Altkalifornische Reitweise-wer arbeitet danach?

Moderatoren: Sheitana, Cate

Benutzeravatar
La Espanola
Nachwuchspferd
Beiträge: 522
Registriert: Di 15. Mai 2012, 18:12

Re: Altkalifornische Reitweise-wer arbeitet danach?

Beitrag von La Espanola »

Stjern hat geschrieben: Ich kann bei sehr viel von dem was Du schreibst, mitgehen. Aber genau hier nicht. Und zwar aus ganz anderen Gründen. Du forderst, wenn auch unbewusst, dauernd eine gewisse Spannung. Positiv gemeint im Sinne von Muskelaufbau. Aber Körper und Geist sind nicht trennbar. Damit erfährt Dein Pferd, dass mit Dir zusammen immer eine Grundspannung zu herrschen hat. Im gewissen Sinne (bitte nicht böse nehmen) bist Du dann wie ein Offizier der auftaucht und alle müssen sofort "stramm" stehen. Das bewirkt sicher den gewünschten Trainingserfolg für die Muskulatur, aber was ist mit dem Geist?
Du schreibst selber, dass der Wechsel zwischen Anspannung und Abspannung wichtig ist. Das muss doch auch für die innere psychische Anspannung gelten? Es sei denn, dass Dir das nicht wichtig ist in der Beziehung zu Deinem Pferd, weil Du Dich nur als Trainer siehst? So schätze ich Dich allerdings gar nicht ein. Ich glaube so riskiert man, dass das Pferd einem nur seine Leistungsseite zeigt. Aber nicht sein gesamtes Spektrum.

Was die langen Zügel angeht, bin ich auch etwas geteilter Meinung. Wenn ein Pferd eben selber in die gewünschte positive Muskelanspannung geht, dann benötigt es bestimmt keine Zügelkorrektur mehr. Wozu das Teil noch festhalten und die feine Muskelaktivität stören? Wenn Du Ballet tanzt und ich bin bei Dir und halte Dir ab und an den Arm hoch, weil Du ihn eben heben sollst. Soll ich ihn dann noch halten, wenn Du es gut machst oder gar wenn Du vor Publikum tanzt? Es könnte Dir aber vielleicht eine Stütze geben, wenn ich vom Bühnenrand aus nach oben zeige und Du kannst Dich selber korrigieren.
Ähm auf allen vier Füßen stehen ist doch nicht mit Grundspannung verbunden. Ich weise ihn nur darauf hin, das kann ei Blick sein, eine Berührung, mittlerweile muss ich gar nichts mehr machen, Mali hat gelernt einfach vernünftig zu stehen. Trotzdem steht er enstpannt am Anbinder und döst. Und deshalb mache ich zur Abwechslung ja auch Freiarbeit und wir haben Spaß.

Du hast ja selber gesagt du schätz mich so nicht ein, damit hast du Recht. Ich bin kein Soldat, Mali kommt freudig auf mich zugelaufen und macht wirklich gut mit.

Ähhhmmm Okay falsch verstanden. Ich will mein Pferd nicht latschen lassen, ich will, dass das es in Selbsthaltung läuft. Das kann mit oder ohne Zügel sein, Ziel ist ohne Zügel, das dauert natürlich nur recht lange weil das sehr schwer fürs Pferd ist.
Wenn du meine Seminarzusammenfassung gelesen hättest dann hättest du verstanden, dass es mir darum ging, dass ich nicht möchte, dass mein Pferd durch einen zu tiefen Kopf noch weiter den Brustkorb sinken lässt ;)
Ich will keine Stütze.
Bild
Stjern
Einhorn
Beiträge: 5049
Registriert: Di 15. Mai 2012, 11:18

Re: Altkalifornische Reitweise-wer arbeitet danach?

Beitrag von Stjern »

Ach so, falsch ausgedrückt. Ich meinte nicht mit Stütze oder Arm halten, dass ich als Trainer Dich trage, sondern lediglich leicht berühre, damit DU hebst. Da sind wir uns schon einig.

Aber Du verlangst eine gewisse Grundhaltung, die in Deinem Beisein einzunehmen ist, selbst wenn er sich arrangiert und sogar eindöselt. Was ich meinte, ist, dass Du z.B. nicht die Entlastungshaltung (ein Bein mit Spitze aufsetzen) beim Putzen zulässt. Du forderst Körperhaltungen innerhalb Deiner Vorstellung ein. Das muss nicht schlecht sein. Ich sehe das gar nicht so negativ, wie das vielleicht klingt.

