das baue ich langsam auf, so dass das Pferd an die zunehmende Zeitliche Entfernung gewöhnt wird. Beim Longieren zb gehe ich im selben Moment los wo ich clicke (oder clicke in dem Moment wo ich losgehe ) damit ich dem Pferd signalisieren kann: Futter kommt - und es nicht selbst auf die Suche gehen muss.Und wie machst du das mit dem sofortigen Einwerfen bei der Arbeit auf Distanz?
Der Bettelprozess beschleunigt sich da, wo der "Futtersuchmodus" ("Seeker Circuit" ) angeschaltet wird. Dem möchte ich zuvorkommen.
nein, auf gar keinen Fall (Ausnahmen abgesehen). Wenn ich das Futter in der Hand habe, ist das Pferd ebenfalls auf "Futterbeschaffung" fixiert, nicht auf "Verhalten".Und vermeidest du die Situation, erst die Tasche aufmachen zu müssen um das Futter rauszuholen, sondern hast es gleich von vorneherein in der Hand?
In dem Moment wo ich Futter in die Hand nehme, weiss mein Pferd dass es da drinnen ist. Alles weitere fällt im Grunde dann nur noch unter "Bestechung" - dh. das Tier tut "alles, um sich das Futter zu ergattern". Das ist eine grundlegend andere Sache als ein freiwillig angebotenes Verhalten, das vom Trainer adäquat belohnt oder honoriert wird.
jeder der schonmal versucht hat, ein Pferd über Futter in den Hänger zu locken, kann davon ein Lied singen. Einsteigen lernt das Pferd dadurch nicht. Nur dem Futter zu folgen. Und ist es satt, interessiert das Futter nicht mehr, insbesondere wenn das nötige Tun stressbehaftet ist.
Lernen durch Training mit Futterbelohnung ist da etwas ganz anderes. Das Lernen findet statt in dem Moment wo der Click das richtige Verhalten markiert. Und dann kommt eine Belohnung, die motivierend genug ist, das gezeigte Verhalten erneut anzubieten.
habe ich Probleme mit einem taschenkriechenden Pferd, gehe ich hinter eine Absperrung, und arbeite daran, dass das Pferd einsieht dass ihm Betteln oder in meiner Tasche wühlen nichts einbringt ausser dass sich die Tasche (mit mir anhängend) sofort entfernt. Dabei signalisiere ich gleichzeitig dem Pferd, dass es durch sein Verhalten bestimmen kann, ob es Futter bekommt oder nicht. ich möchte nicht strafen durch Futterentzug, sondern zeigen: Schau, das ist ALLES für dich. Aber : Es gibt Regeln.
Sobald ein Pferd das begriffen hat (das kann manchmal wirklich länger dauern, aber es lohnt sich) ist das Betteln eigentlich so gut wie vorbei.
eine weitere Möglichkeit ist das Installieren eines Alternativverhalten, das hochbestärkt wird und das ich als sozial verträgliches Bettelverhalten installieren kann. Das muss ich dann natürlich auch (fast) immer belohnen, wenn es angeboten wird.
Ungeeignete Verhalten: Scharren, Schubsen, Beissen, Schlecken, und alle Lektionen die "zum Menschen hin" gehen, oder "Dinge werfen".
Geeignete Verhalten: Brav gucken, Rückwärts gehen, Kopf wegdrehen (mit der obigen Einschränkung), kopf senken, Ohren vor nehmen.
Das kann dann sehr elegant werden, wenn das Pferd brav, hochkonzentriert, ruhig und auf allen vier Füssen neben mir steht - und das sein Bettelverhalten ist.