdchen
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- Registriert: Mo 18. Feb 2013, 13:12
Re: Entstehung der Biegung, Brustkorb- und Wirbelsäulenrotation
Da ist definitiv was dran. Man darf diese Bewegung absolut nicht übertreiben - eher im Gegenteil. Natürlich gibt es diese Bewegung, und man muss sie fühlen können, um die Position der Beine zu kennen. Aber man kann sie auf unterschiedliche Art und Weise führen und formen: Die Abwärtsbewegung betonen, das Wackeln nach links und rechts (sehr ungünstig!) verstärken. Oder den Radius der Bewegung ein wenig verkleinern, sich eher gerade nach hinten als nach unten bewegen, die Aufwärtsbewegung betonen. Die Bewegung eher ein wenig dämpfen, ihr einen (gleichmäßigen, angenehmen) Widerstand entgegensetzen.Candyline hat geschrieben:Wäre aber dann laut deinen Ausführungen, das Mitgehen der Gesäßknochen in der Bewegung wie rückwärts Fahrradfahren dann nicht kontraproduktiv?