Ich denke nur, dass Du ein sehr aktiver Part die ganze Zeit bist und auf das Pferd wirkst. Auch in der Freiarbeit, die ich auch sehr betreibe. Da bin ich auch die ganze Zeit der aktive Part. Und meiner kommt auch gerannt und will das. Aber es kann auch sehr sehr erhellend sein im Umgang mit dem Pferd mal selber gar nichts zu wollen. So meinte ich das. Wenn man in einer Beziehung immer derjenige ist, der etwas will und der andere liefert, dann nimmst Du Dir Beziehungsvielfalt. Und man setzt eventuell den der liefert einer psychischen Grundanspannung aus, immer liefern zu müssen. Da kommt es sehr auf das Individuum an, wie sich das auswirkt.
Benutzeravatar
La Espanola
Nachwuchspferd
Beiträge: 522
Registriert: Di 15. Mai 2012, 18:12

Re: Altkalifornische Reitweise-wer arbeitet danach?

Beitrag von La Espanola »

Stjern hat geschrieben:Ach so, falsch ausgedrückt. Ich meinte nicht mit Stütze oder Arm halten, dass ich als Trainer Dich trage, sondern lediglich leicht berühre, damit DU hebst. Da sind wir uns schon einig.

Meine erklärungen richteten sich an die Zügelverbindung? Was das mit berühren zu tun hat weiß ich jetzt nicht? Ich stehe langsam auf dem Schlauch?

Aber Du verlangst eine gewisse Grundhaltung, die in Deinem Beisein einzunehmen ist, selbst wenn er sich arrangiert und sogar eindöselt. Was ich meinte, ist, dass Du z.B. nicht die Entlastungshaltung (ein Bein mit Spitze aufsetzen) beim Putzen zulässt. Du forderst Körperhaltungen innerhalb Deiner Vorstellung ein. Das muss nicht schlecht sein. Ich sehe das gar nicht so negativ, wie das vielleicht klingt.

Ja verlange ich. Hat man bei mir beim Balettunterricht früher auch verlangt. ;)

Ich denke nur, dass Du ein sehr aktiver Part die ganze Zeit bist und auf das Pferd wirkst. Auch in der Freiarbeit, die ich auch sehr betreibe. Da bin ich auch die ganze Zeit der aktive Part. Und meiner kommt auch gerannt und will das. Aber es kann auch sehr sehr erhellend sein im Umgang mit dem Pferd mal selber gar nichts zu wollen. So meinte ich das. Wenn man in einer Beziehung immer derjenige ist, der etwas will und der andere liefert, dann nimmst Du Dir Beziehungsvielfalt. Und man setzt eventuell den der liefert einer psychischen Grundanspannung aus, immer liefern zu müssen. Da kommt es sehr auf das Individuum an, wie sich das auswirkt.

Und da driften wir jetzt ab, das hat nichts mehr für mich nichts mehr direkt mit Altkalifornisch oder Barocken Reitweise zu tun. Und ja klar darf mein Pferd mit Entscheidungen treffen. Ließ meinen Blogg mal durch, dann wirst du feststellen, dass ich auch oft das Training umstelle wenn mein Pferd einen Einwand hat, bzw eine gute Idee in die richtige Richtung. Dann lasse ich ihn und freue mich.
ehem User

Re: Altkalifornische Reitweise-wer arbeitet danach?

Beitrag von ehem User »

Ich war gestern wieder mal bei einem Bekannten, der JDC-Trainer ist.
Wir quatschten viel und ritten dann sein Ausbildungspferd welches er auch bei seiner Trainerausbildung reitet.

Ich selber achte schon sehr viel auf die Hinterhand, Spannungsbogen und Vowärts.
Dies ist am Anfang der traditionellen californischen Reitweise aber noch nicht Hauptaugenmerk.
Es kam sehr so rüber, dass man hier das Pferd zu beginn so wenig wie möglich anfasst, zB Schenkelhilfen für die Biegung werden so gut wie nicht verwendet. - Nur leicht bei den Seitengängen.
Aus den Gründen weil die traditionelle californische Reitweise ja auch eine Arbeitsreitweise ist - da hat man gar nicht die Zeit sich ständig um Versammlung und Haltzung zu kümmern.
Hier wird mehr wert gelegt auf effektiven lockeren Sitz des Reiters, ein mitarbeitendes Pferd. Es wird gaaaaaanz viel mit Gewicht geritten.

Ich bin selber schon längere Zeit am überlegen ob ich die JDC-Ausbildung auch noch machen sollte, glaube aber dass ich nicht soooo traditionell californisch unterwegs bin wie es dort die Philosophie erwünscht.
Ich lege mehr wert auf Biegung, Untertreten und aber zwischendurch auch auf Dehnung.

Allerdings habe ich die gleiche Einstellung zum Pferd, und der Langsamkeit der Ausbildung.

Ich bin noch am grübeln =).

Hm.. ich schreibe grad wirr, weil ich zu wenig Zeit habe =) Wollte euch aber berichten ;)
Antworten